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mfwarten rlelstarken >en. Auf hingewle- dem Plag ». L«lig. chr Inter- on Groß- Sttendors. m sich in , fälligen zu rech. unerwar- ! wurden, ragenden , Beginn Morgen der zwar iner ganz Bischofs- !> Kampf- n Gegner nrn- und Putzkauer wird ihr allen für Iv. Dreb» nittag» 8 rebnitz I. lau I die ieidungs- ntsenden, rantierrn itz). trieb. 4 mnabend eukircher ffreudige i» Nicht- ,er. Die r Befet. aben die K4 Uhr. u vorm. i. Heute n Wil- schlagen >d unter arm. 10 t Spiel, anläßlich > beiden nur aus zen eine en Sieg iportklub «gleichen, hten auf ;lich aus : 9 her- che wird in der unsere Unsrigen rsten sie Oppach »enrundc en. In SC., in Leipzig hen Po< sonntag, dresdner e Früh" ennspori raebnis! i>ährige, Rennen en Ren- lfrieden- Magdc- 1 Uhr: ;. Juni, >uf Kin> hte und Chris«. r-S chenver- »«»i Lvrrntas / Beiblatt zu Br. 128 des „Sächsischen Erzählers". Mensch wird Landschaft. Ein braunes Feld, umsäumt von Grüngelände . . . Ist es ein Ackergrund? Ein Kämpfevheer? Wie hunderttausend Halme heben Hände Sich sonnenwärts, daß sie das Licht verklär'. Ergriffen ahnen wir Teschickoerrvandtschaft; Ein Wunder wind uns herrlich offenbar: Entflammt« Menschen werden Glied der Landschaft Und sind mit ihr verbunden immerdar. Als buntes Blüh'n, als goldnes Früchtetragen, Als namenlose, braune Scholle nur, So reifen sie entgegen fernen Tagen, Im Tiefsten eins mit deutscher Gott-Natur! Heinrich Anacker. Dom Zauber der Nächte. Von Hans Bethge. Wer den Erinnerungen seines Lebens nachgeht, wird manche unvergeßliche Nacht in ihnen grüßen. Für viele enthalten die Nächte das Teuerste, was ihnen das Dasein überhaupt beschert hat. Vielen erschiene das dahingeflos sene Leben leer, wenn die Nächte nicht gewesen wären, mit ihren Erlebnissen, ihren. Träumen, ihrem lodernden Auf ruhr des Herzens. Nächte! In euch schlafen die Begebenheiten übermü tiger Jahre und Stunden. Ihr seid ganz erMt von den Abenteuern der Liebe und des Hasses. Ihr seid voll von Geheimnissen, an euch hängt der Duft seliger. Stunden des Rausches und der Verklärung. Ihr zittert von Worten der Sehnsucht und der Erfüllung. In euch keimen Gedanken auf, dunkle und schimmernde, in euch zittert es, in euch blüht es, in euch duftet es berauschend. Ihr erfüllt die Wünsche der Liebe, ihr zeigt uns die Bilder anderer Wel ten; zauberisch liegen die Gärten in euch da. Ihr spendet uns den alles heilenden Balsam Schlaf, ihr laßt uns freilich auch matt, mit heißen Gedanken des Grauens, schlaflos auf dem Lager der Verzweiflung schmachten. Der Tag ist hell, man sieht alles in einem klaren und nüchternen Licht, aber die Nacht webt wunderliche Schleier um die Dinge, um die Gestalten und um die Sinne der Menschen. Und was der Schüchterne bei Tag nicht wagte, er wagt es bei Nacht, ermuntert von dem verführerischen Mond, dem. Freunde der Liebenden. Wenn ich im Garten der Erinnerung gehe, denke ich oft an Nächte zurück. Ich denke an Nächte, die wir als Studenten auf einem deutschen Fluß durchzechten. Wir saßen in Gondeln, die mit Blumengewinden bekränzt waren; Lampions schwank ten' um uns her, und wir sangen. Der Duft des Flieders kam vom Ufer herüber. Lau wehte der Nachtwind an unsr« Stirnen. Wir waren voll Uebevmüt, voll Kraft, voll hoch-fliegender Pläne. Einer stieg trunken auf das Heck der Gondel, sprach phantastische Worte, taumelte, stürzte in das Wasser und ertrank. Die Lieder verstummten, die Gondeln schlichen heim. Ich denke an Träume — an unheimliche Träume, aus denen man aufschreckt