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»eibla« zu Ar. 174 de, ».Sächsischen Erzähle»-, r-s-ZK Z.-§ ien. 3 Ls ß L^ s-' 3 S 8^ s5 " 3 4Z- Sl Z <sr - ZI S.Zff ?rs Z' xz» LZ'S §LK « 3 °» /^UUMMU ^T/MUMUUUL« / «e« ,,«te»»t»«ckien KtiUe« «al. Die Hänge halten unsre Blicke, Und nah ist Wurzel, Laub und Stein, Der Himmel ging auf gold'ner Brück« In eine» Teiches Frieden «in. Lin später Bogel kreist im Klaren, Dann saugt das Dunkel alles ein. Nur au« dem Teich, den wir befahren, Glimmt noch ein rätselvoller Schein. Otto Sillen. starrend auf den Straßen und bindern jeden Durchzug. Dl« Säule werden zuschanden geschlagen. Gneisenau setzt Tambours von der Infanterie auf le dige Rosse. Sie schlagen ununterbrochen de« Genevalmarsch und wie die höllisch Jagd, wie die Reiter der Apokalypse sind sie den Flüchtigen auf den Fersen. Exelmans Dragoner, ach, diese stolzen Retter in grünen Röcken mit gelbem Kragen den großen Kupferschild am Tschako, haben auch trotz aller tapferen Angriffe das Schlachtfeld räumen müllen. Ramy Josef Isidor Graf Exelman, Soldat in Spanien, Gefangener in England, war auf dieser wilden Flucht an der ^itze. „Preußen! Preußen!" jubeln die Flügelhörner, schmet tern di« Trommeln. Dom Imperator und den französischen Garden klingt der Jubelton schmerzlich im Ohr. Napoleon, der Fürst der Hölle, das dem Abgrund ent stiegene Ungeheuer, der Blutsäufer, der allen Müttern Europas als Nachtmahr durch die Träume schritt, ist end lich geschlagen. „Drüben bellt er an, der Höllenhund!" treibt Blücher seine Soldaten vorwärts, so daß preußische Mus ketiere ihn überraschen, wie er sich ohne Degen zu Pferde wirst, daß ihm der Hut abfällt. Und preußische Soldaten kommen über di« Kutsche des Kaisers, zur Flucht mit Gold beladen, mit den Orden, dem Degen. Sie eÄeuten das Perspektiv, einen reichen Staats- nrantel. Mancher Gemeine macht für 5 bis 6000 Taler Beute. Die Flucht geht weiter, aber auch der Kampf. Noch einmal stellen sich die Franzosen. Preußens Gloria! Da- voust verteidigt Paris, Bandamme kämpft bei Jssy. Preußische Husaren unter Sohr haben sich verkitten. Bei Chesney sind sie in eine Sackgasse geraten. Exelman» Dragoner haben ihnen einen Hinterhalt bereitet. Mit den Husaren rettet der blutjunge Freiwillige York, der Sohn des eisernen York. Exelmans Dragoner umzingeln sie. Blutige Reiter- schlacht. Hochauf steigen die Rosse. Di« Franzosen schOeien nach Rache für die Demütigung des Rückzuges von Belle- Alliance. Die Klingen schwirren und zischen, blitzende Kreise zucken, die Eisen schlagen zu, fressen im Fleisch. Die Wut der Exelman-Dragoner ist grenzenlos, die Erbitterung der Preußen nicht minder. Gewürze, Getümmel, heiseres Röcheln, ersticktes Gur geln. Di« Groanard» schlagen zu, sie denken an Ihn, an lui-meme, an ihren Kaiser. Aber auch da, wo preußische Husaren dreinhauen, wächst kein Gras mehr. Der Kamps löst sich auf in Einzelgesechte, auf jedem Acker, an jedem Rain wird gestritten. Offizier und Mann finken hin, ver bissen in den Feind. Pardon wird nicht gegeben. Die Exelman-Dragoner haben das Schlachtfeld von Belle-Allianc« nicht vergessen, nicht die unheimliche, entsetzliche Flucht, nicht jene Nacht, wo ihnen das Siegesgeschrei der Preußen wie die Stimme des Weltgerichts im Ohr klang. Aber einen wollen sie dennoch schonen, einen blutjun gen preußischen Freiwilligen, der ritterlich und männlich ge- , 's... Obwohl umstellt, wehrt er sich seiner Haut bis aufs