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Der sächsische Erzähler : 21.07.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193407218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19340721
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19340721
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-07
- Tag 1934-07-21
-
Monat
1934-07
-
Jahr
1934
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 21.07.1934
- Autor
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ten Kirschen bei. Nun zerstampft man di» Fruchtmass, «m Topf und bringt sie mit dem Zucker, unter fortwährendem Rühren, auf scharfem Feuer zum wirbelnden Kochen, Dann wie oben. Sürbu-ouitten-Marmelade. Zwei Pfund Kürbis (netto gewo gen), drei Pfund Quitten (brutto gewogen), etwas gwtzen Hmt, Nelken und Ingwer, vier Pfund Zucker, eine Zitrone, Man schnei det die Kürbisse in sechs bi» acht Teile, hebt mit dem Löffel di« innere weiße Kernpartie heraus, befreit sie von der Schale, so daß für die Marmeladenzuberettung nur da» feste Fruchtfleisch übrig bleibt. Man zerschneidet zwei Pfund reine Frucht in klein« Würfel und zerquetscht sie im Topf. In einem zweiten Lovfe bringt man die vom pelzigen Flaum befreiten, in Stück« zerschnittenen drei Pfund Quittenäpfel mit Schal« und Kerngehäüse, kocht sie mit einem halben Liter Wasser musig, treibt sie dann durch ein feine» Sieb, so daß Schale und Kerngehäuse zuruckbleiben, gibt die durchgepreßte Masse sofort zu den bereitgestellten Kürbisstücken und bringt alles zusammen mit dem Zucker, dem Zimt, Ingwer und Nelken (in einem Mullbeutelchen das Gewürz dazu tun!) zum Kochen. Dann verfährt man wie gewohnt. Pflaumen-Upsel-Virnen-Marmelade. Eineinhalb Pfund Aepfel, eineinhalb Pfund Birnen, zweieinhalb Mund Pflaumen, vier Pfund Zucker. Zuerst werden die Aepfel geschält, gereinigt und in Stücke zerschnitten. Mit «ineinhalber Tasse Wasser etwa 1V bi» IS Minu ten musig gekocht; in gleicher Weise schält man di« Birnen, gibt sie, in Stücke zerschnitten, den gekochten Aepfeln bei, zuletzt die entkern ten und zerschnittenen Pflaumen, zerquetscht alle» im Topf, und bringt es dann, unter Hinzufügen von dem Zucker, unter gutem Rühren auf starkem Feuer zum Kochen. Dann handelt man wie immer. Tomalen-Apfel-Marmelade. Eineinhalb Pfund reife Tomaten, zweieinhalb Pfund Aepfel, ein viertel Liter Wasser, dreieinhalb Pfund Zucker, eine Zitrone. Die Aepfel werden von Stiel und Blume befreit, geschält, in Stücke zerschnitten. Ferner zerschneidet man die abgeriebenen Tomaten und gibt sie mit Schale und den Kernen zu den Aepfeln. Dieses Gemisch wird mit «in viert«! Liter Wasser etwa 20 Minuten gekocht, bis die Aepfel Musig sind. Nun rührt man den Zucker» Zttronensast und Zitronenschale hinein und läßt es sprudelnd^bei gutem Umrühren, kochen. Alles anderewle stets Küchenzettel. Montag: Deutsche Beefsteaks mit Schotenreis.*) Dienstag: Spinat mit Spiegeleiern und Salzkartoffeln. Mittwoch: Rindfleisch und buntes Gemüse mit Schwemmklößchen. Donnerstag: Rindsrouladen mit Salzkartoffeln und Gurkensalat. Freitag: Grießsuppe, Quarkkäulchen mit Kirfchkompott. Sonnabend: Matjesheringe mit grünen Bohnen und neuen Kar- Sonntag: Tomatensuppe, Kalbsbraten mit Blumenkohlgemüse und Salzkartoffeln, Mohrenkopf.