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Ans der SeMeo Arbeitsfront. Die Bedeutung der untersten Einheit der ASBV. SnVrMWM-MlMlkW WVMmt. Illäto — Dom rechtlichen Gesichtspunkte aus betrachtet Ist der Betriebszellenobmann der von der zuständigen P.O.- Dienststelle ernannte Leiter der NS.-Betrievszelle de» Be- riebes, in dem er selbst als Angehöriger der Gefolgschaft iitig ist. Unbedingte Voraussetzung seiner Amtsstellung ist omit seine eigene Betriebszugehörigkeit. Nicht erforderlich st dagegen, daß er zugleich auch noch dem Bertrauensrat als Mitglied angehört. Jedoch wird es sich aus verschiedenen Gründen empfehlen, den Obmann der NS.-Betriebszelle in den Vertrauensrat zu berufen. So ist auch regelmäßig der Betriebszellenobryann an erster Stelle auf die Liste der vor» zuschlagenden Vertrauensmänner gesetzt worden. Allerdings bringt seine Amtsstellung den Betriebs zellenobmann lediglich in Beziehung zu den Dienststelle« der Partei, nicht aber zum Betriebe im engeren Sinne. Demzufolge kommt dem Umstande, daß ein Gefolgschaftsmann das Amt de» Betriebszellenobmanns bekleidet, keinerlei Einfluß auf seine gleichzeitige Zugehörigkeit zum Bertrauensrat zu. Dies um so mehr, als die Aufgabenkreise der beiden Aemter schon ihrem Wesen nach grundverschieden sind. Während nämlich der Vertrauensmann das gegenseitige Vertrauen innerhalb der Betriebsgemeinschaft zu vertiefen und über dies die sozialen Belange der Gefolgschaft wahrzunehmen hat, obliegt es, dem Betriebrzellenobmann in eHkr Linie, die politische und weltanschauliche Führung im Äetrlebe zu übernehmen. Das Amt des Betriebrzellenobmannes ist daher ein überwiegend politisches und seine Berufung eine rein in terne Angelegenheit der RSBO. und damit der Partei. Weder der Unternehmer noch der Führer des Betriebes haben irgendwelchen Einfluß auf die in Frage kommenden Vorgänge. Da» rechtliche Verhältnis^zwischen dem Obmann der NS.-Betriebszelle und dem Betriebssichrer hat allerdings bis heute noch keine gesetzliche Regelung ge funden, so daß sich allgemeine Grundsätze nicht aufstellen lassen. Dies muh insofern bedauerlich erscheinen, als demzu folge die Rechtsstellung des Betriebszellenobmannes eine im Verhältnis zu der Bedeutung seines Amtes keineswegs ge sicherte anzusehen ist. Genießt doch der Obmann der NS.- Betriebszelle keinerlei besonderen Kündigungsschutz, es sei denn, daß er gleichzeitig dem Vertrauensrat angehört. So nach kann er wie feder andere Gefolgschaftsangehörige ent lassen werden und nur, wenn in seiner Person die Voraus setzung einer einjährigen Betriebszugehörigkeit gegeben ist» gemäß 8 56 des Arbeitsordnungsgesetzes Klage auf Wider ruf der Kündigung erheben. Lediglich wenn die Kündigung des Betriebszellenobmannes nachweisbar aus dem Grunde erfolgt ist, weil er zum Zellenobmann berufen oder als solcher in einer dem Unternehmer mißliebigen Weise tätig geworden war, ist in ihr eine sittenwidrige Maßregelung zu erblicken, die nach ß 138 BGB. der Nichtigkeit anheimfallt. Dieser Rechtszustand kann nicht als befriedigend aner kannt werden. Cs geht keineswegs an, die Amtsträger der NSBO. eines an und für sich selbstverständlichen Kündi gungsschutzes entbehren zu lassen. Das Amt des Betriebrzellenobmannes ist ein politisches. Demzufolge haben über Recht oder Un recht seines Handelns nicht der Unternehmer oder das Ar- und allein die übergeordneten " Iden. Cs ist daher beitsgericht, sondern einz g und allein die übergeordneten PO.« und NSVO.-Dienststellen zu entscheiden. Es ist daher zu wünschen, daß der Se etzgeber recht bald im Wege einer Durchführungsverordnung auch dem Obmann der NS.