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Seite S * Warnung. Gewarnt wird vor dem Kaufmann Max Becker^ ehemaligen Angestellten der Firma „Fauhag".Mockau. Er sucht die Kundschaft dieser Firma auf und läßt sich Geldbeträge geben, die er angeblich zu unvorhergesehenen Ausgaben braucht. Dabei gibt er die Zusicherung, diese Beträge könnten bei Bezahlung der von seiner Arbeitgeberin zu lie fernden Waren in Abzug gebracht werden. * Das Kolonlal-Kriegerdentmal für Leipzig. Der Entwurf für das Kolonial-Kricgerdenkmal für Leipzig, im Gipsmodell in ein Fünftel der natür lichen Größe ist in der oberen Wandelhalle des neuen Rathauses ausgestellt und dort unentgeltlich zu besichtigen. Der Entwurf und das Modell sind das Werk des Leipziger Bildhauers Georg Muth und wurde vom Denkmalskomitee zur Ausführung bestimmt. Der Sockel soll in Mnschelkalkstein und die Hauptgruppe, die treue Waffenbrüderschaft der As- kari mit unserer Schutztruppe darstellend, in Bronze ausgeführt werden. * Höhere Gewerbeschule für die Metallindustrie. Die Anmeldungen junger Leute, die sich von Ostern 1926 an im Anschluß an die Volksschule auf einen technischen Berus vorbereiten wollen, werden in der Zeit vom 1. bis 18. September vormittags 11 bis 12 Uhr und nachmittags 5 bis 6 Uhr im Schul gebäude, Wächterstraße 13, angenommen. Vor zulegen sind Zensurenbuch und Familienbuch oder Geburtsschein. Aeber die Ausnahme entscheidet eine Aufnahmeprüsung. Das Schulgeld beträgt für den vollen Tagcsuntcrricht vierteljährlich 24 Mark, das Eintrittsgeld 10 Mark. Auswärtige zahlen das Doppelte. — Schulgelderlaß bzw. die Verteilung von Freistellen und die Förderung hervorragend Be gabter erfolgt nach den Beschlüssen des Schulamtes der Stadt Leipzig. b Aenderung des Nachtschnellzugcs Berlin—Leip zig—Wien. Der über Hof—Passau verkehrende N a ch t s ch n e l l z u g D 150 Berlin lab 0,54 abds.) —Leipzig (12,18 nachts)—Wien (an 1,10 irachm. wird im Winterfahrplan ab 4. Oktober rund 3 Stun den früher gelegt, so daß er Berlin bereits 6,41 abds. verlasien und in Wien 10,10 vormittags cintrcfsen wird, um so noch die Vormittagsstunden zur Er ledigung von Geschäften in Wien verfügbar zu machen. Im Laufe des Gegenzuges, ab Wien 5„5O nachm, wird nichts geändert. Paketausschriften. Von den Pakctauflicferern werden vielfach die Bestimmungen der Postordnung, wonach ein Doppel der Aufschrift in das Paket obenauf zu legen ist, nicht beachtet. Wenn es nick/ möglich ist, das Doppel in die Pakete selbst zu legen — wie bei offenen Körben, unverpackten Ma- schincnteilcn usw. —, muß ein Doppel der Aufschrift von postordnungsmäßiger Beschaffenheit außen auf de: Sendung haltbar angebracht werden. Die Be achtung dieser Bestimmungen ist äußerst wichtig, weil das Einlegen eines Doppels der Aufschrift in die Pakete die Unterbringung aufschriftloser Pakete ohne wesentliche Verzögerung ermöglicht. Nachteile, di« aus einer Unterlassung dieser Vorschrift ent stehen, hat der Absender zu tragen. Die Annahme- beamten sind angewiesen, Pakete, die diesen Anforde rungen nicht entsprechen, zur Beseitigung der Mängel zurückzugeben. Eine Handelshochschulwochc in Plauen. Die Handelskammer Plauen veranstaltet zusammen