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-aß jedoch mit solch einem außergewöhnlichen Volumen von Umbau- und Reparaturarbeiten wie in den vergange nen Wochen und Monaten vorerst nicht zu rechnen ist und daß damit die Neubautätigkeit wieder die entschei dende Bkdeutung sür die Höhe des Beichästigungsgrades im Hochbau gewinnt. Aus Sachjen Sebnitz, 15. Juni. Au» dem Dachgeschoß auf die Straße gesprungen. In der Nacht zum Mittwoch sprang die 2Sjäh- rige Ilse Henke aus dem Dachgeschoß ihrer elterlichen Woh nung in der Schillerstraße in selbstmörderischer Absicht auf die Straße. Mit schweren Arm-, Bein- und Beckenbrüchen wurde sie dem hiesigen Krankenhaus zugeführt, wo sie am Donnerstag ihren Verletzungen erlegen ist. Als Grund für diese unselige Tat wird Schwermut angenommen. Wehlen, 15. Juni. Sonnwendfeier der SA. in der Säch sischen Schweiz. Der SA -Sturm hält am 23. Juni bei Pötzscha-Wehlen eine Sonnwendfeier ab, di« eine besondere Auszeichnung durch die voraussichtliche Anwesenheit des sächsischen Ministerpräsidenten Obergruppenführer v. Killin- ger erhalten wird. Die Gemeinde Pötzscha wird hierbei dem Ministerpräsidenten den Ehrenbürgerbrief der Gemeinde überreichen. Alexis Posse vom Dresdner Staat!. Schauspiel haus wird den Feuerspruch und den Rütlischwur sprechen, während das Ballett der Dresdner Staatsoper Fackeltänze aufführen wird. Freiberg, 15. Juni. Tot im Straßengraben aufgefna- den. Am Dienstag früh ist in Tuttendorf der 35 Jahre alte Lehrer Wagner von einem Straßenpassanten mit einer Kopfverletzung tot im Straßengraben aufgefunden worden. In oer Nähe lag sein beschädigtes Fahrrad. Die von der Kriminalabteilung sofort aufgenommenen Erörterungen er gaben, daß Wagner auf dem Heimweg von einer SA.-Füh- rerbesprechung in Freiberg nachts auf der abfallenden Dorf straße mit seinem Fahrrad zu weit nach rechts geraten ist und dabei zu Fall kam. Er hatte sich einen Schädelbruch zugezogen. Siebenlehn, 15. Juni. Lin gefährlicher Räuber. Der Geflügelzüchter Anders fand morgens dreißig seiner besten Minorka-Hühner tot im Stalle auf. Die Jungtiere waren von einem Fuchs, der sich auf unterirdischem Wege Eintritt verschafft hatte, abgewürgt worden. In der Um gegend wurden auch zahlreiche bl» auf dl« Stachelhaut auf- gefreßene Igel und ein totgebissener kleiner Hund aufgesun den, die wahrscheinlich ebenfalls dem gefährlichen Räuber zum Opfer gefallen waren. Waldheim, 15. Juni. Arbeiten 13 Meter unter Wasser. Durch einen, au» Zehren bei Meißen stammenden Taucher werden an der Sperrmauer der Talsperre Kriebstein 18 Meter unter dem Wasserspiegel Abdichtungsarbeiten aus geführt. Der Taucher hat bis letzt über drei Wochen täglich sechs bis sieben Stunden in dieser Tiefe gearbeitet. Meißen, 15. Juni. Todessturz tu» Steinbruch. Am Don nerstagvormittag stürzte im Leuschnerschen Steinbruch an der Karpfenschänke der Bruchmeister Martin Weder aus Diesbar aus einer Höhe von etwa 15 Metern ab. Schwer verletzt wurde er aus den Gesteinsmassen, die mit ihm in die Tiefe gestürzt waren, geborgen. Auf dem Transport in» Meißner Landkrankenhau» erlag der Verunglückte seinen Verletzungen. Meißen, 15. Juni, wleseubrand durch unvorsichtigen Pfelfenraucher. Am Mittwochnachmittag wütete unterhalb des Kapitelberges ein größerer Wiesenbrand. An der Be kämpfung