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!ckBA«<i s > xemust. itdanä eil. ^usl. England lehnt ElnmMoag in die Ereignisse Oesterreichs ad. Loudon, S0. Juli. Außenminister Sir Iohn Simon gab zu Deginn der beu" " ruag ab über dieVerbäll tuns der englisch se>äe,orit^VvI> moderner I bengarniturj' Wolle unät tranci. ver- i .lll ' in lustixen rix im kreis s aus reinvc linstokk, in l! kraun, i xemust I ^4-/5-.--. « . coir/inbla . mcxle, « » niert.ku« sekr pren r kür 14 b st 'M Tagesschau. * Da, Befinden de» Reichspräfldenken von Hindenburg gibt zu ernster Besorgnis Anlaß. * Die Slandgerlchtiverhandlungen in Wien gegen die Auffiön- dischen vom 2S. 2vll haben bereit, am Alonkagnachmittag vor dem Milttärgerlchlshof begonnen. «Den Vorfih führt der Snsaalerle In- spetlor von Wien, Generalmajor vberweger. Der Geaeralstaal,. aiuvalt Dr. Trupp, vertritt di« Anklage. * Nach einer Mitteilung des Bvnderkommlssar, für Helmal dienst wird Vizekanzler Starhemberg die Leitung der Vakerlündl- schea Front übernehmen. * 2m tlSrntner Land find weiterhin erbllterke Sümpfe im Sange. Die Aufstündlfchen haben elne vnelnnehmbare Feststellung inne. Segen die Verteidiger de, Felsenneste, fall mit Artillerie vor- gegangen werden. Der wiener Vertreter de» „Daily Telegraph- stellt in einem Bericht über da, neue österreichische Kabinett fest, daß die alten Schwierigkeiten im Sabine« ««verändert feien. Da, Sabine« Schuschnigg wird la der französischen presse im großen und ganzen mit Sympathie ausgenommen. Man findet allerding, hier und da die Frage aagefchaittea, ob vom innerpolitl- schey österrelchlfchen Standpunkt au, die Zusammensetzung d«, Sa- blnell, ein« lang, Leben-dauer dem Ministerium verspreche. Jour nal erklärt, die Entschlossenheit Stallen, fei da, beste Unterpfand »er Epthmmtaag. Nm Schluß der Lufirüstungmnmsprache lm englischen Anker- stu» hielt Außenminister Simon «lqe Bede, in der er bemerkte, daß «, im allgemeine» stiae Vertrag^ren^ für die Entwicklung der deutschen Zivilluftfahrt geb«. E, sei sehr schwer festzustelleu. wie weit sich die deutschen Flugzeuge etwa zur Anführung von Sombenangriffen eigneten. Deutschland fahre wahrscheinlich die höchstentwickelte Haadeloluftfahrt in Europa. Seine geographische Lage rechtfertige die,. „Graf Zeppelin- ist heute um 7H4 Uhr von der 4. diersährigen ^merikafahrt in Friedrichshafen glatt gelandet. LuoWrllch« an anderer «Ale. Diese Kluft sei nicht leicht zu überbrücken, werde aber wohl kaum vergrößert, wenn England die Mängel in seiner natio nalen Verteidigung behebe. Baldwin befaßte sich hierauf mit dem Schutze -er Zivilbevölkerung gegen Luftangriff« und teilte mit, daß bald Schritte unternommen würden, um -er allgemeinen Oeffentlichkeit die notwendigen Anweisun gen zu übermitteln. Zum Schluß seiner Rede bemerkte Baldwin, -aß englische Volk neige zu der Annahme, daß alle Völker -er Welt von denselben Idealen» die es beweae, erfüllt seien. Dies sei im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht wahr. Unter Beifall erklärte Baldwin, man dürfe niemals vergessen, daß seit den Tagen der Bezwingung der Luft die alten Grenzen verschwunden seien, daß wenn man an dle Verteidigung England« denke, man nicht mehr an die Kreidefelsen von Dover, sondern an den Rhein denke. „Dort liegt heute unsere Grenze." Lord Cecil drückte in einer Rede die Hoffnung aus, der Völkerbund möge eine Lösung der österreichischen Frage an streben. Eine Vereinigung Oesterreichs mit Deutschland komme jedoch nicht in Frage. Auch könne die Unabhängig keit Oesterreichs