mit dem Lehrkörper der Handels-Hochschule Leipzig in den Tagen vom 19. bis zum 22. Oktober ssi Plauen eine Handles-Hochschulwochc, wie sie im Herbst der beiden letzten Jahre in Leipzig i/bst unter starker B teiligung aus allen Teilen des Rei ches stnttfand. Die Vorlesungen und Vorträge wer den zeitgemäße Themen aus der Volks- und Welt wirtschaft dem Handels- und Steuerrecht, der Be triebswirtschaft und aus allgemeinen Wissens gebieten behandeln. Sie sind nicht nur fi'r In dustrielle und Gewerbetreibende, selbständige und angcstcllte Kaufleute, sondern ebenso für Angehörige der technischen Berufe, für Beamte und Lehrer wie überhaupt für die breitesten Bevölkerungskreise be stimmt. Die Zeiteinteilung wird auf die a> . wär- tigen Zugvcrbindungen Rücksicht nehmen, da mit einer größeren Beteiligung aus der weiteren Umgebung zu rechnen ist. Aus kunft erteilt die Handelskammer Plauen. aber vkeniteg, «tea 1. September Lelprlger Tegedlett I , Sonn» trabe, er von »dschaft- eitia ist feite ein unv hat res zu e Heber st a u ch t unaen , waren n und Verletz- lsbeschä- anderen Der eine: sicht, hell- zug. Der s, dunkler en. Wer h an die ilfe Reich, er Gcsun- >u Gebote nkung der - lichen Be- der Be- i die Vcr- Kes tat- rkung der tehen, daß :ise gefor- besonderer zur An- d Birnen, g und für gefordert ese beiden I betragen m eigenen en teuren über um einen > handeUl rsprossigcr kcit rcich- ; Bursche, leine Ge est von ben dieser icht weni- voll: Von ui Maria von Job, ins-Zirkus au Dalac, und dem w Bruder enka-binett sich sehen iberall zu Leipziger Johannis- -ozu mache . Lhole - - sicher — Nann, der ll er nicht rt er kein Heftiger, tet wieder in wahres s ein . . . — und — nit Heftig- erschlossen! cks sei ihm >, geht er rhört von ro zu sein, gemütlich die er ein meist drei laut und i langsam, schließt er fen, genau er wieder d gelassen suche ich's uinikcr r gar nicht innen zum und macht dies nicht verziehen, digen Ge ngen und )ähnt sind, Tempera- rsuch über cht mehr, ast daraus n. Noch stuhl der eint! Nil smr MllemirbrM Gereaelte Versorauna erst Mittwoch früh In der pacht'zum Montag gegen ^12 Uhr ist auf Gerichshainer Flur ein neuer, erheblicher Rohr schaden entstanden, so daß Leipzig wiederum einige Tage auf die Wasserzufuhr von den Naunhofer Werken angewiesen ist. Da diese den Bedarf nicht in vollem Umfange zu decken vermögen, ist mit Wassermangel in den oberen Stock, werken der hochgelegenen Stadtteile zu rechnen. Es ist deshalb im Interesse der Gesamtbevölkerung ratsam, den Wasserverbrauch auf das äußerste zu beschränken, vor allem muß das „Hamstern" des Wassers unterbleiben. , Die Instandsehungsarbeiten an der Lawitzer Störung werden, da es sich offenbar um einen größeren Schaden handelt, erst am Mittwoch früh beendet sein, so daß — vorausgesetzt, daß sich kein neuer Schaden herausstellt — in den Vor- Mittagsstunden mit regulärer Wasserzufuhr zu rechnen ist. Die Hoffnung, daß den zahlreichen Störungen der letzten Wochen neue nicht mehr folgen würden, ist also zuschanden geworden und Leipzig scheint auch in Zukunft mit derartigen unliebsamen Dor- kommnissen rechnen zu müssen. * Ein Kantineneinbrecher ermittelt und festge- nommcn. Jener Mensch, der die Baracke der Er- holungsstätte im Wäldchen an der verlängerten Ost straße, L.