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er f«im Urmittstm-en in Leipzig fortsetzen. Sie werden «stMöftder* -« Familie . FW gelten. Hauptmann wir- von einem Psychiater untersucht. Nenyork, 28. Sept. (Dvahtb.) In der Llnöberah-An- achaen-eit hat der Anwalt Hauptmann«, Fawoett, am FMag mttaeteilt, dich « Hauptmann von einem Psychiater oüterMhen lasten werd«. Die Gründe für dies« Untersu chung wolle er oder nicht angeben. Auf der Ostseit« Neuvorks, wo ein Teil de« Lösegetde, ^Umlauf gesetzt worden war, ist ein Mann festgenommen warden. der dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden spll.. lleber die Persönlichkeit de» Festgenommenen ist nicht« bekanntgegebm worden. ' 2w Gefängnis soll Hauptmann einen Eßlöffel tn vier Ttlle zerbrochen haben. Einen der Telle soll er dvrch Rei ben gegen die Stahtbetweve zugefpiht habe«. Di« Löstet- ttlle wurden in eine« Versteck aufgefunden. , M« zu der Löffelangelegenheit ergänzend nrltgeteilt wsrd, wurde der Diebstahl eine« Löffels am Freitag nach dem Frühstück entdeckt. Al» ein Gefängniswärter Haupt- . mann nach dem Löffel fragte, erklärte Hauptmann, er wist« nicht, wo der Löffel geblieben sei. Erst nach langwierigen Bemühungen konnte der Löffel gefunden werden. Der Löffelstiel war ui einem Haken gebogen gewesen^ Nach Aussagen von Gefängniswärtern hätte dieser Haken schr gut al» Waffe gebraucht werden können, falls Hauptmann noch mehr Zeit gehabt hätte, um ihn noch mehr zuzuspitzen. Hauptmann soll in Zukunft mit Pavplöffeln von Papptel- letn essen. Sein« Aelle werde In Zukunft völlig isoliert werden. Hauptmann werd« von einem besonderen Wärter bewächt wevden. Neues aus aller Welt. .Ein Enka Cosima Wagner» dirigiert... Jry März dir bevorstehenden Konzert-Saison wird ein Enkel Cosima Maners, zugleich ein Urenkel Franz Liszts, zum ersten Mal in Wien ein Konzert dirigieren. Gilbert Gravina, ein direkter Nachkomme des weltberühmten Klavierspielers und KMponisten, hat ebenfalls die in seiner Familie traditio nelle musikalische Laufbahn eingeschlagen. Er begann in Agkien.als Flötenvirtuose und will sich jetzt der Kapellmei sterlaufbahn zuwenden. Die Wiener Konzerthausgesell chaft verpflichtete den Künstler für die Aufführung von Rossinis „StabatMater", die Gilbert Gravina im Großen Konzert ¬ haussaal dirigieren wird. Man darf mit Recht darauf ge wannt sein, ob der junae Kapellmeister den Ruhm seiner Familie neu aufleben lasten wird. — Ehrenkarten für kinderreiche Mütter. Die Gemeinde Rogätz in der Provinz Sachsen hat für ihre kinderreichen Mutter «ine nachahmenswert« Auszeichnung geschaffen. Sie gibt an Mütter von drei und mehr Kindern Ehrenkar ten au«, di« ihnen überall da, wo bei starkem Andrang lan ge» Warten notwendig ist, eine Bevorzugung sichern. Dazu gehört die Abfertigung bei Behörden, an Eisenbahn- und Postschaltern und in Geschäften. E» ist keine Frage, daß durch diese Einrichtung den kinderreichen Müttern ihre Pflichten weitgehend erleichtert «erden. Stundenlange« Warten in Geschäften und bei anderen Gängen wird ver mieden, und diese vielbeschäftigten werden um so schneller zu ihren Kindern zurückkommen. — Aufsehenerregend« Ausgrabung,fuade in der Ge burlskirche la Bethlehem. Die Ausgrabungen in der Ge» burtsktrche