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kolgencle «HP«- > »ur esitrer. Et tz- ta ist 1. Beiblatt zu Rümmer 130. Der Sächsische Erzähler Donnerstag, den 7. Juni 1SS4 den industriereichen Kreishauptmannschaften Zwickau und' Chemnitz erhöht sie sich sogar auf 32 bzw. 33. Von besonderem Interesse ist die Feststellung, wie sich die Verhältnisse im sächsischen Wirtschaftswesen seit der Gewerbezählung von 1925 gewandelt haben. In diesen acht Jahren schweren wirtschaftlichen Niederganges ist die Zahl der im sächsischen Gewerbe tätigen Personen um 28,8, die der Betriebe um 11,9 v. H. zurückgegangen. Dem Rück gang der menschlichen Arbeitskraft in den Betrieben steht jedoch eine nicht unerhebliche Zunahme der Motoren kraft gegenüber, die seit dem Jahre 1925 um 27 v. H. gestiegen ist. Daß die Motorisierung der Betriebe allgemein weiter fortschreitet, ergibt sich auch aus der Feststellung, daß von allen Industrie- und Handwerks betrieben im Jahre 1925 nur 21,3 v. H., im Jahre 1933 da gegen 33 v. H. mit Kraftmaschinen ausgerüstet waren. lleilk WMsreisen Her ASS IW MS Anse". Sill SM». «cl. Dresden. 7. Juni. Das Gau-Propaganda- und' Presseamt der NSG. „Kraft durch Freude", Gau Sachsen, teilt mit: Noch klingt in uns das Erlebnis von Berlin, nach, das wir an den vergangenen Sonntagen 28000 sächsischen Volksgenossen vermitteln dursten. Noch hören wir die frohen Berichte dieser Volksgenossen, die durch uns zum ersten Male die Reichshauptstadt besuchen konnten. Noch befinden sich 1000 Arbeiter und Arbeiterinnen aus Ober schlesien zum Urlaub in der Sächsischen Schweiz. Noch fin den 1000 sächsische Arbeitskameraden und Kameradinnen in den Nordseebädern um Büsum und St. Peter Ording Freu de und Erholung. Schon aber rüstet die NSG. „Kraft durch Freude", Gau Sachsen, zu neuen Fahrten. Am kom menden Sonnabend werden 4000 Sachsen aus allen Teilen unseres Landes die Fahrt nach Oberbayern antreten. Der Andrang war so stark, daß statt eines Sonderzuges drei fahren müssen. Der erste Zug fährt ab Dresden 19.35 Uhr, der zweite ab Chemnitz 22.50 Uhr und der dritte ab Gößnitz 21.18 Uhr. Ab Leipzig verkehrt ein Zubringcrzug nach Gößnitz, der Leipzig 19.48 Uhr und Kieritzsch 20.24 Uhr verläßt. Die Unterbringung der 4000 Urlauber erfolgt im oberen Inntal, im Schlierseegebiet, am Tegernsee und im Allgäu, Die Ankunft in Oberbayern erfolgt in den frühen Morgen» stunden des Sonntags. Der nächste Zug fährt am 23. Juni nach dem Rhein gau. Die Unterbringung der Urlauber erfolgt direkt am Rhein, und zwar in der Gegend zwischen Wiesbaden und Rüdesheim. Der Zug verkehrt ab Chemnitz, jedoch melden folgende Kreise Teilnehmer hierzu: Leipzig, Dresden, Dip poldiswalde, Chemnitz, Glauchau, Stollberg, Zwickau, Aue, Annaberg, Oberoogtland und Plauen. Meldeschluß für die sen Zug ist der kommende Sonnabend. Ein weiterer Zug verkehrt am 24. Juni nach dem Bayerischen Wald. Die Unterbringung der Teilnehmer die ses Zuges erfolgt in den uns Sachsen bereits bekannten Orten, wo schon einmal Anfang dieses Jahres 1000 sächsi sche Kameraden Urlaub gefunden haben. Diese Fahrt in den Bayerischen Wald ist deshalb besonders wichtig, weil sie in eine Gegend führt, die bisher vom Fremdenverkehr sehr stiefmütterlich behandelt worden ist. Der Bayerische Wald ist ein so herrliches und romantisches. Urlaubs- und' Wandergebiet, daß er unbedingt größere Beachtung ver dient als bisher. Zudem aber ist der Bayerische Wald' Grenzlandgebiet. Ueber seine höchsten Gipfel läuft dis tschechische Grenze. Sie teilt urdeutsche Orte in zwei Hälf ten, zerreißt