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emder k. M o s c r, Universität coeizer Ton. per Penthe. » von der en Urauf. erworben wlowna in ! die schon öallettänze- folg. Mit , aus der nder Doli- zen Abend ramm den Pawlowna Tic Vor. owie Fort- Pharmoko »logie sowie iuslichc Ete- Scptcmber. »meldiinaen Baumwoll ds. 4 llb.: Baumwoll.', otiz. 5 bis US. 6 Uhr: Wieder- ger Metalle Landwirl- s Leiprieicr Uhr: Was und -Vor rg. Weimar. Firma Jul Zcttwicbc». Uhr: Nacb hauskapcllc. proben aus /-7.3OUl,r: inn-Lcipzia: ufwcrluuas >f. Dr. Job. : .Ter Bit- ' 8.15 Ubr: e. 2. Mar- Reritation). vom Alten 6. Mar ReUtation). vom Alten -clle. An Tporliunl Inserierende l Lacomve, in, Frl. M. leitet wird. wöliUibriae u grlindliw lKorrcspon .ebeus- vers - lumme trk. r Ver- ttsupt» vlenstag, cken 2. September Qelprlger Togeblott Sette 7 (Sarolca) 2:44^, 2. Durucker (Gnädig) 2:58,1. — Bi» 800 ccm: 1. A l e i n (Güldner) 2:13,4, 2. Mai (BMW.) 2:24,4, 3. Rossel (Sunbeam) 2:28L. — Ueber 750 rcm: 1. K. Schäfer (New-Imperial) 2:49H, 2. Rappold (KR.) 2:54,2, 3. Beckner (NEU.) 2:54^. — Mit Seiten, wagen: 1. Möller (Viktoria) 3:36A Touren, und Sportwagen, v Kilometer; bi« 4 P. S.: 1. Jörns (Opel) S:03,4. — Bi» 5 P. S.: 1. S t u m p f - Lekisch (Hag) 9:00, 2. Hagner (Wan derer) 10:23. — Bis 6 P. S.: 1. Hobbio (engl. Triumpf) 14:37. — Bis 8 P. S: 1. K l a u s e (Big- nan) 7:57,1, 2. Folville (Bignan) 8:25Z, 3. Glöckler (NSU.) 10:01. — Bis 10 P. S.: 1. K. v. Endert tDelage) 9:41, 2. Schuh (Mölkomp) 12:39,1 — Bis 12 P. S.: 1. K e l l n e r (Steiger) 8:06; 2. Summel- Roth (Oakland) 10:00. - Bi« 14 P. S.: 1. G o l d - schmid (Panhard Levafsor) 9:38,1, 2. Ludwig (Opel) 10:03. — Ueber 23 P. S.: 1. Frhr. v. Berkheim (Mercedes) 7:49,2. Rennwagen, bis 8 P. S.: 1. B r « m m e (Bugatti) 6:49. — Ueber 12 P. S.: H e u ß e r (Steyr) 6:28„3. Phil Teotts zweiter Sieg Auch seinen zweiten Kampf in dieser Woche, 'n dem er den hervorragenden Boxer Tom Berry zum Gegner hatte, konnte Phil Scott zu seinen Gunsten entscheiden. Er gewann über 15 Runden leicht nach Punkten, wobei er sich besonders in den letzten Run. den Tom Berry stark überlegen zeigte. * Box-Städtekampf Hamburg-Berlin. Am Sonn- tag trafen in Berlin die Amateur-Mannschaftsmeistcr von Nordwestdeutschland und Branden- bürg. SL. Sportsmann-Hamburg und VfP. Teu- tonia^Berlin in einem Klubkampf zusammen, der 8 : 8 unentschieden endete. Beide Parteien errangen je drei Siege, während zwei Treffen unentschieden ausgingen. * Der Weltmeisterschaftr-Boxkamps der Federge- wichte, der in Waterbury zwischen dem Titelvertei diger Kid Kaplan und Babe Hermann über 15 Run den ausgetragen wurde, endete unter großem Pro- test des Publikums, das Hermann als den besseren gesehen hatte, unentschieden. Kaplan behält al so seinen Titel. Sport rrrrä Oer »Sroße MeffepreiS" auf dem Leipziger Sportplatz Das zweite Abend-Radrennen, da« der Verein Sportplatz heute veranstaltet, bringt wieder