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* r«u " tz.I^ lsts- ... , "/kl Fahnenabordnungl /'^W Innungen, verbä, tc ? s-i> Ikukirch und Umgegend Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May. G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasfe Bischofswerda Konto Nr. 64 Der Londoner „Tlme»"-Sorr«spondent in Rom meldet, die ita lienische Enttäuschung über da» Ergebnis der Abrüstungskonferenz habe in befiunterrichtetsten Kreisen zu der Ansicht geführt, daß Deutschland seht «in natürliche. Recht zur Aufrüstung habe. * Die Lage in Oesterreich Hal sich weiter zugespihl. Am Sonn- tag wurden weiter« zahlreiche Eisenbahnanschläge verübt, bei denen bedeutender Sachschaden angerichtel wurde. In der Rächt zum Montag ist auf die Triester Südbahnstrecke am Semmering ein Sprengstosfanschlag verübt worden. * In Madrid kam es am Sonntag agf dem Platz de« deutschen Turnverein» ,u wüsten marxistischen Ausschreitungen gegen die deutsche Kolonie, Eine öOköpslge marxistische Horde eröffnete, al, der deutsche Botschafter die preisverleilung vornehmen wollte, ein Steinbombardement. Fünf Sinder, von denen eine» Im Sterben liegt, zewi Frauen und ein Mann wurden verletzt. Erst einem lleberfallkommando gelang e», die Angreifer auseinanderzutreiben. * Am Sontag kam e» in mehreren französischen provinzstädtea zu Zusammenstößen zwischen politischen Gegnern. So mußte in Lambral». Roubaix und venain die Polizei eingreifen. Ein große» amerikanische, Flugzeug, da» 7 Personen an Bord Halle, war seil 30 Stunden überfällig und ist schließlich auf der Spitze eine» fast 1300 Meter hohen Berge» de, Latskillgeb.rge» entdeckt worden. Die Rettung der Insassen de» Flugzeuge» gestal tete sich schwierig. * Bei den schweren Wirbelstürmen und Wolkenbrüchen, die die mittelamerikanische Republik El Salvador am vergangenen Frel- lag heimsuchten, sollen mehrere hundert Personen getötet worden sein. * 2m Endspiel um di« Fußball-Weltmeisterschaft standen sich am Sonntag in Rom Italien und dle Tschechowslowakei gegen- über. Italien konnte nach erbittertem Kampfe, der zur Pause 0:0, am regulären Spielende 1:1 stand, in der Verlängerung mit 2 r 1 gewinnen und sich damit den weltmeistertttel erobern. *» Ausführliche» an anderer Stelle. Wüste marMWe AüMMnge« gegen die denische Kolonie in Madrid. Gin deutsches Kind im Sterben, sieben Deutsche verletzt. Madrid. 11. Juni. (Eig. Funkmeldg.) Vie deutsche Kolonie von Madrid veranstaltete am Sonntag ein Sport fest ans dem Platz des deutschen Turnverein», tk« war die, da, erstemal, daß die sämtlichen sportlichen Verein« in» Geist« de, neuen Deutschland al, eia geschlossene» Ganze, an traten. Obwohl mit Absicht alle» vermieden worden war, Sächsische Saarknndgedong am Völkerschlachidenklnal. dnb. Leipzig, 10. Juni. 150 000 sächsische Volksgenos sen marschierten am Sonnlag am Völkerschlachtdenkmal auf. um ihre Treue zum deutschen Volk an der Saar zu bekun den. vis weit in das Denkmalsvorgelände hinein stauten sich die Massen. Die Treppen und Wallstufen de» Denkmals nahmen dle Trachlengruppen der Heimatvereine und dle Fahnenabordnungen der studentischen Korporationen, der Innungen, verbände und Vereine ein. Ueberwältigend war der Anblick, als mehr als 2500 Fahnen der SA., der Vartelglledeeungen, des Arbeitsdienste» und de» Syffhäu- serbunde» in da» Denkmalsrund elnmarschiertea. Meister- lingerklänge