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- ein Fr«m< ^erun> Zeit-emLsre Vetrachtrmse«. Mochdruck verdotrn.) > LInkS: Die Türplakekke- die die Umschrift trägt: „Du gabst dem Führer dein 2a, nun steh z» deinem Wort! Rechts: Dl« Ansteckblume lst eine aus Stoff bestehend« Winke» oster, dke in dem Notstandsgebiet von Sebnitz angefertigt wurde. Gott grüß Luch, Meister und Gesellt»! — So hallt «durch dieLandeweÜ, - -um Tag de« .Handwerk» festzust^len -Li« wahr« Boltoverbundenhett, - ihren Ruf seit Fran, Heiseler. - Die Abzeichen des Winterhilfsroerks im Monat November. hör —allzeit v« ZVMI. Ulk dM der Wiikieo-rleknd in«-« »ndn sßll. D!« Beltanea-Maschln« „Irish Swoop" de« »rischen Obersten Fitzmaurlc«, der den Flug London—Mel bourne nachholen will, um den seht ausgestellten Re- ckord zu unterbielen. dm Stauen der kleinen Höf« Ganse, Enten oder Hühner «halten werden, mußten die Besitzer nur zu ost Mtellen, daß «ährend der Nacht eingeb rochen wurde, und «in paar Tiare, verschwunden waren. Inzwischen hat man auch den Grund diqerSeriendievstähl« aufaenört. Er liegt tn der unmittelbar bevorstehenden Hochzeit, dl« innerhalb de« hier - achen sdll. Auf diese sich die Zhepner , — wie schwer war' poch doo Erdenleben, — wär' uns da« Handwerk nicht gegeben, — da« täglich uns mit Müh' und Kraft — die Dinge, die wir brauchen, schafft. -— vielseitig ist de» Handwerk, Walten, drum lieber Leser, Wen mußt Lu stet« tnShren halten, — wer baut deckt dein Lacht — Wer hat Dich immer gut be» efert Vir de» SonntaMbraten? — wer sorgt auch Brot, — damit Lu stillst de» Magen« Not? — — L . «r pflegt di« neust» Ketten, — wer reau- NeueA «m- aller Wßelt. — Von einer Handgranate rerristea. Au» Reichen, «kg in Böhmen «itd berichtet: Bei Handgranatenübu» en der Offiziersschule de« Jnfanterieregimnt» in Beneschou rrunglückte der Sohn de« deutschnationalen Abgeordneten chollich, Lr. Kurt Scholl ich, tödüch. Er hatte ein» Handgranate geworfen, die vorzeitig explodierte und ibn so schwer verletzte, daß er nach kurzer Jeu verstarb. Geschäftlich« MWVvvgev. Der heutigen Nutnmer diese, Blatte« liegt ein Prospekt »Der Herr «ad seine Kleidung- der Firma KaUfyau» Renner, Dre«. drn,-A., Altmarkt IS, bei. ' > Goethes Lied an die Rinderbrust ... Dichtung und Kinderetymologie. Von EddaProchownik. Bekannt ist die Geschichte von dem kleinen Lungen der Vorkriegszeit, der so gern das schöne Lied von der „Wonne gans" hören mochte. Nach langem Hin und Her stellt sich dann schließlich heraus, daß er die Stelle: „Fühl in des Thrones Glanz die hohe Wonne ganz" aus der Kaiser hymne gemeint hatte. Das ist aber durchaus kein ver«inzel-' ter Fall von falschverstandenen Dichterworten. Sprache und Stil unserer Dichter und Sänger sind meist grundver schieden von der alltäglichen Umgangssprache; da außerdem durch hen einprägsamen Rhythmus ost unzusammenhän gende Worte vereint werden, kommt es häufig vor, daß Kin der bei rein mechanischem „Einpaukers von Liedern und Gedichten solche Umdichtungen vornehmen. Letzten Endes handelt es sich bei diesen unfreiwillig humoristischen Miß- verständissen um eine Abart der sogenannten Volksetymolo gie. Besonders in der Tesangstunde, wo durch die eingehen de Beschäftigung mit der Melodie meist keine Zeit zu Text erläuterungen bleibt, gibt es die spaßigsten Verdrehungen. So