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2. Beiblatt zu Rümmer 137 Der Sächsische Erzähler Freitag, den 15. I««i 1SS4 „GemeiMast des Opferns." SttlM höus-Ltwssensommwng - VstK Die Reden, die aus der großen Pfingsttagung des VDA. in Mainz und Trier gehalten wurden, gipfelten alle in der Forderung, daß di« neu erstehende Volksgemeinschaft aller Deutschen dies- und jenseits der Grenzen ihren Sinn nur erfüllen könne, wenn sie auch «ine Gemeinschaft des Opferns erfolgt, gelangen nach dieser die Berkehrsübertretungen zur Abstrafung. Es liegt daher Im Interesse des Verkehrsbe nutzers, sich auch Im Hinblick auf seine eigene Sicherheit der Verkehrsdisziplin zu befleißigen. —* Reich«wehrsporklerbesuch in Bischofswerda. Gestern abend von 7 bis 8 Uhr fand auf der Kampfbahn ein Hand ballspiel zwischen 08 I und BSC. Bautzen I statt. Die Bautzner, «ine Reichswehrmannschaft, waren in einer statt lichen Gefolgschaftsstärke von über 200 Kameraden in vier großen Postomnibussen nach Bischofswerda gekommen. Diese Omnibusse hielten auf dem Marktplatze. Das Spiel auf der Kamvfbahn «ndete 5 : 5. Näheres wird noch im Sportteil berichtet. —* Line Straßen-, Haus- und Lokalsammlung führt der VDA. in den Tagen vom 16. und 17. Juni (Straßen sammlung) und vom 18. bis 22. Juni (Haus- und Lokal sammlung) in allen Gemeinden von 2000 und mehr Einwoh nern durch. Sie erfolgt für den deutschen Kampfschatz zurErhaltungdeutscherSchulenimAusland als Pflanzstätten deutscher Art und Sprache. Deutsches Wesen und Kultur stehen und fallen mit der deutschen Schule. Sie gilt es, zu halten und zu heben. Kein deutscher Volksgenosse kann und darf hier abseits stehen. Die Stra ßensammlung wird durch VDA.-Schulgemelnschaften, die Haussammlung durch Mitglieder der Erwachsenengruppen dürchgeführt. —* Rückkehr von Kindern aus Erholungsstätten. Die von der Reichsbahn-Bezirks-Fürsorge Dres- dendesEisenbahnvereinsSachsene. V. unter gebrachten Kinder kehren wie folgt zurück: Aus überschrei» berhau/Rsgb. am IS. Juni, aus Kolberg-Schülerbrink am 21. Juni, aus Großmöllen bei Köslin am 22. Juni. —* Reue Erleichterungen für Gesellschaftsfahrten. Die Deutsche Reichsbahn hat mit sofortiger Wirkung die Tarif bostimmungen über Gesellschaftsfahrten wesentlich günstiger gestaltet. Wurden bisher bei einer Teilnehmerzahl von 12 bis SO Erwachsenen 33)4 v. H. und bei mindestens 51 Er wachsenen 40 v. H. Fahrpreisermäßigung gewährt, so be trägt die Ermäßigung jetzt: a) bei einer Teilnehmerzahl von 12 bis 24 Erwachsenen 33)4 v. H., d) bei einer Tellneh- merzahl von mindestens 25 Erwachsenen 40 v. H., o) bei einer Teilnehmerzahl von mindestens 100 Erwachsenen 50 v. H. Außerdem ist für kleine Sonderzüge der Mindestbe trag für den Tarifkilometer von 2,50 auf 2,00 RM. herab gesetzt worden. —* Bekämpfung der Fliegen und Stechmücken. Für die Bekämpfung der Fliegen und Stechmücken gibt es ver schiedene chemische Mittel. Der Erfolg ist jedoch in der Regel nicht durchschlagend. Die Hauptsache bleibt immer die Be seitigung der Brutstätten, besonders in der Nähe der Woh nungen und Ställe. Wasseransammlungen in Straßengrä ben und Fahrrinnen sowie Mistlachen müssen zugeschüttet oder zum Ablauf, gebracht werden. Regentonnen lasse matt nur zugedeckt stehen und entleere sie alle vierzehn Tage. Sumpsstellen sind trocken zu legen. Der Stall muß luftig und hell sein und die Möglichkeit bieten, öfter