mit einem Schrei; an wundervolle Träume, aus denen man ungern erwacht, erstaunt und be dauernd, daß sie nicht Wahrheit sind; an Träume, in denen man mit längst Verstorbenen verkehrt, als ob sie lebend wä ren; in denen man herrliche Taten vollbringt, die einem das Leben immer versagt. Ich denke an Gewitter bei Nacht. Ich sehe eine bren nende Mühle auf dem Feld, deren glühende Flügel sich langsam in Bewegung setzten, bis sie Zusammenstürzen, — ein gewaltiger Anblick. Ich denke an unheimliche Begräb nisse in Portugal, die bei Nacht stattfinüen; die Leiche wird, allen sichtbar, in einem offenen Sarge getragen, von Fak- kslträgsrn begleitet, und eine schaurige Musik ertönt. Ich denke an nächtlichen Sturm auf dem Meere, an Liebes schwüre, die nie gehalten wurden, an nächtliche Ritte und Wanderungen, an dunkle Rufe und Lieder bei Nacht, an das Gleiten einsamer Schiffe, an Tänze auf dem Rasen im Mondlicht, an weiße Schultern, an Lachen, an Uebermut, an Verlassenheit, an Rosen, an Schmerzen und Trauer. — Eine letzte Nacht wird kommen, ich kenne sie nicht. Wo wird sie mich treffen? Werde ich auf weißem Schiff durch die. Wogen des Ozeans treiben, die knarrenden Masten zu Häupten, unten das wundervolle, geliebte, ewig geheimnis volle Rauschen der aufgerissenen See? Werde ich in einem blühenden deutschen Garten sitzen, mit Freunden zechen und lachen? Werde ich irgendwo ahnungslos den Mond onsehen, aufrecht, schwärmerisch und leicht, oder werde ich daliegen, krumm gebogen von Schmerzen, zerwühlt und jammernd in trostloser Verzweiflung? Was wird zuletzt an meine Seele rühren: ein Duft, ein Klang, ein Schmerz — oder ein Traum? Wo werde ich weilen, in Hütte oder Palast, auf einsamer Landstraße, in einem rollenden Zug der Eisenbahn, in einer spanischen Schenke, in einem Luft ballon oder - in einer bunten, von Papierlaternen um» schwankten Gondel? Werde ich tanzen? Wird mein Haupt on der runden Schulter einer Geliebten ruhen? Werde ich über den Büchern alter, längst gestorbener Dichter sinnen, wird Musik mein Ohr erreichen oder das Stöhnen meiner eigenen vertrockneten Lippen, winterlicher Nordwind, der durch die Wälder braust, oder das Friihlmgswehen in Ka- melienbäumen? Werde ich durch die Großstadt schreiten, müde und alt, den letzten Becher edlen Weines in vertrau ter Schenke schlürfen und heimwandelnü die trüben Augen noch einmal mit den weltlichen Bildern der Freude sülldn? Werde ich einsam in heißem Bette schmachten, fiebernd, krank, an hoffnungslosen Strand geworfen vom wilden Meere des Lebens, voll Sehnsucht nach dem Ende? Ich grüße dich letzte, unbekannte, rätselvolle Nacht, dich, letztes Dunkel, euch, letzte silberne Sterne, dich, o Mensch, auf den der letzte Strahl meines brechenden Auges fallen wird. Ich grüße euch: seid mir gnädig, ich weiß, daß ihr kommen werdet, so wie ich weiß, daß ich über euch hin aus entgleiten werde, verwehend in das unbegriffene Nichts, in das schwebende All, in das ewig Ungebundene, in die göttliche Freiheit, der ich entstamme. — Sei gegrüßt, letzte, unbekannte, geheimnisschwere Nacht! Afrikanische Brautfahrt. Skizze von G. W. A. T h i e n e man n - G r o e g. Ernst Maurer war einer von den Stillen. Schon 1900 hatte er sich bei seiner Entlassung von der Truppe selbstän dig gemacht. Nun besaß er in Windhuk ein schönes großes Anwesen. Seit langem mein Nachbar, kam er mit allen Sorgen und Geschäftssachen zu mir. Daraus hatte sich eine stille Freundschaft entwickelt. Er trank wenig, spielte nicht. Ein offenes Soldatenhemd bedeckte die