letzte und als di« Franzosen ihn aufforderten, sich zu ergeben, da ruft der junge Freiwillige, es klingt wie ein Heldenlied, hell, scharf, jede Möglichkeit der Unterwerfung ausschließend, wie Fanfarenton: „Ich heiße York!" Bei diesem stoben Wort richtet er sich in den Bügeln auf und will ausholen, als ihn der tödliche Schlag trifft, der ihn aus dem Sattel hebt. Ich heiße York, so hat man dem alten York gemeldet, mit diesen Worten ist er gefallen, ein gedenk der Ehre, den Namen York zu tragen.... So mußte der Alte, der Hartes von sich und seinen Leuten forderte, auch dem unerbittlichen Schicksal zahlen mit dem Besten, was er hatte. Sommerliebe. Ein modernes Märchen von Elisabeth Schmith. „Ein Tag wäre mir zu wenig", schrieb Ida, „denn mein Urlaub dauert drei Wochen. Ich mochte drei Wochen lang ganz allein in einem alten Landhaus wohnen, in einem Landhaus mit vielen Zimmern, die voll sind von der Er innerung an eine fern« schöne Zeit. Und es sollte in einem Park lieaen, und eine hohe Mauer müßte den Park um geben. Drei Wochen lang möchte ich jeden Tag nichts tun, als in der Sonne liegen und im Teich baden und in die Bäume schauen. . Am Abend aber, wenn die Schwalben am Himmel Haschen spielen und im Dorf aus den Schornsteinen der Rauch aufsteigt, dann wollte ich mein schönstes weißes Kleid anziehen und an der kleinen Gartenpforte stehen, bis er kommt, auf den ich warte. Und ich möchte mit ihm Hand in Hand Über weite Wiesen schreiten, und er sollte mir von der Welt draußen erzählen. Dann wollte ich ihn ins Haus führen und ins Musikzimmer, wo der kostbare Flügel und oas edle alte Tello für uns bereit sind, und wir würden mit- sptnmen Chopin spielen und Beethoven und von Schubert die Symvhonie m Ll-Moll, die man die Unvollendete nennt..." Als Ida dies schrieb saß sie in einem etwas düsteren Hinterzimmer. Auf dem Tisch lag die Zeitung. Sie hatte die Frage gestellt: „Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag lang Millionär wären?" Den drei besten Antworten waren drei schöne Reisen in Aussicht gestellt. „Wer so eine Reise gewinnen könnte!" dachte Ida, wäh rend sie in den Mantel schlüpfte, um den Brief in den Post kasten an der Ecke zu werfen. Aber am nächsten Morgen schämte sie sich, ihre Träume wer weiß wie vielen kritischen Msnschenaugen schwarz auf weiß preisgegeben zu haben. Dinge, die man des Abends tut, möchte man ja oft im nüch ternen Licht des Morgens ungeschehen machen. Ida war hochgewachsen und sehr schlank. Den lieben langen Tag schrieb sie auf der Schreibmaschine Fakturen, die einander ähnelten wie ein Ei dem andern; Parasfinöl la und Terpentin franko P ' " " " " verläßlich« Arbeiterin. vier Wochen späte qrAeren Menschen undwurde dann wohl sie der geste tion. Und es folgte vom Anfang "bis zum Ende der Brief Ida«; er hatte sich durch die Druckerschwärze selbständig ge macht und war fremd und geradezu ungeheuerlich geworden. Tage nachher noch meinte Ida, sie müsse sich in ein Mauseloch verkriechen, wenn sie an das Preisausschreiben dachte. Als die Erinnerung endlich ihre Peinlichkeit zu ver lieren begann, kam ein Brief von der Zeitung. Er enthielt das Schreiben einer Dame, die ihr Landhaus über die Fe rien zur Miete anbot. Sie glaubte, die ihr lieben Dinge rühig einer Frau anvertrauen zu dürfen, die so zarte Worte gefunden hatte ,und schrieb, sie sei leider verarmt und könne das Geld während ihres Aufenthaltes bei ihrer verheirateten Tochter gut