sang ein Junge, dessen Mutter durch häufigen Familien zuwachs gesegnet war, mit Begeisterung in dem bekannten Weihnachtsliede „O, du fröhliche, o, du selige, knaben bringende Weihnachtszeit!" Auch Sprichwörter geben oft Anlaß mißverstanden und anscheinend willkürlich verändert zu werden. So behauptete einst ein Schulkind zum Erstaunen der ratlosen Mutter, daß e« «inen Aufsatz über den Goethe-Spruch „Wie fruchtbar ist der kleinste Greis, wenn man ihn wohl zu pflegen weiß" al» Hausaufgabe anzufertigen habe. Möglich, daß der Klaffenlehrer durch sächsische Aussprache die Umwandlung von Kreis in Greis veranlaßt hatte! Ein anderes Kind behauptete, eine Arbeit aufzuhaben über folgendes Sprich- ! wort: ,»Frißt er nicht zu jeder Zeit, so frißt er doch nach ' Möglichkeit." Die gewissenhafte Mutter ging zur Lehrerin, um Aufklärung über dieses eigenartige Aufsatzthema zu er- ! halten. Da stellte sich dann heraus, daß es heißen sollte: § Bairtzenier Gtadttheate* Spietplan von Loänabend, 27. Weber, bl« Sonnabend, Z. November: Sonnabend, 2Ü,15 Uhr: „Thrista, ich erwarte Dich!", Lustspiel. — Sonntag, 1SH0 Uhr: „Krachmn Jolanthe", Bauern komödie. — Montag -Geschlossen. — Dienstag, 2V,IS Uhr: „Don Tesar", Operette. — Mittwoch, IS Uhr: „Schneeweißchen «ad Rosenrot", Märchenlustspiel; IS^O Uhr: „Äm Tesar". — Don nerstag, 20,15 Uhr: „Krach um Jolanthe". — FreitaL 8 „Anna Kronthaler", Schauspiel. — Son ' ' " gbldene Pierrot", Operette in 8 Bildern. wurde. Vie Angeklagte wurde al« vermindert zurechnungs fähig bezeichnet. Zwickau, 27. Oktober. Soch-elagt verstorben. Im Alter von fast VS Jahren verstarb ln Obercrlnitz der frühere We bermeister Franz Badstüber. Er war der älteste Orte einwohner von vbercrinitz und seit zwei Jahren Ürurgroß- vater. < Dresdner Knnstschan. Erstaufführung lm Schauspielhaus: Im Staatlichen Schauspielhaus« wurde am Donnerstag die viekaktig« Komödie ,/ver Robelpret»" von HlalMar Berg mann, deutsch von Heinrich Goebel, zum ersten Male aufgefühü. Di« zwei ersten Akte leben von Milieuschilderungen ugd haoeb durckmu« exposltionellen Charakter. I» einem Jngenieurhause hat die Schwägerin und Haushälterin Len Reinemachteuf«^ zwei Akte lang wird gescheuert, werben Vorhänge.abgenommen und di« Pol stermöbel gereinigt.. Der Ingenieur Swevenhiklm sey, .R« bMen Söhne Und die Lochfen iNyÄweg prohkemostsche Tochter eine affektierte Schauspielerin, verwünschen dem unausgesetzt große« Reinemachen vor sich geht. Test im oM ten Akt seht die Handlung «im Der.Jnaenimr — Vater —«hät den Nobelpreis, und in di« Festeifreude fällt der Schattens Lift Tragik: «in Mitglied der Familie hat Wechsel gefälscht, den Na men de« alten Swedenhjelm nachaäihM. Tin Sohn gesteht da» Verbrechet,, und doch ist er es nicht gewesen, sondern die Schwä gerin, die mu Verzweiflung über di« Kasten des Haurhall« Mittel und Wege finden muht», fl« zu bestreiten. D«r Lawr, der nicht glaubt, den Nobelpreis annehmen zu können, well «r sich durch diese Fälschung entehrt fühlt, ist glücklich, daß «, keiner seiner Söhne war; so wandelt sich da« drohende Gesicht de» tragischen Schicksals in La» lachende der erlösenden Freude, Und iw gcht zum König, um den hohen Geldpreis in Empfang zü Nehmen. Die ersten Akt« sind Lbemu, luftig, di« anderen ««wen e«, nach dem da» drohend« Gewitter sich verzogen hat. Man