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Ssmmtexd, de« 18. A«s»st 1SS4 s. Beiblatt -« Nm»«er « 18?. Der Sächsische Erzähler A SUNkM M ledkk NWM WW MI »le WlM! Wahlzeit von 8 Uhr vorn». bis 6 Uhr nachm. Wählt möglichst vormittags! Re Aus Bischofswerda und Umgegend. Bischofswerda. 18. August. Eonrrtag-ge-an ken. Nun sucht man nicht mehr an den Haushaltem, denn daß st« treu erfunden werden. , 1. Brief de» Paulus an di« Korinther 4, L. Kein« Tugend ist im D«s«n des deutschen Volker tie- er verankert als die Treue. Sie ist der Eharakterzug einer Heldengestalten in Sage und Geschichte, von Sieg ried bi« bin zur Überragenden Gestalt unser«, verewigten Reichspräsident«». Diese Gestalten leben im deutschen Bol te fort, weil «» in ihnen die Verkörperung feine» innersten Wesens schaut, und so oft «s sich auf s«in wahres Wesen be sinnt, werden sie von neuem lebendig. Da« Land, das un seren Führer und Reichskanzler Adolf Hitler mit seinem Volke verbündet, ist dasselbe: bas Volk erkennt in ihm sein innerste» Wesen, die Treue, die im heißen Ringen um die Rettung dige» Volke» tausendfach erprobt, hell und rein Über dem Leben, Arbeiten und Känchfen seines Führers steht. — Di« Treue ist aber auch die im Neuen Testament immer wieder verherrlicht« Timend. Die Treue ist di« wesentliche Eigenschaft Gotter (1. Kor. 10, IS). Sie ist ein Wesenszug Jesu. Gv blieb der ihm gegebenen Aufgabe treu bis in den Tod. Paulus rechnet die Treue zu den Früchten de» hei- ligen Geiste», denn wa» Gal. S, 22 und an anderen Stellen unser Reformator Luther Glaube genannt hat, heißt im Urtext eigentlich Treue, oder vielmehr steht im Urtext für die deutschen „Treue und Glauben* ein und dasselbe Wort. Unter Treue wird im N. T. auch besonders verstanden die Bewahrung im Verwalten von Anvertrau te nu Jeder Mensch ist in irgendeiner Weise ein Haus halter, dem Gott Wichtiges anvertraut hat: Vermögen, Hou«, Beruf, Familie, Volk, Ehre, Freiheit, ohne die kein Mensch leben kann, und dazu sein Wort und Evangelium, obste di« kein Mensch mit den letzten Fragen dieses Lebens, wie Gotteickerne, Sünde, Schuld und Tod fertig werden kann. Diese Gaben sind Gottes, uns nur anvertraut. Wer sie nach seinem Ermessen anwendet, macht sich der Untreu«, ber MtEchW dig. Vor der Veruntreuung des MoerümrÄen kqnn nur bewahrt werden, wer an d«r Per son seine» göttlichen Hausherrn feschält, ständig nach seinen Aufträgen fragt und dies« Aufträge unbeirrbar verwirk licht. Lazu muß er immer wieder suchen und alles daran setzen, zu erfahren, wa- dieser Herr will. Eben das meint Paulus, wenn er sagt: von den Haushaltern wird nichts verlangt, denn daß sie treu erfunden werden. Ob die Ga- be, di« du empfangen hast klein sei oder groß, ob dein Be- ruf «n wett sichtbarer Stell« oder an der Seite der Millio nen Unbekannter, ist unwesentlich, entscheidend ist für den Ausgang deine» Lebens und deiner Arbeit, ob du ein treuer oder ein untreuer Mensch bist. — Entweder du bist treu, dann nimmst du delne Lebensaufgaben aus der Verantwor tung vor Sott, willst ehrlich etwa» schaffen und dem Mit menschen Nützen, fragst nicht, wa» au» dir wird, sondern was aus der Sache wird, die deinen Händen anvertraut ist, machst Ernst mit dem uns heute so geläufigen Wort: „Ge meinnutz geht vor Eigennutz* — Oder du bist untreu, -MN denkst du an dich, läßt die Gabe, die dir gegeben ist, verkümmern, wenn sie dir nicht mehr greifbaren Vorteil bringt, enthüllt