brauchen. Der verlangte Mietzins aber war lächerlich niedrig. Al» Ida von einer alten Frau im Dorf die Schlüssel in Empfang genommen und die Gartenpforte aufgeschlossen hatte, sah sie am End« einer Allee ihr Ferienhaus vor sich liegen. Entzückt und ein wenig befangen blieb da« Mädchen stehen. Das war kein schlichtes Landhaus, sondern eher ein Schlößchen, uralt und doch spielerisch, wie das Rokoko zu bauen pflegte. Später ging Ida auf Zehenspitzen durch hohe Helle Zimmer, in denen altersdunkle Gemälde an den Wän den hingen. Schließlich gelangte sie auch in eine fliesenbe legte Küche, wo auf dem riesigen Tisch eine Preisliste lag mit der Einladung, von dem Inhalt der Speisekammer Ge brauch zu machen und das Geld für die Entnahmen in ein« bereitstehende Sparbüchse zu stecken. Milch, frisches Brot, Gemüse und was sie sonst noch wünschte, würde außerdem jeden Morgen ein Kind zur Gartenpforte bringen. „Es ist ein Märchen", dachte Ida, „und ich will nicht früher daraus erwachen, ehe drei Wochen um sind." Der erste Urlaubstag verflog schnell wie ein Traum. Ida durchstreifte den Park, der von einer hohen Mauer umgeben war; sie roch an Rosen, sie schwamm im Teich, sie warf sich zur Erde und drückte jauchzend ihr Gesicht in den Rasen. Am Abend aber, als die Schwalben am Himmel Haschen spielten und im Dorf au» den Schornsteinen der Rauch aufstieg, zog sie ein weißes Kleid an und ging zur Gartenpforte, durch deren Gttterstäbe die Landstraße herein schimmerte. ,Lch will mir einbilden, daß er nun kommt", dachte Ida und mußte sich dann selbst auslachen. Draußen vor den Gitterstäben lachte jemand mit. Es war «in hochgewachsener Mann, barhäuptig und braungebrannt, auf dem Rücken einen Rucksack und oben darauf «inen Diolinkasten. „Worüber freut sich die Prinzessin schwanenweiß?" wollte er wissen. „Ach nur so, über da« Leben", antwortete Ida. „Das ist gut", fuhr der Mann fort, „dann darf ein ar mer Wanderbursch wohl auf Gewahr hoffen, wenn er di« Prinzessin um ein Abendbrot bittet." Bestürzt schaute Ida auf den Fremden. ,La, ja, es ist schon so", nickte er. Wär« Ida daheim in ihrem Alltag ge wesen, hätte sie jetzt wohl irgend etwas Herkömmliche« ge tan. Aber es waren Ferien. Deshalb sah sie dem Fremden Und Terpentin franko Bahnstatton netto Kassa. Sie galt als Affler Wochen später standen die Preisträger in der Zei tung, Ida war Nicht darunter. Sie las die Wünsche der ''m und wurde dann plötzlich feuerrot. „Ob wohl sie der gestellten Frage eigentlich nicht entspricht, möch ten wir auch diese Antwort wiedergeben", schrieb die Redar- ernst in die Augen und la» in ihnen di« stumm« Versiche rung: „Fürchte Dich nicht!" Sie öffnete Vie Gartenpforte und trat einen Schritt zurück. „Ich muß selbst erst Abend brot essen", sagte sie. Im Speisesaal, dessen Türen sich auf den Park hinaus öffneten, saßen sie an der langen Tafel einander gegenüber, aßen Brot, Speck und Eier, und die Bilder längst verstorbe ner Leute sahen ihnen dabei zu. Nach dem Mahl ging Ida in die Küche, warf gewissenhaft eine Münze in die Spar büchse und holt« aus der Speisekammer eine Flasche Wein. ,Lch habe heute Feiertag", lächelte sie, als sie ihrem sonder baren Gisst das Glas füllte. Der Fremde hieß Bertram. Er hatte ferne Meere be fahren und viele Länder gesehen, er war Soldat gewesen und nach dem Kriege manch anderes. Jetzt zog er die Stra ßen entlang, arbeitete, wo sich die Gelegenheit bot, und spielte auf seiner Geige für «ine