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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192509016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19250901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19250901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-01
-
Monat
1925-09
-
Jahr
1925
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Sei^e S Ein 3M IWW'mi Am 29. August 1924 ist der Da wes plan vom deutsch'! Reichstag angenommen worden und am l. September — heute vor einem Jahre — in Alraft getreten. Selten ist um ein Gesetz so gekämpft worden, wie um dte'es. Noch am Tcme der Abstimmung war es ungewiß, wie sie ausfallen werden, da die Verhandlungen mit den Dentschnationalen die wochenlana gegen die An nahme der Dawes Gesetze gehetzt hatten, ergebnis los verlaufen waren. Aber auch die Deutsch nationalen wagten es nicht, die Verantwortung für den von ihnen gepredigten „nationalen" Standpunkt zu übernehmen und kommandierten einige Abgeordnete ab, um die notwendige Zwei- drittcimehlheit für die Annahme im Reichstage zustande zu bringen. So ist die Mstimmung über den Dawesplan 'vgleich auch insofern denk würdig, als sic die nach Regierungsgewalt strebende Deutschnationale Partei zum ersten mal in auffallender Weise ihre heiligen Grund- sätze preisgab und — wie später oftmals — gegen ihr eigenes Programm stimmte. Auch die, die für die Annahme des Dawesvlanes cingctreten waren, waren sich be wußt, daß sie nur zwischen zwei Uebeln zu wählen batten, von denen die Annahme ihnen als das geringere erschien. Es hing alles von dem Geiste ab, in dem der Dawcsplan durchgeführt werden würde und sie setzten in die kommende Entwick lung die Erscheinung, daß der Abbau des Völkcr- hasses und der Reichsverhctzung immer weiter fortschreitcn werde. Die Zeit hat ihnen recht ge geben. Es ist heute undenkbar, sich vorzustellcn was geschehen wäre, wenn die Dawesgeietze ab gelehnt worden wären. Sicher aber ist, daß ihre von den Deutschnationalcn so be'ämp'te Annahme es ermöglicht hat, daß in Deutschland eine ruhigere Entwicklung eingesetzt l>at, daß der In flation Einhalt geboten werden kannte, daß — ein Jahr später — von den Franzosen das „Sanktionsgebiet" wieder geräumt und wider rechtlich besetztem deutschen Land die Freiheit wiedergegeben wurde. Die Zahlungen, die der Dawesplan für Deutschland vorsieht, sind im ersten äahre pünkt lich geleistet worden. Aber dafür stand die Neparationsanleihe zur Verfügung und wir wissen nicht, ob sich in Zukunft, wenn die Zahlungen aus dem eigenen Lande aufzubriugen sein werden, die Abwicklung der sich aus dem Dawcsplan ergebenden Perpflichtungen ebenso reibungslos vollziehen wird. Aber es ist selbst- verständlich, daß von Deutschland alles geschehen wird, die von ihm vertraglich übernommenen Leistungen zu erfüllen und eben deshalb ist auch die Hoffnung berechtigt, daß sich bei etwaigen Schwierigkeiten eine friedliche Verständ'gung er- --fielen lassen wird, die Zeit der blinden Gewalt- -^anwendung ge^en Deutschland also endgültig "/tchrbei ist. Und dieser „Erfolg" des Dawesplancs ist der wichtigste. Nicht nur in Deutschland ist eine Bcruhiau"g eingetreten, sondern in der ganzen Welt. Die Methoden, die Frankreich noch vor Jahresfrist gegen den „säumigen" Schuldner Deutschland anwandte, sind heute nicht mehr möglich: die Welt wird sic sich nicht gefallen lasten. Sa wied"rcrsteht durch den Dawcsplan auf fried lichem Wege die Großmacht Deutschland. (?rff Beitritt rum Völkerbund, dann Dertragsrevision (United Preß.) New York, 31. August. „New York Herald and Tribüne" wendet sich in einem Leitartikel gegen den deutschen Vorschlag, die Rhein la ndfraye durch rin Schiedsgericht entscheiden zu lasten, u"d führt zur Begründung die ser Ablehnung