in Bethlehem haben zu aufsehenerregenden Er gebnisten geführt. Außer dem Mosaik-Fußboden an der in den Jahren 326 bis <3 nach Christi Geburt errichteten von» stantinbau der damaligen Marienkirche (jetzigen Geburts kirche) fand man römische Mauerrest«, deren Fluchtlinie er kennen läßt, daß Kaiser Hadrian mit seinem im Jahre 13S nach Christi Geburt erfolgten Bau eines Adonls-Tempels die durch ihn zerstörte Kultstätt« der ersten Christen aus reli- giösen und Staatsgründen entweihen ließ, um damit die von mm unterdrückten Christen zu treffen. Damit erscheint der Beweis erbracht, daß an Stelle der heutigen Geburts grotte schon von den Christen des ausgehenden ersten Jahr hundert» die Geburtsstätte Chris« verehrt wurde. Dadurch erscheint altchristliche Ueberlieferung, die beispielsweise von Justiflus im Jahr« 16S, von Origines im Jahre >18 erwähnt wird, archäologisch bewiesen. — Aufregender Kampf mit einem Sei«. In der Nähe von Treviso (Italien) war ein junges Bauernmädchen bei der Feldarbeit von einem Gei« überfallen worden. Da» Mädchen schrie um Hilfe und wurde von einem herheigeeil- ten Burschen gerettet, der den Raubvoael mit ein« Mistga bel erschlug. Das Tier hatte eine Flügelweite von über 3 Met«. Das Ti« dürft« sich infolge der Stürme in den Al pen in die Ebene von Treviso verirrt haben. — Tod durch elektrischen Strom. Bei Arbeiten an einem Scheinwerfer auf dem Markt in Hoyerswerda kam der städtische Elektrik« Nitsche mit der elektrischen Leitung in Berührung. Ritsche siel nach Abschalten des Stromes tot zur. Erde. bloße Arme, gebräunt und voll Marti Wie die Sensen sirren und fliegen, Breite Schultern im Takt sich wiegen! Mit des Wetzsteins warnendem Lied Tönt ein Juchzer hell übers Ried. (Aus A. Huggenberger: „Die Still« der Felder".) ... In Elle wurde das Vieh besorgt, und nachdem noch et was Kaffee getrunken war, daß der Durst nicht aufkam, auch eine Kanne zum Mitnehmen gefüllt, griff jedes nach seinem Wetzstein, holte aus der Gabelung des Zwetschgenbaume» auf dem Holzplatz seine frisch gedengelte Sense. Die Mannsleut hatten jeder ein« auf Vorrat, die Frauen Gabel und Rechen, dazu. Stählern schwirrt der Sensenton nach dem ziehenden Wetzsteinstrich durch die glüh heiße Stille, surrt raschelnd durchs Gras. Holme legen sich zu langen Schwaden. Aengstlich flattert eint Grasmücke mit Klage ton um das gefährdete Nest. Risch — Rasch — — ,Laß es stehen!" fleht Hedwig. „Die verläßt das Nest allerwegen", sagt der Vater. Ein Büschel Grün reckt sich doch aus den Schwaden. Die blauseidenen Wämse sind längst beiseite gelegt, da» Hemd aufgeknöpft, die Aermel aufgekrempelt. Große, schwer« Schweiß- tropfen perlen auf der Stirn, rinnen die Lacken entlang, über den braunen Nacken, Schweiß feuchtet das Hemd. Immer im Takt di« vier hintereinander, wortlos, keuchend. Die Sonne glüht. Ab und zu der Sensenschrei unterm Wetzstein. Es schärft, man kann etwa» verschnaufen. Risch, Rasch, Risch, Rasch, immer im Gleich» takt. Die Wiese liegt um. Schweigsam gehen sie weiter zur näch- sten. Nun auch diese. „Die Mutter kann spreiten, dann heimgrhen, mit Füttern und Melken beginnen!" Di« Nacht wird darüber kom men. Die übrigen mähen noch. Jetzt wird es erträglich. Dl« Sonne kommt in» Rutschen. Di« Dorfglocke