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Da« Aufkommen an Kraftfahrzeug, steuer blieb im Sunt 1V84 mit 12BS (21,1) Millionen RM. um S,3 Millionen RM. zurück, da alle seit 31. März 1933 erstmalig zugelassenen Personenkraftfahrzeuge steuerfrei sind. Die bereit« in dm letzten Monaten des vorigen Rech nungsjahres etngetretene günstige Entwicklung bei der Wechselsteuer hat auch im laufenden Rechnungsjahr ange- hatten. Das Juni-Auskommen betrug 6,76 (3F) Millionen RM.', die Seitgerung ist auf hie Vergrößern»« de» Wechsel» Umlaufs zurückzufiihren, die wiederum ihre Ursache haupt sächlich in der Ausgabe von Arbeitswechseln hat. Ebenso wie bei der Umsatzsteuer zeigt sich in der Entwicklung der Befürderungsjteuer die Belebung und Wtvdereritarkung der deutschen Wirtschaft; die Steuer aus der Personenbe förderung steigerte sich auf 8L3 (7,2) Millionen RM. und das Aufkommen aus der Güterbefördemngssteuer auf 8,60 (7L) Millionen RM. Im ganzen sind im Berichts- monat an Besitz, und Verkehrssteuern 72,7 Millionen RM. mehr aufgekommen als im Juni 1)33. Bei den Zöllen und Verbrauchssteuern ist die Ent wicklung ebenfalls günstig gewesen. Die Zolleinnahmen erfuhren eine Steigerung auf 90,3 (76,4) Millionen RM. Zölle und Verbrauchssteuern zusammen ergaben mit 251,91 (218,2) Millionen RM. gegenüber dem Borjahrsvergleichs- Verkehrssteuern 150Z Millionen RM., an Zöllen und Ver brauchssteuern 117,2 Millionen RM., im ganzen also 267,4 Millionen RM. mehr aufgekommen. Im ersten Vierteljahr des Rechnungsjahres 1934 sind gegenüber dem gleichen Vorjahrszeitraum an Besitz- und Berkehrssteuern 150,2 Millionen RM., 267,4 Millionen RM. mehr aufgekommen. fürchteten, aus der Fahrt oder vorder nledergemacht zu wer den. Infolgedessen bat mlch Friedrich, daß ich mir die Zu sage de» freien Geleits für den Abkransport von dem zustän digen Minister bestätigen ließe. Ich habe dies zunächst nicht zugesagt und er klärt, daß ich mit den gesamten Dorsällen nichtdas g e - ring st e zu tun habe und mich nicht damit befassen könne. Darauf bestätigte Herr Fey, einer der im Bundeskanzler amt gefangen gehaltenen Minister, mir telephonisch die ge troffene Abmachung und wiederholte seinerseits die bereits von Friedrich vorgebrachte Bitte, daß ich sofort in das Bun deskanzleramt kommen und mir die von dem dort Befehl füh renden Minister Neustädter-Stürmer getroffene Abmachung bestätigen lasse, weil hiervon die Durchführung derselben ab hänge. Da bis zum Ablauf des gestellten Ultimatums nur noch wenige Minuten übrig blieben, und nach den mir überein stimmend abgegebenen Erklärungen eine friedliche Lösung nur möglich sei, wenn ich den an mich gerichteten Versuchen stattgäbe, habe ich Minister Neustädter-Stürmer aufgesucht. Zu Beginn dieser Unterredung teilte mir dieser mit, daß Herr Dollfuß tot sei. Sodann bestätigte der Minister mir den Inhalt der getroffenen Vereinbarung und das zuge sicherte freie Geleit für die gesamte im Gebäude befindliche bewaffnete Truppe. Die gleiche Bestätigung erhielt ich von dem ebenfalls anwesenden Minister Fey. Ich habe hierzu keinerlei Zustimmung oder sonstige Erklärung gegeben, jedoch betont, daß, wenn ich diese Mitteilung aus den erwähnten Gründen entgegennehme, ich dies nur persön lich tue. Der noch in dem belagerten Gebäude eingeschlossene Staatssekretär Karwinsky ließ mich daraufhin zu einer Unterredung am Fenster dieses Gebäudes bitten. Herr Ministex Neustädter-Stürmer, den ich um seine Stellung- Berlin, 27. Juli. Zu den Vorgängen in Wien gibt der nach Deutschland zurückaekehrte bisherige deutsche Gesandte in Wien, Dr. Rieth, folgende authentische Erklärung ab: Es sind für meine Jntensionen bet den Ereignissen, die sich im Bundeskanzleramt in Wien abgespielt haben, in Oesterreich und im übrigen Ausland so verschiedenartige Meldung«: sowie Vermutungen über meine diesbezüglichen Beweggründe geäußert worden, daß ich mich veranlaßt sehe, rein sachlich die Ereignisse darzustellen, wie sie sich tat sächlich abgespielt haben. Wie bekannt, hatte die in das Bundeskanzleramt ein gedrungene Truppe, nachdem Herr Dollfuß verwundet wor den war und drei weiter« Mitglieder der Regierung sowie etwa 150 Beamte gefangengehalten wurden, gedroht, daß diese Gefangen'«» erschossen würden, wenn die das Gebäude umlagernden Truppen u. Schutzkorpsmannschaften