de» Feuers beteiligten sich außer der Meißner Feuerwehr auch zahlreiche Privatpersonen, di« das Feuer durch Ausschlagen zu löschen versuchten. Der Brand konnte, nachdem er eine Fläche von etwa 4500 Quadratmetern er griffen hatte, eingedämmt werden. Nach den bisherigen Er mittlungen ist das Feuer durch einen älteren Mann durch unvorsichtigen Umgang beim Pfeifenrauchen verursacht worden. Leipzig, 15. Juni. Ministerpräsident v. Killinger in Leipzig. Am Donnerstag hatten wiederum zwei große Fir men im Leipziger Wirtschaftsgebiet die Ehre, den sächsischen Ministerpräsident v. Killinger als Gast begrüßen zu dürfen. Der Besuch des Ministerpräsidenten galt der Besichtigung der Kammgarnspinnerei Stöhr und dem Verlag Brockhaus. Annaberg, 15. Juni. Ein Äunstschuihwerk für Staats rat Dr. Ley. Anläßlich des Kreisparteitagee in Annaberg besuchte Staatsrat Dr. Ley auch den Frohnauer Hammer. Hier wurde ihm durch Kreisleiter Vogelsang in Gegenwart de» Reichsstatthalters Mutschmann und anderer Ehrengäste ein vom «rzgebirgischen Kunstschnitzer Paul Schneider ge fertigter „Betender Bergmann" überreicht. Schneider wurde dem Staatsrat Dr. Lev vorgestellt, der sich sehr lo bend über das Meisterwerk heimischer Volkskunst aussprach Burgstädt, 15. Juni. Sturz vom Heuwagen. In Wie derau kam der Rittergutsarbeiter Tippmann vom Heuwa gen so unglücklich rücklings zum Stuy, daß «r sich außer schweren Prellungen auch innere Benetzungen zuzog, die ärztliche Behandlung notwendig machten. Tippmann war schon einmal an der gleichen Stell, vom Heuwagen gestürzt. Frauenstein, 15. Juni. 50 Fahre Erzgedirgszweigver- «ln Frauenstein. Der hiesige Erzarbira-zweigverein konnte dieser Tage sein 50jährige» »«stehen feiern, vberstudien- direktor Grundmann-Eibenstock überbrachte dem Zweigoerein auf einem Festabend di« Glückwünsche des Hauptverein». Sech« Angehörige de» Zweigvereins konnten für 25jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet werden. Anläß lich de» Jubiläums hielt die Gruppe 10 de» Erzgebirgsver- «in» ihre diesjährige Gruppenhauptversammlung in Frauenstein ab. Es wurde dabet besonder» auf dl« Notwen, digkeit ylngewiesen, für den Besuch de» Erzgebirge» zu wer- den und die Sternwanderungen veizubehalten. velsnitz l. E., 15. Juni. Drei Bergleute verschüttet. Am Dienstagabend, kurz vor Beendigung der Mittags schicht, ging auf der Gewerkschaft „Deutschland" ein Abbau zu Bruch, wodurch drei Bergleute abgeschnitten wurden. Die sofort eingeleiteten Rettungsarbeiten ergaben, daß die abge schnittenen Bergleute leben und daß die Zuführung frischer Lust möglich ist. Die Rettungsmannschaften sind fieberhaft mit der Freilegung der Strecke beschäftigt. Man hofft, als bald die verschütteten Kameraden, mit denen man durch Zu- ruf« in steter Derdindungist, bergen zu können. — Die drei Bergleute konnten am Mittwochnachmittaa nach ununter brochen betriebenen aufopferungsvollen Bergungsarbeiten »wohlbehalten und unverletzt gerettet «»erden. Llmbach, 15. Juni. Ammoniak-Ausströmung. In einer Gastwirtschaft strömte durch einen Schaben an der zur Kühl anlage gehörenden Maschine Ammoniak aus. Maschinenraum und Kelleränlagen konnten nicht ohne Gasschutz betreten werden. Durch die Feuerwehr wurde die noch im Sange befindliche Maschine zum Stillstand gebracht, die Räume wurden sodann