**) *) Schotenreis ist eine wohlschmeckende, passende Ge« müse-Beigabe zu deutschen Beefsteaks, Koteletts, Schnitzel und ähnlichen Fleischgerichten. Man nimmt dazu 1 Pfund Reis, den man, nachdem er einige Male überbrüht ist, in Wasser mit Salz und etwas frischer Butter langsam eine knappe Stunde zu lockerer Masse aufquellen läßt, und zwar möglichst ohne Rühren, daß die Körner ganz bleiben. Kann man anstatt Wasser Fleischbrühe zum Reis verwenden, so wird er natürlich noch besser. Während der Reis quillt, läßt man 2 Pfund möglichst frisch au» der Schal« ge nommene, überspülte, junge Erbsen zunächst in Butter kurze- Kit dämpfen, gießt dann ein wenig Fleischbrühe oder heißes Wasser zu, läßt die Erbsen ungefähr ein« halbe Stunde dämpfen und mischt sie dann vorsichtig unter den Reis, ohne zu zerrühren. —Für sechs Personen. **) Mohrenkopf. Zutaten: 1 Liter Milch, zwei Oetker- Vanille-Puddingpulver, 2 Eier, etwas frische Butter, 4 Eßlöffel Zucker; zum Schokoladenguß: 100 Gramm Schokolade, 1 Eßlöffel Kakao, 1 Flöckchen Butter, 4 Eßlöffel Wasser. — Die Milch läßt man mit dem Zucker zum Kochen kommen und schüttet dann die zwei Puddingpulver, mit etwas kälter Milch (von dem Liter zu- . rückbehalten) glatt gerührt; in die kochend« Milch, läßt da» ork wenig Feuer und stetem Umrühren einige Minuten durchkochen, fugt dann erst die zwei verquirlten Eidotter und den steif geschla genen Schnee der zwei Eiweiß zu, zieht das leicht durch die kochen de Puddingmasse und füllt diese in eine runde, mehr tiefe als flache Schüssel und stellt sie für mehrere Stunden, am besten über Nacht, kalt. Kurz vor dem Aufträgen.stürzt man den Pudding und über gießt ihn mit einem Schokoladenguß. Dazu macht man die gerie bene oder kleingebrochene Schokolade mit vier Eßlöffel Wasser und einem Flöckchen Butter auf dem Feuer flüssig, fügt zum Dunkler färben einen Eßlöffel Kakao bei und streicht die flüssige Masse über den falten, gelben Pudding, wo der Guß sofort steif wird. — Für sechs Personen. was für Milch will im Sommer richtig behandelt sein. „Guten Tag, Marianne! Guten Tag! Aber was für ein unfreundliches Gesicht machst du? Du scheinst dich nicht besonders über mein Kommen zu freuen!" „Doch, doch, ich freu', mich schon! Aber soll man nicht ärgerlich sein, wenn tägaus tagein die Milch gerinnt, kaum daß man sie von der Molkerei ins Haus gebracht bekommen hat. . Da gibt man sich nun die erdenklichste Mühe, daß sie aut bleiben soll, und immer wieder das alte Lied. Das beste ist» man verzichtet. in der Sommerszeit überhaupt auf jeden Milchgenuß: Henn das ist ja rein zum Näkrischwerden, inMer wird die Milch so, wie sie nicht werden soll. Soll sie süß, bleiben, wird sie sauer. Soll sie , dünn bleiben» wird sie diA- Verlangt man von ihr ein Dickwerden» präsentiert sie uns eine ganz miserable Dickköpfigkeit und — wird nicht dick. - .... „ Du lachst? Wenn du noch über diese meine Klagerei lachbn kannst, dann kommt, bei dir sicher keine Milch ins Hgus,' so daß dir der Aerger erspart bleibt." „Marianne, Marianne, manchmal bist du wirklich noch ein großes Kind! Ich lache nicht, und ich verlache dich auch nicht.,, Auf meinem Gesicht steht nur schon die Freude, daß ich dir helfen kann, deinen Milchkummer zu verscheuchen. . ' Ohne Gefahr kannst du Milch aufbewahren, wenn du ihr beim Kochen ein bissel Zucker beifügst. So auf einen Liter Milch einen .Eßlöffel Zucker. Wie ein Kind, das Nasch wert erhalten, wird sie dankbar sein. Oder glaubst du, daß sie nach so einem süßen Geschenk noch