Brust, ein paar Kom mißstiefel und eine alte Khakihose Bein und Fuß. Sonn tags wurde eine saubere Garnitur angezogen und zur Feier des Tages durch eine weiße Jacke ergänzt. Wie er sich so präsentierte, stellte Maurer — offen ge standen — kein Frauenideal dar. Ich wäre auch nie auf den Gedanken gekommen, daß er sich mit Heiratsfragen überhaupt beschäftigte. Um so erstaunter war ich, als Ernst eines Abends zu mir kam, mit der Bitte, ihn auf einige Tage nach Swakopmund, unserem Hafenstädtchen, zu be gleiten. Auf meine verwunderte Frage rückte er mit der Ant wort heraus. Er hatte durch Verwandte zu Hause nach einer Frau gesucht und auch wirklich in der Tochter eines Besitzers aus seinem Heimatort etwas Passendes gefunden. Schon vor Monaten waren Bild und Brief von ihr gekom men. Sie habe kein Vermögen, sei aber arbeitsam und flei ßig und wolle eine treue Frau sein. Ernst hatte ihr darauf außer dem Reisegeld noch zwei tausend Mark überwiesen, damit sie den nötigen Hausrat, Wäsche — und was so alles dazugehört — von Deutschland mitbringen, solle. Vor zwei Wochen war sie aus Hamburg abgefahren, und in den nächsten Tagen mußte der Dampfer in Swakop mund ankommen. Es war damals üblich, sich gleich am Tage nach der Ankunft in Swakopmund trauen zu lassen. Hochzeitsreisen fielen aus. Die Zunge Frau Hatto ihre schöne Seereise hinter sich, und das eigene Heim bot ihr an und für sich schon viel Abwechslung und Neuerleben, wäh rend ihm die junge Ehe seinen Beruf und Besitz erst beson ders wertvoll machte . . . ganz abgesehen von dem Neid der unbeweibten Freunde. Ich sollte also mit Ernst auf die Brautfahrt gehen. Da gab's natürlich kein langes Besinnen, das war Ehrensache. Schnell hatte ich für Vertretung gesorgt, auch Ernst hatte seine Leute genau unterrichtet; wir fuhren los. Ueber den Zweck der Reise ließen wir nicht das geringste verlauten — wir waren geschäftlich unterwegs. Damals brauchte man zwei volle Tage mit dem Bähn chen bis zur Küste; wir hatten also genügend Zeit, alles durchzusprechen. Erst galt es, den guten Ernst zu überzeu gen, daß es mit dem Herumlaufen in Hemd und Hose, ohne Kragen, nun vorbei sei. Schon das Bild der Braut zeigte, daß wir ein gut geschultes, blitzsauberes Mädchen erwarten konnten. Ernst mit seinem Wildwestbart, seinem alten Khakianzug und den Militärschuhen mußte also eine gründ liche Wandlung durchmachen und gänzlich neu eingeklcidet werden, ehe er sich seiner Braut vorstellen konnte. Es dauerte lange, bis er begriff ... So schwer und umständ lich hatte er sich das Heiraten doch nicht vorgestellt. Endlich war Swakopmund erreicht. Glücklich erwisch ten wir noch zwei Zimmer bei unserem Freund Heinemann im „Kühlen Strande" und erfuhren zu unserer Erleichte rung, daß der Dampfer erst in zwei Tagen cintreffen werde. Am nächsten Morgen ging cs sofort zu „Tippclskirch", und die Einkleidung begann. Ernst ließ alles kopfschüttelnd über sich ergehen. Ich schleppte ihn zum Friseur, der Ur waldbart fiel, Haar und Schnurrbart wurden bearbeitet — der Mann war fast nicht mehr zu erkennen. Im Hotel lag die neue Kleidung bereit; das Anziehen kostete viel Schweiß, viel Schimpfen. Die schlimmsten Klip pen wurden aber schließlich überwunden. Ernst erblickte im Spiegel einen in tadellosen blauen Anzug gekleideten, gut frisierten Herrn mit eleganter Wäsche und war nun selbst zufrieden. Wir meldeten beim Standesamt die Trauung an; ein Zimmer für die Braut war bestellt, ein Blumenstrauß ebenfalls — kurz, alles in schönster Ordnung. Morgen kam der