ein hervorragendes Programm zur Abwicklung. Im .Großen Messe-Preis" über 100 Kilometer in zwei Läufen treffen sich Wittig, Rosellen, Möller, Weiß, Dickentman und der Leip ziger Rommel. Wittig und Möller haben durch ihr hervorragendes Abschneiden beim letzten leipziger Radrennen bewiesen, daß sie sich augen blicklich in Höchstform befinden. In Rosellen :ritt beiden ein Fahrer gegenüber, der durch seine lctztcn Siege an die Erfolge seiner Glanzzeit an- knüpfen konnte. Nachdem der Kölner nicht nur in Berlin Sawall und Weiß, sondern auch am Sonntag in Düsseldorf Wittig, Möller, Sawall und Saidow in Heiden Läufen schlagen konnte, muß er als einer der ernstesten Anwärter auf den Sieg betrachtet werden. Weiß hat in letzter Zeit weniger zeigen können. Er ist aber in Leipzig stets so gut gefahren, daß man auch von ihm ein gutes Rennen erwarten darf. Der ,"frankfurter hat oft gerade dann Ueberraschungen ge bracht, wenn man cs am wenigsten vermutete. Dickentman und Rommel haben gegenüber so starken Gegnern einen sehr schweren Stand. Dars inan ihnen auch keine Siegeschancen «inräumen, so ist inan doch berechtigt, von ihnen nur eine Niederlage nach Kampf zu erwarten. Zum ersten Male seit den Weltmeisterschaften 1913 wird der f l i e g e n d e S t a r t bei den Dauerrennen in Anwendung kommen. Die Fahrer werden hinter- einander in einer durch Auslosung bestimmten Reihenfolge abgelassen werden, während ihre Schritt macher erst einige Leerrunden zurücklegen. In den Fliegerrennen startet zum ersten Male der neue Weltmeister Ernst Kaufmann. Der Schweizer steht heute unbestritten an der Spitze aller Flieger der Welt. An seinem sicheren Siege «st nicht zu zweifeln. Seine schärfsten Gegner sind in dem Engländer Bailay, dem Altmeister Rütt und dem neuen deutschen Meister Gottfried zu suchen. Vielleicht kann sich auch Lore n;z die Teil nahme am Endlauf erkämpfen. Weniger gut stehen die Auspcyten für Hahn, Schrage, Stabe, Schürmann und Henry Mayer. Die Flieger bestreiten noch ein Prämien, fahren über 5000 Meter und die Nicht, placierten ein Entschädigungsfahren über 1000 Meter. Die Rennen beginnen um 8 Uhr, das Konzert bereits um 7 Uhr. Eine gute Uebersicht ist bei der vortrefflichen elektrischen Lichtanlage ge. währleistet. Manthev aewinnt die Fernfahrt Bern—Genf Auf der 160 Kilometer langen Strecke von Bern nach Genf gelangte am Sonntag eine Radfernfahrt für Berufsfahrer und Amateure unter internatio- naler Beteiligung zum Austrag. Deutscherseits be- teiliqte sich daran Felix Manthey, dem rs im Endspurt auf der Genfer Radrennbahn gelang, seine Gegner hinter sich zu lassen. Nachstehend das Ergebnis: 1. Manthe y-Berlin 5 :49 :15; 2. Guilod-Frankreich; 3. Schneider-Schweiz; 4. Max Sutcr-Schweiz Amateure: Antennen 5 : 41:47; 2. Lehner. Ravrennen im Ausland Pari»-Prinze»park: Dauerrennen 30 Kilometer: 1. Süres 22:34,2 (Bahnrekord); 2. Linart 250 Mtr.; 3. Ganay 'l Runde; 4. Schlceboum 1 Runde 640 Meter zurück. Paris-Duffalo: Großer Fliegerkampf: 1. van Nuysscveldt 77,550 Kilometer; 2. Lavalade 2 Rd.; 3. Duclair 3 Runden; 4. BrSau 4 Runden zurück. Mailand-Siuwlonbahn: Mannschaftsverfolgungs- rennen: 1. Italien (Girardengo, Giorgetti, Bel- loni, Zanaga, Del Martino) 44 : 05Z; 2. Ausland (van Kempen, van Nek, Notier, Goossens, Lugnot) 10 Meter. 