einen frischen Durchzug zu Machen, der die Fliegen und Mücken vertreibt. Sauberkeit im Stall ist Grundbedingung: jedes Jahr sollte er einmal geweißt werden. In Wänden, Boden und Decken müssen alle Ritzen verschmiert werden. Selbstverständlich ist der Schutz der Schwalben, die eine Unmenge von Schäd lingen vertilgen. Bei der Mückenbekämpfung ist noch zu beachten, daß Gewässer, die zur menschlichen Wasserversor gung oder der Fischerei dienen, nicht mit chemischen Mitteln behandelt werden dürfen. Andere Wasseransammlungen können mit Petroleum oder Saloinöl übergossen werden. Solches Rüstzeug den Ausländsdeutschen zu vermitteln, ist die unendlich große, geschichtliche Aufgabe des VDA. Wenn er in diesen Tagen deshalb wieder zum Opfern auf ruft, appelliert er nicht an die Mildtätigkeit der Volksgenof fen im Reich, sondern an eine Pflicht des Opferns, die jeder übernommen hat, der sich der großen Aufgabe des deutschen Volkes, sich und seine Art zu erhalten, bewußt geworden ist. Aus Bischofswerda und Umgegend. Bischofswerda, 15. Juni. Brotversorgung unabhängig von Devisen «. Außenhandel sichergestellt. Di« Frage, wie sich di« Ernte 1SS4 in Deutschland ent wickeln werde, auch, wie die Versorgung des deutschen Vol ke» mit Nahrungsmitteln gesichert sei, hat wegen der Trok- kenheit und der Entwicklung des Außenhandels in den ver gangenen Monaten eine gewisse aktuelle Bedeutung gewon nen. In dem Hausüblatt des Reichsnährstandes, der NS.-Land «oft, wird nun, wie das Nd?-Büro meldet, in sachverständiger und sehr befriedigender Weise zu dieser lebenswichtigen Frage Stellung genommen, es wird betont, daß man mit emer Mitt«lernte in Deutschland zu rechnen habe. (Im Durchschnitt gerechnet, denn di« an haltend« Trockenheit war nicht in allen Landesteilen zu verzeichnen. D. R.) Die Rekord«rnteerträge der vergan genen beiden Jahr« würden nicht erreicht werden. Die Versorgung unseres Volkes mit Brot aus eigener Erzeu gung werde jedoch nach menschlichem Ermessen als ge sichert betrachtet werden können. Ob es notwendig sein werde, hierbei die im Besitze des Reiches befindliche na tionale Reserve und die unter Aufsicht des Reiches bei -en Mühlen lagernden Tetreidevorräte hevanzuziehen, könne heute noch nicht abschließend beurteilt werden. Wahrscheinlich reiche der Ernteertrag allein aus. Sicher dürfte es sein, daß die genannten Bestände höchstens zu einem Teil, keinesfalls in vollem Umfang für die Brotver sorgung benötigt werden. Cs sei sestzustellen, daß die Krotverforgüng unseres Volkes unabhängig von dem De visenvorrat der. Reichsbank und der Entwickelung unsere» Außenhandels sichergestellt sei uiü> wir keinen Einfuhrbe darf an Brotgetreide haben würdm. Hinsichtlich der Futterversorguna sei die Lage bisher weniger geklärt, aber wegen der zwischenzeitlichen Regen fälle bereits gleichfalls günstiger. Diese Betrachtungen seien vom Standpunkt der Versorgung des ganzen Volkes aus zu verstehen. Es dürfe also nicht unbmchtet bleiben, daß für manche Gegenden und manche Betriebe das Ernte ergebnis ein recht schlechtes sein werde. Glücklicherweise werde das Erbhofgesetz dafür sorgen, daß dieses Schicksal der schlechten Ernte den Bauern nicht zum Derhängnks wird, sondern, daß ihnen ihr Hof trotz allem erhalten bleibt. —* Die Kontrolle Im Rahmen d« Verkehrserziehungs woche, di« die Polizei gestern im Stadtgebiet auf Fußgänger und Fahrzeuge aller