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Der adelige Verzicht der Marschallin wird immer rühren, und der mutige Freier Ok- taoian wird immerdar die weiblichen Herzen brechen, so lange der Sinn für Schönheit und Geistesadel lebt — und der wird immer leben. Wir grüßen die rührende Gestalt der Ariadne, die nur einen liebt und nur einen lieben wird. Wir grüßen die Kaiserin in der „Frau ohne Schatten", die durch ihren Todesmut ihren Gatten rettet. Frau „Chri stine" ist niemand anders als Straußens Frau. Sie ließe sich für ihren Hofkapellmetster in Stücke hauen. Es folgen noch „Die ägyptische Helena" (1922) und „Arabella" (1933). das bisher letzte Wert. Bewegten Herzens haben wir es erlebt, daß die Schöp- ferkrast unseres Jubilars vollkommen unversehrt geblieben ist. Heraus, ihr Jungen! Wetteifert mit Meister Strauß! Besingt die Liebe mit einem Herzen, das so jugendlich er glüht wie seines! Von Professor Oskar Wappenschmitt. Erinnerungen an Richard Strauß. Von Wanda v. Puttkamer. Richard Strauß blickt auf ein Leben voll Arbeit und Anerkennung zurück. Wenn er der vergangenen Zeiten ge- denkt, wird er sich auch Weimars entsinnen und die Wahrheit jenes Wortes von Goethe erkennen, „es gehen von dort die Tore und Straßen nach allen Enden der Welt*. — An allen Enden der Welt kennt man den Namen des uroßen Künstlers, der damals von der Weimarer Bühne seine erste Oper „Guntram" zur Uraufführung bringen ließ. Wer diesen Tag mit erlebt hat, weiß, mit welcher großen Spannung man diesem Ereignis entgegensah. Das sonst so stille kleine Theater wies an jenem Abend zahlreich; Fremde auf; man fühlte, daß eine kommende Größe sich der Welt hier vorstellte. Vielleicht lag eine besondere Tragik für Weimar darin, daß es, nachdem der Künstler ihm den „Guntram" anver- traut hatte, den Komponisten doch nicht dauernd fesseln konnte. Es ist häufig das Schicksal Ilm-Athens gewesen, das Sprungbrett für große Talente zu sein. Gerade die Oper „Guntram" hatte Strauß die Ueberzeugung gegeben, daß er in Weimar nur bleiben könne, wenn für ihn die künstlerischen Bedingungen durch eine bedeutende Der- stärkung und Vermehrung des Orchesters geschaffen wür den. Das erwies sich bei der Kleinheit des Theaters und seines Etats leider als nicht durchführbar. Man konnte Strauß nicht dauernd feschalten, wie es einst bei Goethe möglich gewesen war. Man konnte ihm auch die Stadt nicht zu einem Heimathafen gestalten, wie es für Liszt geschah, der ganz Europa durchzog, um dann lange Zeit immer wie der in die kleine, mehr als bescheidene Hofstadt zurück;»- kehren! Aber ein Andenken gab Weimar trotzdem dem scheiden- den Kapellmeister Richard Strauß. Ihm folgte als Gattin die erste Sängerin des Weimarer Theaters, Fräulein de Ahna. Der Name ihrer Familie war durch ihren Onket, den Professor der Musik in Berlin, weiten Kunstkreifen be kannt. Eine schöne Stimme und eine herrliche Bühnener- scheinung hatten ihr die Hauptrolle im „Guntram" zufallen lassen. Die Verlobung und Heirat mit Richard Strauß, der seine Oper selbst dirigierte, beendeten ihre Bühnenlaufbahn. Noch eine andere Frauenerscheinung, die im Gesichts kreise von Richard Strauß wieder aufgetaucht ist, stammr aus Weimar, das ist Marie Gucheil-Schoder. Man nannte die Sängerin damals „eine kleine Stimme, aber ein gro