Mahlzeit, ein Nachtlager in einer Scheune oder ein wenig Geld. Als Ida dies hörte, erhob sie sich und schritt ihm voran in das Musikzimmer, wo ein kostbarer Flügel und ein edles altes Cello für sie bereit waren. Sie legte Noten für das Tello auf das Pult und setzte sich an den Flügel, und die Seelen der beiden Instru- mente begannen zu klingen, sie lachten und weinten, sie flo hen und suchten einander wie zwei Liebende, bis sie eins geworden waren in wunderbarer Harmonie zu einem Ge sang der Freude. .Kommen Sie wieder, Bertram, wenn Sie kein Abend brot haben! Ich will meines gern mit Ihnen teilen", sagte Ida leise, da sie dem Fremden die Hand zum Abschied reichte. Er beugte sich tief über diese Hand und schwieg. Aber draußen auf der Landstraße hob er zu fiedeln an, eine zarte und doch wilde Melodie. Ida lehnte an der Garten pforte, und der Klang der Geige tönte in der stillen Som- meimacht noch lang« zu ihr, bis der Fremde das Dorf er reicht hatte. Bertram kam wieder. Er brachte mit, was er sich tags über zusammengegeigt hatte, ein Körbchen Obst, einen Laib schwärzen Brotes, einen Krug mit Sahne, zuweilen sogar ein Huhn. Immer kam er des Abends. Nur ein einziges Mal stand er schon des Morgens vor der Gartenpforte und es geschah, weil Ida es so wollte. Er mußte ihr helfen, das Haus in Ordnung zu bringen. Einen Augenblick hatte er dies für überflüssig gefunden. Aber Ida sah ihn groß an und meinte: „Cs ist das geringste, was ich der gütigen, alten Frau, die mir diesen Sommer geschenkt hat, zuliebe tun kann!" Da stürzte er sich in di« Arbeit und fegte, schrubbte und bohnerte und lachte dazu. Die Tage reihten sich zu Wochen. Ida war längst braungebrannt, ihre Augen leuchteten, und ihr Schritt fe- derte. Sie und Bertram schritten Hand in Hand über weite Wiesen, wie sie es einst geträumt hatte, sie führten ernste Gespräche und neckten sich und musizierten miteinander. Noch nie war die Welt so schön gewesen wie in diesem Som- mek. -7-'-- . Unaufhaltsam ging der Tag zu Ende, an dem all« Dinge in Haus und Gatten gesagt hatten: „Zum letzten Mal!" Es war wie sonst, alb sie sich an der langen Tafel im Speisesaal gegenübersaßen, und es war doch anders. Im Musikzim mer spielten sie die Symphonie in S-Moll von Schubert, die Man die unvollendete nennt. Dann schauten sie stumm in das Licht der Kerzen. »Letzt muß ich gehen, und morgen komme ich wieder", sagt« Bertram und erhob sich, „Du bist heute so still gewesen, Prinzessin Schwanenweiß. Was wünschst Du Dir?" Er stand vor Ida und lächelte. Sie hob die Augen zu ihm auf und antwortete leise: „Daß Du heute bei mir bleibst, Bertram. Denn wir haben kein Morgen m«br." Da erschrak der Mann. Und er wandte das Gesicht ab, während er sprach: „O Du Prinzessin Schwanenweiß, ich bin Deiner nicht wert! Denn ich bin auf fernen Meeren ge fahren und habe viele Länder gesehen, und ich bin Soldat gewesen und noch vieles andere, und immer habe ich mich bemüht, das Leben zu genießen, wie es ein Mann genießt, der an di« Frau nicht glaubt. Und zum Schluß habe ich auch Dich belogen. Denn dieses Haus gehört mir. Kannst Du mir verzeihen, kannst Du meine Königin werden, Prin zessin Schwanenweiß?" Der Herr des Schlosses küßte seine Braut und ging. Ida stand an der Gartenpforte und schaute auf die weiß schimmernde Landstraße und hinaus zum Himmel, an dem der groß« runde Mond hing. Er lachte ihr zu: „Bald bist Du die Herrin im Märchenland, kleines Prinzeßchen." Ich