Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 18.06.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193406187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19340618
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19340618
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-06
- Tag 1934-06-18
-
Monat
1934-06
-
Jahr
1934
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 18.06.1934
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
umfangreiche Erv- notwendig, ferner r Sette der Schuß- h Uveckentsprechen- e Gesamtlänge von > Anzeigerhäuschen i eigentliche, ziem- ufenthaltshäuschen , früher auf dem )es. Das Gelände kumsvolle Baum- Hießstandbahn und orliegenden erhäh- e Fernsicht auf die nähere Umgebung pflanzt, welche mit len eingefaßt sind. >e zeigen folgende !. ein Hakenkreuz, itler, Mutschmann, gter Fertigstellung sichen freiwilligen mng entstandene ek Aug und Hand, Umgegend. > Reichsschwimm- ; ein Schwimmer! ichsschwimmwoche seine Verbunden- l, die heute den anzen Vaterland« Ist mit im Kampf egen Besuch aller re Mitarbeit. Das t jedem Deutschen >elt darnach. Der aßlich der Reichs- ngen im Turner in, Schwimmer gen und Wasser- e r, Schwimmer Springen und Ium: Frauen, !1. Juni: Mäd - nachm. 5 Uhr; rauen, Anfang l Rettungs- Veranstaltungen Haltungen! ans Malkowskis. Sonnabend und i. In dieser Ge- rb rücke über den des in der Nacht gemordeten SA.- arden. Die Ver- m örtlichen Par- Kameraden und l waren, führten 'uders von Hans vom ehemaligen 'zlicher Empfang n Abends sprach keinen Weg über ter Riebel« ver ¬ alte Kiefer. Man he ersteigen und fügen, oder ein Naschinengewehr »erden. Bereitungen mili- aß Rocca Ober ¬ ligen, die drek im Abend heim- isson, rund vier- ihr bricht Leut- inengewehr auf. n gehts mit dem > im Eilmarsche igung" rechtzei- mit dem Siege orps hält eine außerordentlich nit dem er mit id die Besetzung »urg ein. Nur acht so fürchter- wtt eingeliefert n ihn für eine i ugt, daß es ein ht. rr. nann zum Ge- Rocca. möge doch sor- en abkomman- kutnant Busch Kreisleiter Martin, Bautzen, ihnen die Grüße und die Freude der Lausitzer Nationalsozialisten aus, während ihr Führer, Obertruppsührer Röling, vom Kampf der Berliner SA. und besonders Han» Maikowskis und seinen Getreuen bis zum Tag der Erfüllung, der für ihn auch der Tag des Todes wer den sollte, berichtete. Am Sonntag besichtigten die Gäste Bautzen, am Nachmittag aber schieden sie nicht, ohne an dem Gedenkstein an der Maikowsti-Brücke eine schlichte Feier zu Ehren des gefallenen Freiheitskämpfers abgehalten zu haben. Schluckenau, 18. Juni. Lin Räuberhauplmann tot auf- gesunden. In einem Walde bei Schluckenau in der Tschecho ¬ slowakei fand man vor einigen Tagen die völlig verweste Leiche eines Mannes. Die Untersuchung ergab, daß es sich hier offenbar um den berüchtigten Räuberhauptmann Rie del handelt, der schon seit langer Zeit von der Gendarmerie gesucht wurde. Riedel war ein gefürchteter Bandensührer, und zahlreiche Banditen, die in den letzten Monaten der Polizei eingeliefert wurden, sagten aus, daß sie von Riedel angestiftet worden seien. Mit seinen Raubzügen hatte er be sonders Nordböhmen unsicher gemacht. Die Leiche wurde in einer eigenartigen Stellung vorgefunden. Der Revolver steckte in der Weste, während die rechte Hand des Räubers sich in der Hosentasche befand. In der rechten Schläfe des Toten wurde deutlich eine Einschußöffnung