Volltext Seite (XML)
2, MP««er Der Sächstsche Erzähler Au» Bischofswerda und Umgegend. - - ' Bischofswerda, 87. Oktober. W^Z°«'ch'» «»ft - (88. Oktober 1934.) Ver Schlvssel zum Menschen-erzen. Da» Menschenherz ist «in trotzt- und verstocktes Ding. Aber «inSchlussel öffnet meist selbst das verschlossenste Herz — di« Liebe. Helfende», rettende, nachgehende Lieb«. Liebe, die selbstlos sich selbst aufgkbt und nur das Wohl Les ander» erstrebt. Liebe, die alles glaubt, die Immer wieder küsst, die sich nicht erbittern läßt, die alles duldet. Solcher Liebe kann stch,«in HerzMf die Dauer nicht verschließen. Nach solcher Liebe sehnt sich im tiefsten Grunde auch noch ein gam vtrhgrtetes Herz. .Ein Fürsorgezögling, oftmals be straft und «Mich voll seine» Erziehern ausgegeben, antwor tete dem neu«» LMr fener Fürsorgeanstalt auf besten Frage: „Was ist nötig, um Deinesgleichen zu einem ordent lichen Menschen zu machen?": „Nur ein bißchen Vertrauen, tiür ein Fupke Liebe!" ' "Skllche Liebe ist «in Abglanz der allumfassenden und '.alletbarmestden . Liebt, mit der Gott uns Menschen einst .sich nahte in Jesus Christus. „Mr sollen wicht verloren werden, Sott will, uns soll geholfen sein." Er will unser Herz. Es soll sich seiner Gnade' öffnen. Darum setzt er seine erbarmen-, de Liebe als Schlüssel an die« Hart« Menschenherz an. Kön- ,n«n wir da solcher Liebe auf di« Dauer Widerstand leisten? Las Evangelium unser« Sonntag» (Matth. 18, 21—ÄH verkündet un» Liese'überwältigende Sottesliebe im Gleich- nt» vom Gchalksknecht. «Dort hat ein Knecht ein« sülche ^Riesenschüld an seinen Herrn zu zckhlen, daß st sist einfach Glicht abarbeiten kann, und würde er Kündest Jahr« alt. Al» der Herr den Knecht samt seiner Familie verkaufen lasten will, um fo weNiWkN» zu einem Teil di« große Schuld einzutreiben, fleht dar Verschuldete so herzzerreißend um Gnad«, daß der Herr ihn losläßt; und di« Schuld erläßt er ihm auch -Diese Tat der Gnade ist die Tat Gottes an uns Menschen. Er ersSßk Mx unsre Riesenschuld. Er vergibt uns unsre Sünde. Er macht aus Sündern Gotteskinder.. Müssen wir ihm nicht unser Herz weit auftun, damit seine Liche unser Herz Lis in den tiefsten Winkel durchdringe, er- „leiMe,. resch mache und beselig«. -. — - Und nun soll diste^LL«7wälttgende^Goti«sliebe. die un- ser Herz erfüllt, urHer gonze» Leben neu gestalteü. Nach- t dem unH BLWhekzKkett widerfahren ist von Gott^müssen Vwir lWsttüll ü« gükg'tnik »NMN Mitmenschen umaehen. Mil Mre Daykespflichb gegen den gnädigen Vater iM Hjmmel, daß Wr den Schlüssel seiner Liebe ansetzen an deä-^zen seiner Kitrder, dia sich seiner Liibe noch nicht ges^- ' hüben. Mit andern Wortenr- Wir müssen durch . «Wv , der Lsebü diejenigen, für. Gott.gewinnen.' die seine .och nicht erlebten. Und es gibt nur eine Sünde wider Leb heiligen Geist der Sottesliebe — unsre Hartherzigkeit Mich EMpfäna verewigen Liebe. Wer Liese Sünde begeht, ist unwürdig Ler göMichen Gabe. ^ So. «rhärmlichhan-elt-er Schalksknecht in unserm Evangelium. Er, dem soeben eine MMonMchul- erlassen worden ist, würgt seinen Mitknecht um ein paar Mark, die dieser ihm Mcktt. sofM zahlvr kann. Ja, er bringt diesen Mstbruder ttotz all semer Bitten wegen dieser gerlntzfügiqen Schuld ins Schuldgefängnis» bis er bezahlt, was er schuldig ist. Und mit diesem Verrat der Gnade eines gütigen Herrn hat tr sich selbst das Gericht gesprochen Nun widerruft fein Herr den Schulderlaß "bei ihm. Nun überantwortet er ihn den Peinigern, Nun kömmt die verdiente Strafe über den Elenden. ' ' 71 Ja, „ein unbarmherziges Gericht wird über den er gehen," der nicht barmherzig ist, -er nicht die rettet, die ihn anflehen. Was diese» alte Li« sagt, wird zur bMeren Wahr- -heit an ledern der sein Herz -em Schlüstel der göttlichen Liebe nur zum Sch«n geöffnet hat und