und ein Sprechchor de» Arbeitsdienste» leiteten die Kundgebung ein. Vegrüßungsworle und da» Saarlled folgten. Dana sprach der Führer de» Bunde» der Saarvereine. Sauleiter Staatsrat Simon. Diese historische Stätte, so führte er u. a. au», eigne sich wie keine zweite in Deutschland, um der Saar zu gedenken. Ge wiß sei damal», vor 120 Jahren, die Saar so deutsch wie heute gewesen, aber dle deutsche Gesinnung der Saar allein hätte nicht auogerelcht. um diese» treudeulsche Land wieder zum Reich zurückzubrlngen. E» sei damal» ebenso notwen- dig wie heute gewesen, daß sich mit de« willen de» saar deutschen Lande» der Wille de» gesamten deut schen Volke» vereinigte. Auch heute gelte e», den deutschen Brüdern und Schwestern an der Saar zu zeigen, daß im Reich Adolf Hitler» da» Grenzlanddeutschtum seinen festen Rückhalt ln der gesamtdeutschen Ratio« hat. Da» deutsche Volk fordere nur da», was deutsch sei und was sich freiwillig zur deutschen Hatlon bekenne, wenn da» Saar- !°nd von Franzosen bewohnt wäre, so würde da» deutsche Volk nicht »man denken, fremde» Blut mit seinem eigenen Weitere Gisenbahnanschläge in Oesterreich. Außerordentlicher Ministerrat in Wien. fängnisse und die Räume des Landgerichts überfüllt sind, wurden die Verhafteten in völlig unbewohnbare, dumpfe und finstere Kellerlöcher der Festung Hohensalzburg unter gebracht. Als Vergeltung für das vollständige Mißlingen des so genannten Tages der Jugend in Kärnten wurden in Hermagor zahlreiche Nationalsozialisten als Geiseln verhaf tet und nach Wollersdorf gebracht. Ferner sind bis heute in Kärnten 27 Lehrpersonen fristlos und ohne Pensionsbe rechtigung entlasten worden. An der Staatsgewerbeschule in Klagenfurt und in Villach sowie am Gymnasium in Klagenfurt wurde die Reifeprüfung auf unbestimmte Zeit verschoben. 68 Schüler wurden eingefperrt und die Eltern mit Gehaltskürzungen bedacht, sofern sie sich in Staatsstel lungen befinden. Verstärkter Kahnsicherungsdienst. Im Innsbrucker Rundfunk wurde gestern folgende Mit teilung de, Innsbrucker Vrigadekommandos im Einverneh men mit der Tiroler Landesregierung verbreitet: Ls tritt sofort ein verstärkter Lahnsicherungsdienst ein, an dem auch wachtpakrouillen des Bundesheeres Mitwirken. Die Pa trouillen haben den Auftrag zum rücksichtslosen Waffenge brauch gegen Saboteure. Auf jedem Kilometer steht el« Posten. Gin neuer Sprengstoffanfchlag am Semmering. Keute noch Beratung des Kabinetts. Wien, 11. Juni. (Eig. Funkmeldg.) Rach dem neue- sten Lagebericht der Sicherheitspolizei ist in der Rächt aus der Triester Südbahnstrecke bei Steinhaus am Semmering ein neuer Sprengstoffanschlag auf da» Lahngleis verübt worden. Der Eisenbahnverkehr wurde zunächst durch Um steigen aufrechterhalten. Der Bahnkörper konnte jedoch in kurzer Zeit wieder in Ordnung gebracht werden. Der Ver kehr wickelt sich auf der Südbahnstrecke wieder normal ab. In den Bundesländern haben sich ferner im Laufe der letzten Rächt Sprengstoffanschläge ereignet. Ferner teilt dle Sicherheitspolizei mit, daß in Wien im Laufe der Rächt eia umfangreiches Waffenlager beschlagnahmt wurde, bei dem 117 Handgranaten, Bomben und Sprengkörper gefunden wurden. Die Polizei erklärt, daß es sich hierbei um die glei chen Sprengkörper handelt, die ln den letzten Tagen bei Sprengstoffanschlägen auf Eisenbahnbrücken und Eisen bahngleisen verwendet wurden. Da» Kabinett