sogar Bahnhöfe in einen deutschen und einen tschechischen Teil. Die Tschechoslowakei tut alles, um den Bewohnern des Bayerischen Waldes die Vorteile der tsche chischen Herrschaft klar zu machen. Jeden Sonntag verkeh ren von Prag und noch von weiterher Sondcrzüge, die Tausende von Touristen in den Bayerischen Wald bringen. Während so die tschechische Seite mit allen Kräften unter stützt wird, leiden die Bewohner des deutschen Teiles bit terste Not. Sie in ihrem schweren Kampf um das tägliche Brot und um ihr Deutschtum zu unterstützen, ist unsere Aufgabe. Jeder sächsische Arbeitskamerad, der einmal den Urlaub in stiller, urwüchsiger Natur unter kernigen Ge birgsbewohnern verleben will, beteilige sich an unserer Ur laubsfahrt nach dem Bayerischen Wald. Er nützt dann nicht nur sich und seiner Gesundheit, sondern er vollbringt auch eine politische Tat im Interesse unseres bedrohten Grenzlanddeutschtums. Die sächsische Hitlerjugend wird sich ebenfalls mit 200 Teilnehmern an dieser Fahrt beteiligen. Der Zug verkehrt ab Chemnitz. Weiter beteiligen sich dar an die Kreise Leipzig, Borna, Grimma, Döbeln, Mittweida, Oschatz, Großenhain, Meißen, Dresden, Zittau, Löbau, Bautzen, Kamenz, Pirna, Freiberg, Flöha, Chemnitz. Dor Preis für Fahrt, Unterkunft, Verpflegung vom 24. Juni bis 1. Juli beträgt ab Chemnitz 26,50 RM., ab Leipzig und Dresden ca. 28,50 RM. und ab Zittau ca. 30 RM. Selbst verständlich körnen sich an dieser Fahrt — wie überhaupt an allen Fahrten der NSG. „Kraft durch Freude" — auch Frauen und Kinder beteiligen. Die Anmeldungen müssen bis zum Sonnabend, den 9. ds. Mts. erfolgt sein. Auch die mit so großem Erfolg begonnenen Sondev- führten nach Berlin und Potsdam werden an den kommen den Sonntagen fortgesetzt. Neue Anmeldungen können hierzu allerdings noch nicht angenommen werden, da die bereits jetzt angemeldcten Teilnehmer zunächst einmal be- rücksichtiat werden müssen. Es liegen noch immer rund' 20 000 Anmeldungen vor. Das Amt Reisen, Wandern und' Urlaub der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude", Gan W lllllliuilllllllluiiii'"'""'""..,. — Soösfrsi! vsrum neblig! Lin weiterer Schritt auf dem Kege M Aechtseinheit. Vereinheitlichung der Zuständigkeit in Familien- und Nachlaß-Sachen. Äuf dem Gebiete der freiwilligen Gerichtsbarkeit stan den den Ländern bisher weitgehende gesetzgeberische Befug nisse zu. Insbesondere war die Frage, welche Behörde für eine bestimmte Entscheidung auf dem Gebiete des Familien- und Nachlaßwesens zuständig ist, in den deutschen Ländern verschieden geregelt. Di« bunte Fülle der Zuständigkeits vorschriften bereitete der Praxis viel« Schwierigkeiten. Der, neue Staat hat durch das Gesetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar 1934 und durch das Erste Gesetz zur Ueberleijung der Rechtspflege auf das Reich vom 16. Februar 1934 die Möglichkeit der Abhilfe geschaffen. Auf Grund dieser Gesetze haben der Reichsminister der Justiz und der Reichsmimster des Innern durch die Verordnung vom 31. Mai 1VS4, die im Reichsgesetzblatt bereits ver öffentlicht worben ist, nunmehr die Zuständigkeiten in Fa milien- und Nachlaßsachen für das ganze Reichsgebiet ein heitlich geregelt. Die Verordnung bestimmt zunächst die Zuständigkeit für die Entscheidung über bestimmte Be freiungen bei der Eheschließung, nämlich über die Befrei- ung vom Erfordernis der Ehemündigkeit, vom Chehindernis des lHebruchs, ferner über die Befreiung von der Warte zeit und vom Aufgebot. Die Voraussetzungen der Ehe schließung eines Ausländers im Inlands werden unter Aufhebung