festgestellt. Ml.AMMMtnMWiemMWWMl.ll. Am Sonntag beging der Sächs. Krieaerverein Roth- naußlitz und Umg. die Feier seines 50jährigen Fahnen jubiläums tn würdiger Weise. Der Festtag wurde früh 6 Uhr mit einem Weckruf des Spielmannszuges der Kna ben unter Führung der Kameraden Fischer und Strödel ein geleitet. Von M2 bis -LI Uhr spielte die Demitzer Musik kapelle zu einem schneidigen Platzkonzert auf. In den ersten Nachmittagsstunden fand vor dem Gast hof zum Elefanten der Empfang der auswärtigen Bruderb und Ortsvereine statt, di« von der Ortsgrenze aus von Fest reitern, die die schmucken Friedensuniformen trugen, einge holt wurden. Um 3 Uhr wurde dann auf der Straße von Cannewitz zum Fest zug gestellt, der sich bald darauf unter schneidigen Marschklängen durch die festlich mit Ehren pforten, Girlanden und Fahnen geschmückten Orte Roth- naußlitz und Carlsdorf bewegte. Die Spitze bildeten die Festreiter, vier Festwagen mit Ehrenmitgliedern u. Ehren gästen, ein Trupp SA., der Spielmannszug der Knaben und die Demitzer Musikkapelle, die Bundesflagge, Festjung frauen, Festausschuß und die Gewehrabteilung des Krieger vereins Rothnaußlitz. Hierauf folgten die Ortsvereine Ge mischter Chor, Jugendverein und Radfahrverein, die Bru- deroeveine von Prischwitz, Tröbigau, 1860, Kav., Art. und Drain und 103 Bischofswerda, Göda, Burkau, Stacha- Pohla, Schönbrunn, Salzenforst, Uhyst a. T., Drmitz-Th. und Gaußig. Den Schluß bildete der Festverein. 17 Fah nen wurden in dem prächtigen Zuge mitgeführt. Nach dem Umzug marschierte der Festgug auf dem Festplatz hinter dem Gasthof zum Elefanten vor der mit frischem Grün geschmück ten Tribüne auf. Von hohen Masten wehten die Fahnen des neuen und des alten ruhmreichen Deutschlands und die Kyff- hauserslagae. Ms Einleitung des Festaktes intonierte die Musikkapelle „Wir treten zum Beten..Der Gemischt« Chor sang hierauf unter Leitung des Lehrers Ka merad Richter das Begrüßungslied: „In allen guten Stunden . . ." Hieran anschließend entbot der Vereinsfüh rer'Kamera- Fischer- Rothnaußlitz allen Kameraden aus Stadt und Land die herzlichsten Wcllkommensgrüße. Sein besonderer Gruß galt dem Bezirksführer Kamerad Petersen- Bautzen, den Ehrenkameraden und den Ehrenjungfrauen, die vor 50 Jahren als Festjungfrauen dit Fahne getragen hatten. Ein von Fräulein Hein e-Cannewitz gesprochener »ost Kamerad Gerhard Bonk, Rothnaußlitz, verfaßter sinnreicher Prolog leitete zu der Festrede des Herrn Pfarrer Wehs er-Göda, über. In eindrucksvoller Weise schlug Herr Pfarrer Wehser eine Brücke von der Weihe der Fahne am 13. und 14. Juli 1884 bis zum heutigen Tage. Die Ka meraden, die die Fahne einst trugen und ihr folgten, sind zum Teil nicht mehr unter uns. Aber der Geist der treuen Kameradschaft ist geblieben. Wir wollen 80 Jahre zurück blicken und der damaligen Kameraden Emil Wujanz lind des Stifters der Fahne Johann Winkler-Rothnaußlitz gedenken. Es herrschte damals genau so ein strahlender Sonnenschein wie heute. In kurzen Umrissen gab der Red ner einen Rückblick über die Weihe der Fahne, die im Schlohhos stattfand. Herr Plärrer Zieschang hatte seiner Weiherede die Worte: „Fürchte Gott — ehre den König — liebe das Vaterland — bis an den Grabesrand", zugrunde gelegt. Wohl niemand hätte geahnt, -aß dieses Weihewort einmal in Erfüllung gehen würde. Wie könnten wir auch würdiger die Jubilarin heute feiern, als daß wir uns von ihr noch einmal den Fahnenspruch