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Unabhängtge Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen. Illustrierte» Sonntaasblatt - Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. d H. in Bischosrwerda. — Bostjchrckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Demeindeoerbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 . A*mspreber Aw» Llschof»w«rd« N^ 444 und 44L s Anzeisenprei»: Di« 4S nuv breit« einlvoltia, Ly F«ll« düherer G»waU — Kneg oder wnstia« irgendwelcher Im Textteil dl, 90 mm breite Millimeterzctl, 2ü Rps Nachlaß «wrang d«« vewtebe» der Zeitung ^«r der BefSrd«rung«inrich. nach den gesetzlich oorgeschrtebenrn SStzen. Für da» Erscheine« iunaen — har d« Ve-Kh« k«tn«n Anspruch aut öieterung oder von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten PlSden Nachlieferung der Zeitung od«r aus Rückzahlung de» Bezugspreise» j keme Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. DerSSHWeLrzShker WgeöM MWiHo^erda Einzige Tageszeitung im Amtsgertchtsdezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsisch« Erzähler ist da» zur DeeSsimtltchung der amüichm Bebännt- machungen der Äottshauptmannfchaft de« tzauptzollami» und de« Be- ,irt«schulamt» zu Bautzen sowie d<» Finaiuamt» und de» Stadtrat» -u Btschosrwerda und der Gmetndebehvickeo behördlicherseits bestimmte Blatt krscheimuigswets,! Täglich mit tlusnahm, Mr Sonn- und tag«. Vezugsprris für dl« Zeit «Uw« Haid«« Monats: Si -aus halbmonatlich Mart UE bet» Lbhblim dr der Se stell« «vchentllch « Psg. EiazsllMMwer 10 Pf» (Sonn nummer 1L Pfg.) Montag, den S. November 1SS4 Nr. 258 8«. Jahrgang Kommunistenterror im Saargebiet nach der Abstimmung einen Putsch im Saarlande, als beab sichtige das natloncusozialistische Deutschland «in« Vergel- tungsattion gegen die sogenannten Saarfranzosen, Marxi sten und Emigranten, dienen ausschließlich dem Zweck, Stimmung siir eine neue Vergewaltigung des Abstimmungsgebietes zu machen. Unter irgendwelchen Vorwänden soll auch nach der Entscheidung, die unzweifelhaft zugunsten Deutschlands ausfallen wird, die Berliner Regierung daran gehindert worden, an der Saar wiederum die Rechte einer uneingeschränkten Souveränität auszuüben. Das Beispiel der oberschlesischen Ab- ftimmung schreckt. Daß Frankreich wohl.dazu fähig wär«, das Recht zu beugen und sich über das eindeutige Er- gebüls der Volksabstimmung vom IS. Januar 1935 hinweg zusetzen, wissen wir seit dem ungeheuerlichen Betrüge, der an der Bevölkerung Oberschlesiens begangen wurde, und der noch menschlichen Ermessen dennoch nicht möglich gewesen wäre, wenn dl« damalige deutsche Regierung den Mut und das Geschick, den Willen und die Fähigkeiten aufgebracht hätte, sich mit Entschiedenheit zur Wehr zu setzen. Heute, da an di« Stelle jener Regierung der November- linge und libetalistischen Parlamentarier das nationalsozia listische Regime getreten ist, wird es den Franzosen zum mindesten die allergrößten Schwierigkeiten kosten, ihren Willen durchzusetzen. Und als eine besonders eindrucksvolle Abwehrmaßnahme gegen di« französischen Attentatsvläne ist entsprechend die Denkschrift des Reichsjustizkommissars Dr. Frank und des Universität-Professors Dr. Bmns zu werten. Bei Reser Denkschrift handelt es sich umein «über- zMgenoe 'juristisch« Widerlegung aller französischen und sonstigen willkürlichen Kommentierungen des Versailler Vectra- ges. Und es ist von allerhöchster Bedeutung, daß die bei den Dersasser des Dokumentes das unbeugsame und eindeu tige Recht des Reiches auf die Wiederherstellung der absolu ten Souveränität des Reiches über das Saarland für den Fall einer ^zugunsten Deutschlands ausgefallenen Volksab- ftimmung Punkt um Punkt aus den Abschnitten, Artikeln und Paragraphen eben des Versailler Vertrages ableiten. Es werden zunächst