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Der nächstjährig« Derbandstag soll in Glauchau abgehalten wenden. Tagung -er Lusatia-Vereirre. Hlrschfelde, S. Juni. Am Sonntag fand in dem festlich geschmückten Ort eine zahlreich besuchte Wanderversamm lung der Lusatia-Vereine statt. Den Höhepunkt der Tagung bildete die Weihe von 13 Vereinswimpeln durch Pfarrer Brussig, der in tiefempfundenen Worten auch des kürzlich in Griechenland verstorbenen Berbandsführers Dr. Hemke gedachte. Nach der feierlichen Weihe sprach Prof. Dr. Lam pe-Dresden namens der übrigen sächsischen Gebirge- und Wandervereine. Im Jugendheim fand eine sehenswerte Gemälde- und Lichtbilderausstellung statt. Dresden, 6. Juni. Das Ergebnis der Künstlervogel- wlese. Die am 10. Februar 1934 in den Räumen des städti schen Ausstellungspalastes abgehaltene Künstler-Vogel wiese hat — wie aus verschiedenen Gründen erst jetzt be- kanntgegeben werden kann — einen Reingewinn von 9765 Reichsmark ergeben. Bon diesem Betrag sind 1000 RM. an das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes abgeführt worden; der verbleibende Betrag ist prozentual verteilt worden an die Ruhegeld-, Witwen- und Waisenkasse für die darstellenden Mitglieder der Sächsischen Staatstheater und an die Wohlfahrtskasse der Ortsgruppe Dresden der Genos senschaft Deutscher Bühnenangehöriger. Dresden, 6. Juni. Zwei Schleusenarbelter verunglückt. Bei Schleusenreinigungsarbeiten am Alaunplatz stürzten am Dienstagvormittag infolge Bohlenbruches zwei Arbeiter etwa 4 Meter tief ab. Beide konnten von der Feuerwehr, die mit Pionierzug anrückte, geborgen werden. Die Ver unglückten mußten mit schweren Verletzungen dem Kran kenhaus zugeführt werden. Dresden, 6. Juni. Ein Pferd verursacht blinden Alarm. Auf eigenartige Weise wurde die Feuerwehr am Diens tagmittag nach der Steinbacher Straße gerufen. Als die Feuerwehr eintraf, stellte sich heraus, daß ein mit dem Ge schirr vor einem Gasthaus haltendes Pferd dem Feuermel der zu nahe gekommen war und mit der Deichsel die Glas scheibe des Feuermelders durchstoßen hatte. Arnsdorf, 6. Juni. Abschied des Anstaltspfarrers. Nach nahezu siebenjähriger Tätigkeit als Anstaltspfarrer in der hiesigen Landesanstalt hat Herr Pfarrer Dr. Rothe un seren Ort verlassen, um das ihm unterm 1. Juni 1934 über ¬ tragene ehrenvolle Amt de« Rektors der Pflegerschule auf dem Sonnenstein bei Pirna zu übernehmen. Herr An- staltsvsarrer Rr. Rothe kam am 1. Januar 1928 an Stelle des seinerzeit nach Leipzig-Dösen versetzten Anstaltspfar rers Knabe nach hier. Er war nicht nur in der von ihm betreuten Gemeinde sehr beliebt, sondern auch eifriger Vor kämpfer des Nationalsozialismus, wobei er sich traft seines großen Wissen» und einer begnadeten Redegabe vielfach als Redner im Kampfe um das Dritte Reich hervortat. Man sieht ihn nur ungern von hier scheiden. An seine Stelle ist Herr Pfarrer Jauck von der Landesanstalt Zschadraß nach hier versetzt worden: dellen Nachfolger wurde Anstalts pfarrer Riedner von Pirna-Sonnenstein. Ebersbach, 6. Juni. Tödlich überfahren. In der Nacht zum Sonntag wurde in Oberfriedersdorf der 60jährige landwirtschaftliche Arbeiter Karl August Pesch«! von einem Motorrad gestreift und zu Boden geschleudert. Der Ver unglückte erlitt so schwere Kopf- und