läutet gemeind. Stumpf sind Sensen und Arme Da» Abendrot ist im Dämmer verloht... Schweigsam schleppen sie sich heim. Der Wetzstein schlägt bei je dem Schritt gegen da» Schlotterfaß, tick, tack, wie «ine Uhr. Die Grille zirpt am Wegrand. Au, dem Dorf schallt Dengelschlag. Weitab bellt «in Hund. Lin Bock schreckt. Fernab poltert die Bahn über die Brücke. Dort ist die Welt! ... (Aus Albert Bauer: «Da» Feld unserer Ehr«".) * Im Osten glänzt«» rot und golden auf. Mit Rosenfinaern greift'» zur Himmelsmitte. Gereiht die Männer wartend stehn. E» wetzt und klingelt froh; die Sens« senkt der Lauer, gespreizt die Beine In di« Halm« rauscht die Sense ein; nun fällt denn Halm und Halm, der Schwaden liegt, der Bauer welterrückt. Den Wetzstein steckt der estte KnÄht «in ein, - Rund um die Ernte. RiimWchla, wie man sie auf dem Bücke berg wieder sehen wird: Lin schmuckes Paar au» Bayern. Ein Lrnkekranz au» deutscher Dichtung. Vor -er Ernte. . . Und es sagte darauf der gute Vater mit Nachdruck: Solch ein Wetter ist selten zu solcher Ernte gekommen, und wir. bringen die Frucht herein, wie das Heu schon .herein ist, trocken; der Himmel ist hell, es ist kein Wölkchen zu sehen, uhd vom Morgen wehet der Wind mit lieblicher Kühlung. Dös ist! beständiges Wetter! und überreif ist das Korn schon; mörgen sangen wir an zu schneiden die reichliche Ernte. (Aus Goethes: „Hermann und Dorothea".) . . Wir holten die Sensen aus dem Schuppen, saßen auf der Stälfel und begannen zu dengeln. Das Ding-Deng-Dang klang mit raschem Takt durch die frische Luft, eine Musik, in der wir uns wehr sagten, als hätten wir wortreiche Reden geführt. Wenigstens galt sie uns beiden al» der Rhythmus der Freude, wieder beisam- Nien zu sein und herrliche Tage vor uns zu haben mit Schweiß und Feierabenden. Der zarte Wind trug uns das Ding-Deng-Dang von anderen Höfen zu, die Bauern rüsteten sich, e» gab morgen eine gute Mahd . . . (Aus H. E. Buße: „Peter Brunnkannt") Langsam, mein Wort, sinnvoll des Hauches bewußt, den dir der Baum, die reifenden Felder schenken, die, da du atmest, sich in dich rinsenken, wie du sie wachsen läßt, säen und ernten mußt. Fröhlich mein Schritt, durch wogenden Sommerpfad. - Weißt du denn, wer als letzter ihn gefunden? Unsichtbar schreiten Götter durch die Stunden vor dir und prüfen deine gelbe Mahd. Selig, mein Herz, fühlst du », Gott will im Blau über den Wind und dich den Segen sprechen, will seine» Lichte» erste Aehre brechen, erntebeginnend, horch auf, Herz, und schau! (Aus H. Fr. Blunck: „Erwartung".) ! .' 7., Ernte. Das schafft mir Lust: Im Morgenwehn in der Kett« der Mähder zu stehn! I , . Frisch« Gesellen, zäh und stark. - — Vie Brant n»it «ttw« Kiste «schlagen. Jn'Sdam kam es tn einem Käseexporthau» zu einem folgenschweren Streit zwischen einem jungen Arbeiter und seiner Braut. Sm verlaufe des Streite» ergriff der Arbeiter einen schwe ren Käse und schleuderte ibn dem Mädchen an den Kopf. Da» Mädchen stürzt« zu Boden, wobei es einen Schädel bruch erlitt, und starb wenige Stunden darauf. Der Täter versuchte zu flüchten, wurde aber verhaftet. — Dtt jü^fie Ururgroßmutter der Veit. In der süd italienischen Stadt Testi lebt eine Frau Magdalena Tartel- lini, di« dieser Tage die jüngste Ururgroßmutter der