an, daß der Vertrag von Versailles eine solche Behandlung der Frage nicht vorsehe. Das Blatt führt ans: „Wenn Deutschland wünscht, daß das N h e i n l a n d a b k o m m e n oder irgendein anderes Abr-mimen abo-ü-dert wird, so würde das beste Mittel dazu der Bcitritt zum Völker bund sein. Daraufhin würde für Deutschland die M"''li'b'eii bestehen, den Völkerbund mit Hinweis auf Artikel 19 dazu zu bewegen, von sich au s die R c - visiou dieser Abkommen anzuregen. Wenn Deuts-bland Mitglied des Völkerbundes wird und die Verträge erfüllt, wird es niemals in die Gefahr kom men, daß ihm seine Rechte aus eben diesen Verträ gen vorenthalt-m oder geschmälert werden." In einer Betrachtung über die Bewegung des polnischen Zloty erklärt ..Herald Tribüne": „Nie mand zweifelt an der Wirtschaftskraft Polens. Aber es ist nicht zu bestreiten, daß große Schwierigkeiten sich aus der erzenlriscben Regelung der oberschlc- s i s ch en Frage eraeben. Auch nachdem die letzte Sachverständigenkommission ihren lebten Bericht ge schrieben hat wird dach noch kein Weg gesunden sein, um die ethnoaranbisch.wirtschaftlichen und nationalen Belange in friedliche Ilrbcreinstimmung zu bringen." Macdonald über Rußland und d e pakikraae London. 31. August. In einer Versammlung der Arbeiterpartei in Elgin beschäftigte sich Macdonald mit der russischen Lage. „Niemand wendet sich gegen die Methoden von Moskau mehr als ich," sagte er, „niemand glaubt mehr als ich, daß Rußland seine Licht- Kraft- usw Generaloeilietung der Württemberg «che Uhrcniabrik Bür! Schwenninaen. Fa Alarm-Nestler, Dresdn Ucbcr t-lUU Ombruch-i-Slniaacn mu de'l csriolg a... ..,^ri „Eleätta" ElekmziiStsgeselUchafi m. b. H. »orm. Leipziger «et. I. elettr Hauobeieuchtung m. d H I o. rs oiv l-elp-tg« Politik ändern und sich in Linien bewegen muß, die mit der Politik der Arbeiterpartei aller europäischer Nationen übrreinslimmt, wenn es seinen Wieder aufbau erleben will. Aus der anderen Seite ist es jedoch ein Unsinn die diplomatischen Dczichungen zu Rußland nicht aufzunehmrn, weil es in einer inneren Revolution begriffen ist, und auf die grausamste Weise Klaffen des eigenen Volkes ausgetilgt hat. Wir sagen ja auch nicht zum Türken: „Weil du einen Harem hast, werde ich keine diplomatischen Be ziehungen mit dir unterhalten." Die Unterhaltung diplomatischer und wirtschaftlicher Beziehungen zu Rußland würde wahrscheinlich neun Zehntel aller Schwierigkeiten verhindert haben, die heute das britische Reich in vielen Teilen der Welt bedrohen." Ueber die Paktfragr sagte Macdonald man habe sieben Monate gebraucht, um vier Briefe zu schrei ben, und er sagte voraus, daß es wahrscheinlich sieben Jahre dauern würde, nm vier Klauseln des Paktes zu schreiben. r»g«di»ir Italien w rd den Sicherbeitspakt mch. unterzeichnen London, 31. August. An den heute beginnenden Iuristenb.ra- tungen über die Formulierung de» L che- rungspaktes wird auch der italienische Iur.st Pilotti teilnehmcn. Seine Stellung in der 5>m. Mission ist die eines aktiven Beobachters. Er wird bereit sein, Vorschläge zu machen, obwohl die ita lienische Regierung sich endgültig entschieden hat, an der Unterzeichnung des Pattes nicht teilzuncl.mer. Die Teilnahme Pilottis an den Verhandlungen soll in Berlin, wo die italienische Mitarbeit immer leb haft gewünscht werde, mit großer Befriedigung aus genommen worden sein. Die italienische Arme-' würde, so nimmt man hier an, bei der Friedens- garantie zwischen Frankreich und Deutschland den natürlichen Ausgleich für die britische Flotte be- deuten. vlenrtsg, ckev 1. September unterzeichnet von den Parteileitern, für Ungarn vo» früheren Oberleutnant Pronay, für Oesterreich vcm früheren Kabinettches des Kaisers Karl Dr. Schager, als Zeugen vom Prinzen von Lichtenstein und