ßes Talent und ein mächtiges Temperament". Die fein sinnige und hochbefähigte Künstlerin, die so lange in Wien wirkte, hat später unter Leitung von Richard Strauß Rollen seiner Werke wie die „Electra" wiedergeben können. Wenn Weimar dem Künstler ein treues Andenken bewahrt, so sieht man, daß auch er diese Stadt weder vergessen kann, weil ihn seine Frau daran erinnern muß, noch ver gessen wollte, weil er auf Künstler zurückgreift, die mit ihm einst In Ilm-Achen tätig waren. Heute ist Richard Strauß die feste Stütze deutscher Kunst, der große Leiter der Wagnerschen Werke in Ban- reuch. Nach Jahrzehnten lieferte Dresden eine Probe dafür, wie bekannt und volkstümlich der Meister geworden war. Naturgemäß führte ihn sein Weg sehr häufig in die Elbestadt, wo besonders sein „Intermezzo" eine blendende Wiedergabe fand. Oben auf dem „Weißen Hirsch" ist der Sammelpunkt aller Fremden, die -ort zur Erholung weilen, ein Kaffeehaus. Dort finden sich In- und Ausländer; unter anderem kam hier an bestimmten Wochentagen eine Skat partie zusammen. Im „Intermezzo" hat Richard Strauß bekanntlich dem Skatspiel «ine Hauptrolle angewiesen und ihm die Ehre zuteil werden lassen, musikalisch vertont zu werden. Nun war unter den vier Herren, die im Kaffee haus Skat spielten, einer, der Richard Strauß sehr ähnlich sah und dies« Aehnlichkeit auch im Aeußeren durch Anzug und Frisur zu betonen liebte. Erschienen dann die Gäste aus aller Herren Ländern beim Kaffee, um sich von dem kur gemäßen Essen der Sanatorien zu erholen, dann schauten sie ehrfurchtsvoll auf die Skatspieler und freuten sich, wenn sie den einen, den berühmten Komponisten, zu erkennen glaubten, der sich seinem Lieblingsspiel mit Leidenschaft ergab. Das alles geschah vor dem Kriege. Elend und Not hat es seitdem in Deutschland gegeben, Kämpfe und Siege von welterschütternder Bedeutung. Und immer noch thronr Richard Strauß als Herrscher im Reiche der deutschen Kunst, und wenn seine Hand den Taktstock hebt, lösen Schmerz und Leid sich auf bei den Klängen seiner wunder baren Musik. Er führt die Menschen in jene Höhen, wo sie den göttlichen Funken spüren, den ein echter Künstler im mer wieder auf Erden zu entzünden weiß Zeitgemäße Betrachtungen. (Nachdruck verboten.) hohe Ziele. Der Mensch in seinem Tatendrange — stellt sich gewiß manch hohes Ziel, — gibt es auf seinem Lebensgange — auch sonst der Hindernisse viel, — der. Wille macht ihn siegsbewußt — und Hoff nung stärkt die Schaffenslust — und erst das Schaffen und das Streben — wird seinem Leben Inhalt geben. Drum frisch an» Werk mit frohem Wagen, — das soll auch unser Wahlspruch sein, -K wo Fleiß und Tatkraft nicht versagen, — da stellt auch Än EMlg sich ein. — So auch, als auf dem Nür ¬ burgring — der M^Wetllauf vor sich ging, — da dursten wir beim Eifelrennen-Mole Unseren al» Sieger nennen. Es »st schon so und wird so bleiben: — Dem Mutigen gehört die Welt, — drum müssen wir den Sport betreiben, — der mu tig uns und stark erhält, — nicht nur den Sport auf ebner Bahn, —- auch oben in dem Aeroplan, — daß Deutschland allzeit sich be währe — auch im Bereich der „hohem" Sphäre. Es klang zur Flicger-Werbe-Woche: — Ihr Volksgenossen zei get jetzt, — daß Ihr befreit von allem Joche — Luch habt ein neues Ziel gesetzt. — Im Dienste de» Luftsport-Verbanb» — zum