nicht auf italienische Gewaltanwendung aufgebaut sein. habe sich nicht geändert. Einer weiteren Frage des Sozialisten Tocks, ob der Außenminister im Einvernehmen mit anderen Regierungen Schritte unternehmen wolle, um dle deutsche Regierung zu warnen, daß „diese Ausschreitun gen aufhören müßten , wich der Minister mit der Erklärung aus, di« Ansicht der Regierung sei allgemein bekannt und werde durch das, was er bereits gesagt habe, bestätigt. Die FuflrüstungsausfpraM. ' In bezug aus die Rüstungen erklärte Ba^dwin u. a.: Wenn Rüstungen von irgendwelchem Wert in der kollekti ven Sicherheit sein sollen, so müßten allerdings die Streit kräfte angemessen ausgerüstet sein. Riesige Verantwortung für dm Frieden Europas ruhe aus England. Die Vorschläge der Regierung seien ein beträchtlicher Schritt in Richtung der Parität. Ohne Vermehrung der Luststreitckräfte werde England sicher zu keiner wirksamen Mitarbeit in irgend einem System kollektiver Sicherheit unter dem Völkerbund bereit sein. Nachdem Baldwin erneut betont hatte, daß England nicht im Rückstand bleiben, sondern dem Beispiel jener anderen Länder folgen müsse, fuhr er fort: SowM er sehe, bestehe keine Gefahr, daß der Frieden in der unmittelbaren Zukunft gebrochen wird. Die Regierung habe keine neuen Bindungen übernommen. Ihre Politik fei, n«u e Bindungen zu vermeiden. Sie müsse aber di« Luftwaffe vermehren, wenn si- in der Lage sein foll, im Notfälle die b «stehenden Bindungen zu erfüllen. Ohn« di« jetzt vovgeschlagene Erhöhung der britischen Luftverteidigung würde England in ein i g e n Jahren unfähig sein, die Locarnoverpflich- t u y g durchzufilhren. Baldwin wies schließlich den Gedanken zurück, daß die Handlungsweise der britischen Regierung auch nur um ein Jota die Aussichten der Abrüstung gefährd«. Er bemerkte, da» Haupthindernis für dm Abschluß einer Abrüstungs vereinbarung fei heute Deutschland, Wunsch nach einem erforderlichen Maß der Wiederaufrüstung und Frank- reich» Weigerung, dem zuzustimmen. Vas Befinde« des Reichspräsidenten Grnste Besorgnis. Reudeck, 81. Juli, 9,50 Uhr vorm. (Eig. Funkmeldg.) Der Herr Reichspräsident, der seit einigen Monaten an einer Blasenerkrankung leidet, hatte in Reudeck wesentliche Erholung gefunden. In völliger geistiger Frische und er freulicher körperlicher Verfassung erledigte er seine Dienst obliegenheiten und war noch gestern in der Lage, Vorträge mkgegmzunehmen. Line leichte körperliche Schwäche, die fest einigen Tagen sich bemerkbar machte, hat jedoch in die ser Rächt zugenommen. Bel -em hohen Alter de« Herrn Generalfeldmarschall ist daher ernste Sorge begründet. Dle behandelnden Aerzke sind in Reudeck anwesend. »Ursterhaussihung eine Erklä- - in Oesterreich und .die H al- Regierung zu diesm Vor gängen. Zunächst beantwortete der Antzeamiaisker eine An- frage de» liberalen Abgeordneten Mander, ihm fei nicht» davon bekannt, daß die Eiaberufnng einer Sonder, sitzung de« V-lkerbundsrale, zur Prüfung der Lag« la Oesterreich beabsichtigt fei. Der Abgeordnete Mander richtete darauf an Sir John Simon die «eitere Frag«, ob er sich darüber klar sei, wie wichtig «» wäre, daß nötigenfalls dies« Angelegenheit vom Völkerbund behandelt werde und nicht etwa einem oder zwei einzelnen Staaten überlassen bleibe. Auf diese um> einige andere von Konservativen und Sozia listen gestellte Fragen, di« sich auf eine angebliche deut sche Einmischung in di« mit Ser Ermorduim de» Bundeskanzlers Dollfuß abschließenden Ereignisse in Oester reich bezogen, entgeanete der Außenminister, nach den ihm zugegangenen