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WEVNd^oo MvsfßSTß, >TN«TT 0 » » ' -arssratzea aas MchaoiKe Aki. j^.!^ Mn Ressevericht von Egon v.Sapherr. .. lNachdruck verboten.) ^Si« müssen stch'mal auf alle Art, auf ganz japanische Art rasiert» lassen-, hatte mein Freund gestgt, „in kleinen Städten haben Sie dazu Gelegenheit.- Nun war ich aup Moto, der allen vhoatznenstadt, heraus, hatte di« alten Grabstätten und Heiligtümer undTempelparks zu Füschtmi un» Momojama besucht und kam nun in das Neine Lor- städtchen zurück, gezogen vomunermüdlichen Wnrikischa- mann, der mich in wiegendem, federleichtem Trabe durch die »olksbelebten Straßen bringt: „0 — eh — 0 — eh... Scheibchen von Oelpapier, hölzerne Gitter, Lampions, offene Läden, Fähnchen mit Aufschriften, und dazwischen die bunten Maochetl auf ihren klappernden „Soli«- und „Tabs»-, geknickt in den Knien trippelnd, gewichtige, alte Herren im Kimono, wandernde Büßer und Buddhisten- Mönche, Ausrufer und hier und da ein Mann in Uniform oder in europäischer Tracht. Aber hier klingelt keine Elek trische, hier tutet kein Auw, nur Rikschas rollen zwischen den Plwpen und ihren Hunten Sonnenschirmen und zwi schen all den unglaublich bunten Farben der «»gen Gasse. Schließlich hat er MM vWWden, der Rikschamann: Ei! hält vor einem kleinen Aden, einem Slasfenster mit un zähligen japanischen Aufschriften und nyt einem Blech- Widmen vor der Tür, <nu dem ich lateinische Buchstaben «Wecke: „Barber-Shop." La» ist — trotz vtt enMchen Aufschrift auf der Tafel — kein «uroPSisch-amerikamsch ausgestattetes Geschäft wie die meisten in den größeren SMten Japan«. Dies hier ist altjapanisch, und nur die kleine Aufschrift bedeutet ein Zu geständnis an die neu« Zeit. Drinnen finden sich allerdings Spiegel und Stühle, aber ein kleiner Buddha steht in der Ecke, auf dem Fußboden liegen Reisstrohmatten, ein Schrein mit Llchterchen ist da, der Fenstervorhangaus be maltem Papier. Ich begrüße «in« niedliche Neine Frau, die sich tief vor mir neigt, nemne auf einem der Sessel Platz und sage, so freundlich es meine europäische Barbarenart kann: „Bitte rasieren!" auf en^isch. Die Kleine huscht hinaus — ist gleich wieder da und breitet mit Grazie ein Tuch wer meine Knie- zieht mir den Rock aus, ein weißes, kimonvähnliche» Hemd an und legt ein Tuch um meinen Hals. Nun aber macht sich die niedliche Frau — sicherlich beißt sie „Pflaumenblute" oder Kirschblüte" — an einem kupfernen Kesse! zu schaffen, schürt das Kohlenfeuer darun ter, faßt mit einer hölzernen Gabel in den Kessel und huscht zu mir zurück ... Patsch! Da habe ich ein brühheißes, nach Wang-Mang duftendes Tüchlein km Gesicht, bin in Dampf gehüllt, mache Notgedrungen Inhalationen und denke, daß solche Prozedur vielleicht recht nützlich gegen — „fertig-? Europäische Unschuld! Jetzt gehr'» Zwei Scheren treten in Tätigkeit, eine in der Hand-des Meisters, die andere im Händchen der Gesellin, ritschratsch — Einreibung mit irgendeinem Duft — kühl. meinen chronischen Raucherkatarrh sein könnte . Da» alte Tüchlein ist weg, ein neues, nock auf Kinn und Backen. Ich denke nun leb! schlachten und -brühen zurück und kann , daß selbst der stärkste Borstenwuchs unter solches Behand lung weich werden muß wie Daunen und Flaum. Aber schon ist ein neuer Lappen da; es wird mir immer heißer, und ich bin fest überzeugt, daß bald alle Bartstoppeln sich lösen werden, auch ohne Messer und Seifenschaum und — die Hallt dazu ... Patsch! Wieder ein Lappen — noch heißer. Ich bin auf alles gefaßt, auf alles Nun aber nimmt Frau .Kirschblüte- den Lappen fort und reibt mein Gesicht mit etwas Glibbrigem ein. Ich stell« fest: geschlagenes Eiweiß. — Frau»Kirschblüte^ kichert leise dazu. Sie ist reizend — trotz der Behandlung, die sie mir angedeihen läßt. Ihre Lippen sind rot wie Erdbeeren, ihre Augen glühen wie Brombeeren so schwarz. Meinetwegen mag sie mich kochen, ganz wie sie will . . . La aber naht sich ein breitschultriger Mann und schwingt in der Rechten ein Messer, ein richtige», echtes Rasiermesser, das seine erste Jugend wohl in Suhl, Solin gen oder Glasgow