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8-r- LLL«LkZ ZLLSZ8S-ZAS In Görlitz wurde die Grabstätte Jakob LöbmeS und die Peterskttche besucht und besonder, eingchend die relchhaMge natur wissenschaftliche Sammlung besichtigt, von der er in seinem Brief« we- Eine länger« Schilderung enthält sein «istenschoMcher Reise- bericht, wo es unter anderem heißt: Bon Reichenbach bi, zur Lan- deskrone, die ich bestieg, sand ich nichts al» Granit. Roch 1<B Schritte vom südlichen Fuße de, Berges trat ich ihn iu «inem Eteinbruche, und kurz darauf stand der Basalt in etwa» undeut lichen Säulen zu Tage an . - - Es folgt nun eine Beschreibung der .Herrlichen Auestcht", an die sich noch weitek^geognostische Bemerkungen anschüetzen. Da, Gedenken an Körner, Land«,kr»n«»besuch hält ein vom GSrlitzer Riesengebirgsoereiu errichtet«, Denkmal wach^ Ihm widmet der heinnsche Dichter v. d. Belde fotzende, „Berglß die treuen Toten nicht und schmücke Auch unsre Urnen mit dem Eichen kränz!" So sangest einst Du, als mit ernstem Bücke Dein Volk Du riefst zum blukgen Waffentanz. Bald sollt» Deine Stirn' im Kampf erbleichen. Der treuen Toten einer sankst Du hin; Fern liegt Dein Leib, im Schatten deutscher Eichen, Und unvergessen ist Dein Heldensinn. Hier steht Dein Bild, wo mit entzücktem Lück« Du «inst als zarter Jüngling hieltest Raft; Des treuen Toten schlichtes Denkmal schmücke Der Eichenkranz, den Du erbeten hast! In Görlitz wurde die Grabstätte Jakob Löbme» und die Petersktrche besucht und besonder, eingchend die relchhaMge natur- sagi: „Schade um den Reichthum der Sammlung, die bi, nig oder gar nicht geordnet, unbeträchttichen Ratzen, oiei keinen bringt." — In dieser Stadt verbringen die Fremd« dtz Rächt. Der daselbst abgefaßte Brief schließt mit nachstehenden Worten: »Letzt sitzen wir hier, haben uns gchörig durch Esten und Trin ken gestärkt und wollen morgen über Lauban und Löwenbrrg, dann über Gxeiffenberg und Meffersdorf auf den Iserkamm nach Schreiberhau. Glück auf!" — Die Weiterwanderung Körners liegt jedoch außerhalb de, Rah mens unserer heutigen Betrachtung. Atem Zodiakus voo Hotenoinkel oder Da, Opfer der Heimat. Eine Dorfgeschichte, erzählt von Paul Gvttlöber. (t4. Fort ehung.) Nun, werde wieder einho en; wird Pohlitzer Herr auch nicht gerade mit Sehnsucht auf mich warten, vermutete Ko- wark mit andeutunasoollem Gesichtsausdruck. Also, leben wohl, liebliches Fräulein Schubert, und' denken immer daran, daß Hinterwinklern sein wird, wenn ausziehen, als wenn ein gewisses Paar auch dabei wäre. — Damit entfernte sich Kowark rasch. — Als er zu Frida in die Küche eintrat, stand der kräftige Imbiß für ihn schon bereit, dem er auch soKeich zusprach, ohne dabei den Hauptzweck seines heutigen Besuches außer acht zu lasten. Wie geht's in Hinterwinkel? fragte Frida. Nun heißt es bald Abschied nehmen. — Erzählen Sie doch, drängte st« den Wendischen Gesandten, der ganz in seine Beschäfngung vertieft schien; von wem soll man denn sonst etwas erfahren. Na, erwiderte Kowark, hören Hinterwinkler von Fräu lein Frida auch nichts. Was wollen denn die Hinterwinkler von mir wissen? fragte Frida mißtrauisch. Kowark Muckte erst seinen Schinkenbiffen hinunter; dann erklärte er, Hietzke wolle von seiner Pate erfahren, wohin Herr Lehrer Werner verschwunden sei. — Zimmer mädchen hörten doch manches, oft sogar durchs Schlüsselloch. Ich weiß es, gab Frida zu, aber nicht durchs Schlüssel loch. Aber ich darf nichts sagen; denn das ist ein Familien geheimnis. Kann mir Fräulein Frida Familiengeheimnis ruhig mitteilen, weil nichts verraten darf, und weil mit Postge heimnis verbunden bin. Aber mein Pate will es sicherlich auch wissen, und wa, der weiß, erfährt auch das ganze Dorf. Hm! machte Kowark; dann muß er auch mit Postge heimnis verbunden werden. Wird er das halten? fragte Frida voll Zweifel. Muß es halten wie ich, betonte Kowark. übernachte», am folgenden Tage in das schöne Spreetal und über Reichenbach mit dem Ranzel auf dem Buckel nach Görlitz gewan dert sei". So berichtet Friedrich Förster in seiner Körnerbiographie, Ausführlichere Nachrichten über diese Fußreise unseres Dichter» enthalt eine Handschrift des Dresdner Körner museums, die mit der Aufschrift „Bemerkungen auf einer Reise nach Schlesien" versehen ist und in der Körner seine Reise mit Hervorhebung der fachwissenschaftlichen Ausbeute schildert. Da» von seinem Verfasser für den Bergrat Werner bestimmte Schrift stück ist augenscheinlich erst in Dresden verfaßt, es umfaßt 24 Sei ten und