folgende Feststellungen gemacht: Der Versailler Vertrag weist dem Bölkerbund zwei Aufgaben zu: Erstens hat er das Abstimmungsgebiet an der Saar fünfzehn Jahre lang zu verwalten; zweitens soll er nach Ablauf dieser fünfzehnjährigen Frist eine Volksabstim- mung durchführen, wobei ihm natürlich nicht nur die Rechte, sondern auch Pflichten verschiedenster Art zufallen. stand Die kommunistischen Provokateure griffen zu Steinen und warfen nach den Polizeibeamten. Zur Verstärkung der Volizeimannschast wurden di« Ueberfallwagen aus Neunkirchen und Saarbrücken nach Landsweiler beordert. Die verstärkten Polizeimannschaften gingen dann mit dem Gummiknüppel, und mit der blanken Waffe gegen die Landfriedensbrecher vor. Aber auch seh« ließen die Kommunisten vom Widerstand gegen die Vertre. ter der Staatsgewalt noch nicht ab. Von einer Anhöhe vom Ortsausgang au» wurde ein heftige» Feuer auf die Pollzeibeamten eröffnet. Nur dem Umstande, daß es bereits stockfinster war, war es zu verdanken, daß dieser Feuerüberfall unter den Beamten keine Opfer gefordert hat, jedoch wurden mehrere von ihnen durch Steinwurfe verletzt. Der Polizei gelang es, trotz des Feuerüberfalles die Anhöhe und den anschlie ßenden Wal- von den Provokateuren zu säubern, di« jetzt ihr Heil in der Flucht suchten. Im übrigen sind die von über 2000 Personen besuchten beiden Versammlungen, in denen Landesleiter Pirro in Landsweiler sprach, in vollkommener Ruhe und Ordnung verlaufen. Sie gerieten an die Verkehrten. Saarbrücken. 5. November. (Eig. Funkmeldg.) Die ungeheuerliche Tatsache, daß die Kommunisten in Lands weiler den vollkommen unpolitischen Vorfall, daß am Sonn abend eine kommunistische Gemeindevertretertn von Emi granten übel zugerichtet worden war, die sie als Liebhaber in ihre Behausung ausgenommen hatte, zu einer maßlosen Hetze und zur Aufforderung zum Landfriedensbruch miß braucht haben, hat allgemeine Empörung hervorgerufen. In den Versammlungen der Deutschen Front, die gestern abend in verschiedenen Orten des Saargeblete» abgehalten wur den, kam die Empörung deutlich zum Ausdruck. Aber all gemein wurde betont, daß sich die Deutsche Front und ihre Mitglieder niemals von ihrer Linie der unbedingten Disz,- Saarbrücken, 5. November. (Eig. Funkmeld.) Zn der Nacht zum Sonnabend war in dem Ort Landsweiler bel Neunkirchen die kommunistische Semeinderatsabgeordnete Frau Auch» bei einem Lifersuchtsstreit von ihren Lieb habern. die sie in ihre Wohnung aufgenommen hatte, der artig verprügelt worden, daß der AHt ihre Aebersührung in ein Krankenhaus für notwendig erklärte. Bei den Lieb habern handelt es sich um Emigranten. Diesen nun wirk lich vollkommen unpolitischen Vorfall verstanden die kom munistischen Drahtzieher von Landsweiler in folgender wahrhaft schamloser Welse mit einer für den gleichen Abend in Landsweiler anberaumten Versammlung der Deutschen Front, auf der Landesleiter Pirro sprechen sollte, in Ver- blndvug zn bringen: Am Nachninag verbreiteten sie ein Flugblatt folgenden Wortlautes: „Achtung! Werktätige von Landsweiler! Nachdem der faschistische Mörder Pirro wochenlang in Zeitungen und Versammlungen eine Mordhetze gegen die werk- tätige Bevölkerung geführt hat, haben die Mordg«sellen heute nacht auf di« Antifaschistin Berta Fuchs einen Mordüberfall verübt. Pirro will diesen Mordüberfall heut« abend in einer Kundgebung verherrlichen. Werk tätige! Duldet nicht, daß dieser faschistische Mörder an- gesicht- dieses zerschlagenen und Mit dem Tode ringenden Opfers zu neuen Mordtaten Hetzen kann. Jagt Pirro und sein« Mordgesellen auseinander! Verhindert heute abend in Landsweiler die Durchführung dieser Versamm lung! Sofort heraus auf di« Straße!" Dieses Flugblatt hatte denn auch die Wirkung, die seine Verfasser mit ihm beabsichtigten. Schon am Nachmittag