Belnverletzungen, daß er in bewußtlosem Zustand dem hiesigen Bezirkskranken hause zugeführt wurde, wo er bald danach verstarb. Sebnitz, 6. Januar. Ein gewerbsmäßiger Tabak schmuggler. Ein in Sebnitz wohnhafter tschechoslowakischer Staatsangehöriger, der beträchtliche Mengen von Tabak und Tabakwaren aus Böhmen eingeschmuggelt hat, wurde vom Amtsgericht Sebnitz wegen Zoll- und Tabaksteuerhin- terziehung zu 18 000 RM. Geldstrafe, ersatzweise zu 2 Mo naten Gefängnis verurteilt. Königstein, 6. Juni. Vom Baugerüst gestürzt. Diens tag nachmittag gegen 3 Uhr stürzte ein Malerlehrling von dem am „Albert" aufgestellten Gerüst aus einer Höhe von 6 bis 7 Metern auf die Straße. Der Bedauernswerte erlitt außer dem Bruch des linken Unterarmes Hautabschürfun gen an der rechten Kopfseite und mußte nach dem hiesigen Krankenhaus gebracht werden. Radeburg, 6. Juni. Scheunenbrand. In der Nacht zum Dienstag wurde im benachbarten Tauscha di« Scheune des Bauern Kotte durch ein Schadenfeuer, dessen Ursache noch nicht geklärt ist, eingeäschert. Da das Wohnhaus zur Zeit umgebaut wird, hatte man das gesamte Mobiliar in der Scheune untergebracht. Eine Ausdehnung de« Brandes auf das Wohnhaus und das Stallgebäude konnte verhindert werden. Der Schaden soll nur teilweise durch Versicherung gedeckt sein. Zwickau, 6. Juni, posaunenfest in Zwickau. Hier wurde am Sonntag das 15. Landesposaunenfest verbunden mit der Feier des 25jährigen Bestehens des Bundes christ ¬ lichen Posaunenchöre abachalten. Rach Morgenmuflkm auf verschiedenen Plätzen der Stadt fand in der Kirche der Fest- und Weihegottesdienst statt, bei dem Prediger Gott- lieb Hölzer di« Festpredigt hielt. Nach «in«m Massenplatz- konzert auf dem Hauptmarkt, an dem etwa ööü Bläser mit. wirkten, brachte der Nachmittag die eiaentliche Jubiläums feier in der Friedenskirche. Stadtrat Pisburek, der al« Der- treter der Stadt der Festfeier beiwohnte, übermittelt« die Grüße und Wünsche der Stadtverwaltung. Die Leistungen bei de« Krankenkassen Steigerung der Sachleistungen. WK. (Eig, Meld.) Neuere Feststellungen de« Statistischen Reichsamt«, die erstmalig veröffentlicht sind in dem in der Schris. tenreihe de« Verein« für Sozialpolitik erschienenen Buch „Vie deut schen Betriebskrankenkassen" geben «ine aufschlußreiche Uebersicht über die Entwicklung des Verhältnisse» von Sachleistungen und Barleistungen bet den Ausgaben für Krankenhilf« au, den ersten Anfängen der reichsgesetzlichen Krankenversicherung bi» heute. Der Anteil der Barleistungen an den Gesamtausgaben der r«tchs> gesetzlichen Krankenkassen für Krankenhilfe ist danach um weit mehr als die Hälfte zurückgegangen. Dieser Rückgang der Barleistungen zu Lasten der Versicherten ist besonder» stark feit 1930. Dem ent- gegen ist der Anteil der Aufwendungen für Sachleistungen der Krankenkassen ständig gestiegen. Das Verhältnis von Sachleistun- gen und Barleistungen hat sich also im Laufe der 80jährigen Ent wicklung der Krankenversicherung vollständig verlagert. Zu den Sachleistungen gehören Krankenbehandlung, Arznei, Kur- und Ver pflegungskosten bei Krankenanstalten usw. Zu den Barleistungen rechnen Krankengeld, Hausgeld und Taschengeld. Nach der lieber- sicht des Statistischen Reichsamts entfielen 1885 auf Sachleistungen bet den reichsgesetzlichen