-Stötteritz und den in der Nähe befind- lichen Erfrischungsraum des Vereins für Leibes übungen Südost erbrochen hat und Zigaretten, Del len, Schokolade u. a. m. stahl, konnte festgenom men werden. Er ist teilweise geständig und hat ohne Zweifel noch mehrere andere Diebstähle ver übt, denn man fand bei ihm außer verschiedenen Sachen, die den Bestohlenen bereits wieder zuge stellt worden sind, noch ein blauwcißgemustertes Hängekleid, ein Handlucki. E F. gezeichnet und ein Paar blaugraue Hosenträger mit bunten Streifen. Diese Sachen will er von einem ihm nur vom An- sehen bekannten Liebespaar zur Aufbewahrung er- halten haben. Die Eigentümer wollen sich bei der Kriminalpolizei melden. * Verschwundene Uhren. Am 13. August abends gegen 7 Uhr ist in einem Delikatessengeschäft am Ran- städter Steinweg von einem Kunden ein kleines post versandfertiges Paket mit der Anschrift R. Schildein, Eilenburg, versehentlich licgengelaffen worden. Es enthielt vier Plaque-Herrenuhren mit Sprungdeckel und den Nummern 76 203, 793 445, 795 374 und 80 776, sowie drei silberne Herrenarmbanduhren. Das Paket ist von einem anderen Kunden, den die Ge- säiäfksinhaberin in der Meinung, daß es ihm gehöre, darauf aufmerksam gemacht hat, mitgenommen wor- den Vor Ankauf wird gewarnt. Der Unbekannte ist 38—40 Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß, dunkelblond, an einem Unterarm tätowiert, hat große Nase, künst- lichcs Gebiß und verschnittenes Schnurrbärtchen. Er trug dunkle Arbciterklcidung und war ohne Kopf- bedeckung. * Ein schamloser Bursche. Auf dem Wege von Thekla nach „Heiterer Blick" hat sich am 28. August vormittags in der 8. Stunde ein unbekannter Rad- Thekla nach „Heiterer Blick" hat sich am28. August men. Der schamlose Bursche ist 18 bis 19 Jahre alt, groß, kräftig und trug grauen Anzug und buntes Barchenthemd. Sachdienliche Angaben erbittet die Kriminalabteilung. * Verkehrsunfälle. Am 29. August nachmittags ist beim Ueberschreiten der Bayrischen Straße eine 76 Jahre alte Frau durch einen radfahrenden Flci- schermeister umgerissen worden. Sie erlitt außer einem Knöchelbruch scheinbar auch noch erhebliche innereDerletzungen, so daß sie in besinnungs losem Zustande in das Krankenhaus St. Jakob ge bracht werden mußte. Ueber die Schuldfrage sind polizeiliche Erörterungen im Gange. * Beim „Rodeln" verunglückt. Auf einer „Rodel- Huhn" auf dem Meßplatz kamen am Sonntag abend zwei Arbeiterinnen aus Lindenau zu Schaden. Sie benutzten gemeinsam einen sogenannten „Schlitten" und rutschten davon ab. Die eine zog sich eine schwere Bcinverletzung zu und wurde in das Diakonisscnhaus überführt; die andere wurde nur leicht verletzt. Fehlerhafte Stellen konnten an der Bahn zunächst nicht festgcstellt werden. Weitere Erörterungen sind eingeleitet. " Ein hier festgenommener Taschendieb hatte zwei fast neue Brieftaschen bei sich, eine schwarze und eine rotbraune, die vermutlich gestohlen sind. Diese lön- nen während der Dauer der jetzigen Großhandels messe zu jeder Tageszeit bei der Kriminalabteilung, Zimmer 106, besichtigt werden. Annahmestellen für die Zeppelin-Eckencr-Spende. Beiträge