wird, wie verlautet, noch im Laufe de» heutigen Tage« zu einer außerordentlichen Sitzung zusam- mentrelen. um über weitere Maßnahmen zu berckten. Rack bisher unbestätigten Mitteilungen soll die Regierung auch internationale diplomatische Schritte er wägen. Wien, 10. Juni. Dle Lage in Österreich hat sich außer ordentlich zugespitzt. In den Abendstunden lausen Meldun gen von zahllosen Attentaten ein. In Wien er eigneten sich folgende Anschläge: Ein Bombenwurf in da» Postamt Wien-Döbling, ein Bombenwurf in das Han» der christlich-deutschen Turnersckast in Floridsdorf, ein Bombenwurf in eine Synagoge im 8. Gemnndebezirk. 2n fast allen Fällen wurde > bedeutender Sachschaden angerlchtet. In den Straßen von Wiener Reustadt wurden zahl reiche Vapierböller geworfen, ebenso in Anzbach (Rieder österreich). In Fellrdorf an der Spangbahn. ebenfalls ln der näheren Umgebung Wiens, wurden dle vahngleife beschädigt. An der Strecke Graz—Budapest nmrden auf steierischem Boden die Bahngleise aufgefprengt. Die Täter warnten mit Feuersignalen einen herankommenden Schnellzug, so daß dieser lm letzten Augenblick zum Stehen gebracht werden konnte und ein Verlust an Menschenleben verhütet wurde. De» weiteren kommen von fast allen Eisenbahn linien in der Umgebung Wien» ähnliche Meldungen. Auf der westbabn, auf der Franz-Iosephs-Bahn, auf der Ostbahn, aus der Südbahn, überall wurden mehr oder weniger größere Lisenbahnanschläge ausgeführt. Ls bat große» Aussehen erregt, daß Bundeskanzler Dollfuß und Vizekanzler Starhemberg ihr Erschei nen an einer Feier der oflmärkischen Sturmscharen in Krems abgesagt hatten. Am Sonntagnachmittag trat ein außerordentlicher Minlsterrat zusammen. Der außerordentliche Uttnisterrat Hal beschlossen, jeder Gemeinde eine freiwillige Ortswehr er richten zu lassen mit der Aufgabe, gegen die Verbrechen vor zugehen. Soweit die Mitglieder dieser Orlswehren, so heißt es in der amtl. Mlnisterratserklärung, sich bei ihren Hand lungen ln jenen Grenzen, deren Einhaltung ihnen zugemu tet werden kann, halten, werden sie bei unbeabsichtigten Verstößen gegen Vorschriften, die für einen wohlausgebil deten und geschulten Sicherheitskörper aufgestellt sind, be hördliche Verfolgung nicht zu befürchten haben. (Anmerkung der Schriftleitung: Dieser Sah ist höchst interessant. Sein Sinn ist offenbar eine Blankovollmacht für schärfstes Vor gehen seitens der Ortswehren.) Ferner kündigt die Regierung eine Erhöhung der Be lohnungen für Anzeiaen an, die zur Aufdeckung von Ver brechen führen. In kürzester Frist würden gesetzliche Vor schriften ergehen, die die Möglichkeit böten, dem neuarti gen Verbrechertum mit strengster Bestrafung, insbesondere auch durch Anwendung der Todesstrafe, rasch und entschie den entgegenzutreten. Wien unter Polheiherrfchaft. Die Polizei ln Wien hat außerordentlich« Sickerungs maßnahmen getroffen. Die öffentlichen Gebäude, Plätze und Straßenkreuzungen werden von größeren Polizei- und Sen- darmerleableilnagen bewacht. Besonders scharf ist dle Kon trolle der großen Eisenbahn- und Straßenbrücken. Trotz dieser Vorkehrungen wurden jedoch am Sonnabend von un bekannten Tätern dle wiener Staatsoper und das Schau- spleltheater „Scala* unter Tränengas gesetzt. Massenverhaftungen von — Uattonal- sozialisten! Obwohl nach den bisherigen Erfahrungen kein Zweifel darüber bestehen kann, baß die Täter der Bombenanschläge Marxisten