ins Herz schreiben li-^en! Herr Pfarrer Wehser deutete nunmehr die Inschriften der Fahne: Treu unserem Gott. Auf die Fahne wurde der Eid geschworen. Sie war höchstes Heiligtum. Die Vä ter wußten: Gott ist der Lenker des Weltgeschickes und Len ker der Schlachten. Zu Zeiten, wo die Gottesfurcht schwand, konnten die Soldaten noch so tapfer sein, sie konnten dem Verfall des Staates nicht wehren. Wo Gottesfurcht i^win- det, bricht unhaltsam das Unglück herein. Unser Volk war solange groß, solange es das Wort im Herzen trug „Wir Deutschen fürchten Gott, sonst nichts in der Welt." So mag di« Fahne von neuem wehen, gegen den Geist der Abkehr von Gott! Treu dem König: Cure Fahne trägt den Kömgsadel! Und damit liegen große Zeiten der Geschichte hinter uns. Wieviele Kameraden haben im Kriege dem König di« Treue gehalten bis in den Tod. Nun ist ein neues Volk geworden. Aus den Soldaten des Königs wurden die Venedig! Nun hält die Welt den Atem an; Durch zweier Führer Herzenstakt, Im Vökkeroffenkundgen Akt Ist froh ein Friedenswerk getan! — Wie war Europa wund, zerquält. Von Kriegsgeidanken wie gepfählt, Dd sah'n sich Gotterwählte zwei, Und, Äug' in Auge, Hand in Hand, Herz und Vernunft knüpft fest ein Band, — Und wir — sind spuk- gespenstersrei! — Der giftgaswolkenschwanger war, Der Himmel, wird uns wieder klar. Es lichtet sich der Horizont, Von Zuversicht sind wir durchsonnt. Nun hält die Welt den Atem an, Fürwahr, es ward ein Werk getan. Wir werden bald der Sorgen ledig — Es tagt von Warschau bis Venedig! — Armin Werner. Die flatternde Nachtigall. Der Wettruhm einer deutschen Sängerin. — Zum 80. Todestage von Henriette Kontag am 17. Juni. Die heutige Generation hat — trotz der passionierten Verehrung von Filmstars — kaum eine Ahnung von den Triumphen, mit denen Primadonnen des vergangenen Jahrhunderts, besonders in seiner ersten Hälfte, überschüttet worden sind. Es war die Glanzzeit des Virtuosentums, — Paganini und Liszt, obwohl Instrumentalisten, gaben den Ton an. Ein romantischer Schimmer umhüllte zu jener Zeit die vergötterte Gestalt des Virtuosen, unter denen Henriette Sontag, die deutsche Sängerin von Weltruhm, bald den ehrenvollsten Platz einnehmen sollte. Henriette Sontag ist am 3. Januar 1806 in Koblenz mitten im Chaos der napo leonischen Kriege, in einer Epoche europäischer Verwirrung, in der Fürstenthrone wie Kartenhäuser zusamrnenbrachen, geboren. Obwohl es heißt, daß mitten im Kriege die Musen schweigen, zeigte die kleine Henriette eine musikalische Bega bung, wie man sie bisher kaum gesehen hatte. Als öjähriges Kind versetzte sie alle durch ihren Gesang in Staunen. Da ihre Eltern bekannte Schauspieler waren, so ließen sie ihr kleines Töchterchen mit sechs Jahren auf der Bühne auftre ten. Das Theater in Darmstadt engagierte -die 6jährige „Künstlerin" auf zwei Jahre für Kinderrollen, zumal ihre liebliche Stimme den Reiz ihrer entzückenden Schönheit be deutend erhöht«. Während einer Opernprobe, bei der Hen riette einen Chorengel zu singen hatte, jubelte das ganze Orchester der zukünftigen Primadonna zu. Im Alter von zehn Jahren betrat Henriette In Prag, wohin ihre Eltern verschlagen worden waren, als „Jeriel" im Gesangstück „Die Teufelsmühle, die Bühn« als richtige Sängerin. Sie gab eine Bravourarie zum besten und erntete einen unerhörten Beifall. Die Leistung des Kindes grenzte bereits ans Wun derbare. Der Theaterdirektor nutzte nun das