lacht Lber da» Tohuwapohu der ersten Aw». Da« Stück ist «ine gut» Ar beit, ober so recht warm wird man nicht dabei. Ausgezeichnete Leistungen boten Lui« Rainer, Ziegler und Woeper. St«lla David, Gretelott Braxis und Lotte Gruyer. Der Beifall war ab und zu lebhaft. —H. Eine Vorzellanmedaille z« SchillekH 17S. Geburtslage, dessen Feier am 10. November im ganz«» deutschen Baterlande begangen wird, ist von der Staatlichen Porzellanmanufaktur Ber lin herausgegeben worden. Man hat hierfür ein alte» Modell benutzt, das erst vor kurzem wieder aufgefunden wurde. Den Meister, der es «inst geschaffen hat, kennt man nicht mehr, , erheblichen Sachschaden verursachten. Auf der Hauptstraße rannte ein Depeschenbote der Reichspost, dem ein Hund in« Rad gelaufen war, eine Frau über den Haufen und kam jium Sturz. Der Radfahrer und die Frau truaen erheblich« Verletzungen davon, die ihre Ueberführung ins Kranken haus erforderlich machten. Auf der Seestrabe wurde die V2 Jahre alte Witwe Schmidt von einem Kraftwagen angefahren und schwer verletzt. Mit einer Gehirnerschütte rung mußte die hochbetagte Greisin dem Fnedrichstädter Krankenhaufe zugeführt werden. Am Bismarckplatz erfolgte ein Zusammenstoß zwischen einem staatlichen Kraftomnibus und einem Personenauto, dessen Führer die Schuld an dem Unfall tragen soll. Personen kamen nicht zu Schaden, doch ist erheblicher Sachschaden entstanden. Wettere Unfälle er eigneten sich auf dem Chemnitzer Platz, auf der Hansastraße, am Alaunplatz sowie am Schillerplatz in Blasewltz. Mittweida, 27. Oktober. Da« Ende einer Vergnü gungsfahrt. In der Nacht zum Donnerstag wollten einige Techniker aus Mittweida mit einem geliehenen Kraftwagen eine Vergnügungsfahrt nach Dresden unternehmen. Am Gasthof „Zum Quirl" fuhr der Wagen in voller Geschwin digkeit gegen «inen Telegraphenmast, der umgebrochen wurde. Einer der Insassen des Wagen» mußte mit schwe ren Verletzungen ins Hainicher Krankenhaus gebracht wer den. Die übrigen Insassen kamen mit leichteren Verletzun gen davon. Chemnitz, 27. Oktober. Wegen Kindestötung verurteilt. Das Schwurgericht verurteilte die IS Jahre alte Frau Lohr wegen fahrlässiger Kindestötung zu einem Jahr Gefängnis, wovon ein halbes Jahr durch die Untersuchungshaft ver büßt ist. Sie hatte am 23. Februar dieses Jahres ihr vier Monate altes Kind erstickt. Die Anklage hatte angenom men, daß die Tat ohne Ueberlegung geschehen sei, so daß sie nicht des Mordes, sondern nur des Totschlages beschuldigt lebenden - ebenso billi Li, notwer . , — Vie erste ledige ErbhofbSuerta. Der erste Fall in Deutschland, daß eine ledig« Frau Ertdofbäuerin geworden ist, hat sich setzt in Nansen, Ar«« SHlau, ereignet. Dar Grdhoßgericht in Telle hat entschieden, daß die erst 28 Jahr« alte Berta Baumgart auf dem Hof ihrer Eltern,als Lrd- hofbäuerin eingetragen wird. Durch eigene Tüchtigkeit und eigene« Vermögen hat dke 2SjShrtge denhemntergWirtschaf- teten Bauernhof wÄer etwas hochaebvacht. Auchchr Pa- ter, der Besitzer ves Erbhofe«, erkannte dies lobend an. Das Erbhofgsricht steltte jedoch die Bedingung. daß der minderjährttze Sohn der verheirateten Schwester bei feister Großjährigkeit Erbhofbauer wird. denk« nach: — ! . . D«ln -au», w«r d«ckt Lei» Vach rat«», — wer llffert Ltr Le» Si für Dein täglich Brot, — damit Z Wer macht Matratz«» für dt