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ehrenvolle Aufmerksamkeit bereiteten. Die brandenburgi- schen SA -Männer halten den ca. 40 Kiknneter langen Weg von Spremberg nach Kamenz auf Fahrrädern zumckgelegt und kehrten am andern Movgen in gleicher Welse in ihre Heimat zurück. direktor Gnauck zur Kritik der Uebungen. Alle Schul- übungen, der Fußdienst und der Sturmangriss seien sehr gut ausgeführt worden. Er betonte hie schnelle Anfahrt und das Wassergeben in der kurzen Zeit von 3Z4 Minuten. Für treue Dienstzeit wurden ausgezeichnet: der Steiger A. Paulisch 5 Jahre; Sanitäter Äug. Hölzel 15 Jahre; Wehrmann Osw. Hempel 20 Jahre und Musiker Rich. König 25 Jahre. Herr Branddirektor Gnauck beglück- wünschte die Jubilars und dankte für treue und selbstlose Tätigkeit. Herr Schulleiter Silze ermahnte die Jugend, sich der Freiwilligen Feuerwehr anzuschließen, um auch einen gutgeschulten Nachwuchs zu erhalten zum Wohle der All gemeinheit. Musikzugführer Gnauck brachte mit seiner Wehrkapelle sehr gute Darbietungen zu Gehör, die starken Beifall fanden. Durch das Absingen des Horst-Wesjel-Lie- des und ein 3faches Sieg auf Reichspräsident und unseren Volkskanzler Adolf Hitler wurde gegen 18,30 Uhr der Kom mers beendet. Ein Tänzchen im Erbgericht beschloß den gut verlaufenen Festtag. „Niemand kann mehr als seine Pflicht tun, Wine. Und das tatest Du!" Sie schüttelte den Kopf: „Vier Kinder, Paul — vier Aecker. Man glaubte, das beste Saatgut gegeben zu haben. Der Aelteste, nun ja, von der Schulbank in den Schüt zengraben und in den Tod — noch keine achtzehn! Ein lee res Feld. Dann meine Lena, der Stolz der Familie ob ihrer Klugheit, ihrer trefflichen Examina. Die pflückte Lor beeren der Wissenschaft. Sie sitzt nun als Dreißigjährige drüben in einem amerikanischen Labor und klügelt an che mischen Problemen herum. Kein lebendiges Frauendasein! Unser Heini — in die unruhige Nachkriegszeit hineinge wachsen, zu allem tauglich und zu nichts Ernstem fähig, farmert mühselig in Afrika; seine Kraft geht der Heimat verloren. Bleibt der Jüngste, der Nachkömmling, mit sei nen fünfzehn Jahren noch offene Furche, aber er ist seinen Eltern fast fremd, immer mit seinen Kameraden, will nichts wissen von dem Einst, das unsex Glück war! Wo ist meine Ernte, Paul? Ich bin darum betrogen!" Der Landwirt schüttelte bedächtig den Kopf und strich der älteren Schwester sanft über den grauen Scheitel. „Liebe Wine, ich meine. Du bist unbescheiden. Deine Ernte ist wahrhaftig noch mittelgut zu nennen, obwohl noch keine Enkelkinder um Dich Herumspielen. Wie magst Du sagen, das kurze Leben des Nettesten sei leeres Feld ge wesen? Ganz im Gegenteil! Jeder unserer jungen Helden ist bestes Saatgut für die Zukunft der kommenden Genera tion. Bedenke, daß eine Ernte keinen Abschluß bildet, son dern wieder Saat für neue Ernte liefert. Und Deine Che mikerin . . . Abgesehen davon, daß sie immer noch einen Mann beglücken mag, wird sie den Ausländern Achtung vor Neukirch (Lausitz) und Umgegend. --- Neuklrch (Lausitz), 31. Juli. Fahrraddiebsiahl. Am vergangenen Freitag, abends gegen 9 Uhr wurde aus der Hausflur eines hiesigen Gasthauses ein Herrenfahrrad ge stohlen. Das Rad hat schwarzes Gestell, gelbe Felgen, rote Bereifung, englischen Lenker mit schwarzen Griffen, brau nen Ledersattel, braune Werkzeugtasche, Gepäckträger mit Feder und Luftpumpe. Zurückgelassen wurde an derselben Melle ein anderes, ähnliches