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WM! 1000 Sachsen fahren nach Bayern. — 1000 Hessen kommen nach Sachsen. S«um»«ch, den 10 Febrnar 1SS4 Dtesdeu, S. Februar. Die Pressestelle der Deutschen Ar beitsfront, Bezirk Sachsen, teilt mit: Das riesenhafte Feierabend werk der Deutschen Arbeits front, die NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude", ist noch im Aufbau beartffen, und wenn irgendwo der Grundsatz gilt, nichts zu überstürzen oder über das Knie zu brechen, bann ist dies beim Aufbau dieses wahrhaft gigantischen Werke notwendig. Er kann deshalb nicht oft genug davor gewarnt werden, eigenmächtig Veranstaltungen unter dem Kennwort ,Fräst durch Freude" durchzuführen, da jede einzelne Ver anstaltung der Genehmigung der Reichsleitung in Berlin unterliegt. Einer der ersten Pläne, die nunmehr von der NS.-Ge- meinschaft,Fräst durch Freude" in die Tat umgesetzt werden, ist die Beförderung erholmwsbedürftlger Arbeiter der Stirn und Ser Faust in die schönsten Gegenden unseres Vaterlan des. Nach Erledigung umfangreicher Vorarbeiten und lieber- Windung zahlreicher Schwierigkeiten stehen nunmehr die ge nauen Abfayrtstage für die 12 Sonderzüge fest, die im Mo nat Februar mehr al» 12 000 deutschen Arbeitern einen kostenlosen Erholungsurlaub vermitteln sollen. Der sächsi sche Sonderzug fährt, wie bereits mltgeteilt, am Sonnabend, den 17. Februar ab Dresden. Der genaue Fahrplan lautet wie folgt: ab Dresden Hbf. 20,45 Uhr, ab Tharandt 21,06, ab Freiberg 21,50, ab Flöha 22,25, ab Chemnitz 23,00, ab Glauchau 23,38, ab Zwickau 00,00, an Reichenbach 0L6, ab Reichenbach 0,50, ab Plauen ILO Uhr. Von Leipzig ver kehrt ein Zubringerzug ab Leipzig Hbf. 22,35, ab Kieritzsch 23,12, an Reichenbach 0,28 Uhr. Zn Reichenbach vereinigen sich die beiden Züge, um in Schwandorf wieder geteilt zu werden. Die Unterbringung der sächsischen Arbeiter erfolgt in den bayerischen Orten Waldmühlen, Furth, Kötzting, Plattllng, Deggendorf, Zwiesel, Bodemais und Bayr. Eisenstein. Die Ankunft in den genannten Orten wird also am Sonntag, den 18. Februar, gegen Mittag erfolgen. Der Aufenthalt dauert zehn Tage, und in den Nachmittags- und Abendstunden des 28. Februar wird die Rückfahrt angetre ten, so daß der Sonderzug in den Morgen- bzw. Vormittags- stunden des 1. März aus den Ausgangsbahnhöfen wieder eintrlfft. Die 1000 sächsischen Arbeiter, die durch die NSBO. in ganz Sachsen ausgesucht worden sind, setzen sich au« den be währtesten und würdigsten Männern zusammen. Es be finden sich unter ihnen Arbeitsmänner, die seit 30 und 40 Jahren in demselben Betriebe tätig sind, die noch nie eine große Reise gemacht haben.und jetzt zum ersten Male in ihrem Leben ein anderes Stück ihres Vaterlandes sehen wollen. Weiter befinden sich unter den Teilnehmern Män ner, die schon vor Jahren den Kampf um die sächsischen Be triebe in den Rechen der NSBO. mitgekämpft haben und denen nunmehr der Dank für ihr tapferes Aushalten abge stattet werden soll. Freilich ist die Zahl derjenigen, die dies mal mitfahren können, nur klein. Aber es ist ja erst ein An fang und wir wollen hoffen, daß diesen ersten Zügen noch recht viele weitere folgen mögen. Die 1000 sächsischen Arbeiter, die jetzt nach dem Bayer ischen Wald fahren werden, sind die Sendboten des gesamten schaffenden sächsischen Volkes, das durch diese 1000 Mann den schwer notleidenden Volksgenossen drunten im Bayer ischen Wald die besten Grüße und Wünsche unseres Sachsen landes überbringen läßt. Die Brüder im Bayerischen Wald sollen erkennen, daß sie im Reiche, in Mittel- und in Nord deutschland, nicht vergessen sind und es sei ihnen allen auch an dieser Stelle unser herzlichster Dank für ihre Bereitwillig- Seim Linksuk von bitte suk Original- Packung au achten! keit ausgedrückt, mit der sie unseren sächsischen Kameraden den Aufenthalt in