Krankenkassen 39,5 v. H. der Gesamtaus gaben und auf Barleistungen 45,9 v. H.; 1932 war der Stand von Sachleistungen und Barleistungen 59,0 und 21,1 v. H. der Gesamt ausgaben. Neues aus aller Wett. — Schwerer Aeuerwerkskörperzerknall. Aus Schluk - kenau i. Böhm, wird berichtet: Auf dem nahen Kreuzberg bei Groß-Schönau hat Alois Klinger seine Werkstätte zur Erzeugung von Feuerwerkskörpern. In diesem Holzbaue war der fast 78jährige Mann am Sonnabendvormittag da mit beschäftigt, Feuvrwerkskörper für das Schönlinder Schie ßen fertigzustellen. Auf ungeklärte Weife, möglicherweise durch die Einwirkung von Sonnenstrahlen, ist das leicht brennbare Material in Brand geraten. Klinger, der übri gens sehr schwerhörig ist, merkt« den Brand erst, als ein AAat einer für sich selbst Ist, was ihn In die Einsamkeit be- gleitet, und was keiner Ihm geben oder nehmen kann, Ist offenbar für ihn wesentlicher als olles, waS er besitzen oder auch in den Augen anderer sein mag. Schopenhauer. Lin tröstlicher IMitärromsn aus äer Vorkriegszeit, von Anton Schwsd. <22. Fortsetzung.» i-Rachüruck veiooten.» Es wäre schlimm geworden, wenn nicht der besonnene Büfettier am Saaleingong eingegrifsen hätte. „Die Polizei kommt!" schreit er laut in den Saal. Das wirkt. Blitzschnell lösen sich die Knäuel der Kämp fenden. Alles stiebt auseinander und müht sich, die Klei dung in Ordnung zu bringen. Der Saal kommt allmählich wieder zur Ruhe. Am Tische der Rekruten ist alles in Aufregung. „Man hat Rumbusch geschlagen!" sagt Gustel mit ent setzten Augen. „Das gibt einen Tanz zu Hause! Wir wol len doch lieber gehen!" Gustav sagt wütend: „Der verrückte Kerl... wiegelt den ganzen Saal auf! Kein Wunder, daß sie ihn so aus zahlten! Hat sich alles selber zuzusprechen! Aber gehen wallen wir! Gustel, ich gehe mit zu Vater und sage ihm Bescheid I" Kilian zahlt und sie brechen auf. Sie suchen eine stille Gastwirtschaft auf, in der die Gäste durch einen Zitherspieler unterhalten werden, trinken dort noch ein Bier, dann gehen sie heim. Die Stimmung ist zum Teufel! * In der Kaserne ist die Wache in Aufregung. Sie weiß schon über den Vorfall Bescheid und will von Kilian, Ra- baunke und Schnittchen Näheres hören. Der Wachunteroffizier fragt sie und Kilian erzählt, wie es geschehen ist. „Konntet ihr nicht beispringen? Habt ihr so zugesehen, wie man euren Sergeanten fast erschlägt?" Kilian sagt fest: „Das wollten wir alle, Herr Unter offizier, Spielmann an der Spitze; aber sie hatten uns ein geschlossen und es war unmöglich, aus dem Ring zu kom men. Ganz unmöglich! Die Söhne des Herrn Feldwebel und seine Tochter, die an unserem Tisch saßen, werden das bestätigen." „Jawohl, Eugen!" sagt Gustav zu dem Unteroffizier. „Mach -en Rekruten keinen Vorwurf! Rumbusch ist selber schuld daran. Sie konnten ihm nicht beispringen, wie ich selber nicht. Oder glaubst du, ich sehe zu, wie man Rum busch, der schließlich mit meinem Vater befreundet ist, nie- üerschlägt? Bin auch Soldat gewesen!" „Ich glaub dir, Gustav! Wenn du es sagst!" „Die Rekruten sind alles anständige Jungens! Muß denn den Rumbusch der Teufel reiten! Weiß doch, wie das Verhältnis hier in Straßburg zwischen den Elsässern und den Unteroffizieren ist! Das kennst du doch ganz ge nau." „Leider ... bin ja selber einmal in Mitleidenschaft