Herrenfahrrad, so daß auch eine Verwechselung eingetreten sein könnte. Näheres in der hie sigen Gendarmeviestation. — Neukirch (Lausitz), 31. Juli. Die Arelw. Feuerwehr Niederdorf hielt am vergangenen Sonnabend an der „Deut schen Eiche" eine Gesamtübung ab, angetreten waren hierzu 128. Kameraden. Nach Beendigung der Steiger- uno Spritzenübungen wurde zum Fußdienst angetreten und nach Beendigung desselben fand eine kurze Kritik verbunden mit einer Auszeichnung verschiedener Kameraden für langjäh rige Dienstzeit bei -der Wehr statt. Mr 10jährige Dienstzeit wurden ausgezeichnet die Kameraden Erich Petfchel, Max Sauer, Alfred Herberg, Alfred Linke, Willy Zeidler, Max Lehmann, Gerhard Hultsch, Walter Köhler und Fritz Wolf; für 20jährige Dienstzeit Willy Rotzig und Reinhold Marx. Kommandant Sauer dankte diesen Kameraden für die bis her geleisteten Dienste im Interesse der Allgemeinheit. An- schließend wurden noch die Mängel -beim Brande am 23 Juli besprochen. Neugersdorf, 31. Juli. Schützenfest in Neugersdorf. Am Sonntag begann in Neugersdorf das Schützenfest mit einem festlichen Auszug der Schützen und dem Jakobi-Jahr- Markts Dieses Schützenfest ist der Besucherzahl nach wahr scheinlich das größte der Oberlausitz. Auch in diesem Jahre fanden' sich viele Tausende Besucher ein, nicht nur aus der Oberlaüsitz, sondern auch aus Schlesien, Dresden, Leipzig und. Berlin. Rings um die Wachtschenke war eine riesige Budenstadt und ein großes Vergnügungseck aufgeschlagen. Bekanntlich erstrecken sich die Verkaufsftänüe auch auf das angrenzende böhmische Gebiet, das dem Neugersdorfer Schützenfest auch in diesem Jahre große Scharen von Be suchern zuführte. , Loblenz bei Göda, 31. Juli. Dank an einen Vorkämp fer der christlichen Elternbewegung. Am Sonntag versam melten sich auf der herrlich gelegenen Coblenzer Schanze am Nedaschützer Tal die Vertreter der Christlichen Eltern bewegung - Sachsens zur feierlichen Einweihung einer Lu thexeiche und eines Gedenksteines für den am 15. Dezember 1933 verstorbenen Bauer Heinrich Krahl. Bürgermeister Mickel, Coblenz, begrüßte die zahlreich Versammelten, ins besondere die Herren Pfarrer em. Voigt aus Bautzen, frü her in Göda, die Gemeindevertretungen, den Vertreter des Landeoerbandes der Christlichen Elternvereine, Herrn von Carlowitz, sowie die Vertreter des Bezirksverbandes Bautzen-Bischofswerda und die Elternoereine des Bezirkes Mit herzlichen Worten. Pfarrer em. Voigt wies in seiner Weihereüe auf die schöne Sitte hin, bei geschichtlichen Ereig nissen zum Gedenken an treubewährte Männer einen Baum zu-pflanzen als Erinnerung und Mahnung für kommende Geschlechter. Solch eine Mahnung sei zuweilen gar bitter notwendig. Aus der Geschichte des Christlichen Elternver eins Göda berichtete er, -daß in allen sechs Schulen der Pa- rochie die Lehrer den Religionsunterricht weiter erteilten und kein einziges Kintz vom Religionsunterricht abgemeldet wurde. Nach einer Schilderung der Gründung Les Coblen zer Christlichen Elternvereins zeichnete er den Lebenslaus und das treue Wirken des verstorbenen Bauern Krahl, der das Vorstapdsamt mit treuester Pflichterfüllung übernahm. Ernte. Skizze von Theodorevon Rommel. - (Nachdruck verboten.) Frau Malwine stand am Fenster und schaute nachdenk lich in den Garten des Gutshofes, wo Apfel- und Birn bäume sich unter der Last ihrer Früchte bogen, so daß die Aeste der Stützen bedurften, als ihr Bruder ins