Art unternahm, ergab, daß die Ver- kehrsdisziplin noch lang« nicht in dem Maße befolgt wird, wie es notwendig ist. Ein« ganze Anzahl Personen benutzte den verkehrten Fußsteig, stand auf der Fahrbahn herum, lief über die Straße, ohne sich zu vergewissern, daß reine Gefahr des Ueberfahrenwerdens droht usw. An verschiede nen Fahrrädern und Handwagen fehlten die Rückstrahler. Pferdegeschirre waren nicht vorschriftsmäßig ausgesträngt. An Motorfahrzeugen war verschiedentlich der Polizeistempel unleserlich. Während in der Reichserziehungswoche lediglich Aufklärung über den Verstoß gegen die Verkehrsordnunz s«i. Man muß den Kampf um deutsches Volkstum auch nach innen verlegen. Man muß die Opfer, die an den Grenzen de» Volkstum» in ständig hartem Kampf von Millionen Volksgenossen gebracht werden, ergänzen und aufwiegen durch Opfer, die das deutsche Volk im Inneren freiwillig auf sich nimmt. Daß solche Opfer ost nur materieller Art sein können, vermindert nicht ihren ideellen Wert. Denn es ist ja so, daß die Stärkung der deutschen Außenfront nicht er folgen kann durch eine lediglich „ideelle" Unterstützung — etwa durch „gutes Zureden". Eine Bestärkung im Glauben, in der inneren deutschen Haltung haben gerade die Grenz» und Ausländsdeutschen am wenigsten nötig. Nöt g haben sie die friedliche „Aufrüstung" mit allen den Wa fen, mit denen sie sich einer gewollten Verkümmerung der deutschen Seele erwehren können. Nötig haben sie Bücher, Zeit schriften, geistige Nahrung in jeder Form, vor allem aber Schulen für deutsche Kinder, die sonst fremdsprachige Schu len besuchen müßten, nötig haben sie die geistige Fortbil dung der Erwachsenen — bitter nötig haben sie all diese für den Binnendeutschen so selbstverständliche Verbindung mit dem geistigen Leben der Nation, die aus dem Einzelmen schen erst das miterlebende, tätige Glied der Volksgemein- Achtung: Otterngezücht! Die Lreuzotternplage im deutschen Wald. — Der wirk samste Schuh gegen Schlangengift. Die Witterungsverhältnisse des Sommers 1934, aber auch die milden Temperaturen des vorangegangenen Win ters, haben nicht nur die Vermehrung der Insekten und Forstschädlinge gefördert, sondern auch die Lebensbedin- gungen der Schlangen und Ottern in einem für den Men schen bedrohlichen Maße begünstigt. Aus allen Teilen Deutschlands, besonders aus den Wald- und Gebirgsgegenden, kommen die Meldungen von einem abnorm starken Auftreten -er Kreuzottern. Da sich die Kreuzotternnester nicht am Wege, sondern an den be sonders versteckten Plätzen des Waloes befinden, ist es sehr schwer möglich, dem gefährlichen Gezücht beizukommen, in dem man es aushebt und vertilgt. Immerhin ist es tn einem besonders scharf beobachteten Waldrevier, das sich in einem Ausläufer des Riesengebirge» befindet, einem Forst arbeiter gelungen, zwei Kreuzotternnester auszuheben. Für die „kaninchenhafte" Fruchtbarkeit der Kreuzotter zeugt die Tatsache, daß sich in dem einen Nest neun und in dem an deren elf Nachkommen jener alten Kreuzottern befanden, die der erfahrene Schlangentöter außerdem noch erlegte. Die über ganz Europa verbreitete Kreuzotter (auch: Adder, Kupferotter, Kupfer-, Höllen-, Feuernatter, latei nisch: Vipera berus) ist eigentlich ein Nachttier, das sich von Fröschen, Mäusen und Eidechsen nährt. Wenn dieser Som mer, m dem die Kreuzottern zwei Wochen zu früh au» ihren häutigen Eierschalen krochen, die Nachtschlange