zogen Iruw» kommunistischer Provokateure durch die Ortschaft und versuchten auch, sich vor dem Versammlungslokal zu postieren. Mehrere Som umuisten wurden mit Stahlruten vnd Eisenrohren sestge stellt. Angesicht, dieser Lage sah sich die Polizei zum Ein greifen gezwungen. Darauf erfolgte ein Signal zum wider Völlig eindeutig geht sodann aus dem Wortlaut des Ver sailler Vertrages und aus den Ausführungsbestimmungen hervor, daß der Völkerbund im Saarland Maßnahmen nur sür die Zeit bis zur Entscheidung trifft und spä ter nur noch eine Aufgabe zu erfüllen hat- nämlich dem in der Abstimmung zum Ausdruck gekommenen Volkswillen unverzüglich Geltung zu verschaffen. Der Versailler Vertrag steht drei Möglichkeiten als Er gebnis der Abstimmung vor: Erstens: die vom Völkerbund eingesetzte international« Regierungskommission bleibt be stehen; in diesem Falle darf der Völkerbund seine Souverä nität über das Land keiner anderen Macht übertragen, son dern muß Vorkehrungen treffen, um das Völkerbundsregime in ein dauerndes umzugestalten. Zweitens: das Land fällt an Frankreich; unter diesen Umständen verzichtet Deutsch land auf alle seine Souvoränitätsrecht«. Drittens: die Be völkerung beschließt die Wiedervereinigung mit Deutschland Da aber Deutschland dis Souveränität über das Saargebie! bereits besitzt, und da dieses Recht der Souveränität nur vorübergehend ruht, kann also nur die Wiederaufhebung der Uebertragung der Ausübung der Regierungsbefugnisse an den Völkerbund gemeint sein. Die Wiedereinsetzung Deutschlands in seine Rechte hatbedingungslosund vorbehaltlos zu geschehen. So ordnet es der 8 3öe im Artikel 47 im vierten Teil des dritten Abschnittes des Versailler Vertrages an. Cs ist, so heißt es in der Denkschrift an die Juristen der Welt, die Auffassung vertreten worden, daß der Völkerbund das Recht habe, für bestimmte Teile der Abstimmungsbe rechtigten oder der Gebivtsbewohner eine Sonderrege lung zu treffen. Diese Behauptung stellt eine vollkommen willkürliche, allen juristischen Grundregeln wider sprechende Auslegung des Versailler Vertrages dar. Denn der Bölkerbund hat nach 8 3Zo die Pflicht, bei ent sprechendem Ausfall der Volksabstimmung die Souveränität Deutschlands ohnejedeCinschränkung wiederherzu stellen. Wenn also die Franzosen sich an den Sinn und Wort laut jenes Versailler Vertrages halten, der für sie ja dis Magna Charta der Weltpülitik ist, dann gibt es keine Mög lichkeit eines Einmarsches französischer Truppen im Saar land vor oder nach der Abstimmung, dann hat nach der Ab stimmung im Saarland niemand etwas zu sagen, außer dem deutschen Inhaber der Souveränitätsrechte, und Paris kann überzeugt davon sein, daß die Regierung Adolf Hitlers um keinenSchritt von den eindeutigen Bestimmungen des Versailler Vertrages abweichen wird. Tagesschau. * Durch den orkanartigen Sturm wurde tu der Nacht zum Souulag die groß« Sachfenschanz« bei «ttenlwrg zum Einsturz ge bracht und bildet nur noch eio-n Trümmerhaufen. Durch Schnee wehen und de» »kur« wurde der «raftnx^euverkrhr stark beein- kritchügt. Auf der Fahrt nach Olbernhau stürzte ein Omnibus mit einer Lve-daer Fußballmannschaft um. Von den 22 Insassen war. de« vier verletzt. * ZV Landsweiler im Saargebiet war die kommnnistische Ge- meindeabgeorduete Fran Fach, bei einem Eifersuchlsfireit von ihren kommunistischen Liebhabern verprügelt worden. Viesen un politischen Vorfall nützten die kommnnistische« Drahtzieher zu einer Hetze gegen Versammlungen der Deutschen Front au». E» kam zu Zusammenstößen der kommunistischen Provokatevre mit der Pollje«. * 40 junge Jude«, die la de« Vorstädten Warschau« al, kom- muulstisthe werbereduer austraten, wurden festgenommen. * LA den Erörterungen über den Marseiller Anschlag spitzen die velgtader Blätter, die ihre Schreibweise im Sinne