Zimmer trat, den verschwitzten Strohhut aufs Sofa warf und auf atmend sagte: „Nun fahren sie die letzten Wagen ein. Im merhin eine mittelgute Ernte, wir können zufrieden sein!" Er schenkte sich Kaffee in die Tasse, griff nach den ge strichenen Broten und labte sich ausgiebig. Als er keine Antwort von der Schwester bekam, sah er aufmerksam nach ihr hin. „Was ist, Wine? Traurig? Oder müde—?" Sie setzte sich zu ihm an den Tisch. Ihr rundes Ge sicht, dem die Zeit und die Sorge scharfe Runen eingegra- ben, machte trotz des ergrauenden Haares einen jugend lichen Eindruck. „Ich freue mich mit Dir, Paul, über -die Ernte. Mit telgut, sagst Du? Ich beneide Dich! Ach, könnte ich das selbe doch auch von meiner Lebeftsernte sagen!" Sie seufzte tief. ' „Liebe Wine . . .", begann der Bruder. Aber sie unterbrach ihn. „Ich weiß, was Du meinst. Es geht mir nicht schlech ter als tausend anderen. Ich hatte mein zugemessen Teil an menschlichem Glück und Familienfreude, an Werden und Sein. Aber — sieh, morgen werde ich vierundfünfzig Jahre alt, und wenn ich nach der Ernte schaue, die unter meiner Obhut zu reifen hatte, so ist sie kärglich." Aus Sachsen Sebnitz, 31. Juli, vier FawMen obdachlos. Im he- nachbarten Wölmsdorf (Böhmen) bnmnte ein Wohnhaus mit einem Anbau bis auf die Grundmauern nieder. Die vier Familien, die das Haus bewohnten, verloren bei dem Brand den größten Teil ihrer Habe. Mit diesem über 200 Jahre alten Gebäude, das aus Bindewerr bestand, ist etn -historisches Bauernhaus der Vernichtung anheimgefallen. Sebnitz, 31. Juli., Straßenränder sefigenommen. Am Sonntag gegen 5,10 Uhr vorm. hat der wiederholt vorbe- strafte Arbeiter F. H. aus Franzthal Nr. 10 (SCR.) einer 70jährigen Frau auf der Böhmischen Straße die Handtasche mit Inhalt entrissen und fluchtete damit nach der Grenze. Ein durch die Hilferufe aufmerksam gewordener Einwoh. ner nahm sofort die Verfolgung des Täters auf, der an der Grenze von einem Sebnitzer Zollbeamten feshgenommen werden konnte, der ihm die Tasche abnvhm. Der Täter wurde der Kriminalpolizei übergeben, ,die ihn dem Amts gericht Sebnitz zuführte. Dresden, 31. Juli. Dresdner Slelarentner-ÄnterW- zungssahe werden erhöht. Der Ferrenausschuß der Dresd ner Stadtverordneten hielt am Freitag eine nichtöffentliche Sitzung ab, in der u. a. eine EMHung der Unterstützungs sätze für Kleinrentner ab 1. September 1934 beschlossen wurde. Cs wird erhöht -le Unterstützung für ein Ehepaar von 64 aus 69 Al, für Familienhäiqcker von 48 7« auf 52 Mark, für Alleinstehende ohne eigenen Haushalt von 23 auf Landgericht Bautzen. / ? (Nachdruck verboten.) Lautzen, 31. Juli. Der Zusammenstoß zweier Radfahrer in einer Kurve in Großbänchen hatte Anlaß dazu geboten, daß gegen den 41 Jahre alten Paul Kurt Warnatzsch au» SroßhLn- chen Anklage wegen fahrlässiger Tötung und einiger Verstöße ae- gen dis Kraftverkehrsordnung erhoben worden war. Er hatte sich am Freitag deswegen vor der 1. Großen Strafkammer zu verant- warten. Warnatzsch war in der Nacht -um 6. April 1934 auf sei- nem unbeleuchteten Fahrrad von Uhyst her gekommen, hatte vor der Kurve in Großhiinchen kein Kllngeheichen gegeben und hatte die Kurve geschnitten. Dort war Ihm ein anderer Radfahrer, der Gastwirt Richter von dort, auf abfallender Straße ebenfalls ohne Licht entgegengekommen und heftig mit ihm zufammenaestoßen. Richter war gestürzt und hatte Kopf- Und ändere Verletzungen erlitten. Er war von