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butt« 8S. Iahrga»- _ HeilewNpf. noch drn gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für des Er von Anzeigen ni bestinmnen Nmmnern und an bestimmte« kerne Gewähr. — ErMnngoort Bischof,»«»». Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Bella««: Illustrierte» Sonntaasblatt HedaaLmedliche Bella-« >> Frau und Keim / Landwirlschafüich« Beilaa«. — Dank «ad Verlag van Friedrich May, D. m. b. A in Mschofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindrverbandsgirokafse Btsch«fsioerda Kants Nr. 84 Der Sächsisch e LrMer SayeklÄt firrAWofswer-a Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbeztrk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsisch« Erzähler ist da« Mk Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- machungen der Amtshauptmannschast, de« Hauptzollamt» und de» Be- zirtsfchulamt» zu Bau^u sowie de, Finanzamt» und de« Stadtrat» zu Btschosmverda uud der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blau LrscheiuuuMweise: Täglich mit rlusnahm» der Sonn- und tag«, Vyvgveei» für die Zett «tue» halben Monat«: Y -au« halbmonatlich Mart bot» Abholen in der Ve stell, wSchmrMch « Pfg. Liuzrlnummer 10 Pfg lvoan uumm« 1« Pfg.) Nr.1«8 tunaeu'— Hot der Bezieher kein«, Anspruch auf Lieferung od« Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung d«, B«»ug,preise». Sonnabend, den 21. Juli 1034 gegen die Kandrvi Auefilhrliche« an anderer Stell». ie artei. Memel. 20. Juki. Der Kommandant de« Memelgebieke« hat auf Grund verschärften Staatsschuhgesehes -em Vorflhenden des de« memelländischen Landtag», von Dreßler, und acht wel keren Abgeordneten der Laadn>irtschafk»par1ei die Maadake sowie da» aktive und passive Wahlrecht »ak- zogen. Ferner ist die Beschwerde de» Vorflhenden der Laadwirlschaftspartei, Lonrad, wegen Verbote» der Par tei vom Lrieg»mlnlster mit der Begründung abgelehnk wor den. daß der Beschluß de» Memeler Kommandanten zu Bechl bestehe. Im Memelgebiet werden aus litauischer Sette Massen- Versammlungen abgehalten, in denen nach bestimmtem Plan immer wieder die Entlassung von Beamten und Lehrern, di« angeblich die litauische Sprache nicht beherr- MNlkkikSilW öezSMlsWM i« NmrlskW. Knebelung der deutschen Saarpresse 20 Zeitungen für drei Tage verboten. eine Hau»* nung des Heraus veranstaltet, bei der stöbert wurden. Der Ge- Kein Vmchmarschrechl -nkchSenWand. Nach dem Barthouschen Vstpalt-Plan sollen französisä MilitLrstreitkräfts die russische und russische die französlsä Grenze — natürlich nur in Europa — sichern. Damit ist d Frage der Durchmarschrechtes wieder akut geworden Deutschland al» L<md der europäischen Mitte hat eine direk Grenze mit Frankreich aber keine direkte Grenze mit Rus land mehr; das Durchmmrschsproblem berührt also auch Po len insofern, als Polen im Gegensatz zu Deutschland Mit glied des Völkerbundes ist. Nach Artikel 16 der Böller- bundssatzung sind die Bundesmitglieder verpflichtet, mtt ihren Land- und Seestrettkräften gemeinsam mit den übri gen Bundesmitgliedern zu wirken, in wechselseitiger Unter stützung, und alle. Erforderliche zu veranlassen, „um den Streitkräften eines jeden Bundesmitglkedes.dasan einem gemeinsamen vorgehen zur Wahrung der Bundes- verpstiehtungen teilnimmt, den Lurchug durch ihr Gebiet zu ermöglichen. Im englischen Text heißt es „to afford pas- sage through their terrltor", im maßgebenden