- Betriebszelle einen uneingeschränkten Kündigungsschutz während der Dauer seiner Amtswaltertätigkeit zuteil werden Was den Aufgabenkreis des Betriebszellenobmannss anbetrifft, so sei zunächst kurz auf die im Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit getroffene Regelung eingegangen. In entsprechender Würdigung der kervorgehobenen Stel lung der NSBO. im gesamten Arbettsleben ordnet § S an, daß der Obmann der NS.-Betriebszelle regelmäßig im März jeden Jahres oder auch außerhalb dieser Zeit im Be darfsfall« gemeinsam mit dem Führer -es Betriebes die Vorschlagsliste der Vertrauensmänner aufzustellen hat. Ge rade die Tatsache, daß der Betrkebsführer nicht von sich aus -en Vertrauensrat errichten kann, zeigt, welch hohe Bedeu- tung das Arbeitsordnungsgesetz der untersten Einheit der N.S.B.O. beimißt. Kein Betriebsangehöriger kann Mit glied dos Bertrauensrates werden, der nicht das uneinge- ftynnnre Vertrauen des Aellenobmannes genießt. Darüber hinaus ist ihm auch mittelbar insofern ein Einfluß auf di« Auswahl der Arbeitsgerichts- und so- zalen Ehrenaerichtsbeisitzer sowie der Mitglieder des Sach« verständigenveirates beim Treuhänder der Arbeit einge- räumt worden, als die Deutsche Arbeitsfront für di« Beset zung Lieser Aemter Angehörige der Vertrauensräte vorzu schlagen hat, die unter Mitwirkung des Betriebszellenob mannes bildet worden sind. In diesen sozialrechtlichen Aufgaben erschöpft sich aber die Tätigkeit des Betriebszellenobmannes nicht. Vielmehr Dor 20 Zähren: Vie Schlacht bei -en Falklandinseln. Admiral Gras Spee, der Sieger von Coronel, der als Kommandant -es Kreu»xr- geschwaders an Bord seines Flaggschiffes „Scharnhorst" den Heldentod stach. liegt ihm in erster Linie die weltanschauliche Schulung und politische Ueberwachung im Betriebe ob. Er hat das natio nalsozialistische Gedankengut in den Reihen seiner Arbeits kameraden zu vertiefen und Lies« so im Geiste der Volksge meinschaft und gegenseitigen Verbundenheit zu erziehen. Die ungeschriebene Betriebsordnung ist « vor allem, deren Einhaltung der Zellenobmann zu überwachen hat. Gerade die Grundbegriffe der ungeschriebenen Betriebsordnung, nämlich Anstand, Ritterlichkeit, Hilfsbereitschaft, Selbstzucht, Kameradschaft, gegenseitige Rücksichtnahme und wechselsei tiges Verständnis, einem jeden Betriebsangehörigen zum selbstverständlichen Gesetz seines Handelns und Denkens zu machen, ist eine der vornehmsten Aufgaben des Betriebs zellenobmannes. Wir- doch derjenige, der die ungeschrie benen Betriebs-regeln einzuhalten gewohnt ist, gar nicht erst in die Verlegenheit kommen, den Vorschriften der einschlä- isigen Gesetze und Verordnungen oder den arbeitsvertrag- ichen Bestimmungen zuwiderzuhandeln l So schult der Be- riebszellenobmann den deutschen Arbeitsmenschen, hebt ihn anasam, aber sicher heraus aus den Niederungen marxi stischen Denkens und führt ihn hin zu den urewigen Quellen echten deutschen Gemeinschaftslebens. WWkiW elllkS SesMeiWWWes Sv Ml» U WlrMSW Skl MM. Vereinheitlichung des Gefundhettsdlenfies der Bewegung. Einen wichtigen Schritt auf dem Wege zu einem gesun den deutschen Volk bildet das Gesundhertsstammbuch, das im Auftrage Les Amtes für Volksgesundheit der NSDAP, soeben fertlggestellt worden ist und in Kürze in Mil lionenauflage zur Verbreitung gelangen wird. Das Stammbuch, dessen Inhalt aus Gesundheitsbogen für die drei Lebensabschnitte des Säuglings- und Kleinkind alters, des Entwicklungsalters und des Erwachsenenalters besteht, soll den Volksgenossen, für den es ausgestellt wurde, auf seinem ganzen Lebensweg begleiten und die Gewähr dafür bieten, -aß er in jedem Falle richtig behandelt und in seinen Anlagen und Bedürfnissen gefördert werden kann. Ueber Zweck und Bedeutung des Gesund heit s sta mm b u che s äußerte sich -er Stellvertreter des Reichsärzteführers, Ministerialrat a. D. Reichsamtsleiter Dr. Barthels, einem Vertreter des NDZ. gegenüber. Er kündigte an, daß der Gesundheitsdienst der Bewegung eine weit gehende VereinhÄMchung in der Richtung erfahren wird, daß an die Stelle der zahllosen Einzel- und Rei- henunkersuchungen für Hitlerjugend, SA., SS., 7lS.