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2. Bei-latt -» Sl«m»er 7«. Der Sächsische Erzähler -e» 81. «Lrz 1984 Aus Bischofswerda und Umgegend. Bischofswerda, S1. März. Zeuge-er Auferstehung. tOst«rsonntag,gedank«n.) Dar wird <ür Aufgabe und Verantwortuna der Ava« ftelr gekennzeichnet: er ist Zeuge dex Auferstehung Jesu Christi. Damit fft auch die Ausgabe und Demutwortung der Kirch« ausgesprochen. Dur Kirch« aber sind di« Shrtst«». Auferstehung l Jesus Christus hat den Tod besiegt, die Hölle zerrissen, den Teufel bezwungen. Jesu« Christus lebt. Dar wirkliche Leben ist in ihm da, das von Tod, Teufet, Sünde befreit« Leben. Durchbruch ist er, Ausblick, Freiheit, Gewißheit. Das Unbegreifliche ist geschehen und ist in ihm Gegenwart: eine neue Welt, di« Wett Gotte«. Davon wird geredet mitten in der andern Welt, in unsrer Wett, in der Welt des Todes, in der von Tod, Teu fel, Sünde beherrschten Welt. In ihr haben wir Angst. Dor dem Tode und den Gewalten des Todes haben wir Angst. Leib und Seele sind bedroht vom Tod«. Uebevall begegnet uns der Tod. Er Met das Fleisch, aber er tötet auch die Seele. Er greift nach der Freude und nach der Hoffnung. Er schreitet durch die Reihen der Alten, ober ebenso auch durch di« der Jungen. Er schreitet durch die Gästen, abe? auch Wer die schonen großen Platze; er grinst Uns an in den dumpfen dunklen Hinterhöfen, aber er be gegnet uns auch in den Pmnkräumen der Reichen. Wo wäre er nicht? Wann brauchten wir ihn nicht zu fürchten? Der Hauch des Todes liegt über uns allen und über allem wie «in Nebel. Der Nebel wird durchstoßen: Jesu, Christus, ist aufer- ftandeni Davon — gerade davon! — soll die Kirche reden, die Kirche der Avostelzeit ebenso wie di« Kirche heute. Da« wird glaubwürdig nur so geschehen, daß der ganze Mensch mit Leib und Seele, mit seinem Lieben und Hoffen, mir spinem Tun und Leiden davon ergriffen ist. Wort« tun es Nicht. Das Lebenszeugnis von dieser Tatsache aber sprengt di« Worte. Wie kann es geschehen, haß dar Zeugnis von neuem glaubwürdig unter uns und durch uns geschehe? Nicht durch un«. Wir bleiben leer von uns aus. Gott selbst in Jesu» Christus gebe in uns hinein und durch uns das Zeug nis von diesem Leben, von diesem Sieg! —* «Aus mein« Leben, Garten". So betitelt sich «in Bändchen Gedicht«, das Herr vr. wsä. Wern « r, der nicht nur als Arzt» sondern auch als Lyriker besten« bekannt ist, in unserem Verlage herausgegeben hat. Es sind etwa fünf zig Stimmungegedichte, denen noch ein Anhang „Gedanken" beigegeben ist. Aus Gedichten und Gedanken bricht in war men Herzenstönen ein Gemütsdrang hervor, der sich vielfach in einem schönen, reinen Gottesglauben äußert. In schlichter Innigkeit offenbart sich uns reicher Gedankengehalt. Die Stimmungen, durch die ein tiefernster Zug geht, sind dem Leben entnommen und weisen meist auf das Ende alle» Ir dischen und da« Ewig«, Unveränderliche, bin. Jedem Freunde ernster, besinnlicher Lyrik wird dar Bändchen Freud« berei ten. Es ist zum Dreise von 60 Pfg. in unserer Geschäftsstelle käuflich. Der Erlös wird zu einem guten Zwecke im Sinne unseres obersten Führers verwendet. Bei dieser Gelegenheit darf erwähnt werden, daß Herr vr. Werner kürzlich dem Volkskanzler Adolf Hitler einige ihm gewidmete Gedichte überreichen ließ. Er hat hierauf ein Bild mit der eigenhän digen Unterschrift des Führer» und einem Dankschreiben aus der Kanzlei erhalten, in welchem mitgeteilt wird, daß sich der Führer über die in den Gedichten zum