Ke.den Mitmenschen vor. — So wird jedes, auch das bescheidenste Menschenleben vor den ewigen Hin tergrund gestellt, vor dem unsere menschlichen Maßstäbe yon groß und Nein, weit und eng, hoch und niedrig, ver schwinden und nur das eine alles andere überstrahlt: die Treue. Sie hat die Verheißung der ewigen Lebens. — S. R. Bischofswerda hört den Führer. Der Gemeinschaftsempfang der Führerrede aus Ham burg gestern abend auf dem hell erleuchteten Marktplatz ge- stattete sich für die Teilnehmer zu einem wuchtigen Erleb- nis. Das Rathaus war vom Stadtbauamt, der PO. und dem Arbeitsdienst in prächtiger Weise geschmückt worden und stellte sich in wirkungsvoller Weise in den Dienst der Volksabstimmung. Da» oberste Stockwerk des Rathauses war mtt den sächsischen Farben, der Hakenkreuz- und schwarz- weiß-roten Fahne beflaggt. Ueber dem Balkon leuchtete am oberen Rande einer Hakenkreuzflagge das Hoheitszei chen der NSDAP. Dom Balkon herab erstrahlte ein großes „Ja*. Ein« Hakenkreuz- und «ine schwarz-weltz-rote Flagge bedeckten den Eingang zum Rathaus, vor dem auf einem hohen Gockel die Lüste des Führers aufgestellt war, flankiert von Grünschmuckoäumen und den zwei großen weißleuchtenden Kugellampen. Die Vorderfront de» Trep- pmaufganges war von breiten Flaggenstreifen bedeckt, und zwar von einer schwarz-welß-roten, Sachsen- und Stadt- sahne. Recht« und links der Düste und vor dem Treppen- aufgang hielten GS.-Männer die Ehrenwache. Da» ae- samt« imposant« Bild wurde durch gleichmäßig angebrachte Ja-Abstinmmngsplakate und Plakat«, di« den Führer zeigten, noch erhöht. Dom Turme der Hauptkirche Kurz nach S Uhr «rtönt« Trommelwirbel und Pfeifen klang; di« SA. marschierte, vom Heim kommend, vor dem Rathaus auf. Gleich darauf verkündeten Spielmannszug- klänge da» Nahen des Arbeitsdienste», der ebenfalls vor dem Rathaus Aufstellung nahm. Dann marschierten der RSDFB. und nach und nach Vie übrigen Gliederungen der NSDAP, auf. Unter dm Klängen der vtadtkapelle mar- gebt. Aufruf der Kreisleitung! Volksgenossen und Volksgenosfinnen des Kreises Bautzen! Mit Freuden habe ich seit meiner Übernahme der Leitung des Kreises Bautzen feststellen können, datz alle Volksgenossen und Volksgenossinnen unserem Führer und Bolkskanzler Adolf Hitler, freudig in all seinen Maßnahmen und Anordnungen gefolgt sind. Ihr habt Ihm die Treue gehalten! Am Sonntag, den IS. August ds. Is., sollt Ihr, meine lieben Männer und Frauen des Kreises Bautzen, erneut an die Urne treten, um den Gegnern des deutschen Volkes zu beweisen, datz sich an Eurem Entschluß, dem Führer und Volkskanzler Adolf Hitler auch für die Ankunft z« folgen, nichts geändert hat, und daß es Euer aufrichtiger Wille ist, ihm das Erbe unseres verstorbenen Reichspräsidenten und Generalfeldmarschalls von Hindenburg z« übertragen. Daher erwarte ich von Euch allen, daß Ihr morgen geschlossen, Mann für Mann und Frau für Frau, zur Wahlurne geht und ihm Euer „Ja" Heil Hitler! Kreisleitung der NSDAP. Martin, M. d. N., Kreisleiter. schirrten di« PO. und di« Betriebe, die auf dem Neumarkt gestellt hatten, im geschlossenen Zug durch di« Dresdner Straße nach dem Marktplatz. Nach der gesamten Aufstel lung erfolgte bei den Klängen des Badenweiler Marsches der feierliche Aufmarsch der 24 Fahnenabordnungen (SA., NSD- FD., Arbeitsdienst u. and. Gliederungen der NSDAP., Ver bände Md Vereine), die sich auf der Treppe postierten. Das imposante Bild wird jedem lange in