dasselbe angreifen sollten. Nach mehreren Stunden, wäh rend derer von Regierungsseite mit den elngedrungenen Truppen verhandelt worden war, stellte Minister Reu st 8 vier» Stürmer, der den Befehl außerhalb des Ge bäudes Wrte, ein kurzfristiges Ultimatum, nach dessen Ab lauf der Angriff auf das Vundeskanzleramt erfolgen würde. Knapp vor Ablauf dieser Frist wurde ich aus dem Bundeskanzleramt von dem Befehlshaber der eingedrungs- nen Truppe, der sich als Hauptmann Friedrich vorstellte, telephonisch angerufen. Er teilte mir mit, daß eine Ver einbarung mit den Regierungsvertretern abgeschlossen wor den sei, nach der, um keine Menschenleben mehr zu opfern, die gesamte Truppe, der die österreichische Staats angehörigkeit bereits aberkannt worden sei, mit zugesichertem freien Geleit unter militärischer Bedeckung aus Oester reich abtransportiert und an eine Grenze gebracht werden müsse, für -i- sie die, deutsch« gewählt hätte. Friedrich füge hinzu, daß die Ausführung de» Ab kommen» <mch de»wegen unmöglich sei, weil seine Lenke SL0000^ 5,o»e ru ro/c/t k/e/nen?^e/ren,c//ea//e5 Vonte/Zdafe l/ve^et/en.' nähme hierzu befragte, erwiderte, er wolle dazu nicht Stel lung nehmen und dies meinem Ermessen überlassen. Darauf habe ich die Unterredung abgelehnt. Als ich im Begriff war, mein Auto zur Wegfahrt zu besteigen, wurde ich von herbei eilenden Polizeioffizieren dringend ersucht, noch zu verwei len, weil Herr Staatssekretär Karwinsky selbst au» dem Ge bäude zu mir herauskomme. Dieser schritt eilig auf mich zu und bat mich, mit ihm und dem ebenfalls hinzugekommenen Minister Fey zu einem Tor des Bundeskanzleramtes zu gehen, um Hauptmann Friedrich mitzuteilen, daß die Mini ster mir das Abkommen bestätigt hätten. In der Begleitung der beiden Minister begab ich mich dann dorthin und teilte dieses dem in einem Torspalt sichtbar werdende« Hauptmann Friedrich mit, worauf ich den Platz verließ. Aus dieser Schilderung geht zunächst hervor, daß ich nicht, wie behauptet worden ist, eine Vermlttlungsaktlon ein geleitet oder mlch daran beteiligt habe, sondern daß ich lediglich die Mitteilung einer bereits slaktgehab- ten Vereinbarung gewissermaßen als Zeuge entgegengenom- men habe, ohne mich dazu zu äußern. E» erhellt erner daraus, daß ich auch nicht auf Veranlassung der in ms Vundeskanzleramt elngedrungenen Truppe gehandelt habe, sondern daß ich nur im Einvernehmen mit dem mir zum Ausdruck gebrachten Wunsch österreichischer Regierungs mitglieder vorgegangen bin. Es ist schließlich klar — die» betone ich besonder» —» daß ich mlch zu dem beschriebenen Schritt nur entschlossen habe, um noch in letzter Minute, als der militärische Angriff aus das Gebäude des Bundeskanzleramtes beginnen sollte, dazu beizutragen, das dann unvermeidliche Blutver gießen. nicht zum mindesten unter den zahlreichen im Ge bäude gefangenen österreichischen Ministern und Beamten zu verhindern. Alle weiteren Kombinationen politischer Art, die an den von mir unternommenen Schritt geknüpft worden sind, werden auch durch die infolge obiger Darstellung sinnfällig zutage tretende Tatsache hinfSllig. daß — wie ich dies immer wieder betont habe — ich nicht als bevollmächtigter Gesandter, sondern nur als Mensch gehandelt habe, der geglaubt hat. dazu beitragen zu müssen, vielleicht zahl reiche Menschenleben zu retten, als er darum gebeten wur de, wie dies übrigens auch — wie mir erst nachträglich be kannt wurde — dem letzten Wunsch entsprach, den Bundeskanzler Dollfußvor seinem hinscheiden zum Aus druck brachte. Infolgedessen trage ich auch allein dl« Verantwortung für das, was ich getan habe. Ich stelle auch fest, daß die Erklärungen der drei Regie rungsmitglieder über das freie Geleit mir gegenüber abge geben wurden, nachdem sie mir bereits das Hinscheiden des Bundeskanzlers Dollfuß mitgeteilt hatten, daß also diese Zusage in voller Kenntnis dieses traurigen Ereignisses ge geben worden ist. Berlin, 27. Juli 1934. (gez.) Rieth. Geschästllche Mitteilungen. Von der Firma V. Otto Pehold, Bretnig, liegt einer Teilauf- läge des heutigen Blattes einProspekt über den Saison-Schluß- verkauf bei. Zsclerrstt kann mit dem Bezug aut den ..Sächsischen Erzähler" begonnen werden. Bestellungen nehmen fortwährend unsere Zeitungsbotrn m Stadt und Land, sowie die Delchältsstelle entgegen.