Ausdruck ge brachte Verehrung sehr gefreut hat. —* Postdlenst zu Ostern. Am 1. Feiertag wird beim hiesigen Postamt eine Brief-, Geld- und Paketzustel lung ausgefiihrt. Am 2. Feiertag findet — abgesehen von Eilsendungen — keine Zustellung statt. Die Postschalter sind an beiden Feiertagen wie an Sonntagen von 8 bis v Uhr geöffnet. —* Aerztllcher Dienst am 1. Osterfeiertag: Herr Dr. Werner; am 2. Osterfeiertag: Herr Dr. Roch. Sonn tags- und Nachtdienst in den Apotheken: Stadt-Apotheke, Altmarkt. — Sanitäts-Auto: Sonntags: Anruf Polizel- -*«ue von dem Lithographen Adolf Mo- wach« Nr. 4« und 47. Wochentag«: SanitätShaus Richter. Dresdner Straße S, Anruf Nr. 347. —* «ne bedeutende Berkehrnverbesierung steht auf der Bahnllni« Bischofswerda—-Elstra—Kamenz bevor. Wie wir vor einiger Zett berichten konnten» hat d«r Verkehr«-und Berschönerungsoereln Bischofswerda bei der letzten Fahr- playbesprechung Klage Wer die mangelhafte Verbindung nach Berlin Wer Kamenz—Kottbus geführt. Diese Streck« ist nämlich die kürzeste und infolgedessen die billigst« Verbin dung nach der Reich-Hauptstadt. Diese berechtigte Klage hat sichoie Reichsbahnoerwaltunaosfenbarzu Herzen genommen, denn wir erhalten soeben di« Mitteilung, daß zu den 24 Eisen bahnstrecken, die mit Schienenzeppelin oder dem „Fliegenden Hamburger", wie er auch genannt wird, befahren werden, die Linie Bischofswerda—Kamenz gehört. Der Betrieb wird mor gen Sonntag, d. 1. 4., eröffnet. Mit dem erstmaligen Einsetzen soll zunächst nur der verstärkte Feiertagsverkehr bewältigtwer- den, der ja schon durch die Anziehungskraft des neuen Verkehrs mittels außergewöhnlich gesteigert wird. Der Fahrplan bleibt vorläufig der alt« und die darin vorgesehenen Fahrten werden wie bisher mit Dampfzüaen ausgeführt werden. Der Schienenzeppelin wird also nur in den Zwischenpausen nach Bedarf verkehren. Wie wir wetter erfahren, wird dieser Schnelltriebwagen, der ein« Geschwindigkeit von öS bis 120 Stundenkilometern entwickelt, den Namen „Verfliegen- de Elstraer" erhalten. Bekanntlich stören diesen fabel haften Schnellzug die scharfen Kurven nicht lm geringsten, denn die Räder werden durch die vorhandenen starken Mag neten auf den Schienen festgehalten, so daß ein Heraussprin gen ganz unmöglich ist. Ein Umkippen ist durch das einge baute Schiffskreisel gleichfalls ausgeschlossen. Man fährt trotz des riesigen Tempos des „Fliegenden Elstraers" sicherer als in den allen Zügen dieses Bähnchens. Wie wir noch ver nehmen, werden am Bahnübergang am „Löwen" besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Der „Fliegende Elstraer" kann, so lange er nicht auf Fahrt ist, morgen auf dem Bahn- Hof kostenlos besichtigt werden. —* Anfall. Gestern mittag gegen 12 Uhr wurde an der gefährlichen Kurve Bautzener Straße — Markt ein Fußgänger von einem mit zwei Personen besetzten Motor, rad angefahren und auf die Straße geschleudert. Bei dem Unfall entstand Sachschaden. —* 75jährig« Geschäsl- Iublläum. Am 1. April 1934 kann die Durchlchreibebücher-Fabrik, Lithogr. Kunstanstalt, Stein- und Buchdruckerei, Schneider LWeis«, vorm. A. Mothes Nachf., jetziger Inh. Paul Weise, den Tag ihre» 7öjährigrn Geschäfts-Jubiläums begehen. Die Firma wurde am 1. April 18S9 von dem Lithographen Adolf Mo thes gegründet. Die ersten Geschäftsräume, verbunden mit einer Papier- und Schreibwaren-Handlung, befanden sich in dem Hause Altmarkt 29. Nach einigen Jahren wurden sie nach dem Grundstück Kamenzer Straße 27/29 und 187S nach dem neu