2-Stundenmannschaftsfahren: 1. Belloni- Giorgetti; 2. Zanaga-Rizetto; 3. Notter-Sivocci; 4. Tonani-Del Martino. Straßenrennen Paris-Longwy über 320 Kilo meter: 1. Delbecque 10:50:11; 2. Matton; 3. PS. Amateur - Straßenmeisterschast von Frankreich (Versailles) 100 Kilometer: 1. Leducq 3 :01 : 56 Grober TtrabenpreiS von Aachen Unter Beteiligung von 37 Dundcsamateuren der Klasse A kam ain Sonntag der große Straßenpreis der Stadt Aachen zum Austrag. Den Sieg er- rang der Kölner Dumm in 6 : 08 : 30 gegen Weck-Köln 6:09:30, Damm-Köln Lg.; Daggerow, Lrefeld 6 :10 :00 , Tüller-Barmen 6 :12 und Man- dclartz-Köln 6:14. Bergprüfungsfahrt auf die »-Hohe Wurzel" Der Wiesbadener AE. brachte am Sonntag sein bekanntes Bergrennen auf die „Hohe Wurzel" um den Pokal der Stadt Wiesbaden bei guter Beteiligung und reger Anteilnahme der Bevölkerung zum Aus trag. Die Motorräder wurden in fünf Klassen, die Wagen in zehn Klassen gestartet.» Die drei Kilometer lange Strecke, die von den Motorradfahrern einmal, von den Wagen dreimal zu durchfahren war, hatte Steigungen von 9 bis 12 Prozent, die Höhenunter schiede schwanken zwischen 303 und 570 Meter. Leider war die Absperrung der Strecke zum Teil mangel- haft, doch ereigneten sich keine Unfälle. Die schnellste Zeit des Tages fuhr H e u ß e r - Kleinschmalkalden mit seinem Steyr- Rennwagen, der auch Gewinner des Pokals der Stadt Wiesbaden wurde. Bei den Tourenwagen war Frhr. v. Berckheim mit seinem 25/100 P. S.-Mercedes der schnellste, bei den Motor radfahrern fuhr Klein auf Güldner die beste Zeit heraus. Motorräder, 3 Kilometer; bis 250 ccm: 1. K a st (Klotz) 3:15, 2. Tosselo (Ariel) 3:15,2, 3. Halbach (Horex) 3:16,2. — Bis 350 ccm: 1. Kutscheit Zluek äl»»m»l v,»rä«n äl»)»nlg»n /tu»»t»II«r am kostsn sd»ek!Isv»n, äl» «« v»r»t»nä»n k»d»n, ciurcb rlslbowuvt» W»rdomsvn»km«n suk 61» l.»l- stungsiSblgkolt Ikrs, Un1»rn»km«n» ont«pi-«ekvnä blnru«ol»»n. VI» b4ügllebk»H »In»r »lnäruok»voll«n unä äamlt »rkoigraleksn Werbung dl»1«t ä»r 6»» „l.«lpr>g«r Isgsblatt«»". »r«ek«Int MLKranck ä»r ^»»»»-Woek» tSgllek unä «rkavt lnt«i-»»»ant»nl<r»l»«. Ko»t»nki»«l„ unä unvsr- blnällok»» ängsbot b»r»!tv»IMg»1. Leichtathletische Wettkämpfe in Mannheim Ein neuer veutscher Rekord Di« reckt gut besetzten leichtathletischen Wettkämpfe der Mannheimer Turngesellschaft wurden bei pracht- vollem Wetter abgewickelt. Preußen-Krefeld hatte hierzu seine erst« Rennmannschaft mit Hou- den, Schüller und M o st an der Spitze gemeldet und spielte in den Kurzstreckenwettbcwerben und den kurzen Staffeln «in« dominierende Rolle. In der 3 mal 200-Meter-Stasfel gelang