ist jedenfalls nicht zu Ende geführt, da e» nur di« Z«tt vom 10. bis 15. August behandelt und die Rückkehr Körner» erst qm IS. September erfolgte Der erste Abschnitt diese» Reiseberich tes ist überschrieben: Tour von Dresden nach Bautzen, den ISleu August. Von den Oertlichkeiten, wo die beiden Studiengenossen ihre geognoftischen Studien vornahmen, finden hier Erwähnung „der weiße Hirsch, der Mordgrund und der Hohlweg nach Goldbach". Zuletzt schreibt Körner in diesem Abschnitt .MinterBischofss- werda sind große Sandgruben im aufgeschwemmten Gebirge und es schien mir, als ob es hier seine größte Höhe erreicht habe. — Kurz vor Bautzen fand ich noch einen Steinbruch, wo lener bläu liche Granit an frischen Stellen sehr schön zu beobachten war. Man bricht in der ganzen Gegend den Granit zu Fenster- und Thür- gesimsen, und ich hätte nicht geglaubt, daß diese dünnen Säulen gegen die Breite eine sehr unoerhältnismäßige Länge haben." — Die von Körner besuchten „Sandgruben" liegen an der alten Straße nach Bautzen (stehe Bischofswerdaer Stadtplan von 1783). Der 2. Abschnitt trägt die Ueberschrist: . Gang in» Spreekhal, den Ilten August: Er hat folgenden Wortlaut: „Um die Felsen de« Spreethals zu be suchen, machte ich mich früh auf und ging das Spreethal hinauf. Ich sand in der dasigen Gebirgsart denselben Granit, auch be merkte ich zwei Gänge in ihm, von denen der ein« T. 7 und der andere T. 3 strich, die sich durchsetzen, und die ich mir nach dem ersten Anblick für Basalt erklärte. Schwefelkies war häufig ein gesprengt, doch hatte die Gebirgsart eine gar zu wenig dunkle Farbe und schien mir nach längerer Betrachtung mehr ein fein körniger Grünstein zu seyn. Auf dem einen Gange war ein Ver suchsstollen getrieben, der aber wieder verfallen war, und an der Stelle, wo die Gänge oben an der Chaussee zu Tage anstanden, wurden sie zur Straßenbesserung gebrochen. Diese Gänge befin den sich am linken Ufer der Spree, gleich hinter den letzten Häusern von der Seydau, und zeichnen sich schon von weitem aus. Al» ich weltelAhinaufging und in die Sandgrube bei der Ziegelscheune kam, fand ich daselbst unter mehreren Feuerstein, und Kalzedon- Geschieben einige, welche in schwachen Trümmern Pistazit, theils kristallisiert, theils «ingesprengt und angeflogen führten. Das Ge stein, in dem es vorkam, war eine thonige Masse und schien ver wittert." — Der erwähnte Versuchsstollen ist vermutlich im Spree tale südlich von Bautzen am Wege nach der „Weiten Bleiche" zu suchen, der zwar nicht Schwefelkies, dafür aber Kupferkies enthält. Die Stollenöffnung wird gegenwärtig fast ganz durch hohes Gesträuch verdeckt. Die Verwendung des Grünsteines als Straßen schotter hat Körner auf der nahe befindlichen Neustädter Straße beobachtet. Die genannte Ziegelscheune war die unweit da von gelegene Ratsziegelei, die erst 1879 zum Abbruch verkauft wurde. In den Aufzeichnungen des Dichters folgt nun die Tour von Bautzen nach Reichenbach am Illen August. Körner schreibt darüber: Mein« Tour von Bautzen nach Reichen bach blieb in geognostischer Beziehung so einfach, als die von Dres den aus. Der Granit begleitete mich immerwährend, es waren mehrere Steinbrüche in ihm angelegt, in dem ersten waren wahr scheinlich ebensolche Grünsteingänge, wie an der Spree; denn ich traf mehrere Stück« derselben an, konnte jedoch die Gänge selbst nicht auffinden. Zuweilen lagen auch Basaltgeschiebe im Wege umher, die wahrscheinlich von den nahen Bergen (Strohmberg und Rothstein) gekommen waren, da mir diese ihrer Form nach Basalt kegel zu seyn schienen. — Der Weg führte die beiden Wandergenossen auf der sogenann ten „Hohen Straße" an Weißenberg vorüber nach Reichenbach, wo sie vom 11. bis 12. August übernachteten. In seinem Görlitzer Brief schreibt Körner davon folgendes: „Der Stern in Reichenbach nahm uns unter seine Strahlen, denn Flügel kann ich doch nicht sagen, und heute früh um 6 Uhr verließen wir das Städtchen und wanderten der Landeskrone zu. — Der „Gasthof zum blauen Stern" in Reichenbach ist das heu tige Rathaus. In den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gab der damalige Besitzer die Gastwirtschaft auf und vermietet« das teilweise umgebaute Gebäude als Hilfsseminar, als welches es bis 1866 diente. 1878 erwarb es dann die Stadtgemeinde Reichenbach. Der Besteigung der Landeskrone gedenkt Körner in dem erwähnten Reisebriefe kurz folgendermaßen: Wir stiegen, keine bequemeren Wege suchend, grad hinauf bis auf die Krone, wo uns eine herrliche Aussicht belohnte. --