in Äirkiichk't der alte selbstsüchtig«, unbarnchemige Mensch geblieben ist. Wer aber wirklich sein Herz. von Gotte» Gnade durchfluten ließ, dessen Seel« kftgenesen von aller Unbarmherzigkeit; der er lebt die beseligende - Wahrheit, daß Gottes Barmherzigkeit ttm so herrlicher uns zutell wird, je mehr Barmherzigkeit ,wir andern erzeigen Sup. Lic. B. Neukirch (Lausitz) und Umgegend. Neukirch (Lausitz), 27. Oktober, weihe einer Bekiebs- kahne. Der hiesige Betrieb von Gebr. Lehmqnn stieg mit seinen Betriebsführern am Wochenende auf den Gipfel des Valtenberges, um in Bergesfreiheit u. Waldeseinsamkeit die neuangeschaffte «Fahne des Betriebes zu übernehmen. Das Horst-Wessel-Lied klang auf. Der Betriebsobmann M. Lehmann begrüßte die beiden Betriebssichrer, seine Ar- britskameraden und die Gäste. Dann übergab -er eine der Betriebsfübrer, Pg. Walter Lehmann, die enthüllte Fahne an den eben ernannten Fahnenträger mit seinen Be gleitern. Er tat die» mit Worten der Betriebsverbunden heit..; Zum Wohle de» Betriebes und de» gesamten deutschen Vaterlandes übernahm der Betriebsobmann das Hei ligtum. Er betonte, daß der Betrieb gemeinsam die An ¬ schar Musik kuschen und somit all« Mich« der Kantorei Vhnen. —* Vas Akyelcheu des Bibettaaes. Zum Deutschen Libeltag 1S34, der anläßlich Les vierhunderssährigen Jubi läum» der lucherischen Bibelübersetzung am 31. Oktober in allen evangelischen Kirchen festlich begangen werden soll, 'ist ein künstlerisch wertvolle« Wzeichen herausgebracht wor den, da» einem Steinbild von -er Katharinenpfoste der Wittenberger Lutherhalle nachgebildet worden ist und den Reformator im AN«r von V7 Jahren zeigt. Da» Abzeichen ist massiv, die Farbe sltsilbern. vta Schulau feier» da« Vlbstsubllüum. Laut Er laß des Reichmninister» für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung sollen am 31. Oktober die evangelischen Schü ler in Feiern auf die religiöse und kulturelle Bedeutung der Bibeltat Le» -rutschen Reformators hingewiesen werden. Der Deutsche Bibeltag hat für die Ausgestaltung dieser Feiern sein reichhaltiges Material den Schul- und Klassen- leittnr zur Verfügung gestellt. —* Ein Fahrrad aufgefuuden wurde in Geißmanns- -orfer Flur an der Staatssttaße Geißmannsdorf—Rain- Menau- E» ist ein älteres Herrenfahrrad Marke Dürkopp. Vermutlich rührt da» Rad von einem Diebstahl her, -a noch kstnt «Verlustanzeige erstattet wurde. Der Eigentümer kann sich bei der-hiesigen Gendarmerie melden. ^-Ivr. Spenden der Beamten, «uaestellten un- Ar- belker für -q» Mnterhilstwerk 1SZ4/ZS. Di« Beamten, Angestellten und Athener des Staates, -er Gemeinden, Ge- Meindeverbände, Bezirks- un- Zweckverbände sowie ionsti- g«n Körperschaften, Anstalten un- Stiftungen de» öffent lichen Rechts in Sachsen beteiligen sich wie im Vorjahre so atzch diesmal an der Winterhilfe in der Form, daß die von ihnen gespendeten monatlichen Beträge von den Kasten ihrer Dsenststtllen einyehalten und gesammelt -em Winter- htlfswerk zugeführt werden. —* Aerztlicher Dienst am Sonntag, 28. Oktober: Herr Dr. Wulf. — Sonntags- und Nachtdienst in den Avothe- kin: Stadt-Apotheke, Altmärkt. — Sanitäts-Auto: Sonn- Ms: Anruf Polizeiwache Nr. 48 un- 47. Wochentags-. Sanitatshau« Richter, Dresdner Straße 6, Anruf Nr. 347. Durchgreifen qegen Preissteigerung uni» Vorratskäufe. Verschiedene Preissteigerungen haben in -en letzten Monaten un- Wochen wiederholt Anlaß zu eindeutigen Er- kkärpn-en gegen diese Erscheinungen seitens des Reichs- wirtschaftwmmperiums gegeben. Trotzdem trat beim KS'üferpublikinn nicht di« erwartet« Beruhigung ein. Einzelne Fälle zeigten auch offensichtlich, -aß diese selbstver- stSMiche wirtschaftliche Disziplin nicht überall vorhanden «dp und vielfach ein direktes Einschreiten der staatlichen Organe erforderlich machte. Die