Dampfer, übermorgen würde die Trauung stattfinden, am dritten Tage sollte es nach Windhuk zurllckgehen. Je näher aber die Ankunft der Zukünftigen rückte, desto gedrückter wurde mein Begleiter. Immer wieder zog er an seinem Kragen herum, er war im Lampenfiebcr. Schon am Abend hatte er mich kleinmütig gefragt, ob er wohl seiner Brant genügen werde, ob sie einen Mann wie ihn liebgewinnen würde . . . Mit großer Mühe war es mir endlich gelungen,' die Be denken zu zerstreuen. Als ich ihn am anderen Tage dann beim Frühstück traf, wußte ich, daß er sich die ganze Nacht wieder mit seinen Fragen gequält hatte. Der Dampfer war in Sicht. Wir standen mit Blumen bewaffnet auf der Brücke, um uns von einem Schlepper an Börd führen zu lassen. Hier machte Ernst den ersten Ver such zu kneifen. „Fahr Du an Bord! Bringe sie an Land! Ich erwarte Euch im Hotel." Nur meiner Drohung, ihn dann im Stiche zu lassen und sofort nach Hause zu fahren, gelang es, Ernst in den Schlepper zu bekommen., ... An Bord galt es. zunächst, sich Durch die vielen Bekann ten durchzuarbeitsn und einen Steward zu erwischen. Ernst war zu keiner Frage zu bewegen und wollte erst das Aus schiffen der übrigen Reisenden abwartrn. So setzte ich ihn in die Bar und brgab mich auf die Suche. Nach vielem Hin und Her gab mir eine Stewardeß einen Wink und zeigte nach dem Heck des Schiffes. Dort standen, hinter Ausbauten versteckt zwei Menschen; ein dringlich sprach ein Mann in Schutztruppenuniform auf eine hochgewachsene Blondine ein, die in schmerzlichem Weinen ihr Tuch an die Augen hielt. Das konnte ja gut werden! Ein Glück, daß Ernst in der Bar saß. Ich ging auf das Paar zu, meine diskrete Annäherung durch Husten avisierend. „Fräulein Helger?" Ehe ich mich vorstellen konnte, war der Wachtmeister zu mir getreten: „Aber Sie kenne ich doch! Sie sind doch Groeg aus Windhuk. Wir dachten. Sie seien der Bräuti gam von Fräulein Helger, Herr Maurer." Nun erkannte ich einen alten Feldkamcraden, der seine Verwundung in der Heimat geheilt hatte und wieder in» Land kam, um in den Polizeidienst übernommen zu wer den. Wir begrüßten uns herzlich. Dann machte ich Fräu lein Helger kurz Mitteilung, daß ihr Bcrlobter unten in der Bar warte. Das Mädel konnte vor Weinen nicht sprechen. Hilfe, der Wachtmeister, machte auch den Eindruck eines nicht ganz Normalen. Und erst meinen wiederholten Bitten um Aufklärung gelang es, ihn zu beruhigen. Wir setzten uns beide in eine stille Ecke, und hier erfuhr ich dann: Hilfe war in Hamburg an Bord gekommen und hatte das Fräulein Helger kennen gelernt. Obwohl er wußte, daß sie von ihrem Bräutigam erwartet wurde, hatten sie sich doch in einander verliebt. Das Mädel war standhaft geblieben, sie hatten sich im stillen damit nbgefundcn, bis — ja eben, bis es ans Abschicdnehmen ging. Da war es zu viel gewor den, da schmolz alle künstliche Hcrzenspanzerung. Heulend über ihr trauriges Geschick standen sic hier an der Reling. Immer wieder fragte Hilse, ob wohl Maurer seine Braut freigebe. Aber selbst dann blieb noch die Schwierig keit mit dem Gelbe. Waren doch rund 2500 Mark in der Reise und in der Aussteuer des Mädels angelegt. Hilfe hatte kein Geld. Alle diese Fragen stürmten auf mich ein, dazu die Trauer der beiden, wackeren Menschen. Was würde Ernst sagen? Hier hieß cs schnell handeln. „Sie beide lassen sich sofort ausbooten, gehen an Land und nehmen das Zimmer für Fräulein Helger im Hansa- hotel. Sie, Hilse, wohnen im „Kühlen Strande", wir eben- falls. Bleiben Sic beide zu Hause, daß ich Sie jederzeit er