heiße M k. Skizze von Tarl Staack. Thron und Reich des Korsm sind zersplittert in der blutigen Schlacht bei Waterloo. Wo die roten Karrees der englischen Garde massig und unerschütterlich stehen, wo Blücher seinen Soldaten zuruft: „Marschiert, Kinder, mar schiert! Ich habe es meinem Bruder Wellington verspro chen", da smkt Napoleon in das Nichts zurück. Preußische Reiter, schottische Eliteregimenter jagen den Flüchtigen. Schaurig gellm di« preußischen Hörner in die Nacht. Selbst die alten narbenreichen Grognards der fran zösischen Garde erzittern bei dem Klang. Huß, Huß Hetzen Totenkopshusaren das ermüdete Fußvolk. Wo ist er denn. d«r Große, der Einzige, der Bergöt- terte, den da» Schicksal jetzt zum ärmsten Manne gemacht hat? Ney, der Tapferste der Tapferen, irrt in berserkerhof- ter Wut über das Schlachtfeld, blutbespritzt, puloerge schwärzt. Wie ein Kriegsgott stampft er daher, den zer hauenen und zersplitterten Degenstumpf in der Faust. In irrsinniger Wut hat er Ihn auf einer Kanon« zerschlagen. Nichts hält jetzt mehr die Flucht der französischen Ar mee, die -er Schrecken der Welt war, dl« stolze, tapfere, un bezwingliche, auf. In keuchender Angst springen Fußvolk. Reiter, Artilleristen querfeldein, «eil alle Straßen von dem Trotz verstopft sind. Die aven schneiden die Stränge durch und kaufen um da» nackte Leben. Wagen und Kanonen stehen deichsel- Ärüder. Ein« Buuerngeschichte von Gerhart Tilk. Zwischen rauschenden Buchen und blühenden Kasta nien liegt der SchanOof. Zweihundert Lenze liegt er schon da. Nur ist er von Jahrzehnt zu Jahrzehnt größer gewach sen. Der Großvater pflügte mit Ochsen, jetzt gehen zwölf Pferde vom Hof, außer den Kutschpferden, die sich der Bauer 3000 Mark kosten ließ. Sie sind sein eigenste«, die beiden Blitzfüchse. Niemand darf sie anrühren. Er selbst schüttet ihnen das Futter, er spannt sie ein und aus. Di« beiden Brüder, Gottlieb und Christian, bewirtschaf ten den Hof. Seit Kriegsschluß ist es so. Gottlieb ist der eigentlicke Besitzer. Bor -em Kriege stand er bei den Gar- dekürassteren; auch sein Bruder hat da gedient, wie über haupt alle Schanchofbauern bei den Kürassieren das Reiten gelernt haben. 8m Krieg« kämpften beide in Frankreich. In den Schlammtrichtern der Somme holten sie sich das Ettern« Kreuz. Auch seinen allesten Sohn batte der Dauer in den Dienst des Vaterlandes gestellt. Noch 1918 ist er ge- fallen. Geweint hat der Vater nicht, al» er im vordersten Graben die Nachricht erhielt. Aber still ist er geworden und wortkarg. „Das Vaterland hat ihn gebraucht", meinte er zu seiner Frau, als er 1918 auf seinen Hof zurückkehrte. „Hast ja noch den Georg, ist ja erst zehn Jahre alt, aber Sott wird uns schon so lange halten, bis er groß ist und Bauer werden kann/ Aber dar Herz hat ihm doch geblutet, denn «r ist still aus seine Kammer gegangen und hat kein Wort mehr gesprochen. Doch die Christa, sein« Frau, hat es nicht ver wunden. Im Frühjahr darauf ist sie zu dem Jungen in den Himmel gegangen. Da hat der Schanzhofbauer seinen noch unverheirateten Bruder zu sich genommen, und sie wirtschafteten zusam men, wie sie es noch beute tun. Schweiß düngt den Boden, ihr« Händ« schaffen für -en Georg, für den Erben. Und zuweilen, wenn st« abend» durch die Felder gehen und der Sonne letzte» Sold an den reifenden Aehren hängt, sagt -er Gottlieb: „Siehst, Jung, hier wächst die deutsch« Zu kunft." So recht versteht der Georg di« Lorie noch nicht,