Wunderkind, das ihm vom Himmel gefallen war, aus, soviel er konnte. Die phänomenalen Stimmittel mußten aber regelrecht aus gebildet werden. Unbegreiflicherweise wurde die Wunder sängerin im Konservatorium von Prag nicht ausgenommen und von dem Kapellmeister Triebensee, den die Mutter, die Schauspielerin Franziska Sontag, flehentlich bat, sich des Kindes anzunehmen, in den Grundsätzen des Gesangs und der Musiktheorie ausgebildet, und für einige Zeit mußte Henriette von der Bühne verschwinden. Erst nach erfolgrei chem Studium beim Kapellmeister wurde sie im Konservato rium als Schülerin ausgenommen, jedoch bald wieder aus gewiesen, weil sie trotz des strengen Verbots öffentlich auf trat. Am 8. November 1818 sang Henriette schon den Ben jamin in Mehuls „Joseph" in der Prager Oper. Bald wurde sie ein vergötterter Liebling des musikverständigen Prager Publikums. Einige Jahre später gastierte sie in Wien und verstand es auch, die anspruchsvollen Wiener zu bezaubern. Im Jahre 1824 wurde die blutjunge Sängerin nach einem Debüt als Donna Anna in Mozarts „Don Giovanni" in Wien fest engagiert. Allmählich wächst ihr Ruhm und er füllt ganz Europa. Die Kritik lobt den Wohllaut, die Anmut der Stimme, die unglaubliche Virtuosität und Kehlfertigkeit der Sängerin, sowie die vollkommene Musikalität ihres Vor trages, der stets von einer warmen Herzlichkeit erfüllt ist. Wenn man noch hinzufügt, daß die Sontag von einer blen denden Schönheit war, so versteht man ihre lawinenhaft an wachsende Popularität. Sie gastiert im Königstädter Thea ter in Berlin, wo die Menge vor Begeisterung tobt, der König und der Hof überschütten die Sängerin mit Beifall, die bei der Uraufführung von Webers „Curyanthe" an der Stätte ihrer ersten Triumphe in Prag die Hauptrolle dieser romantischen deutschen Oper kreiert. Im Mai 1826 wird die Sontag an die italienische Oper in Paris engagiert, die höchste Auszeichnung, die einer Sän gerin zu damaliger Zeit zuteil werden konnte, da Paris als Kunststadt galt, deren Urteil für die Welt maßgebend war. Auch hier ist die Begeistjerung unbeschreiblich. Herzöge, Fürsten und gekrönte Häupter betrachten es als eine Ehre, von der deutschen Sängerin empfangen zu werden — ein bis dahin noch nie dagewesener Vorgang. Gastspielreisen füh ren die Sontag nach England und nach allen Ländern Euro pas. Während einer Gastspielreise in Deutschland entzückt sie den greisen Goethe, der die junge Künstlerin als flat ternde Nachtigall bezeichnet. Auf dem Höhepunkt ihres Ruhmes heiratet di« Diva den Grafen Carlo Rossi. Sie wird hoffähig, da sie von König Friedrich Wilhelm geadelt ist, muß ab«r auf Wunsch des Grafen, des bevollmächtigten Ministers beim Bundestag in Frankfurt, die Bühne verlas sen. Im Jahre 1840 aber, nach beinahe 20jährigem Schwei- gen — ein sonderbarer Fall — entschließt sich die Sontag, zur Bühne zurückzukehren, da das Vermögen ihres Gatten inzwischen zu einem Nichts zusammengeschmolzen ist. Der Erfolg bleibt ihr treu. Und wieder zieht sie im Triumph zuge durch die ganze Welt, bis nach Amerika, wo sie als Kö nigin gefeiert wird. Doch diese Reise sollte für die Künstle rin verhängnisvoll werden. Nach einem Gastspiel als „Lukretia Borgia" im fernen Mexiko erkrankt sie an der Cholera, die im Lande wütet, und stirbt trotz oller Bemü hungen der Aerzte. Ihre sterblichen Reste werden zuerst in Mexiko beigesetzt und erst später nach Deutschland überge