ein säuerliches Gesicht nachträglich macht? Wirklich nicht! Oft genug hab' ich es mir ausprobiert. Ohne Bedenken kannst du wieder ungesäuerte Milch verwenden, wenn du sie lauwarm werden läßt, quirlst, und ihr beim Quirlen eine Messerspitze Natron zum Schmecken gibst» Sie wird ein wenig ausbrausen über den eigentüm lichen Geschmack, aber sie wird danach gehorsam sein und nicht gerinnen. Ohne Mühe kannst du verhindern, daß Milch gerinnt, wenn du dem Milchgesäß ein kleines Mullhäubchen, fest ge spannt, aufsetzst und darauf frische Brennesselblätter legst. Unter so . einem Häubchen werden der Milch keine gerinnen den Gedanken kommen. Ohne Schwierigkeiten kannst du rohe Milch vor dem Sauerwerden bewahren, wenn du sie mitsamt der Flasche in ein tiefes Gefäß stellst, das bis zur Hälfte mit Sägemehl gefüllt- ist. Auch durch Einhüllen der Milchflasche in einen Bogen rotes Papier kann man rohe Milch für einige Stun den frisch erhalten. Ohne Arbeit kannst du das Säuern von Dickmilch be schleunigen, wenn du ein Stückchen Weißbrot, mit Zitronen saft getränft, hineinlegst. Denn auch Milch verschmäht nicht einen guten Happen, und noch viel weniger den erfrischen den Zitronensaft. Und es bekommt ihr so gut, daß sie da nach ganz dick wird. Klug tust du, wenn du Milch, gleich ob es sich um rohe oder gekochte handelt, nur in Glas-, Porzellan- oder Stein guttöpfen.aufbewahrst. Zur Buttermilch aber nehme stets deine Zuflucht, wenn du vom Obstschälen schmutzige Hände erhalten hast. Du wirst in dankbarer Verwunderung stehen, denn blütenrein macht sie deine schmutzigen Hände. „Brigitte, Brigitte, deine Ratschläge sind ja gar nicht mit Geld zu bezahlen! Komm her, ich muß dir einen Kuß geben!" „Unsinn, Marianne, dergleichen Zärtlichkeiten spare dir für deinen Mann auf, da sind sie mehr am Platze. Mir selbst genügt es, wenn du mir bei meinem nächsten Kommen erzählst, daß du meine Ratschläge befolgt hast und daß dein Mikchkummer für alle Zeit verscheucht ist." „Auf Wiedersehn, Brigitte!" „Aus Wiedersehn, Marianne! Und schönen Dank!" Dresdner Lheaterspielplan. Spielplan de» SomSdienhause». Vom 23. bis mit 30. Juli all abendlich 8,IS Uhr: »Lieber reich — aber glücklich." Spielplan de» Eenkral-Theaker» von Montag, den 23., bis Montag, den 30. Juli. Allabendlich 8 Uhr: Gastspiel Maria Paudler mit Ensemble: „Ditz Katz im Sack". Spielplan de» Albertthealer». Von Montag, den 23., bis mit Montag, den 30. Juli, allabendlich 8,15 Uhr: „Kurt und Li« Ahnen.'" der Reichtum der Äugend, dem da» kargst« Erdenland etn Paradiefesgarten wird. Da kam ein Bediensteter herbei und bat Rüdiger in» Sekretariat, dort wäre »in« Anfrage. Des Malers Gesicht strahlte.auf, er bat Inge zu warten und eilt« fort. Es kamen viel« Menschen, das Bild zu betrachten. Ina« trat gegen ein Fenster. Wrnn man sie erkannte, wußte sie gar nicht, wie sich benehmen. Plötzlich war Rüdiger wieder da. Er sah blaß aus« „Jetzt weiß ich rein nicht, was ich tun soll", sagte er. „Ich hab« doch immer nur gemalt und gemalt, daß dieses Bild zur Ausstellung fertig wird. Aber da ist nun ein großer Industrieller, ein reicher Mann, der will das Bild kaufen und das Modell sehen. Ich habe ihm geantwortet, ich müsse es erst fragen." Rüdiger schwieg. Nach einer Pause fragte er: „Was soll kh ihm sagen? - „Das Bild ist zu verkaufen, Vas Modell aber nicht zu sehen." «Und warum nicht, Inge? — Weil Du mein« kleine