- Volkswohlsahrt und andere Gliederungen die Unter suchung der AamMe treten wird, wobei feder Volksge nosse die Möglichkeit haben soll, den Arzt seines Vertrauens zu wählen. Dadurch soll wieder der gute alte Hausarzttyp herausgebildet und gleichzeitig die Aerzteschäft ent lastet werden. Bei allen diesen Untersuchungen wird in Zukunft das Gesundheitsstammbuch angelegt werden. Es steht darüber hinaus allen übrigen Volksgenossen bzw. ihren Aerzten für die Untersuchungen der Gesundheits ämter, der Schulärzte, der Säuglingsfürsorgestellen usw. zur Verfügung, von denen es auch bereits in großem Matze angefordert worden ist. Das Ziel des Amtes ist, wie Pr. Barthels betonte, den biologischwertvollen Men- Ak M«i> M »MlWen WM kWWMM! Die „Zentrale für sexuellen 2ugendschuh" als Borbild. — Besuch bei ihrem Begründer und Leiter in Stülpe. Ein Erlaß -es Reichserziehungs- ministers. Minister Dr. Rust hat vor einiger Zeit in einem Mini- sterialerlaß auf die Notwendigkeit einer sachgemäßen Be lehrung der Jugend hlngewiesen. In dem Erlaß Heißt es u. a.: „Die Frage der sexuelle« Belehrung der Jugend. . . entzieht sich . . . im engere« Sinne sowohl nach ihrem Wesen als nach ihrer Aufgabe der Behandlung vor der Ge meinschaft der Klaffe oder einem anderen größeren Kreise . Grundsätzlich bleibt sie Sache des Elternhauses. Der Schule erwächst jedoch die besondere Aufgabe . . . über die Pflicht und den Inhalt auch dieses Teils der Crzie- hungsaufgabe gemeinschaftlich mit geeigneten Persönlich keiten aus der Aerzteschaft Unterweisungen zu geben. Elternversammlunaen und Elternabende erfahren hier vom Gedanken der Erziehung her eine weitere Slnnerfüllung. Eine zweckentsprechende und vielfach bewährte Praxis in die sem Sinne entwickelten bisher die .Zentrale für sexuellen Iugendschutz" in Stülpe bei Luckenwalde vorwiegend für Evangelische, und die ,Katholische Schulorganisation" in Düsseldorf." „Zn der Zentrale für Zugendfchuh". Da die evangelische und die katholische Organisation voll kommen Hand in Hand arbeiten und trotz einer gewissen Verschiedenheit in der Behandlung ihrer Pflegebefohlenen nach denselben Grundsätzen vorgehen, ist es an und für sich gleich, wo man sich über die nähere Art dieser ungemein wichtigen Arbeit unterrichtet. Stülpe liegt aber näher an Berlin — also dorthin. Das hat noch einen anderen Vor teil: der Leiter dieser Zentrale, ein Pfarrer Hoppe, ist näm lich der Gründer der ganzen Bewegung, und wenn man von ihm erfährt, wieso das alles ins Leben gerufen wurde, so wird das Verständnis dafür wesentlich erleichtert. Stülpe liegt ziemlich weit versteckt. Wer auf die Eisen bahn angewiesen ist, kommt nur auf einem Umweg dahin, entweder über Luckenwalde oder über Baruth. Von dort aus geht es mit einer echten Kleinbahn weiter, mit einer Kleinbahn, die in den Orttchaften ungeschützt mitten auf der Hauptstraße fährt, auf schmalspurigem Gleise, mit einer Bimmellokömotive und ungesicherten Bahnübergängen — kurz: veraltet-reizvoll, wie man sie kaum noch in der Mark Brandenburg vorzufinden glaubte. Hier veHeht Pfarrer Hoppe, ein reizender alter Herr, mit hem es sich stundenlang aufs angenehmste plaudern läßt, sein Pfarramt, von hier aus leitet er, unterstützt von seiner hausfraulichen Gattin und einigen seiner fünf Töch ter, frei- UNd opferwillig die .Zentrale für Iugendschutz". Aus privaten Mitteln brachte er die Kosten dafür auf, zum Teil aus eigener Tasche; Eltern, die davon etwas ge hört hatten und an ihren eigenen Kindern den Segen dieser Einrichtung spürten, stifteten gelegentlich ein paar Groschen — und dann schoß der Staat ein wenig zu, gerade ausrei chend, um die Arbeit nicht eingehen lassen zu müssen. Unter Hindenburg im Weltkrieg. Not tat sie