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Als man dir SchlesWe Sah« «achWhofswerda banle. Li«e Erstmernng an die Zelt vor SO Iotzrev. S i e gf rieh Störzner, Dresden. Just SO Jahre sind es her, daß man in Dresden-Neustqdt Len ersten. Spatenstich zur sogenannten Schlesi schen Bah n tat. Es geschah dies am 10. Juni 1844. Und wenige Wochen später, am 1. Oktober 1844, wuche das gleiche in Bischofswerda getan, wobei Behörden, Bürgerschaft und Schulkinder in festlichem Zuge hinaus vor Sie Stadt zu der jenseits der Wesenitz gelegenen Baustelle zogen, wo man in ihrem Beisein feierlich mit den Bauar- velten begann. , Schon am 13. März 1845 wurde die Schlesische Bahn auf der Strecke Dresden—Radeberg eröffnet. Am 30. Ok tober 1845 legte man inBischofswerda dieersten Eisenbahnschienen. Am 15. November des gleichen Jahres würde das Restaurationsgebände des Bischofswerdaer Bahnhofes gehoben. Am 6. Dezember 1845 kam die ersteLokomotive,die Ger mania, mit zwei Personen- und zwei Packwagen in Bi schofswerda an. Zwei Tage später folgte die Loko- - Motive Stadt Dresden, mit weiteren vier Packwagen, und am 21. Dezember 1845 konnte bei schönstem Wetter die feierliche Einweihung der Strecke Dres den-Bischofswerda festlich begangen werden. Tau sende von Zuschauern hatten sich dazu eingefunden. Hun derte von geladenen Gästen konnten leider bei der Probe fahrt nicht mit befördert werden, da es an Wagen mangelte. Schließlich erfolgte am 16. Dezember 1846 die Weihe der Teillinie Bautzen—Löbau, von der dann noch erzählt wer den soll. Für die hier genannten Daten über den Bau und die Inbetriebnahme der Teilstrecken der Schlesischen Bahn stan den mir als Quellen die 1861 bei Friedrich May in Bischofs werda gedruckte und verlegte „Chronik der königlich sächsi schen Stadt Bischofswerda . .. von Karl Wilhelm Mittag, Lehrer und Organist in Haynitz bei Meißen und die im Eisenbahnmuseum zu Dresden-Neustadt ausliegen den Angaben zur Verfügung. (Der genannte Stadtchronist Mittag war ein geborener Rammenauer. Daher seine ge nauen Kenntnisse der hiesigen Gegend. Mittag war gut befreundet mit dem Buchdruckereihesitzer Friedrich May, auf dessen Wunsch er die Bischofswerdaer Stadtchronik schrieb.) Bei der Erbauung derBahnlinievon Bi schofswerda nach Bautzen war die größte tech nische Schwierigkeit die Ueberbrückung des breiten, sumpfigen, ja, schier grundlosen Tales derSchmoliza. des Quellflüßchens vom Schwarzwasser, zwischen Demitz und Thu m iß. Im Spätherbst 1844 wurde hier mit dem Trundgraben zu dem mächtigen Viadukt begönne«. Im Frühjahr 1845 begann dann der eigentliche «au. Zeit- weise waren hier bis zu 700 Arbeiter am eigentlichen »rük- kenbau beschäftigt, ebensoviel in den mchen Steiäbriiche«. Beim Gründen der Pfeiler zeigt« es sich, daß infolge de« Sumpfbodens und der andauernden Riederschmge alle . Gruben für die Fundamente ersoffen waren, so daß eilt große Pumpen herbeigeschafst, ausgestellt und wochenlang, in Tätigkeit gesetzt werden mußten, bis man die aus bOSd Baumstämmen bestehenden Psahlroste einramme« köimte, auf die dann Bohlen und schlWltch Granitqualkr kamen." Der den älteren Lesern noch wohlbekannte Heimat- schr ftsteller Traugott Mutschink, jahrzehntelang hochangesehen in Demitz als Lehrer amtierend, schrieb vor einem Menschenalter über den gewaltigen Biaduktbau sor gende Einzelheiten: „Während der Zeit des Baues war Demitz ein wahre« Arbeiterlager. An 700 Mann arbeiteten in der unmittel barsten Nähe, etwa 500 aber an der Brücke oder in de« Stembrüchen des Klosterberges für den Bau. Hunderte waren an der östlichen Seite mit Dammaufschütten beschäf tigt, und ein Gleiches taten etwa 100 Mann gegen Westen . Der ausführende Hauptingenieur auf der Sächsisch- Schlesischen Bahn hicsj Kräusch, der Brückenbaumeister En- gert aus Leipzig, Brückeningenieur war der Maurermeister Seidel Es wurde zu >nen Zeiten viel Geld verdient, aber euch viel verschwende*. Unter den Arbeitern und Beamten beim Eisenbahnbau befanden sich Männer aus allen Stän den. Wer in seinem früheren Berufe nicht vorwärts gekom men war, versuchte jetzt hier sein Heil. Mancher hat sich durchgesetzt und ist „ein Mann gewdrden", mancher ist aber auch zu Grunde gegangen an Leib und Seele..." Am 23. Juni 1846 tonnte der erste Zug oe.l langen Demitzer Viadukt befahren. Aber erst im Herbste des genannten Jahres war er vollen det. Gegen 110 000 Taler hatte der Brückenbau gekostet. Biele Jahre lang fuhren die Züge hier in Demitz ohne Anhalten durch. Erst später wurde auf wiederholt« Ein gaben der anliegenden Gemeinden und anderer interessier ter Kreise die Halte st elle Demitz geschaffen, an der aber anfangs nur wenige Züge hielten. — Die Einweihung der Strecke Bautzen—- Löbau am 16. Dezember 1846 war mit einem recht unan genehmen Zwischenfall verbunden, indem der Festzug, ob wohl zwei Lokomotiven vorgespannt waren, bei Rolbitz in hohen Schneewehen stecken blieb. Verschiedenen Mitglieder« des Eisenbahndirektoriums, der Ministerien und' anderen ge ladenen Gästen erfroren dabei Nasen oder Ohren, da er sehr lange dauerte, bis ein aus Bautzen nachgesandter HiES- zug, dessen Lokomotive erst Feuer unterm Kessel Haven mußte, die Befreiung brachte. Das schon genannte, sehr besuchenswerte Ei fett« bahnmusrum im Bahnhof Dresden-Reustadt Sewahstk