der bisher maßgebenden landesrechtlichen Vor schriften völlig neu geregelt, ferner wird geklärt, welche Behörde für die Erteilung eines Ehofähigkeitszeugnisses an einen Deutschen, -er im Auslände heiraten will, sowie für die Eheschließung von Personen ohne inländischen Wohn sitz oder Aufenthalt im Inlands zuständig ist. Weitere Vor schriften betreffen die Zuständigkeit zur Entgegennahme von Erklärungen über die Namensführung einer ge- schiedpnen Frau und über die Namenserteilnng an ein un eheliches Kind sowie die Zuständigkeit für die Ehelichkeits erklärung eines unehelichen Kindes und für die Befreiung vom Alterserfordernis bei der Annahme an Kindesstatt. Die Verordnung klärt sodann, welche der vorstehenden Entscheidungen als Verwaltungsentscheidungen und welche als gerichtliche Entscheidungen anzusehen sind, da diese Frage für das Verfahren und für den Rechtsmittelzug von entscheidender Bedeutung ist. Die Durchführung der Ver ordnung fordert eine gewisse Vorbereitung, sie tritt daher erst am 1. August in Kraft; jedoch werden Verfahren, die am 1. August anhängig sind, noch nach den bisherigen Vor schriften erledigt. Aus Sachsen. Der Dank des Landeshandwerksführers. Dresden, 6. Juni. Handwerksmeister! Handwerksge sellen! Anläßlich der Ernennung zum Landeshandwerks führer für -en Treuhänder-Bezirk Sachsen sind mir von Landesverbänden des Handwerks, von Innungen und Fach organisationen eine überaus große Anzahl von Glückwün schen und Blumenspenden übermittelt worden. Es ist mir leider nicht möglich, jedem Einzelnen zu danken. Ich bringe hiermit auf diesem Wege allen meinen herzlichsten Dank zum Ausdruck. Als Handwerksmeister und alter Kämpfer der Bewe gung. als Kenner der Nöte des Handwerks wird und soll es meine Aufgabe sein, dem Handwerk im Rahmen des Ge- samtaufbaucs -cs deutschen Wirtschaftslebens treu un förderlich zu dienen.. Die Mitarbeit aller ist Pflicht! gez- Hcß, Landeshandwerksführer Sachsen, Gruppenführer der SA. Sei MM »es Seme» WMtMMkr SksM SM». Dresden, 6. Juni. Im Rahmen der Luftfahrtwerbc- woche führte -er Präsident des Deutschen Luftsport-Verban des, Kommodore Bruno Loerzer, seinen angekünüigten Be such durch Sachsen durch. Präsident Loerzer traf am Mitt wochnachmittag kurz nach 14 Uhr, von Leipzig kommend, Mit seiner Begleitung in Kraftwagen in Dresden ein. Auf -er Fahrt waren dem alten Pour-le-Mörite-Flieger in Wurzen, Riesa und Großenhain von der Bevölkerung und den Angehörigen der Fliegerortsgruppen herzliche Ova tionen bereitet worden. Bor dem Landtagsgebäuüe, dem jetzigen Amtsgebäude des Reichsstatthalters, schritt Präsi dent Loerzer die Front der aufgestellten Dresdner Flieger stürme ab und begab sich so-ann zu Reichsstatthalter Mutsch mann, der sich längere Zeit mit ihm über luftsportliche Be lange unterhielt. Anschließend fand ein kurzer Empfang im Rathaus statt, wobei Oberbürgermeister Zörner den Präsi denten -es DLV. begrüßte, -er sich sodann in das Goldene Blich der Stadt Dresden eintrug. Hierauf ging die Fahrt weiter zu den Fliegerortsgruppen Freiberg Chemnitz, Stollberg, Aue, Schneeberg und Zwickau. Kurz vor 18 Uhr traf Kommodore Loerzer in Chemnitz ein, wo er vom sächsischen Sportführer, Bürgermeister Schmidt, dem Chemnitzer Ortsgruppenführer des DLV., Bertram, und dem Untergruppenführer v. Oertzen auf dem Adolf-Hitler-Platz begrüßt wurde. Hier hatten die Chem nitzer Mitglieder des Deutschen Luftsport-Derbandes Auf- stellung aenommen. Nach Abschreiten der Front begrüßte Loerzer die Fliegerkameraden mit einer kurzen Ansprache, in der er auch der Bevölkerung