von Dichtl-Iaergenreuth. Weiter veröffentlicht die „Rote Fahne" ein Schrei, den des ehemaligen Diplomaten Grafen WestphaI, in dem dieser behauptet, der frühere Bundeskanzler Seipel habe an die Exkaiserin Zita einen Bries gerichtet und sie seiner unbedingten Treue versichert. Dafür habe die Exkaiserin aus dem ehemaligen Kron, schätz ein mit Diamanten besetztes Kreuz nach Wien gesandt, das in einem nach ihren Wünschen zusammen, gesetzten, erlesenem Kreis Dr. Seipel überreicht wer den sollt«. Die Wiener Polizcidirektion gibt eine Erklärung heraus, wonach die von der „Roten Fahne" veröffcnt. lichten Dokumente nicht zu den bei der letzten Haus suchung im Parteibüro der Monarchisten beschlag, namten Papieren gehören. Empfang her Ausländsdeutschen in Berlin Berlin, 31. August. Am Sonntag nachmittag veranstaltete Vas Frem denverkehrsbüro der Stadt Berlin eine Runofahrt für die Teilnehmer der Tagung des Bundes der Ausländsdeutschen, an der sich ein vcm Berliner Meßamt gegebener Tee im Funkhause anschloß Auf die Einladung der städtischen Behör den folgte der B e s u ch im Berliner Rat hause, wo die Teilnehmer von Vertretern des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung empfangen wurden. Der Empfang sand 'N den ge samten Fcsträumen des Rathauses in Anwesenheit der geladenen Vertreter der Reichs- und Staats behörden statt. Oberbürgermeister Boeß hielt eine Ansprache, in der er den versammelten Vertretern des Auslandsdeutschtums den aufrichtigen Dank der deutschen Städte, insbesondere auch der Stadt Berlin, aussprach für die überaus wirksame Hilfe die insbesondere den deutschen Kindern über die allerschwerste Zeit hinwc->hals. Der Redner führ'« weiter aus: „Die Ausländsdeutschen hoben aber auch in anderer Beziehung ganz besonders dazu beige trogen, die Lage zu bessern. Daß der Deutsche im Auslande durch sein eigenes persönliches Verhalten dazu beitragen kann, den antcn R«f vcs Deutschtums »vierer Herz»» stellen und die alten wirrschaitlichen und kulturellen Be ziehungen wieder anzuknüpsen, ist nicht hoch genug zu schätzen: was er aber weiter tun kann, das ist, die Deutschen in der Heimat auf die Widerwärtig- leiten aufmerksam zu machen, die ihnen in dem Verhalten des Auslands leider immer wieder begegnen. Es muß vielleicht zugegeben wer den, daß wir in der Heimat gerade aus diesem Ge biete nicht allzu bclehrbar gewesen sind. Wäre das der Fall gewesen, so wären ganz gewiß schon viel bessere Beziehungen zum Auslande, mindestens zum neutral gebliebenen, vorhanden. Die Yntschäviaunqspflichten der Heimat gegenüber den Ausländsdeutschen haben nur in sehr geringem Umfange erfüllt werden können. Der Ausländsdeutsche war in ganz anderem Maße als der Deutsche in der Heimat darauf angewiesen, sich selbst zu Helsen Um so mehr muß anerkannt werden, in welchem Umfange ihm das gelungen ist, und um so entschiedener muß darauf hinqcwiesen nerden, wie überaus schwer die Lage noch heute in der deutschen Heimat ist. Wir sind noch lange nicht über den Berg. Es mögen Jahre darüber vergehen, bis auch nur eine Klärung darüber eingetreten ist, welcher Teil unserer Bevölkerung dauernd im Vater- lande überhaupt noch ernährt werden kann. Da ist es von besonderer Bedeutung, daß die Ausländs deutschen in den Ländern, in denen sie eine neue Heimat gefunden haben, eine feste und zielsichere Organisation besitzen, denn viele Deutsche, die den Mut und den Glauben an das Vaterland haben fallen taffen, wen- den sich schon jetzt dem Auslande zu. Auch hier sind wir auf die Organisation der Ausländsdeutschen an gewiesen. Wir freuen uns in den deutschen Städten, besonders hier in der Hauptstadt, daß dieser erste offizielle B e s u ch der Vertreter der Organisation des Auslandsdeutschtums uns die Mög lichkeit gibt, Beziehungen