einem Arzt verbunden worden, der ihm Ruhe und Enthaltsamkeit vom Alkoholgenuß anaeraten hatte. Rich ter hatte dieser Warnung nicht entsprochen, sondern am selben Abend und am nächsten Tage noch Bier getrunken. Wegen «wer Verschlimmerung seines Zustandes war er in ein Krankenhaus geschafft worden und nach kurzer Zelt verstorben. Als Todesursache war «ine Gehirnhautentzündung, heroorgerufen durch einen bei dem Unfall erlittenen Bruch der Schädelbasis festgestellt, worden. Das Gericht verkannte nicht, daß Richter den Unfall mitverschuldet hatte. Warnatzsch wurde unter Berücksichtigung dieser Tatsache zu 1 Monat Gefängnis verurteilt. Es wurde ihm aber eine B«väh- rungsfrist bewilligt. wegen eA>es Vergehen» geaen die Verordnung do». Reichsprä sidenten zur Abwehr von heimtückischen Angriffen gegen die natio nale Regierung wurde gegen den Äiährigen Arno Weber aus Lauterbach verhandelt. Eines Lage« Ende April 1934 hatte er im Gehöft seines Dienstherr» in Stolpen dem Kutscher KHel gegenüber über Politik gesprochen und dabei sollte er den Reichs präsidenten und den Reichskanzler beschimpft und Redensarten betreffs des Reichstagsbrandes usw. geführt haben, die da» An sehen der Regierung zu schädigen geeignet waren. Er legür «in teilweises Geständnis ab. Die 1. Große Ferienstrastammer kam zu der Ueberzeugung, daß er diese Reden nicht vorsätzlich, sondern grob fahrlässig gebracht hatte. Er wurde zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt, die durch die Untersuchungshaft al» verbüßt erachtet wurden. Weber wurde aus der Hast entlassen. Eine gemeinschaftliche Unterschlagung hatte» Han» Alfred Zwahr aus Lautem alde und sein Schwager Konrad Paul Boltz aus Dresden begangen Zwahr hatte von seinem Schwager ein Darlehen von 600 RM. «chatten und ihm als Sicher heit die Möbel seiner Frau, die ihm davongelaufen war, ohne lhr Wissen übereignet. Später hatte Zwahr die ihm von seinem Schwa- ger zur leihweise» Benutzung überlassenen Möbel in Wilthen ein gestellt gehabt. Zuletzt hatten Zwahr und Boltz, weil das Lager geld nicht mehr aufzubringen war, die Möbel versteigern lassen. Zwahr Halle von dem erlösten Geld seine Restschuld an Boltz be- glichen und den Ueberschuß für sich verbraucht. Das Amtsgericht Schirgiswalde hatte Zwahr mit 3 Monaten, Boltz mit 6 Wochen Gefängnis bestraft. Die klein« Strafkammer als Berufungsgericht sah den Fall milder an, hob da« Urteil auf und erkannte gegen Zwahr auf 100 RM. Geldstrafe oder 20 Tag« Gefängnis, gegen Boltz auf 7S RM. Geldstrafe oder 18 Tage Gefängnis. Unermüdlich war er für die Bewegung und seinen Verein tätig. Der Vertreter des Landesverbandes, Herr von Ca r- lowitz, sowie die Vertreter des Bezirksverbandes Bautzen- Bischofswerda und der Elternvereine Les Bezirks widmeten dem für die Christliche Elternbewegung allzufrüh Verstorbe nen herzliche Worte des Dankes und des Gelöbnisses, auch weiterhin Im Sinne desselben wirken zu wollen, denn di« Kräfte des Christentums sind unentbehrlich beim Wieder- aüfstieg des deutschen Volkes im neuen Dritten Reich. Bür germeister Mickel übergab nach vollzogener Weihe den Stein und die Luthereiche zu treuer Obhut dem Sohne de» Verstorbenen und dankte hierauf allen Anwesenden und Mitwirkenden herzlich. Bürgermeister Mickel wurde als neuer Vorsitzender des Christlichen Elternvereins zu Coblenz verpflichtet und gelobte treues Arbeiten. Mit Gesang und Posaunenchören erreichte die Weihefeier ihren Abschluß. — Der schlichte Denkstein enthält folgende Inschrift: Gewidmet von dem 1. Vorsitzenden des Christlichen Elternvereins zu Coblenz HeinrichKrahl > geb. 28. 