neuqten Berichten scheine der Aufruhr in Oesterreich, abgesehen von Kämpfen in einigen Grenzgebie- ten, beendetzu sein. Im vergangenen Februar und erst kürzlich habe er von der österreichischen Regierung eine Materialsamm lung erhalten, in der auf einen beträchtlichen deutschen Einfluß in der Propaganda gegen die österreichische Regie rung und auf «ine Anzahl auf österreichischem Boden be gangener Anschläge hingewlesen worden sei. Das gleiche Material sei auch der italienischen und der französischen Regierung mitgeteilt worden. Bei der Empfangsbestätigung habe er dem österreichischen Gesandten mitgeteilt, daß die englische Regierung zwar Nicht die Absicht habe, sich in die inneren Angelegenheiten eine» anderen Landes ein- Mimischen, daß sie «wer da» Recht Oesterreich» anerkenn«, jede Einmischung in seine inneren Angelegenheiten von irgendeiner anderen Seit« her abznlehaea. Sir John Simon verlas sodann den Wortlaut der Er klärung, die er am 18. Februar im Unterhaus abgegeben hatte, und fügte hinzu, der Standpunkt der englischen Re gierung hinsichtlich der Enthaltung von jeder Einmi schung in di« inneren Angelegenheiten «ine» anderen Lande» A4 Uhr nachmittags ist der Bundeskanzler seinen Verletzun gen erlegen. An seiner Leiche wurden zwei Schußverletzun gen festgestellt. Nach den Angaben des Gerichtsarztes, Uni- oersitätsprofessor Werkgartner, ist ein Schuß links am Hals eingedrungen, bat das Rückenmark durchbohrt und ist durch den Körper bis zur rechten Achselhöhle gegangen. Der zweite Schuß drang in der linken Halsseite ein und war eist. Steckschuß. Keiner der beiden Schüsse war un mittelbar tödlich, vielmehr ist der Tod des Bundeskanzlers durch Verblutung eingetreten. Mehrere Verdachtsmoment« lenkten sich auf Planetta, daß er die tödlichen Schüsse abge feuert hat. Dieser gab auch zu, daß er einen, möglicherweise auch beide Schüsse auf den Bundeskanzler abgegeben hat. Er erklärt jedoch, daß er nicht die Absicht gehabt habe, den Bundeskanzler zu treffen, geschweige denn zu töten, um so weniger, als ausdrücklich die Parole ausgegeben worden sei, daß keinerlei Gewalttaten dieser Art, insbesondere Erschie ßungen vorgenommen werden dürften, ausgenommen in den dringendsten Notfällen. Auf Antrag der Verteidigung unterbrach nach der An- klagerede der Vorsitzende die Verhandlung, um der Verteidi gung die Möglichkeit einer Rücksprache mit den Angeklagten zu geben. Nach der Wiederaufnahme der Verhandlung murdDoom Militärgerichtshof der Hauptangeklagte Plane tl aHuerst vernommen. Auf die Frage des Vorsitzenden, warum Pla- netta in das Bundeskanzleramt eingedrungen fei, erwiderte der Angeklagte: „Auf Befehl!" Er gab jedoch nicht an, auf wessen Befehl. Der Angeklagte erklärte sodann, daß er dem Bundesheer bis zu seiner Entlassung wegen verbotener Be tätigung für die nationalsozialistische Partei bis zum Jahre 1932 angehört habe. Zuletzt sei er Stabswachtmeister ge wesen. Planetta gab nun eine genaue Darstellung seiner Anordnungen. Am Vormittag des 25. Juli um 5 Uhr früh begann er die ihm als Truppführer unterstehenden Leute zu verständigen, daß sie zweck» einer Aktton in einer Turnhalle im VN. Bezirk sich einzufinden hätten. Um V2I2 Uhr kam er selbst in die Turnhalle. Um Ä1 Uhr fuhren sie dann mit Kraftwagen vor das Bundeskanzleramt. Sein Kraftwagen war der letzte, und als er dort ankam, war die Wache bereits überwältigt. Planetta schilderte dann eingehend, wie er die Schüsse auf den Bundeskanzler abgegeben habe. Al» er den Kanzler niedersinken sah, sei er sofort aus dem Zimmer