Segen unsres Vaterlands — sollt Ihr den Flugsport unterstützen und so der Allgemeinheit nutzen. Es ist doch manches schon gelungen — wo Einheit und Ent schlußkraft war, — auch unser Recht ist durchgedrungen — zur Abstimmung im Gau der Saar, — der Abfttmmungstermin steht fest, — an dem sich nichts mehr deuteln läßt, nun wird erfüllt des Saarland» Hoffen, — bald steht der Weg zur Heimkehr offen. De» Weltkriegs Schäden auszugleichen — war einst de» Völ kerbundes Ziel, — jedoch er konnte nicht» erreichen, — man trieb ein sonderbares Spiel, — und auch die Abrüstungs-Konf'renz — zog nicht die nöt'ae Konsequenz, — bald reisen ab, die sich dort trafen. — die Konferenz scheint einzuschlafen. Denn alles wo» von Genf wir lasen, — das brachte uns Ent täuschung nur, - nur Worte, Worte, leere Phrasen, — indes von Taten keine Spur, — da» dient nicht zu Europa'» Hell, — nein, das schlägt um In'« Gegenteil, — da gibt es keine Rettung weiter - als diese: Hilf Dir selbst! Ernst Heiter. Dresdner Lheateripieldlan. Opernhaus. Sonntag (19), Festspielhaus Helle- rau: ,Lullus Läsar" (3 bis nach 5,46). Außer Anrecht: „Der Dogeihändler" (7,30 bis nach 10,30). Montag, Richard- Strauß-Fe st wache: Zu Richard Strauß' 70. Geburtstag, Anrecht -Z: „Der Rosenkaoalier" (7 bis 10,46). Dienstag, Anrecht „Die Frau ohne Schatten", Dirigent: Richard Strauß a. Ä. l7 bi» gegen 10,45). Mittwoch, für Sonnabendanrecht 8 vom 26. Mai: „Ariadne auf Naxos" (8 bis nach 10,15). Donnerstag, An recht „Salome'' (8 bi» nach V,S0). Freitag, Anrecht „Die Frau ohne Schatten", Dirigent: Richard Strauß a. G. (7 bi» gegen 10.45) Sonnabend, außer Anrecht: „Arabella" (7,80 bi« gegen 10.45) . Sonntag (17.), für Freitaganrecht vom 1. Juni: „Der Rosentavatter" (7 bis 10,45). Montag, für Dienstaganrecht vom 29. Mat: „Der fliegende Holländer" (7,30 bis nach 10). Schauspielhaus. Sonntag (10.), vormittags 11,30 Uhr: Ri chard-Strauß-Morgenfeier, Veranstaltung de» Tonkünstlervereins anläßlich seines 80jährigen Bestehens. Für Mittwochanrecht vom 30. Mai: „Peer Gynt" (7,30 bis gegen 11). Montag, Anrecht „Lanzelot und Sanderetn", „Der zerbrochene Krug" (8 bis 10,30). Dienstag, Anrecht H.: „Die endlose Straße" (8 vis 10,30). Mittwoch, außer Anrecht: „Maria Stuart" (7,30 bis nach 10,30). Donnerstag, für Mittwochanrecht -Z. vom 13. Juni: „Die Freier" (8 bis 10,30). Freitag, Anrecht „Was ihr wollt" (8 bis 10,45). Sonnabend, Anrecht „Peer Gynt" (7,30 bis gegen 11). Sonn tag (17.), für Montaganrecht vom 28. Mai: „Die Freier" (8 bis 10,30). Montag, Anrecht 8: „Was ihr wollt" (8 bis 10,45). Spielplan des Alberltheakers vom 11. bis 18. Juni. Montag bis Freitag: Gastspiel Agnes Straub: „Frauenkampf", „Herz ge winnt". Sonnabend bis Montag: Gastspiele, veranstaltet von der NSDAP., Gau Sachsen, und dem Reichsausschuß für Volksge- sundhettsdienst: „Erbstrom". Spielplan de» Somödlenhause« vom 12. bis 18. Juni. Montag und Dienstag: „Lieber reich — aber glücklich": Mittwoch: Gast spiel Ursula Grabley: „Frische Brise"; Donnerstag bis Montag: „Lieber reich — aber glücklich." Spielplan de» Residenzihealer». Montag, den 11. Juni, bis Donnerstag den 14. Juni, allabendlich 8 Uhr Gastspiel: Oscar Aigner: „Wiener Blut". Schluß der Spielzeit. Don Carlos ist eln Bienenhaus. Zn Spanien geht «1 noch immer recht stürmisch za. Aber