Erinnerung bleiben. Kurz vor dem Beginn der Uebertragung, der außer den auf marschierten Verbänden, Betrieben und ferner Behörden noch viele andere Einwohner beiwohnten, richtete Herr Orts gruppenleiter Pg. Schatten kurze Begrüßungs worte an die Kundgebungsteilnehmer. Mit Spannung hörten nun alle den gewaltigen Appell des Führers an das deutsche Volk. Nach der Uebertragung spielte die Kapelle das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied, das von der Menge mitgesungen wurde. Mit einem dreifachen Sieg Heil auf den Führer und dem Fahnenabmarsch wurde die erhebende Kundgebung beendet. Volksabstimmungs-Sonderausgabe -es „Sächsischen Erzählers". Am kommenden Sonntag, den IS. August, werden wir in der neunten Abendstunde die Ergebnisse der Volksabstim mung aus Stadt- und Landbezirk Bischofswerda sowie die Ergebnisse aus Sachsen und dem Reiche, soweit sie bis dahin vorliegen, in einer Sonderausgabe bekanntgeben. Diese Sonderausgabe kann in unserer Geschäftsstelle in Empfang genommen werden. Unsere Zeitungsboten in den umliegenden Landgemein den können die Sonderausgabe ebenfalls abholen und sie in den Gastwirtschaften ihrer Gemeinde zur Verteilung bringen. —* Zur Volksabstimmung sind diesmal eine ungewöhn lich große Zahl Stimmscheine ausgegeben worden, und zwar 6S0 Stück. Das beweist, das außerordentlich große Interesse, das Las deutsche Volk der Abstimmung am Sonn tag entgegenbringt. Die Stimmscheine, mit denen auswärts gewählt worden ist, werden bekanntlich an di« Gemeindebe hörden des Ausstellungsortes übersandt. Jeder Stimm- scheininhaber hat darum die Pflicht, auch von seinem Stimm- recht Gebrauch zu machen. —* Sommerfest de» Sindergoltesdlenstes Bischofswerda. Die Vorbereitungen zum Sommerfest des Kindergottesdien- ste» am Sonntag, den 28. August, sind in vollem Gange. Zur Teilnahme bereckstigt sind alle Kinder, die den Kinder gottesdienst oder die Kinderlehre besuchen und in die Listen der Helferinnen eingetragen sind. Die etwa 800 Kinder bitten ihre Eltern, zum Gelingen des Festes, das für sie ein froher und reicher Tag werden soll, nach Kräften beizu steuern. Auch Zutaten zum Backen sind sehr erwünscht und möchten durch die Kinder bis zum Freitag im zweiten Pfarrhaus abgegeben werden. Die Reihenfolge im Einzel nen wird noch bekanntgegeben. —* Einquartierung wird unsere Stadt am kommenden Mittwoch erhalten. Dom Artillerie-Regiment Nr. 4 werden hier 1V1 Mann einschl. Unteroffizier«, 4 Offiziere und 70 Pferde «inquartiert. —* Vorbereitung auf die Meisterprüfung. Um jungen Handwerkern aus Bischofswerda und Umgebung Gelegen- heit zu bieten, sich ohne große Kosten theoretisch auf die Meisterprüfung vorzubereiten, veranstaltet die Gewerbe- ichule zu Bischofswerda wiederum einen Vorbereitungskur sus. Es fehlt den jungen Handwerkern oft die Bildungs möglichkeit, sich auf theoretischem Gebiete di« Kenntnisse an zueignen, die vom Prüfling in der Meisterprüfung gefordert werden. Dem Mangel will der Kursus abhelfen, indem mit den Teilnehmern Buchführung, Wechsellehre, Geschäftsver kehr, Gesetzeskunde, Kalkulation, Steuerfragen usw. behan delt werden. .... —* Deutschlands große weihefiätte, das Tannenberg- Befriedigung denkmal, ferner Danzig und die Dstseeküshe, sind das Ziel! Nach de einer siebentägigen Ferienfahrt der KVG. vom S. bis IS. September. Die Fahrt geht am v. September früh 8,15 Uhr ab Bischofswerda, Markt. Prospekte und weitere Aus künfte bei den Annahmestellen. —* Aerztllcher Dienst am Sonntag, 19. August: Herr Dr. Matthi 8. — Sonntags- und Nachtdienst in den Apo- theken: Staot-Apotheke, Altmarkt. — Sanitäts-Auto: Sonn tags: Anruf Polizeiwache Nr. 46 und 47. Wochentags: Sanitätshaus Richter, Dresdner Straße 6, Anruf Nr. 847. KkklrlM MM, MW, sMl mWUs M W SlkislMlern. Demih-Thumih, 18. August. Kreisleiter Pg. Martin sprach am Freitagabend Aö Uhr zu den von der Sächf. Granit-A.