Frage -er Preissteigerung ist somit nicht auf das wirtschaftliche Gebiet begrenzt geblieben, sondern ist von politischem Inter esse für die Oeffentlichkeit geworden. ' Die Reichsleitung der Partei hat sich daher entschlossen, eine großangelegte Aktion in -ie Wege zu leiten un- ge nauestes Material über die Preisbewegun» gM zü sammeln/um sowohl-en berechtigten Kla- g e n als auch dem leerenGeschwätz und den Gerückt ten ein Ende zu bereiten. In den Durchführungsbestim mungen, die an die Untergliederungen ergehen, wird be- sonders darauf hingewiesen, daß Eingriffe in die Preisge staltung Zu unterbleiben haben, -aß es vielmehr -er Sinn dieser Aktion sei, genauestes Zahlenmaterial un- Stim- mungsberichte zu sammeln. . Die. Aktion, soll zu Beginn der zweiten Novemberwocke schlagartig überall im ganzen Reich einsetzen. In -er Presse werden bereits , in der nächsten Woche eingehende Berichte gegeben werden. Rammenau, 27. Oktober. Anläßlich des 400jährigen BibeljuRlSvms ist am Reformationsfest mit -em Fessgottes- dienst gleichzeitig «in Schulgottesdienst verbunden. Die ein zelnen Klaffen werden gebeten, sich geschlossen in das Got- teshaus zu begeben. — Nicht nur am Reformationsfeste, sondern auch am kommenden Sonntag findet nachm. 2 Uhr Beichte und Abendmahl statt. DeMih-THUmitz, 27. Oktober. Platzmusik. Morgen Sonntag findet von 11—12 Uhr Platzmusik unter Leitung von R. I ah n e statt. ?Esuchk di« Bibelausftepuna im Lulherzimmer! Me ist geöffnet «u Sonutaa voN/Wl bls lh Uhr, Montag rtnd Dien»«-Fon 14 bi»18 Uhr, Mittwoch von ^,11 bis M Uhrl —* Lircheakouzert. Da ein Vertrieb von Eintrittskar ten kür da» Bachkonzert von Hau« zu Hau» nicht gestattet tft- hat die Kantorei mehrer« Verkaufsstellen eingerichtet. Es wird gebeten, dies« in reichlichem Maße für -en Vorver- tztüf zu btnütztzn, damit-se Aufführung ermöglicht , werden Mn. — MM sich unser Gotteshaus füllen und eipe zahl- .tz/eiche andachtsvolle Gemeinde Len frommen Klängen Bach- de« 27. OLtoder 1SS4 chaffung de» Symbol« de« 3. Reiche« ermöglicht habe. So olle sie beide Teile auch in Zukunft immer zur verbunden- »eit, zur Treue, zum Vertrauen und zu immer «ährendem Üpferstnn gemahnen, damit auch der Betrieb an seinem Teile an der großen Aufbauarbeit im Sinne unsere» Füh rers Adolf Hitler mithelfe. Nicht kritisieren an guten, aber nicht verstandenen Maßnahmen, sondern denken an all das, wa» trotz allem in der kurzen Zett schon erreicht worden sei. Mit tiefem Ernst und weher Erinnerung ge dachte man nun des verstorbenen Arbeitskameraden Willy Pietsch Die Betriebskapelle spielte das Lied vom guten Kameraden. Nun überbrachte der Ortswart der NL-Ge- meinschaft ,Lrast durch Freude" die Grüße der Ortsgrup penleitung der NSDAP, und der anderen Amtswalter der Arbeitsfront, die im letzten Augenblicke durch wichtig« Be sprechungen am rechtzeitigen Erscheinen verhindert wurden. Auch er betonte die Kameradschaft im Betrieb. Er freute sich daß die Mittel zur Anschaffung zur neuen Fahne aufge- bracht worden seien, obwohl es Belegschaft und Betriebs führer durch Opfersinn und Entgegenkommen ermöglicht haben, im Laufe des Sommers nicht weniger als 16 Arbeits kameraden durch ,Lraft durch Freude" verschiedene Gegen- den des weiten deutschen Vaterlandes zu zeigen und die Kameradschaft der Bewohner jener Gegenden genießen zu lasten. Er bezeichnete dann Len Gleichklang: Kompagnie- abfchnitt und Kompagnieführer im Felde und Betrieb als kleinster Abschnitt in der Arbeitsfront mit Betriebsführer. Er ermahnte aber auch den Betriebsobmann, daß er genau so, wie der Feldwebel die Mutter der Kompagnie war, er auch als solche „Mutter" in Güte und Strenge seinen Be trieb erziehe Dann kann er seine großen Aufgaben erfül len, dann wird die neue Fahne in sonniger Zukunft dem Betriebe voranwehen, wenn