auch tags über auf Nahrung auszieyen läßt, weil der Vorrat an Frö schen, Mäusen und Eidechsen wahrscheinlich nicht lange für die giftige Brut ausrelcht, dann empfiehlt es sich für den Menschen, der auf einem seiner Waldspazieraänge einer Kreuzotter begegnet, sich äußerst ruhig zu verhalten. Ein aufgeregtes und nervöses Wesen macht dar Tier angriffs lustig. Nur durch Besonnenheit und Kaltblütigkeit kann es abgewehrt, kann ihm aus dem Wege gegangen werden. In diesem Zusammenhänge muß ein altes Märchen wi derlegt werden, in dem es heißt, schwarze Kreuzottern leien im Gegensatz zu ihren gezackteren Artgenoffen unschädlich. Der Biß einer schwarzen Otter ist für den Menschen genau so gefährlich und oft todbringend wie der Biß einer braunen, grauen oder weißlich gefleckten. Das Zickzackband, das den Kreuzotter-Rücken garniert, hat mit der Giftigkeit des Tie res gar nichts zu tun. Bel dunklen Exemplaren ist es ost ganz unsichtbar und hindert doch nichts an der Gefährlichkeit des Bisses. Ihre Wohnung schlügt die Kreuzotter am liebsten auf steinigen, überwucherten Halden auf, verschmäht aber auch Wiesen und Gebüsch nicht und versteckt sich im Walde mit Vorliebe unter das Laub. Da sie ziemlich fauler Gemüts art ist und sich nicht gern bewegt, unternimmt sie von ihrem Standquartier aus meist nur kurze Spaziergänge in die Um gebung, sucht sich Sonnenplätze aus und räkelt sich, ihren Leib aufblähend, in der prallen Hitze. Sofern sie nicht ge reizt wird, läßt sie den Menschen unbeachtet an sich vorüber gehen. Wie ost aber kann es geschehen, dich der Fuß des einsamen Wanderers unabsichtlich auf eine Kreuzotter tritt! Und wie böse zischend fährt dann der Kopf mit den im Rachen zu beiden Seiten des Oberkiefers hakenförmig ge krümmten Giftzähnen auf den Unschuldigen los! In einem solchen Falle, der im Sommer dieses Jahres nicht vereinzelt sein wird, empfiehlt es sich, den Kopf oben zu behalten. Zwar kann ein Kreuzotternbiß innerhalb we niger Stunden zum Tode führen, der Tod kann frühestens sogar schon nach 20 Minuten eintreten, dies geschieht aber eigentlich immer nur dann, wenn der Gebissene (oder sein Begleiter) aus purer Angst und Verwirrung die Gegen maßnahmen vergessen und nicht wissen, was sie nun zuerst tun sollen. Das wirksamste Mittel der ersten Hilfe bei Kreuzottern biß ist immer noch das rasche AbschnÜren des betroffenen Gliedes zwischen Bißstelle und Herz: das Erweitern der Wunde durch kräftigen Schnitt mit einem sauberen Messer, das Ausbluten-lassen und zuletzt das Aussaugen, das aber nur geschehen darf, wenn man keinerlei offene Stellen an den Lippen hat. bind diese Dinge mit äußerster Sorgfalt geschahen, kann man einen flachen Gegenstand (Stein) auf die Wunde binden, die man vorher auch noch mit einer bren nenden Zigarette ausbrennen sollte. Hat man dagegen übermangansaures Kali bei der Hand, braucht man weder den Stein, noch die Zigarette, sondern streut da» Kaki auf die Bißstelle. Nicht nur der passionierte Wanderer, sondern auch der gelegentliche Spaziergänger sollte in diesem Som mer, in dem die Kreuzotterngefahr größer ist al» in jedem anderen Jahr, ein saubere» Messer und etwas über mangansaure» Kali in seiner Hand- oder Westentasche stän dig bei sich tragen. Dann ist er gegen jede „giftige Ueber- raschung" gefeit. Daß man nach diesen ersten notwendigen Handgriffen natürlich auf schnellstem Wege zum Arzt