ge zogen worden. Ist gut, Gustav!" G „Mit Rekruten gehst du tanzen!" wettert der Feld webel. „Das ist eine Schande." Gustel will sich verteidigen, aber Gustav winkt ihr zu. „Vater!" sagt Gustav ruhig. „Die Rekruten sind an ständige Kerls! Da sag kein Wort! Warum soll Gustel nicht mit denen tanzen? Ich sehe das nicht ein." „Du bist stille!" „Ich bin nicht stille! Schließlich bin ich 25 Jahre alt und nicht dein Rekrut. Gustel hat hier keine Schuld. Schuld hat nur der Rumbusch. Dein Freund Rumbusch... der hat sich selber alles zuzuschreiben. Ich glaube fast, die ihn verprügelten, die wußten, wer er ist!" „Halt den Mund!" „So weit gehts nun nicht! Den hast du mir früher verboten, jetzt nicht mehr! Wenn du etwa der Gustel jetzt was am Zeuge sticken willst, dann nehme Ich sie mit, dann kann sie bei m«iner Braut wohnen. Arbeit findet die überall!" Frau Wilhelmine, die große stramm« Frau des Feld webels, griff jetzt ein. „Ruhig, Mann! Jetzt habe ich auch 'n Wort mitzu reden! Gustav, erzähle einmal, wie ist das zugegangen?" Das tat Gustav. Nur in einer Sache fällte er etwas. Er behauptete, daß sie die Rekruten zufällig dort getroffen hatten, sonst aber ging er nicht ein Jota von der Wahrheit ab. Frau Wilhelmine nickte. „Ist man aut, Gustav! Die Gustel und ihr habt keine Schuld. Die hat sich Rumbusch zuzuschreiben. Jawoll! Der Mann muß doch wissen, wie weit er zu gehen hat. Und die Rekruten soll er an einem dienstfreien Sonntagnachmit tag in Ruhe lassen! Das soll er! Die armen Kerls haben so nichts! Gustel bleibt zu Hause. Ich brauche sie! Und -aß ihr Vater kein grobes Wort mehr sagen wird, das ver sprech ich dir, Gustav!" Damit war -er Zwist beigelegt. Der Oberst war außer sich, als er erfuhr, daß man Rumbusch ins Lazarett eingeliefert habe. Der Adjutant erstattete ihm Bericht. „Vom Generalkommando ist angerufen worden, Herr Oberst. Exzellenz bittet Sie, die Angelegenheit aufs pein lichste zu untersuchen und ihm Bericht zu erstatten." „Verdammt« Geschichte! Was meinen Sie, Herr Ober leutnant? Wer, sagten Sie, war von den Rekruten be teiligt?" „Die Rekruten Spielmann, Wederkomm, Rabaunke und Schnittchen!" „Ah. . . !" „Am Tische der Rekruten saßen ferner die beiden Söh ne des Feldwebels Knebelbach und seine Tochter." „Ich möchte sofort die Rekruten vernehmen. Ich will klar sehen, wie alles vor sich gegangen ist. Jeden werde ich einzeln vernehmen. Zunächst Spielmann!" „Befehl, Herr Oberst!" , Eine Viertelstunde später stand Spielmann vor dem Obersten. „Das ist ja eine verfluchte Schweinerei, Spielmunn, das da im Tivoli. Was Haven Sie da eingerührt?" „Herr Oberst, darf ich den Vorfall berichten, wie er sich abgespielt hat?" „Reden Sie!" Ausführlich berichtete Spielmann. Klar waren seine Sätze und nicht die geringste Unsicherheit war zu spüren. Der Oberst hörte ihn an, ohne ihn zu unterbrechen. „Nach Ihrer Schilderung hatte also Sergeant Rum busch den ganzen bedauerlichen Vorfall selbst heraufbe schworen?" „Jawohl, Herr Oberst!" Nach ihm wurden die drei anderen, jeder einzeln, ver nommen, die ihr« Aussagen klar und präzis machten und die sich restlos mit den Aussagen Spielmanns deckten. Der Oberst wurde milder. Er ließ alle drei abtreten und wandte sich an seinen Adjutanten. „Was meinen Sie, Herr Oberleutnant?" „Herr