anzuknüpfen und zu pflegen. Wir hoffen, daß mancher brave deutsche Mann und manch« fleißige deutsche Frau durch den Weg ins Ausland vor dem Untergang bewahrt wird." „Der Oberbürgermeister schloß, „Wir sind Ihnen herzlich dankbar dafür, daß Sie Berlin als ihren Tagungsort ausgewählt haben. Wir wünschen, daß Eie mit offenen Augen sich hier umsehen mögen. In diesem Sinne heiße ich Sir herzlich willkommen und trinke auf Ihr Wohl." (Großer Beifall.) Admiral von Truppe!, der erste Gouverneur von Kiaut- schou, den die Tagung zu ihrem Vorsitzenden gewählt hatte, toastete auf Berlin als auf die Stadt der Arbeit; Konsul von Goldbeck-Löwe dankte namens der Ausländsdeutschen. Künstlerische Vorträge ver- schönten die Feier. Die Tagung -es Alpenvereins - Innsbruck, 31. August. Den gestrigen Tag der Alpenvcreinshauptver- sammlung, der internen Besprechungen gcwidm-.-t war, beschloß ein Festabend, bei dem zunächst Universilntsprofeffor Dr. Stolz, Innsbruck, einen Vortrag über Tirol als deutsche Südmar! hielt, wobei er nach eingehender Darlegung der Ge- schichte Tirols seit den ältesten Zeiten auf das Iln- recht seiner Zerreißung hinwies und auf seine Sehn sucht, in ein einheitliches Verhältnis zum großen deutschen Volke zu gelangen. Den Rest des Abends füllten Musik, Gesang. Trachtenumzüge sowie Tänze aus. Am Montag wurde die 61. H a u p t v e r f a m m- lung des Alpenvereins abgchalten. Der preußische Minister a. D. non Sndow berichte die Er- schienen in kurzen Worten. Darauf ergriff Landes- Hauptmann Dr. Stumps das Wort, der dem Alpen- verein den Dank des Landes Tirol aussprach für seine freundschaftliche Hilfe in geistiger und mate rieller Beziehung. Alle deutschen Stämme und Volkcteile seien in der großen Körperschaft des Alpenvereins vereinigt; sie zeigten, daß es auch sü: Deutsche möglich sei, einheitlich und tatkräftig in einer Richtung zu arbeiten. Der Redner wies dann darauf hin, daß das Leid Tirols auch dap Leid des großen Alpenvereins sei. Er schloß mit einem Heil auf den Alpenverein. Bürgermeister Dr. Eder überbrachte die Grüße der Stadt Innsbruck, d'e schon zum dritten Male die Freude habe, die Alpen vereinstagung in ihren Mauern zu sehen. Hierauf gedachte der Vorsitzende ebenfalls der abgetrenntcn deutschen Brüder in Südtirol und der gewaltsamen Italianisierung dieses Gebiets sowie des Raubes der brotigen Älpenvercinshiitten und rief den Deut- scheu südlich des Brenners zu, auszuhaltcn im Kampfe um ihre uralte deutsche Kultur. (Lebhafter Beifall.) Dann wurde in die Tagesordnung eingetreten. Aus dem Jahresberichte ist zu entnehmen, daß der Alpenverein 4 31 Sektionen mit 216000 Mitgliedern z^'hlt. Nach Genehmigung des Jahres- berichts wurde der bisherige Verwaltunsausschuß auf drei Jahre wiedergewöhlt. Die umfangreiche Tagesordnung wurde in einer Dauersitzung, die den Vormittag und Nachmittag hindurch währte, bewäl tigt. Damit hatte die Tagung ihr Ende erreicht. Am Abend veranstalteten die Innsbrucker Berg- vereine Höhcnfcuer auf den Bergen. Zusammenschluß zur ZeppUm- Eckener-Epende! Berlin, 31. August. Der Reichsausschuß für die Zeppelin- Eckener-Spende des deutschen Polles schreibt uns: „Wie wir Meldungen der Dresdener Tages- presse entnehmen, haben in Dresden auf den Aufruf für die Zepprlin-Eckener-Spende hin die Bereinigten Bezirks- und Bürgervereine Dres- dens, denen alle Schichten der Bevölkerung ohne Unterschied des Berufs und der Partei angehören, eine Versammlung abgehalten, um die einleiten den Schritte zu tun zur Bildung einer Organisa tion für die Durchführung des Sammelwerks in Dresden. Die Vertreter der anwesenden 20 Ver bände und Vereine bildeten einen Ausschuß, dem die Aufgabe zufällt, alle in Betracht kommenden Korporationen zusammenzufassen. Es herrschte völlige