gehen muß, versteht sich von selbst. M. G. Berliner Gäste im Komüdienhaus. Ursula Grabley, «Ine bekannt« Filmschauspielrrln, war mit einigen Kollegen am Mittwoch Gast im Dresdner Komödienhaus. Dieser Berliner Ensemble hatte sich zur Aufführung „Frische 'Brise", ein heiteres Spiel tn drei Aufzügen von Willy Gesch-Kog- lin gewählt. Das Spiel entrollt eine Licbesidylle von der Wasser kante. Ein verlobtes Paar, der Fischer Hein und die Waise Rose, leben dem Tag der Hochzeit entgegen und sind glücklich und zufrie den. Da kommt ein Freund Heins aus der Militärzeit her, sein Leutnant Lothar, der setzt Maler ist und im Fischerdorf malen will. Er malt zunächst Rose, die durch ihn und seine Großstadt- schildcrung und weil sie immer auf etwas Wunderbares wartet, das sie in ihm empfindet, gefesselt wird. Er und der Fischer Hein wissen aber Rose das Wunderbare und das Grobstadtleben so zu verekeln, daß sie den Traum eines „höheren Lebens" ganz gern zerfließen sieht und in ihrem Verlobten ihr Glück und Heil erkennt. Das Stück ist eine recht nette dramatische Skizze, etwas oberfläch- lich, aber im Dialog hin und wieder charakteristisch für die Gestal ten und ihre Lebensweise. Hoch anzuerkennen ist das Einzel- und Zusammenspiel. Ursula Grabley nimmt durch ihre Erscheinung und ihr Spiel, das viel sympathische Nuancen aufweist, gefangen, noch mehr Will Kaufmann, dem auch die Regie zu danken ist. Er beherrscht das Plattdeutsch und gestaltet den Fischer als ausge zeichneter Künstler. Robert Eckert (Maler) und Berta Spaner wußten ihre Aufgaben restlos zu lösen. Die Aufnahme seitens des beifallsfreudigen Publikum» war lebhaft. Richard Strauß-Festwoche: Ariadne auf Naxos. Dresden, 14. Juni. Das Werk ist in seiner Art eine Ein maligkeit. Ein Stilgemisch von Oper und Operette, von Schauspiel und Musikdrama. Leicht hebt es an. Ein Maskenspiel, zart und durchsichtig, keck und scherzhaft. Doch bleibt es nicht dabet. Dl« Stimme der Lebensmacht regt sich. Sie überwindet all« Tändelei. In dionysischem Aufschwung verklärt der Dichter die Menschen und führt sie tn leuchtende Helle und ewiges Entrücktsein. Die Liebe wird zum Ausdruck des Weltgesühls. Kein anderer al» Richard Strauß konnte diesen an stärksten Gegensätzen reichen Stoff ver tonen. Für alles findet er die rechte Weise. Den pikanten Rhyth men tänzerischer Formen stehen die traumhaft schönen Kläng« der Liebesszenen gegenüber. Ein zauberhaftes Kolorit strahlt au» d«m nur 36 Mann starken Kammerorchester. Don diesen muß jeder «in Solist sein, denn die Ansprüche, die der Autor stellt, sind «norm. Di« Dresdner Staatskapell« unter Leitung von Karl Bohm erfüllt« die schwierige Ausgabe mit unübertrefflicher Meisterschaft. Rieft weniger hervorragend waren di« gesanglich«» Leistungen. Al» Zerbinetta lernte man die Wiener Koloratursängerin Adel« Kern kennen. Sie erinnert an Erna Berger. Ein zirrliche» Persönchen mit einer quellfrischen Stimme, di« mit etn«r v«rblüssend«n Tech nik behandelt wird. Die Künstlerin erntet« mit ihrer großen Solo szene minutenlangen Beifall. Die Ariadne gab Marta Fuchs, b«n Bachus Kurt Taucher. Beide zeigten sich auf der Höhe ihres Könnens. Als Musiklehrer und Komponist bewährten sich Rudolf Schmalnauer und Elisa Stünzner. Auch di« kleinen Rollen waren mit ersten Kräften beseht. Die Aufführung gestaltete sich zu einem neuen, glänzenden Erfolg der Dresdner Staatsoper. vkvdol*