französischen: „Pour faciliter le paffage k traver leur territoire des force» de tout membre de lä SoeietS" usw. Die deutsche Ueber- setzung ist also wort- und finngetreu. Durch Italien, Frankreich und England würden kaum in einem Konflikt,falle Bölkerbundstrupven ziehen, ebenso wenig durch Rußland, wenn es wirklich Dölkerbundsmitglied würde. Ar.. Durchmarschrecht find direkt interessiert Polen und Deutschland. Polen al» volkerbundsmitglled unterliegt der Bestimmung jene» Artikel 16 der Bölkerbundssahuna. Deutschland ist nicht mehr Mitglied du Völkerbundes, die Satzungsbestimmungen berühren also Deutschland nicht. In Polen weiß man genau, wa» es von einem Durchmarsch bol schewistischer Trumen zu erwarten hätte. Für Deutschland wäre ein solcher Durchmarschoersuch ebenso schwerwiegend wie für Polen. Polen und Deutschland haben keine Veran lassung, da» Schlachtfeld anderer Nationen zu werden. Das ist entscheidend. Nun wird darauf verwiesen, der Locarnopakt vom 16. Oktober 1928 seh« «in solche» Durchmarschrecht vor. An und Tagesschau. * Durch die Lmigraatenhetzer im Saargebie» uwßle sich gestern da, Saardeukschkum in Saarbrücken eroemk ein« empörende Her- ausforderung gefallen lassen, die sich gegen die presse rtchkeie. * Zur Regelung der Verarbeitung der Rohstoffe ist «ine neu« Texlllverorduung erlassen worden. * 2n Bremerhaven nmrde gestern die Taufe de» neuen Ur- lauberschisfe» .Der Deutsche" vollzogen. Die Taufrede hielt Staat,, rat vr. Ley. »Der Deutsche" verließ gleich «ach dem Taufakt den Hafen und fuhr «ach Vorweg««. * Au» Oesterreich werd«« immer wieder neue Sprmgfioss- anschläge gemeldet. Der Terror gegen die Ratloualsoziallfien wird fortgesetzt. Der frühere französische Lufkfahrtmlnister Pierre Lot von der Radikalsozialistischen Partei unterzieht im „Oeuvre" die Außen- Politik Barkhou» einer scharfen Kritik. Der Frontkämpfer Pierre Lot sagt ik v.: Vir haben nicht wie gewisse berühmte persönstchkei- ten zwei Kriege erlebt, sondern nur eine«. Vir haben ihn «icht geführt, um zur Politik der Allianzen und zum Rüstungswettlauf Zurückzukehren. * Der französische Jupizminlfier ist beauftrag» morde«, den Ministerpräsidenten Dounwrgue, «em, mögllch «ach pari» zurstck- zuhokm, damit er in «l«e« für Dlmwtag oder Mittwoch vorgesthe- «m neue« Sabln-1k»ra1 den durch den Zwlschertfall Tardleu- Lhaulemp» «ntstemdene« Streit schlichte. * Der britische Lustfahrtmiulster erklärt in einer Denkschrift, daß die Regierung nicht die Absicht habe, die Verwaltung der Zivil luftfahrt vom Luftfahrtministerium abzulösen. * per Vasserfland der Weichsel «ähert sich in Warschau immer mehr dem Gefahrenpunkt. Die Vorberettung-aebelten für die Räumung Her bedrohten Vororte sind größteateil, abgeschlossen. 3m Geblrgrgeblel geht da» Wasser wetter zurück. Der deutsche Gesandte hak der polnischen Regierung die Teilnahme der Reichs regierung anläßlich der Ueberschwemmnng»kolaflrophe zum Au»- druck gebracht. * Die Fuhrleute in Sa« Franziako haben mit großer Mehr heit für die Wiederaufnahme der Arbeit gestimmt, so daß der Streik setzt nur noch von dm Hafenarbeitern fortgesetzt wird. schen, gefordert wird. Ferner verlangt man die sofortige Umwandlung des Schulwesens im litauischen Sinne, «e Aushebung des Auswertungsgesetzes, Herabsetzung der Zin sen für landwirtschaftliche Krmite, Preisregulierung der Le bensmittel und Textilien, Herabsetzung der Beamtengehälter