Haarstisur. — wer schmiedet Nir li«rt Dir Deine Uhr, — wer schst w«r lieftrt auch die leeren Fass« r«i'n? — Da, Handwerk st«St sti W«r legt an Türen Schloß » d«r schlüpft hinein, — und «er i , und setzt auch Fensterscheiben «int — Wer kann den Pfervehuf be- Klagen, — wer baut un» Last- und SiVwwagen, — wer legt un» Ga» sowie auch Licht? — Denn ohne Ww geht« nicht! Wer liefert Schenke, Stühle, Tische, — wer Hott da» Eise» . Illut 7 — wer holl un« «W b«n Fluß dl« Mschek — Wer un» unter seinen Hut? — Wer kam» «w gegen Kälte schützen »sorgt für Pelzwerk, Muff und Mützen? — Wer nimmt un« ind ist beglückt, — wenn er «na am Zeug, fllckt? > ..v .. „t dk Wände, — ww nmU die DPke tt, Arbeit ohne End« — ruft nach dw — Wer kommt, wenn Dich oie Schuh« zurecht zu rücken? — Wer mißt Vir ein ur wackre Hmchwerkmnmm! au, der Glm? — Der bringt un, unter seinen — und " " Maß ui UNr streicht und ta blütenweiß? - «ch,k -anlnorrkrmanne» ylri drücken, — fl« für den s „Hilft er nicht zu jeder Frist, so hilft er doch, wenn's möglich Dichtung nahezubringen. Andernfalls ihnen aber wenigstens ist!" eine verständllche Deutung zu geben, die dem Kinde wie dem Und nun zu dem schwierigsten Kapitel der kindlichen Um- Kunstwerk gleich gerecht wird, dichtungen, nämlich zu den Gedichten und Dramen unserer^ - - Klassiker, die ja leider viel zu früh an die Schüler herange bracht werden und ihnen darum allzuoft für alle Zeit ver leidet sind. Ein ziemlich verfressener Junge erzählte eine» Tages zu Hause, daß der Lehrer ihnen ein wunderschöne» Gedicht von der Rinderbrust vorgetragen habe. Er klärlicherweise konnte die Familie nicht herausbekommen, welcher deutsche Dichter so materialistisch war, gerade eine Rinderbrust in Verse zu bringen. Gemeint war das erha benste Gedicht deutscher Sprache, Goethes „An den Mond", dessen Schlußworte lauten: „Was von Menschen nicht ge wußt oder nicht bedacht, durch das Labyrinth der Brust wandelt in der Nacht." Aus einem anderen Goethe- schen Gedicht, dem „Erlkönig", deklamierte «ine Schülerin zum Entsetzen der ältlichen Lehrerin: ,,E« scheinen die alten Weiber so grau", was ja immerhin entschuldbar war, da in der Umgegend einer höherer«» Töchterschule meist mehr alle Weiber als Weiden vorkommen sollen. Noch peinlicher aber war ein kleines grammatikalische» Versehen, sda» in der selben Töchterschule beim Aufsagen »on Goethe« „Sänaer" geschah. Da heißt es bekanntlich von den tugendreichen Rit tern und ihren Damen: „Die Ritter sahen mutig drein, und in den Schoß die Schönen." Diese« löbliche Virhalten wird aber in sein Gegenteil verkehrt, wenn die ahnungslose Schü lerin statt dessen berichtete: „Die Ritter schauten mutig drein und in den Schoß der Schönen." — Auch Schiller muß sich solche kindliche Umdeutungen gefallen lasten, obwohl dieser echte Volksdichter von der Jugend im allwemelnen weit bes ser verstanden wird als dl« anderen Klassiker. So la» ein Gymnasiast mit viel Pathos die Wort« au« dem Wallen stein: „Dem Kaiser seine Weste zu bewahren." Hier trägt wohl die altertümliche Rechtschreibung von „Weste" anstatt des gebräuchlichen „Veste" die Hauptschuld an der komischen Verwechslung. Die kleine Blütenlese soll nicht nur al«, eine Sammlung heiterer Aussprüche aufgefaßt werden, sondern Litern und Erzieher veranlassen, Kindern möglichst nur jugendeigen«