immer. Diese Erkenntnis kam Pfarrer Hoppe im Weltkrieg. Damals, als Divisionspfarrer in der Gegend von Verdun tätig, sah er die entsetzliche seelische Not der meisten auch in dieser Beziehung. Wen der Krieg verschonte, den vernichtete ost Ansteckung. Für ein paar leichtsinnige Augenblicke zerstörten kräftige Männer ihr ganzes Leben, ihr Glück und das ihrer Angehörigen. Pfarrer Hoppe sann auf Beseitigung des Uebels. Er war sich klar, daß Reden allein nichts erreichen konnte — denn wer sollte der Worführer sein und vor allem: welcher erwachsene Mann läßt sich darüber schon gern belehren? Also mußte er auf einen Ausweg verfallen. Ein Kaufmann mit einem Kirmeswagen gab ihm die Anregung dazu. Pfarrer Hoppe richtete auch für sich einen Wohnwagen ein und stattete ihn nut zahlreichen Büchern aller Art aus. Das stieß auf so viel Gegenliebe und Verständnis, daß Hinden burg ihn nach dem Osten kommen ließ und auch für die dor tigen Truppen Aehnliches aufzuziehen bat. So wurden schließlich, nach seiner Versetzung ins Große Hauptquartier, überall fahrbare Büchereien eingeführt. Was das mit der Aufklärung zu tun bat? Sehr viel. In alle diese Bücher wurden nämlich kleine Merkblätter gelegt; unauffällig, aber doch so, daß sie niemand übersehen konnte — und niemand übersah sie. Es waren Briefe einer Mutter an ihren Sohn, Schreiben der Frau an den Gatten, Wünsche der Braut an den Verlobten. Im Du-Ton, mit von Herzen gehenden Worten, ohne Uebertreibung und selbstverständlich ohne jede salbungsvolle Predigerart: der Erfolg bestätigte die Erwartungen: viele ließen sich warnen und belehren. Schuh der Vachkriegsjugend. Nach Kriegsschluh war diese Arbeit eigentlich beendet. Doch bald erkannte Pfarrer Hoppe, wie sehr die Geschlechts krankheiten weiter im Volk wüteten, wie sie besonders die Jugend erfaßten — und daß sich niemand fand, der sie rechtzeitig auf die Gefahren aufmerksam machte. Da dachte Pfarrer Hoppe an seine Kriegserfahrungen: er fertigte Merkblätter an. Solche für die kleinen Kinder, wenn sie in die Sexta kommen — man kann nie früh genug mit der Ermahnung zur Sauberkeit anfangen — und solche für die Aelteren, wenn sich in ihnen der Geschlechtstrieb regt. Ja, diese kleinen Zettel, meist wieder in der Form des Briefes einer Mutter an ihren Sohn gehalten, erklärten in leicht faßbaren und selbstverständlich völlig einwandfreien Worten das Wunder der Zeugung und gingen auf alle Fragen ein, die Kinder im Wachstum zu stellen pflegen. Pfarrer Hopve sprach mit den Leitern beinahe sämt licher höheren Schulen; denn irgendwo mußte er ja den An fang machen. Er bewog sie, den Kindern Zettel für ihre Eltern mitzugeben oder sie an den Elternabenden zur Ver teilung zu bringen; er nahm dadurch den Lehrern die Pein lichkeit, diese Fragen mit der Jugend persönlich behandeln zu müssen. Die Eltern begrüßten größtenteils das Unter nehmen: war ihnen damit doch der Schlüssel geschenkt, mit dessen Hilfe sie ihre Kinder über diese heikle Angelegenheit ohne Schwierigkeiten belehren konnten. Doch das ist bei weitem nicht genug. Es müssen vor allem auch die Familien erfaßt werden, in denen man der Pflege und der Erziehung der Kinder nicht die gebührende Aufmerksamkeit widmet. Es müssen vor allem die Volks schulen einbezogen werden. Cs müssen die Kinder aller Beoölkerungskreise, ohne Unterschied der Herkunft und des Bekenntnisses, auf diese denkbar beste Weise aufgeklärt werden. Mit der größten Sicherheit kann angenommen werden, daß in Zukunft kein Kind mehr übergangen wird. Wo keine Eltern mehr da sind oder wo sie ihre Pflicht versäumen, werden andere maßgebende Stellen nachhelfen. Geschehen wird und muß etwas. Zahlreiche Aufgaben warten auf Erledigung. Cs müssen vor allen Dingen und sollen Mittel und Wege gefunden werden, den Aufklärung»- seldzug auch auf die Reiferen zu erstrecken.