der franzS- flschen Presse halten, ihre Angriffe auf Ungarn zu und belaste« Bn- hapest fast ausfchlietzllch mit der Verantwortung für den König»- «pord. Vie Lage der Regierung Doumergu« ist noch ungeklärt. Man tzwicht sogar bereit» von einem Kabinett Laval oder Flandtu. Auch der Name Boulssoa wird al» Nachfolger Vyumergue, genannt, «benlo der Nam« PLlain. Einige Blätter sprechen von der „be- drohWheu außeupolltischen Lage"- «egen der sie zu einer Einheit- staut,all« Franzosen ermahnen. - SMe halbamtliche Belgrader „vkWe" hält da, Marseiller Vertwrcheu für twnwehr »oükommen gektSrt. Dem Blatt zufolge stll di- Untersuchung einwandfrei festgestellt habe«, daß Pawe- lstsch, der Leiter der Terrorifleuorgauisation^den Auftrag zur Er- Mordvug Alexander, l. gegeben habe. . * Zu Frankreich ist ein neuer Ftnanzflaudal aufgedeckk worden. Esu« Fiyanzierung»gestllschafl ist mit einem Fehlbetrag von 200 Millionen Franken festgefahreu. L» besteht der Verdacht, daß die Gesellschaft sich ihre Mittel durch die Ausgabe von falschen Bon» verschafft habe. * Da, Luftreunen England—Australien ist hente früh abge schlossen worden. Die drei noch im Rennen liegenden englischen Maschinen kommen für «in« Bewertung nicht mehr in Frag,. * Zufolge ei««, Wolkenbruch«, stürzte« Erbmassen «ine« Hü gel, bei einem Dorfe unweit von Messina gegen ei« Han», da, Zu sammenstürze IS Personen «mrde« verschüttet. Zwei sind al, Leichen geborgen. *) Ausführlich» an anderer Stelle. er und ihr erkeul den wie in- Wei ;» Kinder, dir a« t ihnen prägte st ' Wesen au«, v« «achten Schulau! ariut oder an d" r, den Schaupk der Weg erst ist* Zeiten ost mehr- sthen Heß auch M nicht ohne NaW r antike Kultur« t zu werden. DH i deutschen Volk« - daran >u setzrW einer Kraft gesund »ähren, lhouettenhaft M greifen entfern!" rr Sinn in- H« nie v erläßt. i- Verlangen, dl» Stätten dr krlnnrrung bin d )«st unterrichte!! -an- Stärmer SeMe SaakdeMrift an die Misten der Well. .Der Saarbevollmächtigte des Führers und Reichskanz lers, Gauleiter Bürckel, hat in diesen Tagen bekanntlich einen Aufruf an die SA. und SS. sowie an Vie Bevölkerung der an das Saarland grenzenden deutschen Gebiete gerichtet, der in der Well als friedliche Abwehrmaßnahme gegen die krie gerischen französischen Absichten größtes Aufsehen erregte. Dem Zwecke, die deutschen Interessen an der Saar zu wah ren, das Recht der deutschen Saarbeoölkerung auf Abltim- mungssveihett zu dokumentieren und gleichfalls Einspruch gegen m« Pläne der Franzosen zu erheben, diente die am Sonntag veröffentlichte Kundgebung des Landes- lelters der saarländischen Deutschen Front, Pirro. Und nun wird der Wortlaut einer Denkschrift andieIurist an derWelt bekannt, die vom Präsiden ten der Akademie fiir Deutsches Recht, Reichsjushizkommisiar Dr. Hays Frank, sowie von Universität-Professor Dr. Bruns, dem Vorsitzenden des Ausschusses für Völkerrecht bar der Akademie für Deutsches Recht, unterzeichnet ist. Zu den Behauptungen, die in Frankreich aufgestellt worden sind, gehört auch vieienige, daß nach dem Buchstaben und nach dem Sinne des Versailler Vertrags der Völ kerbund angeblich berechtigt sei, in bezug auf die Zukunft des Saarlandes auch nochnachder Ab- ftimmung gewiss« grundsätzliche Entfchei- düngen zu weffen. Uno es ist ein offenes.Geheimnis, daß «e Franzosen im Geiste dieser Behauptung wünschen, daß der bisherige Zustand, der sogenannte Status quo ante im Saarland auch dann bestehen bleiben möge, wenn sich am 18. Januar kommenden Jahres die Bevölkerung des Saar landes sür Deutschland erklärt haben sollte. Im emsigen Be mühen, der Erfüllung dieses Wunsches schon jetzt btt Weg« zu ebnen, bedienen sich die Pariser Politiker und Militär aller nur denkbaren Mittel. Und Re von ihnen ausgestreuten unsinnigen Gerüchte, als plan« die SA. gleich