Einmütigkeit darüber, daß das Unter nehmen auf die breiteste Grundlage gestellt werden müsse, da es sich hier um die Förderung einer großen deutschen Idee handele, bei der politische und wirtschaftliche Gesichtspunkte völlig ausscheiden müßten. Wir begrüßen diese aus freier Initiative hervorgeganoene überparteiliche Aktion auf das lebhafteste und erblicken darin eine ungemein wertvolle Förderung unserer Ab- sichten. Es wäre außerordentlich erwünscht, wenn das Dresdener Beispiel Schule machen und wenn recht bald aller orten derartige Aus schüsse entstehen würden. Bei der großen Be geisterung, die überall im deutschen Volke für Zeppelins Werk und Dr. Eckeners Pläne herrscht, wird es nur des Anstoßes durch einige ziel bewußte Männer bedürfen, um den ört- lichen Zusammenschlußaller Kreise der Bevölkerung zur Durchführung des Sammel werks zu veranlassen. Werbematerial stellt die Geschäftsstelle des Reichsausschustes für die Zepvelin-Eckener-Spende. Berlin W. 50, Kur fürstendamm 13 (Drahtanschrift: Zeppelinbau Berlin) auf Verlangen gern kostenlos zur Ver fügung. Alle Nachrichten über die Bildung von Orts- und Bezirksausschüssen werden ebendahin erbeten. Der Neichsausschuß für die Zenpelin-Eckener- Spcnde des deutschen Volkes. I. A. Eoböken." Oie Habsburger Legitimisten bei der Arbeit Wien, 31. August. Die Diener kommunistische „Rote Fahne" scheint in den Besitz von Dokumenten der österreichischen Monarchistenpartei gelangt zu sein, die d.cse stark bloßstellen. Sie veröffentlicht heute einen Ver trag, der zwischen den Führern der ungarischen und österreichischen Ligitimistcn abgeschloffen worden sein soll Hiernach wird ein gemeinsamer Zehnerausschuß eingesetzt, dessen Hauptaufgabe die einheitliche Füh rung der Kampfverbände beider Parteien ist. Die Partcipriisidenten ernennen die militärischen Lei ter, denen die Ausbildung der Kampftruppen obliegt. Die Richtlinien beide, legitimistischen Parteien sind folgende: 1. Die Wiedereinsetzung des „recht- mäßigen" Thronerben, des Kronprinzen Otto, als Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn bei seiner Großjährigkeit. 2. Als Reichs verweser werden eingesetzt in Oesterreich die Kaiserin und Kön'gin Zita und in Ungern E zyerzog Josef. 3. Die beiden Reichsverweser müssen nach der Großjährigkeit des Kronprinzen Otto diesem un gesäumt die traditionellen Herrscherrechte abtreten. Die Abmachung wurde in deutscher, ungarischer und französischer Sprache abgcfaßt und bindend Sie AkiriMM zum MkitmMK selttz Zu dem neuen Entwurf eines Arbeitsgerichts, gcsetzes lagen bisher ,m wesentlichen nur lrrtische stu.cmen oer Arveitgeberseite vor. (Vgl. „L. T." vom 25. 8.) Nunmehr äußerl sich im „Gcwerlschast- lichen Nachrichtendienst" auch H. Horbat vom GDA, uno zwar, von kleineren Ausstellungen abgesehen, in durchaus zustimmenden Sinne: Ein bedeutender Vorteil liegt schon darin, daß die Kaufmanns- und Gewcrbegerichte, deren Er richtung nur für Gemeinden über 20 000 Einwohner Pflicht war und deren Bildung für die übrigen Ge meinden auf freiwilligem Entschluß beruhte durch staatliche Arbeitsgerichte abgclchi werden sollen, stir die die Amtsgerichtsbezirle die Grundlage bilden. Somit wird ein lückenloses Netz von Arbeits- geeichten geschaffen, das auch den kleinsten Ort mit einschließt. Zu begrüßen ist auch c e Erweitc- rung des von den Arbeitsgerichten erfaßten Per sonenkreises. Die Arbeitsgerichte sollen nach dem Entwurf zuständig sein fiir die Arbcitsstreitigkciten aller Arbeitnehmer (Angestellte und Arbeiter). Damit wird auch dem großen, bisher nicht berücksichtigten Heer der Büro- und sonstigen Angestell ten die Möglichkeit einer schnellen und billigen Rechtsprechung bei Streitigkeiten aus dem Dienstver trag gegeben. Die neuen Arbeitsgerichte sollen