entgast. Personenschaden ist glücklicherweise nicht entstanden. Gävernitz, 15. Juni. Zeitige Gerstenernte. Eine recht zeitige Gerstenernte ist in diesem Jahre zu verzeichnen. Auf dem Felde des Besitzers Feil an der Großenhainer Land- straße hat man bereits mit dem Schnitt der Gerste begonnen. Zwickau, 15. Juni. Durch kochende» Vaster verbrüht. In der Wohnung de» Bäckermeister» Köttner in Reinsdorf stießen in einem unbewachten Augenblick die Kinder einen Topf mit kochendem Master vom Feuerherd, besten Inhalt sich über alle drei Kinder ergoß. Alle drei trugen schwere wei Aerzte stehen immer bereit, Seihen: Wandern und Mäßigkeit. And der Himmel gibt noch darein Eine ganze Apotheke Sonnenschein. Stammler. Lin trökiicker IMitärromsn aus äer Vorkriegsreit. von knton Schwad. (3t>. Fortletzung.' Aachoiuck »ei^oten.- Vor dem Manöver in diesem Jahre, das im August seinen Anfang nimmt, hat der Oberst allen Respekt. Er weiß, daß man ihm auf den Zahn fühlen will, jetzt gilts, sich zu behaupten, um die weitere Sprosse, die eines Brigadekommandeurs, zu erreichen. Er kümmert sich den ganzen Sommer über sehr um den Dienst, nimmt die Offiziere heran und ist mit seinem Regiment zufrieden. Der letzte Rekrutenjahrgang war gut. Man müßte doch annehmen, daß ein Jahrgang immer so ähnlich wie der andere sei, denn die verschiedensten Men schen aus den verschiedensten Orten kominen ja zusammen, aber es ist nicht so. Es gibt wie beim Wein auch unter den Rekrutenjahr gängen gute und schlechte. Manches Jahr ist's, als wenn die Rekruten wie vom Teufel besessen sind, manches Jahr regnets das Doppelte an Strafen, denn es zeigt sich em Geist der Unbotmäßigkeit, und die Leute misten selber nicht, wie sie dazu kommen. So vergehen die Sommermonate. Die Kameradschaft zwischen den vier Freunden von der 5. Korporalschaft ist immer inniger geworden. Wenn es irgendwie geht, dann kommen sie zu Spielmann, gehen mit ihm aus. Sie lassen sich gern leiten, und um eines schönen Ausflugs willen verzichten sie hin und wieder gern auf das Tanzvergnügen. Der ständige Verkehr mit dem kultivier ten Spielmann schleift sie ab, das Derbe, Gewöhnliche ver läßt sie. Das merkt man besonders bei Rabaunke, der gegen früher direkt zart geworden ist. Sergeant Rumbusch exerzierte wieder die Korporalschaft und er verfiel wieder in seinen alten Fehler. Nur vor sichtiger war er. Auf dem Kasernenhofe, das wußte er, da stand er unter dauernder scharfer Kontrolle. Die Offiziere paßten ganz besonders scharf auf ihn auf. Aber in der Kaserne, da war er den Augen der Offi ziere meist entzogen, auch draußen auf dem Schießplatz Och- senwört und bei Geländeübungen, da konnte er sie „ziehen". Und das geschah gründlich. Wenn sie abends vom Exerzieren einrückten, dann waren alle von der Korporalschast matt wie die Fliegen, konnten kaum noch ein Dein vor das andere setzen. Auch beim Turnen u. beim Schwimmen bekamen sie alle die „Liebenswürdigkeiten" Rumbuschs zu spüren. Aber sie bissen die Zähne zusammen. Das Manöver stand vor der Tür. Und alle hatten sich geschworen, ihm alles mit Zinsen im Manöver heimzuzahlen. Der ruhige und besonnene Unteroffizier Busch warnte Rumbusch Er wies auf das Manöver hin, aber Rumbusch lachte ihn aus. Ein wenig röchle sich die Korporalschaft schon an Rum busch. Man bestach den Kompagniesckuster, und als am nächsten Tage der Parademarsch gedrillt wurde und der Hauptmann Rumbusch befahl, es der Mannschaft richtig zu zeigen, da verzerrte sich vor Schmerz, verursacht von dem heroorstehenden Nagel, Rumbuschs Gesicht. Er machte es sehr schlecht, daß ihn der Hauptmann anschnauzte und ihn viermal wiederholen ließ. Rumbusch konnte es vor Schmerzen nicht aushalten. „Was Haven Sie denn?" brüllte der Hauptmann. „Melde gehorsamst, Nagel drückt im Schuh durch, Herr Hauptmann!