errichteten Grundstücke Kamenzer Str. 30 verlegt. Die Firma beschäftigte sich damals mit der Herstellung von Kranzschleifen, Trauerkarten, künstl. Palmw«d«ln, gepräg ten Borden ujw. Nachdem 1898 und 1900 die Firma ihr« Besitzer gewechselt hatte, übernahm am 1.1.1910 Herr Otto Schneider als Fachmann käuflich Firma und Grundstück. Unter seiner Führung entwickelte sich der Betrieb stetig. Her gestellt wurden jetzt neben allen Drucksachen für den fami liären und kaufmännischen Bedarf vor allem Etiketten, Pla kate, Knopfkarten, bedruckte Bunt- und Lurusvapier«. Am 1 April 1924 trat Herr Kaufmann Paul Weise als Gesell schafter in die Firma ein. Unter seiner tätigen Mitwirkung wuchsen das Betätigungsfeld und der Kundenkreis. Die zu eng gewordenen Geschäftsräume wurden durch Erweite rungsbauten vergrößert und neue Maschinen aufgestellt, um die Fabrikation von Durchschreibebachern, Faltschachteln, Packungen und Kalendern aufzunehmen. Am 11. Dezem ber 1927 verstarb Herr Otto Schneider, und am 1. Januar 1929 übernahm Herr Paul Weise, nachdem bl« 81. Dezem ber 1928 der Betrieb mit der Witwe des Verstorbenen wel- tergeführt worden war, die Firma als Allelninhaber. Sein ganzes Streben war darauf gerichtet, die Leistungsfähigkeit des Betriebes zu steigern und zeitgemäß umzugestatten. Mit der Steigerung der Leistungsfähigkeit wuchs auch das Ab- atzgebiet, das weit über die Grenzen Bischofswerda« und einer näheren Umgebung hinauereicht. Di« Jahre des wirtschaftlichen Niedergangs, die sich besonders auch im gra- vhischen Gewerbe bemerkbar machten, hielt die Firma dank der Umsicht und Geschäftstüchtigkeit de» Inhaber« ohne Ein schränkungen durch und ist in erfreulicher Weiterentwick lung, so daß im vergangenen Jahre der längst notwendige Erweiterungs- bzw. Umbau der Büro- und Fabrikräume vorgenommen werden mußte. So gerüstet beginnt denn am 1. April 1984 ein neuer Abschnitt de« Bestehen» der Fir ma. Durch Schaffung deutscher Wertarbeit schaltet auch sie sich in den großen Aufbau der heimischen und damit der deutschen Wirtschaft ein. Einheit-Mietvertrag n. Hau-or-«n«g. Zwischen dem Verband der sächsischen Grund- und Haus- öesttzerverein, e. v. und dem Landesverband im Bund Deut scher Mietervereln« haben Verhandlungen «egen Schaffung einer einheitlichen, für ganz Sqchsen gültigen Hausordnung zum Einheitsmietsvertrag stattgefunden. Bei den Verhand lungen Wer den deutschen Einh«it,mi«t»vertrag war von einer allgemeinen Ausstellung der Hausordnung für das ge samt« Reichsgebiet deshalb Abstand genommen worden, well eine solche Regelung infolge der verschieden gelagerten Ver hältnisse in einzelnen Reichsteilen schwer möglich «ar. Im Hinblick darauf, daß die Verhältnisse für ganz Sachsen fast die gleich«» sind, haben die sächsischen Spitzenverbände der Hausbesitzer und Mieter nunmehr eine einheitliche Hausord nung vereinbart, di« vom gleichen Geiste beseelt ist, der lm Einheitsmietrvertrag seinen Niederschlag gefunden hat, und in der auch die Luftschutzbestlmmungen hinsichtlich der Boden räume Aufnahme gesunden haben. Irankeulhal, 81. März. NSVAV -Versammlung. Am Donnerstagabend veranstaltete di« hiesige Ortsgruppe der NSDAP, im Grohmannsch 'm Gasthof «tn« Versammlung. An Stelle de» vorgesehenen Redners Pg. Lehmann, Löbau» der am Erscheinen verhindert war. sprach Pg. Bernhard Bobian, Bischofswerda, der schnell herbeigeholt worden war. Dieser verstand es, di« Zuhörer mit seinem Vortrag, den er unvorben t-t halten mußte, zu begeistern, so