es der Krefelder Mannschaft mit der Aufstellung Most. Schüller, Hou- den den deutschen Rekord um zwei Zehntel Se kunden auf 1:06,5 zu verbessern. Die wichtigsten Er gebnisse: 100 Meter Einladung: I. Ho üben 10,6 Sek., 2. Metzger-Frankfurt a. M. 10,9 Sek. 100 Meter Offen: 1. N a t h a n - Karlsruhe 11,1 Sek.. 2. Most-Krefeld 11L Sek. 200 Meter: 1. S ch ü l l« r - Krefeld 22,2 Sek^ 2. Apfel-Mannheim 22,4 Sek. 500 Meter: 1. Neumann- Mannheim 67,4 Sek., 2. Bein-Karlsruhe 1 Meter. 1000 Meter: 1. g i m m e r m a n n - Karlsruhe 2:40,1, 2. Kaufmann-Frankfurt a. M. 2:42,2. 3000 Meter: 1. Eisbach - Pingen 9:08,5, 2. Weiß- Landau 9:20. 4 mal 100-Meter-Staffel: 1. Preußen-Are- seid 43L Sek., 2. Mannheimer Turngesellschaft 44 Sek. 4 mal 400 - Meter - Staffel: 1. Mannheimer Turnges«llschast3:40, 2. Karlsruher FB. 3:42. Schwodenstaffel: 1. Frankfurt 1880 2:02,5, 2. Borussia-Frankfurt 2:08. 10 mal 100 - Meter - Staffel: 1. Mannheimer TD. 1:55,1, 2. DfR.-Mannheim 1:59. 3 mal 200-Meter-Staffel: 1. Preußen-Kre feld 1:06H (Rekord), 2. Frankfurt 1880, 8 Meter zurück. 3 mal 1000-Meter-Staffel: 1. Karlsruher FB. 8:16, 2. Mannheimer TG. Speerwerfen: 1. Iunium - Ludwigshafen 50 m., 2. Dr. Oschmann-Mannheim 48L0 Meter. Kugelstoßen: 1. I u n g - Karlsruhe 11,52 Meter. Weitsprung: 1. G r u n d h o f e r - Mannheim 6,38 Meter. Diskuswerfen: 1. Dr. Oschmann-Mannheim 35,12 Meter. Der unermüdliche Arne Bora Der schwedische Weltrckordschwimmer Arne Borg verbesserte seinen erst kürzlich in Eskistuna über 500 Meter Freistil ausgestellten Weltrekord von 6 : 18,2 beträchtlich, indem er in Oestersund die Strecke in 6 : 04 zurücklegte. Der Schwede fährt im Laufe der Woche wieder nach den Vereinigten Staaten. Abermals ein neuer Klua-Wellrekorv Der Militärflieger Hauptmann Iimeenez Mar- tin durchflog ohne Landung die Strecke von 1660 Kilometern Madrid—Sarraj—Burgos—Madrid in 12 Stunden und stellte damit einen Dauer- und Lntfernungsrckord in Spanien auf. Unsere Voraussagen sür Hoppegarien 1. September. 1. R.: Manliu» — Palmedes — Meteor. 2. R.: Ich dien — Sturmnacht — Avena. 3. R.: Whatagirl — Lindwurm — Kili. 4. R.: Eleazar — Black Bridge — Hattenheim. 5. R.: Dompeju» — Bishnu — Podprgos. 6. R.: Rheintochter — Malepartus — Ritt O'Neill. 7. R.: Runkler — Podargo» — Coriolan. (Lompiegne 1. R.: Fruitleß — Arbre — Ianiflaire. 2. R.: L'Origan — Romancero — Rigthnetz. 3. R.: Peregrtnu» — Stall Tillement — Le Flea«. 4. R.: First Edition — Entrechat — Lap Horn. 5. R.: Eombien — Lerveline — Hurepoix. 6. R.: Jmpatient — Ables — Mortimer. Der Ritt i« die Sonne 2s Roman von vnut No»«nb»>n. Copyright 19D by Drei-Masken-BerLag. A.