wenn man glaubt, daß dort überhaupt keine Ordnung herrsche, dann ist man doch im Irrtum Und der Haß gegen alles Beste- hendr und gegen die großen Männer der Vergangenheit scheint ebenfalls nicht sehr weit verbreitet zu sein. Sonst würde man nicht den allen Denkmalen so viel Pflege angedeihen lasten. Und zwar mehr noch al« früher. Da» zeigt« sich kürzlich, als einig« Arbeiter den Auftrag erhielten, dar Monument des spanischen Nationalhelden Don Carlos zu reinigen, daS sich mit dem sprichwörk- llchxn Stolz drt Granden auf dem Marktplatz von Astorga erhebt. Aber das Unternehmen hatte seine Schwierigkeiten. AlS die Arbeiter auf der Leiter standen, Eimer und Waschlappen dienst, eifrig erhoben, da stürzte sich plötzlich «ine Meng« zorniger Bienen auf di« überraschten Manner und stach kräftig zu. Man holt« einen Sachverständigen zu Hilfe, «inen ömker, der den Fall genauer untersuchte. Und der kundige Mann fand zu seinem großen Er staunen, daß flch die Insekten in dem Leibe des Helden häuslich niedergilasten hatten. Die Tiere flogen durch di« Nasenlöcher de» Denkmals aus und «In, und sie hatten auch schon allerlei Ar beit geleistet. Der Kopf des steinernen Don Carlos war voll süßen Honig«. Auch die Brust bi« zum Bauch hinab strotzte von der bekömmlichen Speis«. Wie aber will man in den Besitz dieser Leckereien gelangen? chon wegen der einen Richard Strauß. Iu seinem 70. Geburtstage am 11. Zuni rung des Dritten Reiches dankte es ihm auch und machte ihn zum Präsidenten der Reichsmusikkammer, als der er mit weitgehenden Vollmachten ausgestattet ist. Mit der Jahrhundertwende hat es aber noch eine wei tere Bewandtnis in Richard Strauß' Leben und zwar in doppelter Hinsicht. Er vollzog den Uebevgcmg vom Konzert saal zur Oper. Gleichzeitig aber erfolgte ein geistiger Um bruch. Bis dahin kreiste seine Ideenwelt um den Mann, den Helden, den Revolutionär. Ein Held war sein „Don Juan", ein Konquistador, ein Eroberer auf dem Kampffeld der Liebe; ein Held war der Sieche, der ungebeugt mit dem Tode ringt („Tod und Verklärung"); ein Held war sein „Till Eulenspiegel", wenn auch unter der Schellenkappe des Schalksnarren; «in Held war „Zarathustra" (1896), der sei nem neuen Glauben entgegengeht; ein Held war „Don Qui jote" (1897). der närrischste Narr, der weiseste Weise zu gleich; «in Held war schließlich Strauß selbst in seinem „Hel denleben" (1898). Aber schon im Heldenleben wird die Wendung angedeu tet. „Des Helden Gefährtin" bringt sie. Das Heldentum zwingt sie keineswegs auf die Knie. Das „Ewig-Weibliche" meldet feine Ansprüche an. Niemand kann achtlos an ihm Vorbeigehen. Auch Richard Strauß ging den Weg dieses Erlebnisses. Zunächst lieferte er Vorpostengefechte. In sei ner „Symphonia domestica" (1902) weilt «r in seinem Heim bei Frau und Kind. In der gleichzeitig entstandenen Oper „Die Feuersnot" wird eine junge Maid, ein unschuldig Blut, gefreit und gewonnen. Inzwischen war der Meister seelisch herangereift zu den ganz großen Auseinandersetzungen mit dem Wesen der Frau, die mit der Oper „Salome" (nach Wilde, 1906) be gannen und mit der Oper „Arabella" (1933) wahrscheinlich noch nicht geendet haben. Auf allen Wegen im Garten des Eros wandelt der Liebeskämpfer — vorbei an berauschend geschwellten Blüten von sinnenverwirrendem, schwerem Duft, an