für ihre rege Anteilnahme an -er Luftfahrtwerbewoche dankte und zu weiterer Mit hilfe aufrief. Er schloß mit einem „Sieg Heil" auf den Führer Adolf Hitler und auf den Führer -er deutschen Luft fahrt, Reichsminister Hermann Göring. Sie Gewerbebetriebe in Sachsen. Dresden, 7. Juni. Am 16. Juni 1933 hat bekanntlich eine allgemeine Volks- und Berufszählung stattgefunden, mit der eine landwirtschaftliche und gewerbliche Betriebs zählung verbunden war. Wenn auch der Zeitpunkt der Zählung noch als solcher wirtschaftlichen Tiefstandes ange sehen werden muß, so machen sich doch bereits erfreuliche Anzeichen eines Wiederaufstieges bemerkbar. Nach den Fest stellungen des Statistischen Landesamtes auf Grund der bei der Zählung ausgefüllten Gewerbekarten beträgt die Gesamtzahl der Gewerbebetriebe in Sachsen Z41487 und die der beschäftigten Personen 1 502 599, davon 540120 weibliche. Mit motorischer Kraft ausgerü stet sind 73 923 Betriebe. Die installierte Kraftmaschinen leistung zum Antrieb von Arbeitsmaschinen betrügt 1910074 PS. Auf die einzelnen Gewerbeabteilungen ver teilen sich diese Zahlen wie folgt: a) nichtlandwirtschaftliche Gärtnerei und Viehzucht 1071 mit 2106 beschäftigten Per sonen und 187 PS- Maschinenleistung, d) Industrie und Handwerk 189 234 Betriebe mit 1012 417 Personen und 1830 732 PS., e) Handel und Verkehr mit 151162 Betrie ben, mit 488 076 Personen und 79155 PS. Die überragende Bedeutung der Industrie für Sachsen geht hieraus deutlich hervor. Ueber die Hälfte der gewerb lichen Betriebe, rund -/-> aller gewerbetätigen Personen und nahezu, die gesamte Kraftmaschinenleistung entfällt auf die Abteilung Industrie und Handwerk. In der Abteilung Handel und Verkehr bleibt die Anteilszahl der Be triebe nicht weit hinter der von „Industrie und Handwerk" zurück, wohl aber erheblich hinsichtlich der beschäftigten Personen, ganz besonders bei der Kraftmaschinenleistung. Den Hauptanteil an der Gesamtzahl der Betriebe hat der Einzelhandel mit 25,1 v. H. aufzuweisen. Ihm folgen das Bekleidungsgewerbe mit 14,9, die T extilind ustr.i e mit 10,2 und Nahrungs- und Genußmittelgewerbe mit 7,2 v. H. Auch hinsicht lich der beschäftigten Personen steht die Textilindustrie mit 18.4 v. H. an der Spitze, während der Einzelhandel mit 12.4 v. H. erst an zweiter Stelle kommt. Reichlich der dritte Teil aller gewerblichen Betätigung ist Frauenarbeit. Von den im Gewerbe beschäftigten 540120 weiblichen Per sonen entfallen 30,4 v. H. auf die Textilindustrie. Es folgen der Einzelhandel mit 17,7 und bas Bekleidungsgewerbe mit 11.4 v. H. Besonders groß ist der Anteil des weiblichen Geschlechtes auch an der Gesamtzahl der im Gaststättenwe sen Beschäftigten. Von allen im Gewerbe überhaupt tätigen Personen des Reichsgebietes entfallen auf Sachsen 10,4 v. H. Innerhalb der Gewerbegruppen tritt die überragende Bedeutung der sächsischen Textilindustrie hervor, die rund den dritten Teil aller in diesem Industriezweigs im Reich überhaupt beschäftigten Personen umfaßt. Hohe Anteilsziffern weisen in dieser Beziehung auch die Musik- i n str um e n te n - und Spielwarenindustrie mit 23,6 und die P a p i e r i n d u st r i e mit 21,3 v. H. aus. Während im Reiche 22 gewerbetätige Personen cuf 100 Einwohner entfallen, beträgt diese Zahl in Sachsen 29. In Da» Nürnberger Pellerhaus wirb wieder hergestellk. Das Pellerhaus, dos eines der berühmtesten deutschen Bürgerhäuser und ein Mu sterbeispiel deutscher Renaissance-Baukunst ist, wird unter Auf wand einer Summe von 195 000 Mark jetzt wieder hcrgcstcllt werden. IIIDX 8N XE00