7.1869 gest. 15. 12. 1933 . Treue stirbt nie! Großröhrsdorf, 31. Juli. Unfall mit tödlichem Ausgang. Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich am Freitagnachmit tag in der 6. Stunde in Radeberg Ecke der Stolpener—Pir naer Straße. Der hiesige Einwohner Moritz Leuteritz, der seit mehr als 30 Jahren in den Cschebachschen Werken be schäftigt ist, stürzte vom Rade und schlug so heftig auf das Straßenpslaster auf, daß er eine Gehirnerschütterung da vontrug und in das Radeberger Krankenhaus übergeführt werden mußte, woselbst er am Sonnabend gestorben ist. Kamenz, 31. Juli. 94 Jahre. Die älteste Einwohnerin unserer Stadt, Frau Selma verw. MinSwitz, Königsbrücker Straße 6, beging gestern ihren 94. Geburtstag. Sie ist auch das älteste Mitglied des Großmütterchenverems und besucht dessen Zusammenkünfte noch fleißig. Kamenz, 31. Juli. Einen schönen' Beweis von der kameradschaftlichen Verbundenheit der SA. bot eine am Ssnnabendnachmittag in der Hauptkirche stattgefunden« Traufeier. Vor den Altar trat ein Obersturmführer aus Spremberg N.-L., um mit einer jungen Kamenzerin den Bund fürs Leben zu schließen. Beiden wurde eine freudige Ueberraschung dadurch zuteil, daß etwa 50 SA.-Männer aus Spremberg erschienen waren, die- -em Hochzeitspaar durch Spalierbildüng vor ' und in dem Gotteshaus eine deutschem Wissen, deutscher Ausdauer belbrlngen. Das ist doch auch was, nicht? Dein Heini freilich — ja, der ist Opfer der bösen Zeit geworden, fand wohl keine feste Hand ais er sie am nötigsten gebraucht hätte —. Du und Dein Mann, Ihr wart so ziemlich ratlos. Ist schon besser, der Junge tobt seine Untüchtigkeit in Afrika aus, kommt viel leicht als Mann zurück, statt daß er hier im Wege rumsteht. Verzeih, aber wir haben jetzt so aar keinen Platz für Le- bensunfähigkeit! Kann jedem passieren, daß mal ein Feld die Quecken kriegt oder sonst nicht gedeiht. Dafür scheint Dein Jüngster ein Prachtbengel zu werden. Len laß Du man in die neue Zeit hineinwachsen, ohne staubige Rück wege zu versuchen. Das Beste wäre, Dein Mann erlaubte dem Jungen, Landwirt zu werden, statt ihn zur Gelehrsam keit zu zwingen. Er könnte hier bei mir lernen . . Frau Alwine seufzte. „Da ist vstnig Aussicht. Rechte soll er studieren, Familentradition." „Na, die hielten die beiden andern auch nicht ein. Schade um die schöne Zelt, die der Bengel in der Penne vertut. . . Da riß einer die Tür auf und wirbelte ins Zimmer, daß alles wackelte. „Onkel Paul! Onkel Paul! O — Mutter! Ich darf! Ich darf!" Ein langer blonder Junge fiel der Mut ter um den Hals, klappte begeistert dem Onkel auf di« Schulter: „Vater willigt ein. Du mußt mich nehmen, und wenn ich mein Lebtag als Knecht bei Dir arbeiten soll!" „Na, da wird sich schon Rat finden lassen", meinte der Landwirt lachend. „Was meinst Du, Wine? Wird Deine Ernte nicht mehr als mittelgut? Das Saatgut ist ausgesucht prächtig. Tun wir das Unsere, der Herrgott wird schon das Seine tuns"" - - Die Döberiher Dorfkirche — Ehrenmal für die ehemalige G< Der brandenburgische Oberpräsident Kühe und Generalmajor v. Witzleben, der Oberbefehlshaber im Wehrkreis m, in der Dorf kirche von Döberitz nach der Feier, mit der die dort angebrachten Gedenktafeln für die früheren stolzen Garderegimenter enthüllt wurden.