reichen kann!" Nicht gerade in rosiger Stimmung kam ich in die Bar, wo Ernst mit seinem Blumenstrauß "saß. Es schien ihm geradezu eine Erleichterung, daß ich allein kam. Ilm Zeit zu gewinnen, bestellte ich Essen und Trinken, sagte ihm nur kurz, daß seine Braut schon an Land sei, wo wir sie treffen würden, und lotste ihn in ein stilles Eckchen. Während des Essens begann ich nun langsam mit der Geschichte hcrauszurücken, erzählte aber so, als handle es sich um eine andere junge Dame. Ernst zeigte regstes Mit gefühl und meinte, die beiden sollten sich doch offen mit dem Bräutigam aussprechen. Der würde doch so viel Einsicht haben,"kein Mädel an sich zu ketten, das einen anderen liebt. Endlich kam ich mit der Wahrheit heraus. Da lernte ich den ehrlichen Kerl erst richtig kennen. Fröhlich schlug er mir auf die Schulter. „Ist cs nun nicht ein Glück, daß mir niemandem etwas gesagt haben? Wir werden uns den Hilse ansehen. Gefällt er mir auch, dann feiern wir mit den beiden Verlobung, und ich schenke dem Mädel seine Ausstattung und die Reisekosten als Mitgift." Alles ändere hätte ich ermaßet. Der gute Ernst war wie verwandelt. Zum Bullauge hinaus flogen die Blu men. Bis ins kleinste mußte ich ihm immer wieder erzäh len, wie ich die beiden getroffen. Bei der Schilderung des traurigen Bildes hätte er am liebsten mitgcheult. Wir fuhren in fröhlicher Stimmung an Land Erst kam der Hilse dran. Etwas blaß stand der lange Wachtmeister vor Ernst, dem er seiner Ansicht nach das Glück zerstört hatte. Aber der zeigte gar keine Traurig keit, im Gegenteil: ehrlichste Freude. Alle Bedenken ver flogen, und das Angebot Hilsc's, monatlich 75 Mark abzu-, zahlen, wurde rundweg abgclehnt. „Das Mädel ist aus meinem Heimatdorf. Ich bin so ungefähr der Brautvater, will auch Pate werden, und das kann ruhig was kosten", meinte der Gute. Inzwischen saß das arme Mädchen im Hotelzimmer. Schleunigst machten wir drei uns Arm in Arm auf den Weg. Entsetztere Augen kann niemand machen als die gute Paula — so hieß sic jetzt für uns drei —, die dieses »e'r- gniigte Trio in ihr Hotelzimmer cintreten sah. In mohlgesetzter Rede erklärte ich die Lage, zeigte, den eigentlichen Bräutigam und machte die ganze Hcldcngröße- Ernst's klar. Erst glaubte die Verblüffte nichts. Ass ihr dann die ganze Wahrheit aufging: die Mitgift, die Verln-s bring mit ihrem geliebten Wachtmeister, da flog sie uns dreien um den Hals und küßte uns prozentual ab. Ich bc-' kam nur eine Kostprobe, Ernst erheblich mehr, die große Portion erhielt der Hilse ... Alle vier fuhren wir am nächsten Tag mit dein Bähn chen in Richtung Windhuk ab. Das mar eine fröhliche Reise. Ernst hatte sofort seinen blauen Anzug verstaut. Er trug wieder den geliebten Khaki, aber seiner gewesenen; Braut "zuliebe reue weiße Schuhe und einen weißen Pad-- kragen. Traum der Bäuerin. Skizze von Zoe Droysc n. Die junge Bäuerin hat ihren ersten Sohn geboren. Er wird einmal der Er-be des Hofes sein. Rosig und rundlich liegt das Kind in den Kissen und schaut mit großen Augen vor sich hin, als sähe cs schöne und seltsame" Dinge neben der Wiege. Ein paar Schöpfchen blonder Haare stehen steil wie Flämmchcn um den kleinen Kopf. Ja, da liegt nun -er Junge in der Wiege, in der seit Generationen schon die Kinder dieses Hofes den ersten Schlaf ins Leben hinein schliefen. Und auch dieser wird einmal wie jene den Pflug über den Acker führen und dem Hofe getreulich vorstehcn. Der Sommertag glüht heiß und hell ums Haus. Er schickt Vogelgezwitscher und Sonnenschein m die stille