führt, ins Kloster Marienthal bei Zittau, wo eine Schwester von ihr Nonne war. Tragischer Abschluß der beispiellosen Karriere einer Sängerin, die trotz ihres Welt ruhms stets ein herzlicher und einfacher Mensch ohne jede Spur von Primadonnenlaunen geblieben ist. Soldaten Adolf Hitlers. Aus den feldgrauen Kolonnen ve» Weltkrieges wurden die braunen Kolonnen des n«uen Deutschland. Aber, ob graues Heer, ob braune Kämpfer, die Treue war bei beiden und ist da! Treu demDater- land: 1870 und 1914 stand ein einiges Volk da und mit dem Liede „Deutschland, Deutschland über alles" zogen die Soldaten hinaus, um das Vaterland zu schützen. Dann kam aber 1918, das unglückselige Ende des Krieges. Es kamen die Zeiten, wo es hieß „Ich kenne kein Vaterland, da» Deutschland heißt." Aber nach diesen schweren Zeiten hat das Volk sich doch wieder gefunden und unt«r dem Führer Adolf Hitler geeint. Wieder weht die Fahne der stolzen Vergangenheit: „Schwarz-weiß-rot." Neu weht die Fahne des neuen Deutschland, die „Hakenkreuzfahne", mit Blut geweiht. Treu dem Vaterland. Oft hat die Fahne sich geneigt am Grabe eines Kame raden, an den Denkmälern der gefallenen Helden. Und so wird sie sich auch einst über uns neigen. Aus den Händen der Toten nehmen wir heute wieder diese Fahne: „Bleibt treu." Wir wollen antworten „Ja wir bleiben treu!" Seine zu Herzen gehende Rede schloß Herr Pfarrer Wehser mit den Worten: Nun laßt uns stille sein, die Toten sind um uns, wir wollen ihre Gegenwart fühlen, ihnen im Geist die Hände geben und ihre Mahnung hören: „Bleibt treu!" Die Fahnen senkten sich zum Gruße der Toten und die Musik intonierte „Ich halt' einen Kameraden." Hierauf wurv» vom Gem. Chor das Weihelied: „Deutschland, Deutschland o heiliger Name" zu Gehör gebracht. Nach einem Gedicht, oorgetragen von Gottfried Fi scher, wurde durch den Ver einsführer der Fahnenträger Kam. August Schäfer ver pflichtet. Der Bezirksführer Kamerad Petersen ergriff nunmehr Las Wort zu kurzen Begrüßungs- und Dankes- worten. Wir wollen nicht zurückschauen, sondern nur vor wärtsschauen und Treue zur Fahne und zum Vaterland« halten. Gleichzeitig nahm er die Ehrung langjähriger treuer Mitglieder vor. Geehrt wurden für 50jährige treue Mit gliedschaft der Ehrenvorsitzende Kamerad August Ziesch, Pottschapplitz und für 40jährige treue Mitgliedschaft die Ka meraden Ernst Holtsch, Pottschapplitz, Gustav König, Leutwitz und Gustav Wc> ckatz, Rothnaußlitz. Nach dem vom Hitlerjungen Otto Ritsche vorgetragenen Ge-icht „Wir trommeln", wurden unter beglückwünschenden Wor ten Fahnenschleifen überreicht von den Frauen der Kame raden, vom Gemischten Chor, Jugend- und Radfahrverein und von den Brudervereinen Schönbrunn, Burkau, Pohla und Uhyst a. T. Geschenke. Am Schlüsse des Festaktes dankte im Namen des Ver eins der stellvertr. Vereinsführer Kamerad Dr. Hei der allen für das zahlreiche Erscheinen. Sein besonderer Dank galt den Spendern und dem Gem. Chor für die freundliche Mitwirkung, sowie Herrn Pfarrer Wehser und der Einwoh nerschaft, die durch die reiche Schmückung ihre besondere Anteilnahme bekundet habe. Den Führern des Reiches, dem Reichspräsidenten v. Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler wurde ein kräftiges dreifaches „Sieg Heil" bärge- bracht. Das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied beendeten den eindrucksvollen Weiheakt. Es herrschte nun anschließend reges Treiben auf dem Festplatz, und die ausgestellten Schankzelte und Verkaufs stände, die für das leibliche Wohl sorgten, konnten sich eines r-gen Zuspruchs erfreuen. Eine aufgebaute Kegelbahn und Scheibenschießen sorgten für Unterhaltung. Ein schneidiger Festball im Gasthof zum Elefanten beschloß den Festtag, auf den der Verein mit Stolz zurllckblicken kann. Dank sei noch gesagt den Mitgliedern der Sanitätsko lonne vom Roten Kreuz Demitz-Thumitz, die sich in uneigen nütziger Weise in den Dienst der Nächstenliebe gestellt hatte. eien» HeeiekLwsaL Landgericht Bautzen. (Nachdruck verboten.) Unter der Anklage einer fortgesetzten Unterschlagung hatte sich der unbescholtene 45 Jahre alte Walther Zschau aus Bautzenzu verantworten. Seit etwa 14 Jahren hatte er für die Erwerbs- und Wirtschaftsvereinigung der Flei scher im Regierungsbezirk Bautzen die Buchführung und Kalkulation erledigt und zuletzt reichlich drei Jahre lang auch die Kasse der Vereinigung verwaltet. Bei einer Buchprü fung war im Jahre 1933 ein Fehlbetrag von etwa 14 000 Reichsmark errechnet worden. Zschau war beschuldigt wor den, nach und nach Gelder in dieser Höhe für sich verwendet zu haben. Heute erklärte er mit Bestimmtheit, daß er sich keinen Pfennig rechtswidrig zugeeignet hätte. Er Hobe einen monatlichen Gehalt von anfangs 380 RM., der im Laufe der Zeit bis auf 250 RM. herabgesetzt worden sei, bezogen und habe damit samt seiner Familie ein bescheidenes aber geregeltes Auskommen gefunden. Bald nach Ueber- nahme der Kassenführung habe er festgestellt, daß das Haupt buch mit dem Kontokorrentbuch nicht gestimmt habe. Das habe er aus Angst, seine Stellung zu verlieren, verschwie gen und die Bücher für die Revisionen durch allerlei Mani pulationen, wie fingierte Buchungen, Erhöhungen von Wa- renkonten usw. stimmend gemacht. Der Fehlbetrag sei aber auf ihm unerklärliche Weise immer größer geworden. Er habe die Fehlerquellen nicht entdecken können und stehe heute noch vor einem Rätsel. Unerlaubte Kreditgewährung an dritte Personen bzw. Mitglieder der Vereinigung komme nicht in Frage. Die eingehende Beweisaufnahme ergab kei nen Anhalt dafür, daß Zschau sich in strafbarer Weise berei chert oder Gelder der Vereinigung unterschlagen habe., Er wurde daher kostenlos freigesprochen. Lin niederträchtiges Komplott. Wegen falscher Anschuldigung bzw. wegen Anstiftung dazu standen die 27 Jahre alte Johanna K. und der 25 Jahre alte Her mann Wolfgang M. vor der Großen Strafkammer des Landge richts Dresden. Beide Angeklagte arbeiteten im gleichen Betrübe und unterhielten seit einiger Zeit, obwohl M. verheiratet war, «in Liebesverhältnis, von dem die Frau des M. Kenntnis erhielt. Ob wohl es zwischen beiden Frauen mehrfach zu Auseinandersetzun gen, auch handgreiflicher Art, kam, setzten die Angeklagten ihre Be ziehungen fort wobei ihnen die Ehefrau des M. bald so lästig fiel, daß beide den Wunsch hatten, sie eine Zeitlang loszuwerden Im Anschluß an eine Auseinandersetzung zwischen M. und seiner Frau, bei der diese sich gegen seinen Eintritt in die SA. wendete, weil sie befürchtete, er werde dann durch Vorschieben von SA.-Dienst will- kommene Gelegenheit zur Fortsetzung des Liebesverhältnisses haben, schmiedeten die Angeklagten rin Komplott Sie nahmen einige derbe Schimpswortc der Fran M. zum Anlaß, die dem An geklagten M. gegolten hatten, und die Angeklagte K. erstatte««
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)