usw. Ganz offensichtlich werden diese Forderungen systematisch vorgebracht, um dem Direktorium eine Rückendeckung für seine Maßnahmen im Memelgebiet zu schaffen. - , Litauische Nerschleierungsversuche. wie die Litauisch« Telegraphmageutur meidet, hak da» Direktorium Rei»gy» weitere memelläudlsch« Beamte, uad zwar Aorfibeamte «ud Lehrer, suapeu- diert u«d da» Dhivlioarverfahren gege« sie weg«« Au- gekörlgkeit zu angeblich antistaatlichen vrgauisatimten eia- geleitet. Die Zahl der Betrossmm wird nicht angegeben. Ferner wird von der Telegraphenagentur gemeldet, -aß auf Beschluß de» Direktorium» dieAuszahlungvon Pen- sionen an Peusiemsempfängerelugefiellt wird, die im Ausland wohne« .Hierbei handelt es sich um die srü- Heren «eichsdeuischen Beamten, die im Memelgebiet im Dienst standen und ihren Wohnsitz nach Deutschland verlegt haben. Zu dem Demen«, wonach die Meldungen über die in die Hunderte gehende Zahl von Beamtenentlassungen im Memelgebiet nicht den Tatsachen entsprächen, wird von gut unterrichteter memelländischer Seite folgendes erklärt: Seit der Amtszeit de» jetzigen Gouverneurs Navakas find namentlich in den letzten Monaten e.trva 175 Memel lander entlasten worden, die im litauischen Staatsdienst an gestellt waren. Zur Zeit sind noch etwa 400 Memellander kn litauischen Staatsdienst tätig, davon etwa 1S5 in Groh- Litauen. Bon den etwa tausend Beamten und Angestellten der autonomen Organe find in der gleichen Zeit etwa 200 Personen entlasten worden. Unter Ihnen befinden sich 2k hohe Beamte, wie Richter, Behördenchefs usw. Außerdem sind noch litt reichsdeutsche Lehrer und Beamte entlasten worden. Zur Zeit sind nur nochfünf Reichsdeut sche im memelländischen Staatsdienst tätig. Da über die Entlassungen, Kündigungen und Suspendierungen von den amtlichen Stellen keine Angaben mehr gemacht werden, kön nen die genauen Zahlen nur allmählich sestgestellt werden, doch sind die angegebenen Zahlen «herzu niedrig als zu hoch gegriffen. Dabei sind etwa bevorstehende Entlassun gen nicht in Rechnung gezogen, wie beispielsweise die bevor stehende Ausschaltung von rund 700 Gemeindevorstehern. den im Pakte vorgesehenen Eintritt DeutMands in den Völ kerbund und damit auch der Unterstellung Deutschlands un ter den Artikel 16. Aus seiner geographischen Lage heraus hat aber Deutschland damals diese» Durchmarschrecht als für sich nicht vorhanden erklärt. Ts kam zu einer ausgedehnten Diskussion über den im Anhang zum Locarnopakt ausgespro- chenen und sehr verklausulierten Vorbehalt. Der damalige ReichsaUßenminlster Dr. Stresemann gab im Reichstag der Auffassung Ausdruck, der Zusatzartlkel begründe eigentlich eine deutsche Neutralität für den Fall, daß der Artikel 16 Anwendung finden Müsse. Ebenso hat Dr. Luther den glei chen Standpunkt vertreten, während Briand immer diese Auffassung bestritt und vielleicht auf die Bestimmung fußte, für französisch« Transporte genüge die Durchfahrt durch den Kieler Kanal und „durch ein beschränkter, fest umgrenzter Stück deutschen Gebietes . Diese Darstellung und Auffassung entspricht aber wederU>er vertraFlchen noch der sonstigen La«; keine Nation hat ein Durchmarschrecht durch Deutsch land. Dieses Problem ist auch da» Grundproblem des Ostpakt«». Kurz nach 17 Uhr erschien der Emigrantenkommifsar Leh nert vor der Geschäftsstelle der Wochenzeitschrift „Der Deutsche Kumpel", um sich in Begleitung des Revolverhelden