Welt geworden ist, jetzt 64 Jahre alt. Als sie 15 Jahre alt war, heiratete st« und schenkte im Alt« von 16 Jahren einem Mädchen da» Leben. Dieses Mädchen heiratete ebenfalls mit 15 Jahren, und deren Tochter setzte die Tradition in der pierten Generation fort, wodurch Frau Tartellini Urur großmutter ist. — Briefmarken au» Seide. Wie aus Tokio gemeldet wird, plant die japanisch« Regierung im nächsten Jahre die Herausgabe von Briefmarken, die aus Seide bestehen. Die Seide soll auf der Rückseite gummiert und auf der Vorder seite mit Bildern versehen werden, die das Leben eines Seibenwurms, die Herstellung der Seide und Gegenstände zeigen, die man aus Seide Herstellen kann. Ob es sich nur um eine Sonderseri« oder um eine dauernde Markenreihs handeln wird, ist noch nicht bekannt. — Dreiundzwanzigmal den Kilimandscharo bezwungen. Erstaunlich muten di« bergsteigerischen Leistungen des deut schen Pfarrer» Dr. Reusch an, der in der ehemals deutschen , Kolonie Ostafrika im Tanganyika-Gebiet als Missionar tä- ' tig ist. Dieser GetttliHe ist ein begeisterter Bergsteiger, und zwar hat es ihm Afrikas höchster Berg, der Kilimandscharo, angetan. Er hat, sage und schreibe, drelundzwanzigmal die Höhe de» Beraes von 5893 Metern bezwungen. — Napoleons amerikanifche Munitionsfabrik. Als vor kurzem eine Untersuchung des amerikanischen Senatsaus schusses für den Waffenhandel durchgeführt wurde, gewann die auffallende Tatsache Jnterefle, daß die Inhaber der Ium Erntedanktag hat da» Propaaandaamt des Gaues Groß-Berlin der NSDAP, zwei Künstlerpostkarten geschaffen, deren figürlicher Inhalt auf die Bedeutung de »Tages hinweist. Wir geben eine der Postkarten hier wieder. die Sense senkt, und rauscht ins Korn, und rückt. Der zweite Knecht da» Wetzen nun beendet, und rauscht in» Korn. Gestaffelt ist die Reihe. Di« Schwaden fallen a» das Korn, das steht? So rückt di« Staffel ZWter in das Feld. Und hinter ihr die ÜMver langsam gehn, gebückt, und mit bMWMel fassen auf, die Garben aufgestellt die Garben sind; lwMM sich Halm und Halm. Am Himmel hebt sich und steigt. (Aus PEMErnst: „Beten und Arbeiten".) .» . Der Weizen ist reif. Simon nimmt die Sichel, obwohl cs ja eigentlich der Frau zukäme, die Garben zu schneiden. Aber Re gina ist jetzt selbst schon so behäbig und unbeholfen dick wie eine Weizengarbe. Sie kommt nur zuweilen mit einem Krug Wasser auf da» Feld, mit saurer Milch und Käse. Dann steht sie wohl ein wenig inmitten der gelben Flut und entkernt eine Aeh« In ihrer Hand. Simon richtet sich aus und betrachtet die Frau. Es ist sehr merkwürdig, wie sie da steht mit ihrem hohen Leibe, mit den glän zenden Körnern in der Hand. Frucht! denkt Simon. Und dann steigt etwa» in ihm auf, «in« warme Welle, ein Glücksgefühl in seiner einsättigen Brust ... (Aus K. H. Waggerl: „Brot".) Nach -er Ernte. Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder, und der Herbst beginnt. Rote Blätter fallen, graue Nebel wallen, kühler weht der Wind. Wie die voll« Traube aus dem Rebenlaube purpurfarbig strahlt! ' Am Geländer reifen Pfirsiche, mit Streifen rot und weiß bemalt. Geige tönt und Flöte bei oer Abendröte und im Mondenglanz; junge Winzerinnen winken und beginnen deutschen Ringeltan-. , (Aus v: Salis-Seewks: „Gedichte"^