verlebte und nun hier im fernsten Osten die Stoppeln asiatischer Bärte abkratzt. Cs ist scharf, dies Messer, meine Stoppeln aber sind weich — das Schaben geht hurtig »anstatt«». Nach der ersten Abholzung des sprießenden Urwaldes kommt eine zweite Auflage brüh heißer Lappen und «in leichtes Einreiben mit irgendeiner Paste oder Salbe und dann ein zweites Schaben. Und dann tritt wieder die kleine Fee in Tätigkeit, wäscht mein Paul Wegener 60 Iahre alt. Am 11. Dezember kann Paul Wegener, dieser Meister der Schau spielkunst, seinen ÜÜ. Geburtstag feiern. >. . Patsch! s Gesicht erst mit duftendem warmen, dann mit kühlem loch heißere« glüht j Wasser, trocknet-Inn und Backen mit seidenweichem Da- lebhaft an Schweine-, pier, lächelt reizend dabei, duftet noch reizender, schsniert l mir lebhaft denken, mich mit feinem Mandelöl «in, massiert mein Gesicht und . - - - bewegt die niedlichen, weichen Puppenfingercken so nett, daß mir viel wohler wird als allen Säuen, die ungebrüht auf dieser Welt dahinleben. Dann aber kommt wieder Wischen, Trocknen, schließlich noch Pudern — fertig . . . Was " erst los: ein Metallkamm, «in Schildplattkamm . '. klippklapp — ritschratsch — Einreibung mit irgendeinem Duft — kühl, angenehm — dann eine Massage des angegrauten Kopfe«, so daß ich bald dufte wie die süße Frau „Pflaumen-Klrsch- blüte selbst. Und dann warmes Wasser, Abreibung mit einem Tuch, wieder Blumenduft und schließlich der Kamm, die Bürste... Ich will aufstehen, will zahlen, gehen. Nichts da! Herr Jgashi Kawakami, oder wie der Eheherr der reizen den Frau mit dem hochgetürmten blauschwarzen Haar sonst heißen mag — Herr Kawakami ist sicherlich ein Meister schüler des berühmten Athleten und Ringkämpfers, der „Meisters der. Meister- Uamamura, der fünf Zentner auf die Matten bringt und selbst den russisch-sibirischen Riesen Michailow im Gürtelringkampfe besiegte — Herr Kawaka mi drückt mich auf den Stuhl zurück, lächelt verbindlich und masster.t mich jetzt. Er trifft jeden Nerv, jeden Knoten, er knetet jeden Muskel, er fährt mit dem Daumen die Glieder entlang, er klopft mich mit Handflächen und dann mit der Kante und will entschieden Hackepeter aus mir mache». Auch den bösen „Musikknochen" am Ellbogen trifft er mit schrecklicher Sicherheit, und den Rücken be- arveitet er so, daß jeder Erreger der „Tabes dorsalis", der sich hier lauernd eingeschlichen haben sollte, erschreckt ent flieht oder gar stirbt. Nun aber bin ich wirklich fertig und fühle mich durch und durch geschüttelt, ja, gänzlich erneuert. „Dreißig Sen , sagt Herr Kawakami auf englisch. Cs ist wirklich allerhand: "für kaum 50 Pfennige wird man gebrüht, gekocht, eingesalot, massiert, geknetet, ver prügelt, rasiert und frisiert — allerhand. Und hat noch die Freude, von einer kleinen Frau gestreichelt zu werden . . . Ich zahle. Herr Kawakami lächelt und meint plötzlich in fließendstem Englisch: „Einen schönen Gruß von Ihrem Freunde, Dr. Kannmura — er telephonierte vor einigen Stunden und sagte, Sie würden sich hier rasieren lassen. Wir sollten Ihnen zeigen, wie dies auf alte japa nische Art gemacht wird " „SM . . ." Er verneigte sich, höflich durch die Zähne zischend. Pflaumenblüte lächelt hold, verneigt sich unglaub lich tief. Ich aber verlasse den Laden und spreche: „Tschaia- nada" — „auf Wiedersehen", so schmelzend es der Kehle von europäischen Barbaren und Barbierten möglich ist. prrkrireke^ rekrkiidtcker »rurkleiä »vrbeäruckr. 8»um«oll- Lkevior mir »näerrssrbl- rem Krseen Vorcn «in« statt« klein« p«lrkr»w»t- t« «rdUräer «adw»rr« k»«ieltm»n- «elstcdlekonä grasten stel» und Sie können ihn kaum - besser ausmMi, als wenn Sie von diesen Angeboten hier Gebrauch machen. Wjugenäll'ede, streuenklelck <d.Lr.Lr)»u, reinwollenem 4sgk»l»ln« ingr»u, me- rine. brrun »ntl elnre Solche elegante Ktttdung diese preist — das ist allein schon ein Stück schönster Weihnacht-»Areude! ?«lrkr»g«n !ren vouel«. Vie sollten Sie sich schaffen, ditnrel» wirä >lbr6«,lekr "l" welek um- V,edm«led«lo ASS 5cdw«rr«r stouclämrn- t«l mir brei ten. pelrde- «tuen stever» mxl »perten pelrverrler- ren vermein 34-°