Inge bist?" Gemischte Marmelade. Himbcer-Virnen-Marmelade. Ein Pfund Himbeeren, zweiein. halb Pfund weiche Butterbirnen, eine Zitrone, drei Pfund Zucker. Die Birnen werden geschält, entkernt und in kleine Stückchen ge schnitten, zerquetscht und mit dem Zucker unter ständigem Rühren aufs Feuer zum schärfsten Kochen gebracht, sorgfältig abgeschäumt und fertig gekocht. Dann in möglichst trocken-heiße Gläser, am be sten von ein bis zwei Pfund Inhalt, d?nn bei größeren dauert das Festwerden der Marmelade etwas länger. Die Gläser werden offen, nur mit einem Tuch leicht bedeckt, beiseite gestellt, bis di« Oberfläche ganz abgetrocknet ist und sich mit einer ounnen Zuckerdecke über zogen hat. Kirsch-Iohannirbeer-Marmelade. Drei Pfund Kirschen, ein Pfund Johannisbeeren, dreieinhalb Pfund Zucker. Die Kirschen werden entsteint, von den Johannisbeeren streift man die Beeren von den Stielen und fügt sie mit Kernen und Schalen den entstein Fliegen in -er Wohnung, wirksame Bekämpfung»melhoden. Haben wir sie nicht alle schon einmal voller Wut „Elendes Biest!" getauft und nach ihr geschlagen? Haben wir uns nicht manchmal den ganzen Tag auf oie Milch gefreut» und wenn wir sie trinken wollten, eine Fliege auf ihr schwimmend gefunden, so daß wir das köstliche Getränk voller Ekel wegschütteten? Oder hatten wir uns nicht für eine halbe Stunde zum Mittagsschläfchen nieder gelegt und wurden durch eine einzige Fliege davon abgehalten, schlafen zu können? Gestehen wir uns aber ein, daß wir selbst zu einem nicht geringen Teil an dieser Plage und Belästigung schuldig sind. Man kann die Fliegenplage so wirksam cinschränken, daß sie kaum noch vorhanden ist. Das erste Gebot lautet: Keine Speisen und Speisereste unab geschlossen stehenlassen. Das zweite Gebot ist unbedingte Sauber keit. Dazu gehört, daß benutztes Geschirr tunlichst sofort gesäubert oder abgeschlossen weggestellt wird. Drittens sollten alle Fenster mit Gazerahmen zugestellt werden, damit wohl Lust, aber kein Insekt herein kann. Fliegen vertragen keine Zugluft. Deshalb sollte die Wohnung morgens mindestens während einer Stunde und ohne Gaze vor den Fenstern unter Zugluft gesetzt werden. Ferner sollte möglichst vermieden werden, im Sommer Käse ins Haus zu bringen, da er eine beliebt« Fliegennahrung und — Brutplatz ist. Eine morgendliche Razzia mit der Fliegenklatsche dürfte den hartnäckigen Rest vertilgen. Dem bekannten Fliegenpapier, den Leimtüten und Fliegen bändern ist entschieden ein rasch wirkendes Tötungsmittel vorzu ziehen. Als solches ist Fliegenpulver, mit Wasser oder Milch ange rührt, und in einer Schale ausgestellt, sehr wirksam. Alle Quäle reien, langes Zappeln in flüssigen Fliegenfallen usw. oder an den Leimtüten und Fliegenbändern ist zu vermeiden. Allerdings ge schehe die Aufstellung von Milch mit Fliegenpulver (Gisti) so, daß nicht etwa «ine Verwechslung vorkommen kann und Kinder nicht naschsllchtig die Milch austrinken bzw. die Hauskatze oder der Hund. Endlich werden Fliegen aus einem Zimmer dadurch sehr wirksam vertrieben, daß man einen Wattebausch oder eine Schale mit For- malin aufhängt oder ausstellt. Formalin können Fliegen nicht rie chen und verlassen fluchtartig das Zimmer. Heitgern ätze Betrachtungen. <-> (Nachdruck verboten.) Vorwärts in Einigkeit! Des Sommers Tage nehmen ihren Lauf, — Ereignis auf Er- eignis eilt vorüber, — und dann und wann zieht «in