ferner nicht nur für Arbeitsstreitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern und für Streitigkeiten aus dem Bc- triobsrätegesctz und Reichsvcrsorgungsgesetz, die be reits heute den vorläufigen Arbeitsgerichten über wiesen sind, sondern auch für bürgerliche Rechts st reitigkeiten der Tarifver- tragsparteien aus Tarifverträgen und für bürgerliche Nechtsstreitigkciten zwischen Arbeit nehmern aus gemeinsamer Arbeit zuständig sein. Mit dieser Ausdehnung der sachlichen Zuständigkeit kann man einverstanden sein. Den besonderen Er- fordernissen des Dienstverhältnisses der Angestellten trägt der Entwurf Rechnung, indem er die Bildung von A ng e st e l l t e n k a m m e r n vorsicht. Zweifel haft erscheint, ob die Vertretung der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerschaft durch nur je einen Beisitzer als ausreichend angesehen werden kann. Eine Her aufsetzung der Zahl der Arbeitgeber- und Arbeit- nehmerbcisitzer auf je zwei muß als wünschenswert bezeichnet werden, wenn ein Hinübcrglciten der Ar beitsgerichte in eine zu starke formaljuristischc Ein stellung vermieden werden soll. Glückwunsch des preußischen Innen- m nisters an Omsburg Duisburg, 31. August. Bei der Stadtverwaltung der Stadt Duisburg ging am Sonntag aus Anlaß der Räumung der Stadt durch die Besatzungstruppen folgendes Glückwunschschreiben des preußischen Ministers des Innern ein: „Don der am 25. August übermittelten An zeige des Abzuges der Besatzungstruppen habe ich mit großer Freude und Genugtuung Kenntnis ge- nommen. Der Herr Ministerpräsident hat der Stadt Duisburg die Glückwünsche der Preußischen Sta ts- regierung bereits telegraphisch übersandt Die An- zeige von der nunmehr tatsächlich erfolgten Befrei- niig der Stadt Duisburg von der mehr als 53 Mo nate währenden Besetzung gibt mir indessen eine willkommene Veranlassung, auch meinerseits noch meiner besonderen Freude über Vieles Ereignis Aus- druck zu geben. Zugleich benutze ich die Gelegenheit, um die Stadt Duisburg für ihr treues, zähes und besonnenes Ausharren in der vergangenen schweren Zeit meinen Dank und meineAncrkennung auszusprechen. Die Stadl Duisburg hat unter den Stürmen, die in den letzten Jahren über das Ruhr- gebiet hingcgangen sind, besonders schwer zu leiden gehabt. Politische und wirtschaftliche Wirren und Nöte, rücksichtslos durchgeführte Ausweisungen, hohe Freiheitsstrafen, ein sehr l-artes Geisclsystcm, sowie endlich der beklagenswerte Verlust zahlreicher blühender Menschenleben zeichnen den Leidensweg der schwergeprüften Bevölkerung. Wenn sich die Scadt Duisburg heute bere'ts berechtigter Freude über ihre wicdergewonnenr Freiheit hingibt, so werden ihre Gedanken dennoch nicht frei von Sorge sein unter dem Drucke der heutigen wirtschaftlichen und sozialen Sorgen. Möge es der Bevölkerung der Stadt Duisburg vergönnt sein nach der nunmehr erfolgten Befreiung vom jahrelangen Besatzungs drucke recht bald zu neuer Blüte emporzustcigen und sich ihren großen wirtschaftlichen und sozi'lcn Aus- > gaben in alter Schaffensfreude ungehemmt zu wid- men. Mit diesem Wunsche rufe ich der Stadt Duis burg ein herzliches ,Glück auf' zu." Die vorliegende Ausgave umlaiz IK weiten Cbctredakleur: L Goldlicin Verantwortlich Mr ven rcr> R'charv Lclunann Lelpgg. Veraniwortiich Mr zlnlcraic erich Mcvcr Lcioua Druck und Verlag Lr>p,igei Venaa-drutcre« GmbH., vorn, lZtlchcr L Kürlicn Verlorene Kräfte kehren w eder durch Gebrauch von dem neuen Sexual-lKrästigungs- mittel Organophal <1n Wirkung bärker und an haltender als Pohimbin-Tadletten 30 Portionen 4,75 M, 60 Portionen ^,25 M. Sicher erhältlich in König Ealomo-Apolh., Grimmaische Str. 17, Adler- Apoth., Hainstr 9, Löwen-Apoth., Grimmaische Str. 22.
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