nehmen entgegen: Die Stadtkasse und die Stiftungsbuchhalterei im Neuen Rathaus, die Stadt, bank und die Sparkasse, Otto-Schill-Straße bzw. deren Zweigstellen in allen Stadtteilen. Ferner kann die Einzahlung erfolgen auf Postscheckkonto der Stadtkasse Nr. 4995, der Stiftungsbuchhalterei Nr. 10589, der Stadtbank Nr. 68 636 und der Spar kasse Nr. 51850. " BevölkerungsvorgSnge in Leipzig. Nach dem 33. Wochennachweis des Statistischen Amtes der Stadt Leipzig fanden in der Woche vom 16. bis 22. August 120 Eheschließungen statt. Die Zahl der Lebendgeborenen betrug vom 9. bis 15. August 180, davon 97 Knaben und 83 Mädchen. 34 Lebend geborene waren unehelicher Abkunft. Totgeborene wurden 10 festgestellt. Gestorben sind in der Woche vom 16. bis 22. August 135 Personen, darunter 26 Kinder 1 Jahr. Unter den Gestorbenen befanden sich 68 männliche imd 67 weibliche Personen. Von den Todesfällen entfielen auf Ruhr 5, Tuberkulose 13, Lungenentzündung 9, sonstige Krankheiten der Atmungsorgane 2, Herzkrankheiten 25, Gehirnschlag 13, Magens und Darmkatarrh 4, Krebs 12, übrige natürliche Todesursachen 42. 4 Personen erlagen tödlichen Unfällen und 6 endeten durch Selbstmord. ti Aufbruch der alten Frachtbriefe. Die Frist für ben Aufbrauch der noch vorhandenen alten Fracht- briefe im Ausmaße von 380 300 Millimeter ist vrm Reichsverkehrsministerium nunmehr endgültig bis zum 31. Dezember 1926 verlängert worden. Der Neu druck solcher Frachtbriefe ist nicht mehr zulässig. LeWp Wm Slhilci, Die Anmeldungen der Sinder, die von Litern 1S26 ab eine höhere Schule be suchen sollen, sind in nächster Zelt zu bewirlen. Bet der außerordentlichen Zersplitterung des höheren Schulwesens, der hossentlich die bevor stehende Reform ein Ende bereiten wird, dürste rS vielen Eltern lieb sein, über die einzelnen Schulen, ihren Lehrgang und ihre Btldungsziele etwas zu ersahren. Die älteste Gattung der höheren Schulen, die Gymnasien (Thomasschule, König-Albert- und Königin-Carola-Gymnasium), führen unter starker Betonung der relativ einfachen Verhältnisse in den Ländern der Antike ihre Zöglinge in das moderne Leben ein; sie treiben Latein, das in Sexta mit einer starken Stundenzahl einsetzr. Französisch und Grie chisch als Pflichtfächer (obligatorisch). Englisch fakul tativ (d. h. wer Lust hat, kann an diesem Unterricht, der mit 2 Wochenstunden in den drei letzten Jahren erteilt wirb, teilnehmen). Die Reformgymnosien (Nikolaischule, ein Zug des Königin-Larola-Gymna- siums) beginnen mit einer modernen Fremdsprache, der vom 4. Schuljahre ab Latein, vom 6. Schuljahre Griechisch (oder — nur bei der Nikolaischule — die anderen modernen Fremdsprachen) folgen. Der deutsche Zug der Thomasschule treibt Latein von Sexta und Englisch von Quarta ab. Alle Gymnasien haben die Primen in der Weise geteilt, daß es einen naturwissenschaftlich-mathematischen und «inen histo- risch-sprachlichen Zug gibt. Der Schüler muß sich für ernen von beiden nach Begabung und Neigung ent scheiden. Die Realgymnasien behandeln Leben und Eigenart der Antike bloß an der Hand des Lateini schen, sic treiben stärker als die Gymnasien die mo- andere Schulart Kindern mit künstlerischer Neigung und Veranlagung