^ „So, warum ändern Sie das nicht ab? Müssen Sie doch gleich gemerkt haben!" Rumbusch atmete befreit auf, als er mit seinen Leuten abtreten konnte. Bier Tage später war Probealarm. Wer fehlte dabei? Sergeant Rumbusch! Grund? Man hatte seinen Helm versteckt, daß er nicht antreten konnte und einen schweren Anschnauzer vom Hauptmann faßte. Di« Unteroffiziere der Kompagnie grinsten, als sie es erfuhren, und gönnten es ihm. Sie wußten, daß das ein Anfang in der Reihe der Streiche war, die Hm die Soldaten wegen schlechter Be handlung zugedacht hatten. Jeder war sich klar, daß Rum busch am zweiten Manövertage ins Lazarett kommen würde. * Uebermorgen gings ins Manöver. Die Soldaten waren überglücklich und atmeten auf. Sie wußten, daß ihnen das Manöver genug Strapazen brachte, aber gleichzeitig entrannen sie einmal der Kasern«, sahen einmal wochenlang nichts von ihr. Das sollte ein lustiges Manöver werden! Mancher träumte von einem feschen Mädel, mit dem er sich in der Dorffchenke drehen würde und hofft« von ihr noch mehx als den Tanz. Darin irrte er sich freilich, denn die Landmädels vom Elsaß waren zwar lebensfroh und lu stig und begrüßten jede Einquartierung als angenehme Abwechslung, aber . . mit dem Soldaten? Nein, das kam nicht in Frage! Die Tage vor dem Manöver war in der Kaserne Hoch betrieb, in den Schreibstuben ebenso wie auf der Kammer und in den Mannschaftsstuben. Mit klingendem Spiel zogen die Regimenter des Straß burger Armeekorps aus Straßburg aus. Die Beine flogen nur so und die Augen blitzten. Die Soldaten vergaßen so manche harte Stunde und waren einmal so richtig mit Lust und Liebe Soldaten. * In dem Weinort Geltersheim ist alles in Aufregung, denn die Soldaten, das 105. Regiment rückt ein. Der Quartiermacher ist schon vor Stunden gekommen und hat die einzelnen Gehöfte mit Mannschaften belegt. Quartiere für die Soldaten und die Offiziere zu machen war leicht, aber bei den Unteroffizieren ging es schwerer. Es wollte keiner so recht Unteroffiziere nehmen. Der Quar tiermacher mußte des öfteren Hinweisen: Wir sind doch Sachsen. Bei unserem Regiment gibt» nur anständige Un teroffiziere. Das ganze Dorf war auf den Beinen, al« da« Regi ment mit klingendem Spiel einzog. Als das „Rührt euch!" verklungen war, da umdrängte die Bevölkerung die Soldaten. Jeder suchte seine Soldaten und zog mit ihnen im Triumphe ab. Kilian, Rabaunke und Schnittchen hatten Glück. Sie waren zusammen geblieben uno hatten Quar tier bei der Besitzerin eine« Spezereiwarengeschaftes, die drei Söhne hatte. Diese drei Söhne, der Peter, der Johann und der Chri stoph, nahmen die drei Soldat in Empfang und führten sie stolz heim zur Mutter. Cs war eine gute alte Frau, die Mutter Riebele. „Seid schön willkommen, Soldätle!" sagte sie munter. „Sollte gut hawe in unserm Hiiusle. Sachsen seid ihr?" „Jawoll, Mutter