Gewitter auf — und färbt den Himmel.trüb« uns und trüber,, — ein jäher Sturm durchbräust das stille Dal, — aus schwarzen Wolken zuckt qjn Wetterstrahl, — bald aber siegt die liebe Sonne wieder — und lacht noch strahlender auf uns hernieder. —— Die Welt ist ost von einem Sturm bedroht, — es lauert die Gefahr an allen Enden, — auch Holland war in jüngster Zett in Not — und hatte Müh' den Aufruhr obzuwenden. — Mit Schaudern lesen wir, was jetzt geschah — sogar dort drüben in Amerika, — wir seh n das Grauen durch die Straßen schreiten — im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Da dürfen wir doch froh und dankbar sein — und dürfen es als größtes Glück ermessen, — daß Ruh' und Ordnung herrscht in unfern Reth'n, — und daß wir unser Brot in Frieden essen. — Es gilt auch fernerhin in Stadt und Land — der Frieden als des Glückes Unterpfand, — wir werden, um ihn ferner uns zu wahren — uns treu und einig um den Führer scharen. Wir feh'n zurück heut' auf den Feuerschein — der «inst empor stieg aus des Weltkriegs Wogen, — wir wollen unfern Helden dankbar sein, — die einst für Deutschland sind hinaurgezogen, — die stark und treu mit beispiellosem Mut — gestanden tn der Schlachten Höllenglut, — wir denken ihrer, denn in diesen Tagen — wird eine Schuld des Dankes abgetragen. Ein Ehrenkreuz am schwarz-weiß-roten Band, — wird allen, die gelitten und gestritten — und dankbar denkt das deutsch« Vater land — auch derer, die den Heldentod erlitten — und wo ein Sohn gefallen vor dem Feind, — wo eine Witwe um den Gatten weint, — ist zur Erinnerung ein Ehrenzeichen — den Hinterbliebenen zu überreichen. * Noch wirken sich des Weltkriegs Schrecken qus, — nun soll das Kreuz ein Mahnruf sein uns allen, — aus allen Heldengräbern schallts heraus: — Seid einig, daß wir nicht umsonst gefallen! — Nur «inen Wahlspruch gibt'» für groß und klein: — Deutschland soll uns'res Lebens-Inhalt sein — und jeder Deutsche sei etn tapfrer Streiter — für Friede, Freiheit, Ehr und Recht. Ernst Heiter. Grausamkeiten gegen Blumen. „Ich bin so müde, ich kann heute nicht mehr die Blumen begießen — ich werde es morgen tun", sqgt manche Frau und schiebt diese kleine Pflicht auf. Aber gerade an heißen Tagen ist diese Nachlässigkeit eine ausgesprochene Grausam keit gegen die Pflanzen, die den ganzen Tag über aus dem Balkon der Sonne ausgesetzt waren und dann gegen Abend nach dem erfrischenden Wasser lechzen. Die kleine Pflicht erscheint uns lästig, wir denken: aufgeschoben.ist nicht auf gehoben, am nächsten Morgen aber bietet sich ein trauriges Bild: erschöpfte, dem Tode nahe Pflanzen, die die alte Le bensfrische nicht mehr zurückgewinnen. Nein, wir wollen auch für unsere Blumenlieblinge ein wenig mehr Verständ nis aufbringen und unsere Pflicht gegen sie erfüllen. Frauensport — ohne Rekordsucht! Von Gertrud Reinsch. Die Zeit des Mißbrauchs und der Ueberbewertung kör perlicher Energien ist Gott sei Dank vorbei. Die Frau ge fiel sich häufig darin, es dem Manne nachzutun und mit ihm in rekordsüchtiger Anwandlung zu wetteifern, ihn zu über bieten. Was der Zuschauer frauensportlicher Veranstaltun gen meist zu sehen bekam, waren krampfartig verzerrte, un schöne, keineswegs anmutige Gesichter. Eine solche Ueber- treibung war alles andere als Werbung für den Frauen- fportgedanken und die Frauensportbewegung. Die Grundidee der sportlichen Betätigung der Frau, angefangen