sind, werden Massenverhaftungen von National sozialisten vorgenommen. Allein in Salzburg sind 80 bis ISO Personen festgenommen worden. Da die Polizeige- er Sächsische Lrzähker Tageblatt firMWoßwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtrhauptmannschaft, de» Hauptzollamt» und des Be zirksschulamt» zu Bautzen sowie de» Finanzamt» und de» Stadttals zu Bischosswerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt Erscheinungsweise: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feier tag». Bezugspreis stir di» Zelt ein»» halbrn Monats: Frei in» Hau« halbmonatlich Mark ITO, beim Abholin in der Geschäfts stell» wöchentlich es Pfg Einzelnummer 10 Pfg (Sonnobend nummer 1ö Pfg) Fernsprecher Am» Vischos»w«rda Rr. lii und «5. Sm Fall« höherer Gewalt — Krieg oder ionstiaer rrgendwelcher Störung de» Betrieb», dir Zeitung oder der Befürdenmgseinrich- tungen — Hal d»r Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieserung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». Anzelgeaprei»: Die 4S mm breite einspaltige Millimeterzrll» S Rpf. Im Textteil die SO mm breite Millimeterzclle 2S Rpf. Nachlaß nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Nr. 133 Tagesschau. * An der großen Saarkundgebung des sächsischen Volke» vor dem Völkerschlachtdenkmal ln Leipzig, die am gestrigen Sonntag staflsqnd, nahmen etwa 1-0000 Personen teil. * Bel dem Iniernalionalen Reitturnier in Warschau gingen di« deutsch«» Relterofsizlere al» überlegene Sieger au» dem well- kampf hervor. * Der inleruational« Kunstslugwellbewerb in pari, endet« am Sonntag mit dem Steg d« deulscheo Sunstflugmelster» Ger hard Fleseler. Rach der Londoner »Time»- sind in Genf Verhandlungen über «in Ostlocarno begonnen worden, die Polen, die Tschechoslo wakei, Rußland und Deutschland berühren, wie weit Frankreich al» Garanliemachl beteiligt sein wird, stehe noch nicht fest. Montag, den 11. Juni 1934 IN vereinen. Daher müsse es aber auch verlangen, daß dle französische Ration ihre Hände wegzlehe von Volksteilen, dle nach Art und Abstammung, nach Sprache und Tradition und nach Geschichte sich zu Deutschland und zu Adolf Hitler bekennten. Niemals lei im Saargebiet auch nur eine Stimme laut geworden, die die Vereinigung mit der französischen Republik verlangt habe. Auch materielle Erwägungen dürften nicht maß gebend sein. Riemal» könne da» Geschick eines Volkes nach den Bodenschätzen bestimmt werden, die sich in seiner Erde befänden, sondern nur nach dem Blut, das in den Adern dieses Volke» fließe, wir glauben, so erklärte der Redner unter stürmischem Beifall, daß dle französische Ration so viel auf eigene würde hält, daß sie es ablehnt, da» VerrS- 89. Jahrgang ter- und Lmigrantengefindel als Franzosen anzusehen. Auch in den Tagen der Rot, so fuhr er fort, sei das deutsche Volk an der Saar seinem Deutschtum treu ge blieben. Der Welt müsse gezeigt werden, daß 65 Millionen Deutsche sich mit den 800 000 saardeutschen Volksgenossen solidarisch erklären. Der Redner schloß mit einem dreifachen Sieg-Heil auf die saardeutsche Heimat, die saardeutschen Volksgenossen und den gemeinsamen Führer Adolf Hitler, da» von den Massen als Gelöbnis der Treue begeistert ausgenommen wurde. Das Niederländische Dankgebei, das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied beendeten die gewaltige Kund gebung. Lin riesiger Festzug bildete den Abschluß.