-G. und der Firma Earl Sparmann L Eo. am Magazingebäude versammelten Arbeitern. Verschiedene örtlich begrenzte Vorkommnisse, die dem Kreisleiter echt nach seinem Urlaub zur Kenntnis gelangten, hatten ihn veran laßt, nochmals nach Demitz-Thumitz zu kommen. Diese Vor fälle betreffen weniger die politische Leitung der NSDAP-, sondern zum größeren Teil di« Deutsche Arbeitsfront. In seinen kurzen, sachlichen, den Arbettern aus dem Herzen ge sprochenen Worten, streifte er die in den letzten Wochen vorgekommenen unliebsamen Vorfälle, die unter den Arbei tern berechtigte Kritik und Mißstimmung hervorgerufen hatten. Er sicherte zu, die ihm bekanntgewordenen Fälle auf Grund der ihm jetzt erst zugegangenen Unterlagen ein gehend nachzuprüfen und, soweit die Fälle den Tatsachen entsprechen, die Schuldigen unnachsichtuch zur Verantwor tung ziehen zu lassen. In seinen weiteren Ausführungen auf die geringe Ent lohnung der Steinarbeiter eingehend, versprach er, daß er sich die Lohnlisten aushändigen lasse und mit diesen bei Herrn Reichsstatthalter vorstellig werden würde. Selbst aus dem Angestelltenverhäünis hervorgegangen, kenne er genü gend die Not der Arbeiter. Die besonders schwere Arbeit der Arbeiter in der Steinindustrie bedinge eine bessere Ent lohnung. Er werde sich hierfür mit aller Kraft einsetzen. Wenn es bisher nicht möglich war, eine bessere Entloh nung zu erreichen, so liege dies daran, daß es vornehmlich der Wunsch des Führers war, erst einmal alle arbettslosen Volksgenossen in den Arbeitsprozeß einzureihen. Der Füh- rer habe sich 4 Jahre Frist gestellt, um die Arbeitslosen rest- los unterzubringen. Welche überwältigende Arbeit der Füh- rer bereits in den verflossenen 1Z4 Jahren geleistet habe, gehe daraus hervor, daß von 65L Millionen Arbeitslosen bereits 4 Millionen Volksgenossen in den Arbeitsprozeß «in gegliedert sind. Ein gewisser Kreis stehe noch abseits. Cs sind dies nicht nur frühere marxistische Anhänger, sondern dieser setzt sich aus anderen Gesellschaftsschichten zusammen. Es wär« nicht mehr der Zeit entsprechend, die Arbeiter bei den gegenwär tigen Verhältnissen mit so geringen Löhnen auszunützen. Mit allem Nachdruck werde er sich dafür einsetzen, die berech- tigten Interessen der Arbeiter voll und ganz zu vertreten. Selbstverständlich müssen wir Opfer, bringen, um uns zu einer rechten Volksgemeinschaft zusammenzuschliehen. Mit aller Kraft werde er sich dafür einsetzen, um durch den Reichsstatthalter zu erreichen, daß die Produktion der hiesigen Steinindustrie aufrechterhalten werde. In seinen Schlußausführungen forderte er di« Dolksge- nassen auf, am Sonntag dem Führer das Vertrauen zu schenken und die Ja-Stimmen zu geben. Der Führer werde das Ziel erreichen, was er sich gesteckt habe. . Die anwesenden Steinarbeiter, Re durch die Ausfüh rungen des Kreisleiters Martin voll befriedigt waren, brach ten durch ein begeistertes „Sieg Heil* auf den Führer ihre " '' " zum Ausdruck. der Ansprache unterhielt sich der Kreisletter'