er im gleichen Schritt und Tritt mit den Millionen Arbeitskameraden im 3. Reich mar schiert. Ein begeistertes Sieg-Heil auf den Führer und das Deutschlandlied beendeten die stimmungsvolle Feier. Die Fackeln verlöschten; nicht aber die Fackeln, die im Innern der Kameraden entzündet worden waren. In froher Kame radschaft blieb man noch beisammen, um einen Uebergang zum Alltagsschaffen zu finden. Das ist restlos gelungen. Unterdessen waren auch der Ortsgruppenleiter, Pg. Bär und' di« Amtswalter der Arbeitsfront eingetroffen. Die 3 Mann der Betriebskavelle trugen mit ihren Darbietungen zur Ge mütlichkeit viel bei. So war die Fahnenübergabe zugleich ein wahrer Kameradschaftsabend. Cs wäre zu hoffen, daß aus dem gleichen Grunde und aus gleicher Gesinnung in gleichem Ernst und in gleicher Gemütlichkeit andere Be triebe auch solche Abende feiern konnten. Wir wollen ja nicht nur äußerlich gleichgeschaltet sein, sondern mit ganzem Herzen unserm Führer treue Gefolgschaft leisten. Neukirch (Lausitz), 27. Ott. Die hiesige Verustschule batte zu einem öffentlichen Elternabend eingeladen. Herr Berufsschulleiter Böhm« begrüßte die Erschienenen mit viel Freude und zeigte ihnen die Ziele auf, wie sie den be ruflichen Schulen in der Gegenwart gegeben sind: Erziehung von politischen Menschen fürs 3. Reich und Mithilfe an ihrem Teile, um Qualrtätsarbeiter zu erziehen. Er zeigte, wie man "das tue, er verschwieg aber auch die Hemmnisse nicht, welche die große Arbeit erschwerten: Raumnot und Geldnot trotz stets bewiesener Opferwilligkeit des Verbandes. In einer Pause besichtigte man die ausgestellten Ergebnisse .des Nadelarbeitsunterrichtes, ließ überraschend schnell die Kostproben des Kochunterrichtes verschwinden, blätterte in den Heften der Geschäftskunde und Buchführung, überflog die berufskundlichen Bücher und die Neuanschaffungen der Bücherei. Daraus schon war zu sehen, in welcher Richtung di« Schüler und Schülerinnen arbeiten. Lehrmittel aller Art, besonders eine geschlossene Gruppe des Gebietes: Tal sperre, Braunkohle, Elektrizitätsversorgung zeigten anschau lich die Arbeitsweise. Epidiaskop und «in kleiner Apparat zum Vorführen von Dildbandstreifen wiesen auf andere Mit tel der Unterrichtsvertiefung hin. Anschließend folgten die Gäste mit Interesse einem Lichtbildvortrage „Das schöne Eigenheim". Man freute sich förmlich „vom Dorfe" zu sein und nicht in den Steinkästen der Städte wohnen zu müssen. Zum Abschluß wanderte alles durch die neue schmucke Tum- halle der Lessingschule, in der Herr Dr. Fricke über das Turnen der Schule sprach. In der Küche erläuterte dann Fräulein Hennicke noch allerlei aus dem Kochunterricht. Im Klassenzimmer der Knabenklasse waren alle Zeichnun gen der Schüler bereitgestellt. Auch die schriftlichen Arbei ten der Schüler und Schülerinnen konnten eingesehen wer den. Auskünfte wurden von den 3 Lehrkräften gern erteilt. Nach kurzem Abschiede trennte man sich in recht spater Abendstunde mit der Hoffnung, daß in Zukunft die Verbin dung zwischen der Schule und ihren Freunden immer enger werde. Durch solche Abende kann dies recht gut erreicht werden. — Neukirch (Lausitz), 27. Oktober. Todesopfer eine» Perkehrsunfall». Das 9 jährige Kind, das bei dem vor eini gen Tagen berichteten Derkehrsunfall an der Kreuzung Wilthener und Bautzener Straße so schwer verletzt wurde, ist im Collenberger Krankenhaus infolge der schweren inne- . ren Verletzungen (Leberzerreißung) verschieden. Neukirch (Lausitz), 27. Oktober. Aerzklichen Dienst hat Herr Dr. G o t t l e b e. Steinigtwolmsdorf, 27. Okt. Die Stammabschaitte mit sechs RetchsverbiMgungsfcheinen für Speisefette für die Mo nate November, Dezember 1S34 und Januar 1938 sind nach einer Bekanntmachung bei der Gemeindebehörde eingegan- seit — teuuk - ... ' -