Oberst, die Aussagen der vier Rekruten scheinen der Wahrheit restlos zu entsprechen." „Ich glaube «s auch! Nun, wir werden noch die Söhne des Feldwebels, seine Tochter und die anwesenden Unter offizier« vernehmen. Dann werden wir entscheiden." Am nächsten Tage meldete sich der Oberst bei dem kommandierenden General. Exzellenz von der Berghe empfing ihn ungnädig. „Haben Sie die Schuldigen bestraft?" „Die Schuldigen sind Zivilisten, Exzellenz. Di« Polizei versucht, sie festzustellen." „Und die Rekruten?" „Sind an dem Vorfall unschuldig. Der einzige Schul dige ist der Sergeant Rumbusch, der den ganzen Vorfall heraufbeschworen hat und der zur Zeit noch im Lazarett liegt. Wollen Exzellenz in die Protokolle Einsicht nehmen?" „Ich bitte darum!" Der General laß die Protokolle aufmerksam durch, nickte mehrmals. Dann räusperte «r sich. „Ist... Sergeant Rumbusch schwer verletzt?" „Eine leichte Gehirnerschütterung meldet das Laza rett, sonst ungefährliche Verletzung. Er wird in drei bis vier Tagen seinen Dienst wieder antreten können." „Acht Tage strengen Arrest! Zurückversetzung zum Unteroffizier!" „Jawohl, Exzellenz!" „Dieser verdammte Kerl! Am liebsten möchte ich ihm den Prozeß machen und vor ein Kriegsgericht stellen. Auf Festung gehört der Kerl! Soll die Rekruten außerdienstlich in Ruhe lassen! Ich bitte, dem Manne die gebührende Auf merksamkeit zu schenken." „Jawohl, Exzellenz!" „Verdirbt mir die ganzen Rekruten! Gibt ein schlech tes Beispiel. Sie wissen ja, was für ein unruhiger Boden Straßburg ist. Soll die Bevölkerung durch die Launen eines Unteroffiziers in Unruhe versetzt werden? Soll ein Kerl den Ausgleich, der uns am Herzen liegt, stören dürfen? Das wäre doch der Teufül" „Ich stimme Exzellenz restlos bei!" Der General schlug einen freundlicheren Ton an. „Setzen Sie 'sich doch, lieber Oberst. Ich muß mit Ihnen noch über eine wichtige Angelegenheit sprechen. Es ist «kn sehr wichtiges Schreiben vom Kriegsministerium eingetrof fen, über das ich mit den Herren Regimentskommandeuren noch ausführlich sprechen mutz. Ich spreche jetzt privat mit Ihnen." „Jawohl, Exzellenz!" „Hören Sie zu, Herr Oberst. Die Nachrichtenabteilung des Kriegsministeriums hat durch ihre geheimen Agenten in Paris erfahren, daß unser« Nachbarn gegenwärtig stark bemüht sind.... die Pläne der Festung Straßburg in die Hände zu bekommen." „Das waren sie schon immer, Exzellenz!" „Ja... aber diesmal scheinbar mit mehr Erfolg. E» ist Tatsache, -aß das französische Kriegsministerium be- reits wichtig« Einzelheiten über die Festung Straßburg in seinen? Besitz hat." „Wie soll da» möglich sein, Exzellenz?" „Es gibt überall Verräter, Herr Oberst. Wir müssen die Augen offen halten. Der Gedanke, daß ein... Sol dat... oder gar ein Offizier... sich zu einer solchen Hand lungsweise gegen sein Vaterland hergeben sollte, ist nichl glaubhaft. Ich... wehre mich gegen den Gedanken. Nun besteht ja die Möglichkeit, daß... es jemand ohne seinen Willen tut!" „Die Möglichkeit ist gegeben, Exzellenz! Da wird mal das geschwatzt, mal da». Und «in kluger Kopf macht sich aus vielen kleinen Bildern ein großes Bild." „Aber... es sieht doch ander« au». L« muß inner halb unseres Bezirks ein«... od«r mrhrere Personen geben, die bewußt Spionage treiben." „Exzellenz!" lFortsetzung folgt.)