Gelegenheit, diese auszubilden. Die „HöhereSchulefür Frauenberufe", eine der größten Schulen in ganz Deutschland (etwa 3000 Schülerinnen) gibt fast jedem Mädchen, das sich nach achtjährigem Volksschulb.such fortbilden will, in einer ihrer vielen Klassen dazu Gelegenheit, sei cs, daß es sich um eine besonders solide Vorbildung für die künftigen Hausfrauenpflichtcn handelt, sei es, daß ein Mädchen als Kontoristin, Abteilungsdirektrice eines Warenhauses oder durch eine ähnliche Tätigkeit sich seinen Unterhalt verdienen will. Mädchen mit dem Reifezeugnis einer sechsklassigen höheren Mädchenschule werden hier in 31L Jahren zu Fach- lehrerinnen für Haushalt und Kochen, Nadelarbeiten und Turnen herangebildet. Angegliedert ist schließ lich noch eine Oberrcalschule, die zur Zeit noch im Entstehen begriffen ist. Ihr Reifezeugnis berechtigt zum Studium. Schließlich noch einige wichtige, all gemeine Punkte. Jede der genannten neun- klassigen Schulen verleiht ihren Schülern und Schüle rinnen, die die Abschlußprüfung bestanden haben, ein Zeugnis, das zum Besuch der Universität und der anderen gleichwertigen Hochschulen berechtigt. Alle höheren Schulen tragen der Tatsache, daß heute das wirtschaftliche Leben eine ganz andere Rolle als etwa vor 100 Jahren spielt, Rechnung; Meinungen wie z. B. die, daß auf dem Gymnasium der Schüler bloß Dinge lerne, die fürs praktische Leben ohne Wert seien — man trifft sie immer noch hier und da ein mal an —, sind falsch. Jede Knabenschule muß Mädchen aufnehmcn, wenn nicht eine der ihrigen gleichartige Bildung durch eine Mädchenschule am selben Ort vermittelt wird; wer seine Tochter nach vormals lbrsclier A Kürzten. I,e»pLig. ^olrsnnis^Lsse 8 uf öer Reklame-Messe Kunstakaüemie/ ^V»cliterstr»1?e, «teilen vir unsere Verls^sc>l>;clite aus uncl reifen clie aus unseren Atelier» liervor^e^so^eaeo V^er5e-Z)rue1rac^«n.W,r setren hierfür «lscs Interesse »11er KelclaineverhrLucher vorsus uncl bitten um öesiclitiFung bl «ue l-eiprizer 2eitua^. 1,«ixri^«rT»^ebI»tt. Di« 6 ro ll« ^Velt. O» s 1<el> en. OerOleO»». K in 3 er-Kur icr deinen Sprachen und die mathematisch-naturwissen schaftlichen Fächer. Sie beginnen entweder in Sexta mit Latein (Schillerrcalgymnasium, ein Zug der Petrischale), dem im dritten Jahre Französisch, im vierten Englisch sich anschließen oder mit einer mo- deinen Fremdsprache, der sich im vierten Latein, im sechsten die ander« Fremdsprache anschließen (Reform- realgymnasium Lindenau, ein Zug der Petrischule). Auch sie gabeln die Primen nach denselben Gesichts punkten wie die Gymnasien. Die jüngste Gattung der neunstufigen Schulen, die Oberrealschule (eine am Nordplatz, eine in der Oststraßc, eine neben der Andreaskirche), beginnt mit einer modernen Fremdsprache in Sexta und läßt die andere vom vierten Jahre ab folgen. Latein wird als wahlfreies Fach in den drei letzten Jahren gepflegt. Die Oberrealschul« betreibt am stärksten von allen Schularten die beschreibenden Naturwissenschaften (Botanik, Zoologie, Chemie), Physik und Mathematik, daneben legt sie großen Wert auf den deutschen Unterricht (6—4 Wochenstunden). Da sie bis ein schließlich Untersekunda unter starker Anlehnung an den bewährten und eine Einheit