Gerek« Einlaß zu verschaffen. Auch dort war niemand auf zufinden. Lehnert bemühte sich nun, gewaltsam ein - zudrtngen.er vermochte jedoch keinen Schlosser ausfin dig zu machen, der ihm die notwendigen Werkzeug« zur Ver fügung stellte. Nach dreistündigem Suchen fand sich endlich «in Gesinnungsgenosse bereit, der, de» Schlosierhondwerkr kundig, die Geschäftsräume des „Deutschen Kumpels" ge waltsam öffnen konnte. Nach eingehender Sichtung der dort vorliegenden Materials konnten jedoch nur drei Zettel mit völlig belanglosen Notizen beschlagnahmt werden. Unterdessen war naturgemäß die gesamte Drebacher Bevölkerung aul den Beinen. Sie stimmte spontan das Deutschland und das Saarlied an. Dem Bei spiel seines Kollegen Macht» folgend, hielt es Herr Lehnert für angebracht, zwei Ueberfallkommando» von Saarbrücken nach Brebach zu zitieren. Endlich, um 20,30 Uhr, zog er in Richtung Saarbrücken ab. Di« ganze Sieges beut« bestand somit in drei Zetteln, zu deren Beschlagnahm« 31/2 Stunden notwendig waren. Zu gleicher Zeit wurde in Brebach eine suchung in der Privatwohnun' " geber» des ^Deutschen Kumpels" n--»" sämtliche Räume dur'. " schäftsführer des „Deutschen Kumpel," wird Strafanzeige «egen Einbruch, erstatten. Es bedarf kaum mehr «ine» Kommentars, wie befremdend diese» nunmehr schon planmäßige Vorgehen ist, ausgerechnet Macht» immer wieder mit der Leitung den» artiger Polizeiaktionen zu betrauen. mit Artikel 1 Ziffer 4 tung der öffentlichen Rr , . - . , .... hingewiesen. In den Zeitungen sei ein Artikel enHckten, der diesen Tatbestand dadurch erfülle, daß die Durchführung von Maßnahmen der Regierungskommission durch solch« Polizeibeamte, die von einem Teil der Press« ledialich au» politischen Gründen auf- schärfste bekämpft würden, als eine Herausforderung der Bevölkerung hlngestellt werde. Derartige Susstihrungen, die an und für sich nur zu geeignet seien, die Staatsautorität zu untergraben, könnten al» «ine versteckte Aufforderung oder Anreizung zum Ungehorsam gegen die Verordnungen der Regterungskommisslon oder der ihr unterstellten Behörden angesehen werden. Sie stellten eine ernste Ge fährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dar. Darüber hinaus wurden auch Haussuchungen bei einzelnen Zeitungen veranstaltet. Mehrer« Kriminalbeamte vernichten, der Schrlftleitung der Tageszeitung »Deutsche Front* einen Besuch obzustatten. Da sie dort niemand fan den, mußten sie unverrichteter Dinge wieder ob^ehen. - .. Dagegen ging man in Brebach forscher vor. Wie Vttober"l925 seh« «In'solches Dürchinarschrecht vor. An und löblich, waren auch dort «Migranten mit der für sich war der Locarnopakt nur wirksam geworden durchiDurchsührung der Haussuchung beauftragt ! Saarbrücken, 21. Juli. Nach den unglaublichen Vor fällen in der Laade»leilung der Deutschen Front richtete sich am Freitag da» Vorgehen der Regierungskommission gegen die deutsche presse. Vie Regierungskommlssion hak einer Anzahl von saar- ländischen Tageszeitungen in den Nachmitkagsstuvdea da, Verbot zugestellt. Da, Verbot umfaßt insgesamt 20 Tageszeitungen. Es erstreckt sich aus die Dauer von drei Tagen. In der Verfügung wird auf Artikel 12 in Verbindung Artikel 1 Ziffer 4 der Verordnung zur Aufrechterhal- ' - - h« und Sicherheit vom 20. Mal ISS» Heltungen sei ein Artikel enthalten, Lurch erfülle, daß die Durchsühn— Regierungrkommisston durch so einem Teil der Press« lediglich 1