gelaufen, um Derbandswatte zu holen. Sm bchtuß feiner Ak MillklWMWW MI Ne MUM. Die Anklagerede des Staatsanwalts. — Vernehmung der Kauptangeklagten dnb. Wien, 81. Juli. Vor dem Militärgerichtshof fand am Montag dle erste Verhandlung statt, und zwar g«en d»n Mörder des Bundeskanzler» Dr. Dollfuß, den Z4jahrigea Otta planetta, und gegen den Anführer des Überfalls gegen da» Bundeskanzleramt, den 2Sjährigen Franz Holz- webet. Beide sind de» Hochverrakrplane«, überdies des Morde», angeklagt. Snapp nach 5 llbr erschien der Gerichts hof lm Saal. Den Vorsitz führte Oberst Snbl«. Der Saal steht unter militärischer Bewachung. Aunächsteu wurden die beiden Angeklagten nach ihren Verjonalien befragt. Aus diesem gcht hervor, daß beide unbescholten sind. Hierauf erhob sich der Staatsanwalt zur Anklagerede, in der er etwa ausführte: Am 25. Juli fuhren vor dem Ball hausplatz ein Personenauto und elf Lastkraftwagen vor, auf denen sich 150 bis 200 als Militärpersonen verkleidete Män ner befanden. Das Personenauto und vier Lastauto» fuhren in den Hof des Bundeskanzleramtes ein. Die Insassen aller Wagen sprangen von den Autos, überwältigten die Milt- tärwache und die Kriminalbeamten und stürmten die Stie gen hinauf, wo sie mit vorgehaltenen Pistolen in die ver schiedenen Zimmer eindrangen. Der Türhüter Hedvicek sah vom Fenster aus das Einfahren der Kraftwagen und hätte den Lärm. Er trachtet« danach, zunächst den Bundeskanzler in Sicherheit zu bringen. Er traf den Bundeskanzler im Säulensaal an und bat ihn, ihm doch so schnell wie möglich zu folgen. Er hatte die Absicht, ihn durch einen rückwärti gen Ausgang ins Freie zu führen. Während Hedvicek den Bundeskanzler auffordette, ihm zu folgen, wurde di« zum Säulensaal führende Tür von außen gewaltsam eingedrückt, und zehn bis zwölf Aufrührer drangen in den Raum «in. Line Flucht war nicht mehr möglich, da die Aufrührer ihre Pistolen anfchlugen. Einer der Terroristen, so schilderke Hedvicek den An- schlag auf den Bundeskanzler, hak, vor dem Bnnde»kanz- ier flehend, in dem Augenblick, al» der Kanzler «ne zur Abwehr dle Hände über dem Sopf zusammen schlug, knapp hintereinander zwei Schüsse auf ihn abgegeben. Die weiteren Vorgänge konnte Hedvicek nicht mehr verfvl- gen, weil er von den Leuten gezwungen wurde, die Hände hochzuhalten und sich mit dem Gesicht zur Zimmerwand zu stellen. Wie die bisherigen Erhebungen ergeben haben, blieb Dr. Dollfuß trotz feiner schweren Verletzungen noch einig« Stunden am Leben und teilweise auch bei Bewußtsein, ob wohl er erst nach 20 Minuten verbunden wurde. Argen Dienstag, den 31. Juli 1V34 8S. Jahrgang « vischotzwerda Re. 444 mW 44». Sm Fall, höhewr »«walt — Kriq, od« sonstig« irmndwscher Störung dm B«trstb« dm Zeitung od« der Wrd^ngZvA- AnM - d« »«Sicher »»wen Anspruch ans Lieferung oder Nachlieferung dm-eitung oder aus Rückzahlung d,, Bqugyrttstz Der Sächsische Lrzäsiler TageöM firAWojswer-a Aleukirch unöAlmyegend W Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Dischosswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschaft, de» Hauptzollamt» und des Be- zirkrschulamt» zu Bautzen sowie de» Finanzamt» und de» Stadtrat» zu Bifchysowerda und der Gemeindebehörden bchvrdlicherseit» bestimmte Blatt Aleukirch undIlmgegenö Unabhängige Zeitung für alle Ständein Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntaasblatt Heimatkundliche BeUage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H- in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr, 1521. 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