lustigen, koketten Kindern Floras, die aber ge wogen und zu leicht befunden werden, vorbei an Sprößlin- Wir können uns heute nur schwer in jene Tags zurück versetzen, da Richard Strauß um seinen kämpferischen Auf stieg rang. Da wackelten bedenklich die Perücken, so heftig schüttelten deren Träger ihr weises Haupt. Da rasten, im zornigen Eifer aufgescheucht, vertrocknete Federn über da» gepulbige Papier, um dem verhaßten Emporkömmling den Garaus zu machen. Kurzum: «» war nicht schön. Der fehlte gerade noch, dieser Junker Uebermut. Eben hatte man im Theater nach schwerem Leiden Richard Wagner glücklich überstanden, da sollte auch der Konzertsaal gelüftet und frischer Luftzug her- eingelassen werden. Da» war eben einfach zu viel. Richard Strauß aber ließ Hieb für Hieb Hemiedersau sen, und jeder Hieb saß. Da zog er m t seinem „Don Juan" ins Feld (symphonische Tondichtung für großes Orchester). Natürlich gehört« der auf den Index, chon wegen der einen Stelle, dje lustiges Fastnachtstreiben schildert I Dann wurde ,Lod und Verklärung" auf die armen Dulder losgelasssn. Es gab ein« weithin schallende Ohrfeige, genannt „Till Eulenspiegel" (symphonische Dichtung für großes Orchester, komponiert 1895). Was da für Orchesterinstrumente zu sehen und zu hören waren! Die große Trommel tat sich unge bührlich hervor, die kleine Militärtrommel rasselte rechtzei tig dazwischen. Und — die Ohren »ul — da wird gar «ine große Ratsche in Bewegung gesetzt! Was den Glauben an die himmlische Gerechtigkeit vol lends zerstörte, war di« ärgerliche Tatsache, daß es dem Ur heber all dieses Unheils, dem Bilderstürmer und Tempel schänder Richard Strauß gar nicht schlecht ging. Vor der Unberrrbarkeit und Unerschrockenheit des großen Könners verstummte allmählich der mißtönende Chor der Kritikaster. Der Chor dämpfte sich gar lieblich, der Spuk verflog. Um die Jahrhundertwende wür Richard Strauß der deutsche Meister, der erste Komponist Deutschlands, ja der Welt. Ein neues Werk von ihm, das war das Ereignis des Müsikjahresl Richard Strauß hatte gesiegt, nicht allein durch das Rüstzeug des musikalischen Könners! Er suchte auch den Gegner auf dessen ureigenstem Kampfgebiet auf und stellte ihn da. Selbst finanztechnische und musikpolitische Machen- schchten fanden in ihm ihren Meister. Er sorgte für ange- messen«» Ertrag seiner Geistesarbeiten; er war der Organi sator seines Ruhmes, seiner Einflußsphäre als Hofkapellmei ster, Generaldirektor und Gastdirigent, seine gehobene Le bensführung die eines Grandseigneurs. Damit stellte er einen ganz neuen und originalen Typ des Musikers auf, jenen Typ des Künstlers, der bei der Teilung der Erde sicher nicht zu kurz gekommen wäre. Sein Kampf hatte aber mehr als individuelle Bedeutung, denn er focht ihn nicht nur für sich aus, sondern kür alle Standesgenossen. Unleugbar hat er sich damit um Vie gesamte Künstlerschaft di« größten Verdienste erworben. Anläßlich seines Jubiläums darf die ser Teil seiner Lebensarbeit keinesfalls überganaen werden. Schon um die Jahrhundertwende gründete er zusammen mit Friedrich Rösch die Genossenschaft deutscher Tonsetzer. Lange Jahre war er die treibende Kraft dieser wichtigen Bereini gung und führte sie durch Kinderkrankheiten hindurch zu der machtvollen Lebensgeltung, die sie heute besitzt. Die Regie-