Riebele!" lachte Kilian. „Gute ver trägliche Sachsen. Das heißt, der Emil ist ein Berliner, aber eine gute Seele." Dann stellt er sich und die Kameraden vor und gleich drauf mußten sie zu Tische Da gabs einen prächtigen Saftbraten mit Bratkartof feln, viel Kompott und Weißkraut und dazu einen feinen Elsässer Wein. Auch -er „Zwetsch", den sie hier selber brannten, stand auf dem Tisch Das mundete großartig und immer wieder mußten sie mit den freundlichen Quartiersleuten anstoßen. Die Söhn« erzählten von ihrer Militärgeit. Zwei hat ten schon gedient, und zwar bei pommerschen und ostpreußi- schen Regimentern. Sie waren gern Soldat gewesen und die Kameradschaft, an die dachten sie gern und erzählten viel Lustiges von dem Soldatenleben. „Ja, ja!" sagte Mutter Riebele, „isch ei' Kreuz, daß . unser« Buben Net in unserer Heimat diene könne!" Kilian stimmt ihr zu. „Das sagen wir alle, Mutter Riebele! Uns Sachsen gefällt's hier unten recht gut, aber wir würden natürlich auch lieber in der Heimat dienen. Das beißt... ich bin ja strena genommen auch kein Sachse, ich bin aus dem Hannoverschen, dem Niedersachsen, w!« man so sagt. Ein richtiger Sachse ist nur unser Freund Schnittchen." „Habt ihr gute Unteroffiziere?" fragte Christoph. „Das Regiment kann sich nicht beklagen. Nur grade... unser« Korporalschast, die hat Pech. . . Aber die Offizier« paffen scharf auf unfern Sergeant auf." „Was nützt denn das? In der Kaserne und beim Ge ländeexerzieren, da kann er sich doch an euch auslassen l Kamerad, den mußt du mir mal zeig«! Weischt... die Bursche in unserem Dorf habe mich schon drangekriegt... dem wolle wirs besorge! „Lieber nicht!" meinte Schnittchen zögernd. „Dann Ham wirs ja doch wieder auszubaden!" „Mach dir keine Sorge, Kamerad ... das mache wir so, daß kein Mensch weiß, woher er die Prügel kriegt hat." Die Tür ging auf. Spielman» erschien und wurde mit donnerndem Hallo empfangen. Auch die Familie Riebele begrüßt« ihn s«hr herzlich „Na, Jungens!" sagt« Spielmann. „Auch ein famose« Quartier erwischt?" „Dat will ick meinen, Marr! Ick sage nur ... knorke!" Spielmann wurde zum Sitzen genötigt und sollt« essen und trinken. Das Essen lehnte er ab, aber das Glas Wein nahm er gern. „Wo liegst denn du mit dem Leutnant?" „Bei -em Weinbauern Jean Roquet, sehr feine« Quartier!" Mutter Riebele lacht verschmitzt. „A hübsch Maidle ischt auch dal" Spielmann lachte hellauf. „Liebe Frau Riebele ... da« muß für un» Soldaten Tabu sein! Wir wollen lustig sein, mal richtig fröhlich sein, aber . . . damit genug! Da» haben wir uns gegenseitig versprochen ... Respekt der Dame! Wir freuen un», wenn un« Geltersheim« hübsche Mädel die Ehr« schenken und mit uns tanzen und lachen, aber den Seltersheimer Burschen wollen wir sie nicht abspenstig machen." Die drei Söhne sahen ihn sehr freundlich an. „Da werd« Sie alle gute Freundschaft mit unsere Bube Habel" sagte di« alte Frau. „Net wahr, Bube?" Die drei stimmten zu. Christoph sagte zu Spielmann: „Kamerad, wie du über d' Schwellen getreten bischt, hab i denkt .. . bischt en Offizier!" „Nein, Kamerad! Nur ein gemeiner Mann! Fühle mich aber ganz wohl in der Haut! Ist auch so ganz schön! Ich bin Bursche bei Leutnant Rocoa. Hochfeiner Offizier!" „Aber er sieht au« wie en Offizier!" sagt« der Sachse Willy Schnittchen. (Fortsetzung folgt.)