-G., München Jacobsen nickte. „Fragt sich bloß: wer soll anfangen?" „Das knobeln wir aus." „Unsinn." Reimers schob Hieronimy bei- seite. „Jacobsen hat ihn gebracht; Jacobsen soll ihn tragen." „Geht mal ins Gebüsch und zieht euch um." Die beiden verloren sich in der triefenden Dämmerung. Man hörte ein lustiges Pfeifen, und ihre Schritte schienen straffer geworden zu sein. Jacobsen knöpfte wohlgefällig den dunklen Gürtelmantel zu. Wahrhaftig: hier in der Tasche steckten Nappahanü schuhe — und in der kleinen Billettasche klimperte es. Gr faßte hin ein; siebzig Pfennige! Hieronimy war der erste, der zurückkam. „Gin Gentleman vom Broadway," sagte Jacobsen lachend. „Wie richtig du das aussprichst," wunderte sich der Seemann. „Direkt mit Manhattan- Akzent!" „Ich war zwei Jahre drüben." „Hat dir nicht viel genützt, was?" Schon kam Jonny Reimers. Gr stopfte noch an den Hosenträgern; dann knöpfte er, vor Er regung zitternd, die Weste um einen Knopf schief zu. „Also, so was hätt' ich mir nicht träumen lassen." Reimers versenkte die Hände behaglich in die Jackettaschen. „Die sind ja heil," konstatierte er verblüfft. „So was gibt's," bestätigte Jacobsen. „Und denkt mol: siebzig Pfennige habe ich gefunden." „Mensch, heute gehen wir ins Polais dr Danse!" „Jacobsen sieht aus wie'n Graf," sagte Jonny Reimers. „Wie'n Graf," wiederholte Hieronimy ge ringschätzig. „Er sieht direkt aus wie'n Hoch stapler." Die drei gingen, mutig den Dingen ins Auge blickend, am Rande des Tiergartens ent lang. Dort drüben glühte die Laternenreihe der Charlottenburger Chaussee. Und, seltsam ge nug, in der Haltung der beiden andern schim- merte ein ganz leiser Respekt vor dem raglan tragenden Jacobsen auf. „Jetzt ein paar Würste," meinte Reimers „und dazu ein Glas Bier." „Und ein paar Zigarren," setzte Jacobsen hinzu. „Warum nicht gleich Sekt," lachte Hieronimy. „Ihr seid Phantasten. Weiß Gott, was uns bliiht." Jacobsen drückte den Hut, diesen wunder baren, steifen, ledergefütterten Hut, zärtlich auf die Schläfen. „Vergeßt nicht; dies alles haben wir uns gepumpt. Diese Anzüge und die sen Mantel und die Hüte und die Schuhe. Line Woche lang gehört es uns. Wir wollen nicht überschnappcn, weil wir Glück gehabt haben. Wir bleiben zusammen und warten ab, was da kommt." „Da kommt zunächst «in Auto," sagte Hiero nimy, „nimm dich in acht." Lin dicker Herr, der Typ eines Kommerzien rats, saß im Fond des Wagens. Sein Blick streifte die drei Männer — nein, die drei Herren — und plötzlich, während sein« Augen über Jacobsen glitten, zog er den Hut. Gleichzeitig rief er seinen, Chauffeur etwas zu. Knirschend stoppte der Wagen. Die drei sahen sich an. „Was will denn der?" erkundigte sich Jacobsen. „Frag' ihn," spottete Hieronimy. Der Schlag des Wagens öffnete sich. Der Insasse ging, den Hut in der Hand, auf die drei zu. Und indem er Jacobsen die Rechte ent gegenstreckte, sagte er in jubelnden, Ton: „Welch eine Freude, Mister Bän der gult, Sie in Europa zu treffen!" Jacobsen warf einen Blick nach links auf Reimers und einen Blick nach rechts auf Hiero- nimy. Die sahen beide interessiert geradeaus. „Jawohl," sagte er. „Sie kennen mich doch noch?" fragte der fremd« Herr mit einer Stimme, die noch jubi lierender klang als zuvor. „Kommerzienrat