vom jungen und besonders berufstätigen Mädchen, über die junge Ehefrau zur älteren Generation, ist nur dies eine Ziel: Das Glück Deutschlands zu schaffen! So formulierte es treffend der Reichssportführer von Tschammer und Osten. Das bedeutet aber nichts anderes, als die Förderung der natürlichen Kräfte, ihre Entwick lungsunterstützung, um gesunde, kräftige Naturen und, aus diesem hervorgehend, den gesunden Nachwuchs zu erzielen und zu gewährleisten. Die Gegenfrage wird nun lauten: Soll die Frau nichts Großes leisten? Hier di« unzweideutige Antwort: die soll Große» leisten und den Ehrgeiz haben, solche« zu vollbrin gen; sie soll den Willen zu Großem haben soweit es die natürlichen, durch ihren Organismus bedingtent Gren zen gestattet. Damit ist festgelegt, daß die svortlichxn Ziele und Aufgaben des Mannes andere sind, als die der Frau! Es ist ein Unding und durchaus gegen die natürliche Berufung der Frau, wenn sie der Hochpeitschung ihrer Kör- verkraft lebt, oder sich gar, wie in Amerika, nur noch die sem Ziele widmet und sich Herausstellen läßt. Diese Hoch züchtung körperlicher Energien kommt niemandem praktisch zugute, weder der Frau selbst, noch der Nation, sondern be dingt früher oder später einen schädigenden Rückschlag, unter dem die Rekordlüsterne am meisten und am nachhaltigsten zu leiden hat. Herzfehler und andere Leiden sind gewöhn lich die Folge. Nicht einmal eine Uhr als mechanisches, un organisches Gebilde läßt sich weiter aufziehen, als es di« Spannkraft ihrer eingebauten Feder gestattet. Um wieviel feiner ist nun aber der lebendige Organismus der Frau!? Welche Sportbetätigung ist nun dem Frauenkörper ge nehm? In erster Linie ist hier die Gymnastik zu nennen, die jede Frau auch zu Hause betreiben kann und soll. Ferner kommt Leichtathletik in Betracht, wie zum Hochsprung, Weitsprung, Stafettenlauf, Waldlauf, ferner Ballspiele, Tanzspiele, also auch Tennis, und schließlich Rudern. All diese Sportarten müssen nicht um der Höchstleistung willen betrieben werden, sondern um den Körper in Lust und Sonne zu schulen, widerstandsfähig zu Machen und gesund zu erhalten, sowie um die Frauenschönkeit zu steigern. Das bewirken nicht Salben, Wässerchen und Tinkturen, sondern eine jede Frau ist schön, die über einen gesunden Körper verfügt! Ein gesunder Körper ist stets anmutig, gewandt und leistungsfähig. Sportlich-rekordwütige Ueberanstren- gungen bewirken das Gegenteil und machen den Körper der Frau zur Mutterschaft allmählich ungeeignet! Das ist unbedingt zu bedenken! Und der Mann von heute? Ihm ist längst das sport lich-übertrainierte, nur auf ihre Muskelkraft bedachte „Sportgirl" zuwider. Er sucht die Frau mit gesundem Körper als Garant für die Nachkommenschaft und die Si cherung des Familienbestandes, sowie der Erb gesund- h e i t. In einem gesunden Körper lebt auch ein gesunder Geist, denn es ist der Geist, der sich den Körper baut. Des halb muß selbstverständlich die geistig-seelische Erziehung mit der körperlichen Hand in Hand gehen, darum darf Sport niemals geistlos betrieben werden, was jedoch die Re kordsucht ohne weiteres als unnatürlich ausschaltet. Ge sundheit, Gewandtheit, Anmut und Schönheit sind also die einzigen und echten Ziele des künftigen Frauensportes. Die sen Zielen zu huldigen, sollte keine Frau, kein junges Mäd chen seitabstehen!
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