daß er für sein« Ausführungen starken Beifall erntete. Mit einem dreifachen Sieg Heil auf den Führer und dem gemeinsamen Gesang des ersten Verses des Horst-Wessek-Liedee wurde die Versammlung beendet. Burkau, 31. März. Am ersten Osterfeiertag, nachmit tags 5 Uhr, baut das Deutsche Jungvolk, Standort Burkau, auf dem alten Sportplatz ein ganz neuartiges Zelt auf, dos aus vielen dünnen Steinplatten zusammengestellt wird und somit transportabel ist. Ahnst a. T.» 31- März. Osterreilen. Dieses Jahr am 1. Osterfeiertag, den 1. April 1934, kann sich unser Ort eines neuen Ereignisses in der Geschichte Uhnsts erfreuen. An diesem Tage wird hier erstmalig das in der Wendel so lehr beliebte Osterrsiten durchgeführt. Uhyst, so nahe bei Klo ster Marienstern, hat sich schon vielemals darum beworben, die Reiter, und damit die schöne Sitte auch nach hier zu be kommen. Nun ist endlich dem dringenden Wunsche Rech nung getragen worden. Die Osterreiter treffen gegen r/gl Uhr in Uhyst «in, wo sie dann dreimal, durch Groymonns Hof, Marktplatz, Bäckerei Russig und bei der Post vorbei reiten werden. Die hiesige Geschäftswelt, vor allem aber Gastwirte, Bäcker und Fleischer, rechnen mit einem sehr starken Umsatz, zumal ja sonst schon reger Durchgangsver kehr zu Ostern unseren Ort belebte. Man hat die Hoffnung, daß diesmal alles in Uhyst dis Reiter bewundert und richt erst weiter fährt. Wozu in die Ferne schweifen l Hoffent lich ist die erstmalig durchgeführt« Sitte von schönem Wetter begünstigt. Wie gemeldet, sollen gegen 240 Reiter erscheinen. panschwih, 31. März. Unfall beim Spiel. In den Nachmittagsstunden am Dienstag vergnügten sich «inig« Hit- lerjungen aus Dresden, die auf mehrere Tage in der hiesigen Jugendherberge Unterkunft gefunden haben, auf dem nah« der Staatsstraße geleaenen Klosterfelde. Unter anderem übten sie sich im Abspringen von der ziemlich hohen Stroh feime, Dabei stürzte ein Junge so unglücklich, daß «r das rechte Bein brach. Di« erste Hilfe leistete der Ortsarzt Dr. Thill. Nach einem Notvorband wurde der Schwerverletzt mittels Privatauto nach Dresden zu seinen Eltern gebracht. Vemih-Thumih, 81. März. Ehrung «ine« treuver- dienten Turner«. Am Freitagabend wurde dem langjäkri- gen Vorsitzenden des hiesigen Turnvereins DT-, Turnbrud«r Hermann Zschiedrlch, der sein Amt 34 Jahne lang tn unverbrüchlicher Treue für di« Deutsche Turnerschaft erfüllt hat, durch dm DT.-Kreisführer TurNbruder Richard H«ll» r i e g e l - Bischofswerda unter warmen und anerkennen den Worten der Ehrenbrief der Sächsischen Turn erschaff! überreicht. Er wünschte ihm, daß er sich noch recht oft die ser höchsten Auszeichnung der Sächsischen Turnerschaft er freuen und auch fernerhin der Deutschen . Turnsach« wie bisher di« Treue halten möge. Desgleichen wurd« ihm namens de» Vereins durch Tumb rüder vereinaführe» Paul Haas« ein« Urkunde betr. Ernennung zum Ehren vorsitzenden unter herzlichen Glückwünschen überreiche. Möge dieser treuverdiente und erfahrene Turnbruder noch recht lange dem Verein al, Ehrenvorsitzender erhalten bleiben, damit er den Jüngeren mit Rat und Tat jederzeit zur Seite stehen kann. VUkSvkl- uns» nann Sla am zlrmoi-kb «In-, v6rsO^»»n8ka nl<k^ «Iure- «tta groSa Soltlnf^naEarrosa -u s-kanl Ls loknk ivlek ouk «ff« PSI!», -»Ln'ollsin Mss» intvkvssünt», 7^ «tSn6Ig ««ckrelnels Lcksu «lar , ««-Snrtan ksfo«l»-ßlau-att«n^ ru W «In« kr«v6«. vnö x«nn.Ikn«n «kivos b»,on6«r« gut gefüllt, so v/vrcl»n 5!« s«k«n, «»«rscliHngllck kür8l» !r»,6«nn