darstellend«« Neal- schulplan arbeitet, haben die Schüler, die mit der Obersckundareife (volkstümlich noch immer „Einjäh riges" genannt) abgehen, ein« im großen und ganzen geschlossene Bildung. Die sechsklassigen Realschulen (die erste in der Nordstraße, die 2. in der Kohlgartenstraße, die 3. an der Rennbahn, die 4. in der Kanzlerstraße in Lindenau, die 5. in der Möbiusstraße in Reudnitz) vermitteln ein« gute, allgemeine, auf wissenschaftlicher Grundlage beruhende Bildung, die sie in erster Linie befähgen soll, dereinst im kaufmännischen, gewerb- lichen und industriellen Leben leitende Posten mit Erfolg zu bekleiden. Sie treibt Englisch und Fran zösisch obligatorisch. Spanisch und Russisch fakultativ. Ein siebentes Realschuljahr, nach dessen Absolvierung die Schüler das Zeugnis der Primareife erhalten, wird vermutlich in nächster Zeit eingeführt werden. Wer die Reifeprüfung der jetzigen sechsklassigen Real schule mit 2b oder besser besteht, kann ohne weiteres zur Oberrealschule übergehen. Für Mädchen besteht die Möglichkeit, in den drei höheren Mädchenschulen (am Echletter- platz, in der Döllnitzer Straße und in der König straße) sich in sechs Jahren eine Bildung zu erwerben, ähnlich der von der Realschule vermittelten mit Französisch und Englisch als Fremdsprachen; mit welcher von beiden das Kind beginnen soll, entschei den die Eltern. In die der Schletterplatzschul« an- gegliederte dreiklassige Studienanstalt, die die Klassen Obcrsekunda bis Oberprima umfaßt, wird ausgenommen, wer die sechsklaffig« höhere Mädchenschule mit Erfolg besucht hat. Der Lehrplan ähnelt dem der Oberrealschule. Zu derselben Schule gehört eine sechsklaffig« Studienanstalt (Untertertia bis Oberprima) mit Latein und den beiden modernen Sprachen als Pflichtfächern, Grie- chisch als Wahlfach. Der Ausbildungsgong ähnelt dem des Reformrealgymnasiums. Die Studien- anstalt an der 2. Höheren Mädchen schule (Döllnitzer Straße), die einem Plane Hugo Gaudigs ihre Entstehung verdankt, betont die kultur wissenschaftlichen Fächer, Volkswirtschaft und Gesell schaftswissenschaft, Psychologie und Pädagogik. Die „Staatliche Deutsche Oberrcal schule für Mädchen" (neunklassig), Leipzig- Connewitz, Elisenstroße 150- treibt Französisch und Englisch als Pflichtfächer, Latein die letzten vier Jahre als Wohlsach. e pflegt das Gebiet der deut- scheu Kultur sehr stark und gibt mehr als irgendeine dem alten Gymnasiallehrplan ausbilden lassen will, kann verlangen, daß eine der drei obengenannten Gymnasien sie annimmt. Der Tatsache, daß weite Kreise des Volkes verarmt sind, tragen Staat und Stadt Rechnung, indem an begabte, fleißige, in ihrem Benehmen einwandfreie Kinder Unbemittelter Er ziehungsbeihilfen gegeben und ihnen Schu lgeldfreiheit gewährt wird. Meist haben die Schulen auch Leihbibliotheken, aus denen solche Kinder die Lehrbücher leihweise erhalten. Wer ein begabtes Kind hat — ob Junge oder Mädel, ist ganz gleich — bringe es, und wenn er noch so arm ist — zur höheren Schule; er vertraue darauf, daß es deren Lehrern gelingen wird, dem Kinde eine sorgenfreie Erziehung zu verschaffen! 8. l.. kabrik- uock hluster-I-azer: I,eiprig, I-pugk Ltralla 7, klax hlzkonsk). Tcloplivn 24711.