Sudicatis. Darf ich fragen, was Sie in Der- lin machen? Uebrigens, wo wohnen Sie? Dumme Frage!" lachte er sich selbst aus, „im ,Adlon' natürlich. Und diese beiden Herren? Wohl Geschäftsfreunde? Also im Tiergarten muß man suchen, wenn man den reichsten Mann Amerikas treffen will. Nein, wie komisch!" „Ja," sagte Jacobsen, „es ist zum Totlachen." „Ich glaubte fast. Sie wären abgereist, ohne mir überhaupt die Ehre erwiesen zu haben!" „Ich bin in der Tat sozusagen nur auf der Durchreise da." „Wissen Sie, woran ich Sie erkannt habe? An Ihrem Ulster. Es gibt nur einen Mann auf der Welt, der diese fabelhaften Stoffe trägt. Der ist, wenn ich nicht irre, aus Ihrer eigenen Weberei." „Natürlich," sagte Jacobsen. „Bin ich ein Textilfachmann," triumphierte Herr Sudicatis. „Lin Blick, und da« Fabrikat der Weberei Vandergult ist entdeckt." „Es ist fabelhaft," sagte Jacobsen. „Als ich diesen Ulster sah, wußte ich: dort geht Cornelius Vandergult spazieren. Wie ein einfacher Bürgersmann. Aber da sieht man die Kultur des wahren Reichtums. Oder den Reichtum der wahren Kultur. Oder man könnte auch sagen . . ." „Sie werden entschuldigen," sagte Jacobsen, „um es Ihnen offen zu sagen: wir haben näm lich Hunger." „Welch ein wundervolles Deutsch Sie sprechen! Man merkt sofort, daß Sie in Deutsch land studiert haben. Und Hunger haben Sie? Meine Herren, das ist goldig. Darf ich Ihnen einen Vorschlag machen? Erweisen Sie mir die Ehre und steigen Sie in meinen Wagen — Ihre Geschäftsfreunde ebenfalls, und nehmen Sie bei mir einen kleinen Imbiß." „Gott," sagte Jacobsen und sah si.h achsel zuckend nach den beiden um. Die z werten ihm lebhaft zu. „Also sagen Sie schon ja." Die drei stiegen ein; der Chauffeur hielt die Hand salutierend an die Mütze. Line Villa tat sich vor den dreien auf — ein Herrenzimmer, ein Speisesaal mit französischen Gobelins, mit Langusten und Fasan, mit Ka- paun-Croquettes, mit kaliforniscl;en Früchten und mit Bordüre Madeleine. Und eine Halle mit Klubsesseln von unergründlicl)er Tiefe — mit Importen in zwanzigerlei Kisten, mit Queen, mit Cointreau und mit Grand Marnier Lapostolle Cordon Rouge. Und der Kommerzienrat Sudicatis kon statierte mit geschmeichelter Andacht, daß er sich nicht erinnern konnte, jemals Gäste beherbergt zu haben, die einen derartigen Appetit entwickelt hatten wie Herr Vandergult und seine Freunde. Während der fünf Gänge des Desserts bereits hatte der Gastgeber seinen illustrcn Bcsuclxr von der Seite angeblinzelt; eben, als er ihm eigenhändig die Sahne in den Mokka goß — doppelt so viel als nötig war, hier war alles reichlich — sagte er blinzelnd: „Ich habe eben eine unglaubliche Entdeckung gemacht. Soll ich Ihnen sagen, was Sie sind?" Jacobsen schob den Sessel mit einer schreck haften Bewegung zurück und blickte hinüber zu den beiden Freunden. Auch sic hatten die alarmierenden Worte vernommen. „Sie sind obdachlos," sagte der Kommerzien rat. (Fortsetzung folgt.)