ihrer schönen Heimat ermöglichen. Wenn der sächsische Sonderzug am 17. Februar Sachsen verläßt, dann werden es sich die zurückbleibenden Arbeiter der Stirn und der Faust nicht nehmen lasten, den Urlaubern zu Zehn tausenden das Geleit zum Bahnhof zu geben und oen Zug auf den Bahnhöfen zu begrüßen. Wir ehren damit die im Zuge mitfahrenden 1000 würdigsten Vertreter des sächsischen Arbeitertums und grüßen zugleich unsere oberbayrischen Kameraden, denen unsere Sachsen von dem Abschied er zählen werden. Darüber hinaus aber wollen wir mit diesem Gruß an den Urlauberzug der Freude de» sächsischen Volkes über die zur Tät gewordene Parole „Kraft durch Freude" Ausdruck geben. Wenn es den Dienststellen der NSBO. möglich war, so schnell und reibungslos 1000 sächsischer Arbeiter zu diesem zehntägigen Erholungsaufenthalt zu entsenden, so sei dabei auch all jenen sächsischen Untemehmern und Betriebssichrer» gedankt, die durch wahrhaft großzügiges Entgegenkommen die Durchführung des Planes erst ermöglicht haben. Fast restlos erhalten die 1000 Urlauber nicht nur oen notwendigen Urlaub, sondern dieser Urlaub wird ihnen auch in allen Fällen bezahlt und darüber hinaus tragen 90 Prozent aller beteiligten Unternehmer auch noch die von jedem einzelnen Teilnehmer zu zahlenden Fahrtkostenzuschüsse von je 20 Reichsmark. Die sächsischen Unternehmer haben damit wieder einmal bewiesen, daß sie bereit sind, den Gedanken der Volksgemeinschaft in der Deutschen Arbeitsfront nach besten Kräften verwirklichen zu helfen. Diese Gesinnung, auch in Zukunft weiter gehegt und gefördert, wird tausendfältige Früchte tragen und ein Echo finden auch bei denen, die diesen Geist der Volksgemeinschaft bisher noch nicht erfaßt und er kannt haben! Während so 1000 Sachsen nach Bayern fahren, werden 1000 Arbeiter der Stirn und der Faust aus den „hessischen Gebieten nach Sachsen kommen. Ihre Unterbringung .er folgt im Schwartenberg-Tebiet, in der Gegend um Neu hausen, Olbernhau, Seiffen, Sayda herum, dessen Bevölke rung sich freudig zur Aufnahme der Arbeitskameraden aus Hessen bereit erklärt hat. Allerdings wird dieser Zug vor aussichtlich erst Ende Februar oder Anfang März verkehren. ist traurig, wenn über « nem Leben kein« ander«» Stern« stehen als Mahlzeiten! Gölkhelf. Sh Seimalboden! Lksma« »o« Otfried vor» Lauster» (S. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten). Jetzt war er wie ausgewechselt! In seinem etwas ver nachlässigten Anzug mit dem grellroten Schlips machte er gar keinen guten Eindruck und zu den fünf anderen Bur schen paßte Wilhelm schon gar nicht. Was verstand er von politischen Dingen! Davon wur de im Vaterhaus fast aar nicht gesprochen und nun? Sehr bald wurde ihm klar, daß es sehr radikal eingestellte jung« Menschen waren, die mit unverstandenen Schlagworten umherwarfen. Wenn einmal die Politik in Len Hintergrund trat, dann wurden Witze erzählt, die Wilhelm das Blut in die Wangen trieben, denn er war auch in diesem Punkt un verdorben. Oder es wurde die Religion verspottet und ge ringschätzig von den „Alten" geredet, die der Jugend Platz machen sollten. ' Meist saß Wilhelm in der Ecke und tat, als schliefe er. Was gingen die anderen ihn an, aber — Laß auch der Walter an solchen Gesprächen Vergnügen fand? - Dann waren sie in Berlin und konnten erst am Morgen nach Essen weiterfahren. Bon der langen Reise war Wil helm zerschlagen. „Wir setzen uns in den Wartesaal und schlafen." Dröhnendes Gelächter war die Antwort. „Geschlafen hast du weiß Gott genug, jetzt gehts auf den Bummel! Jetzt wollen wir mal Berlin kennenlernen I" Es half ihm nichts, Walter hatte ihn untergefaßt. Cs ging zunächst durch die Friedrichstraße nach Norden. Von einer Kneipe in die andere, die paar Geldscheine, di« jeder hatte, das Angeld, das ihnen der Agent gegeben, fog auf die Tische, bald waren sie alle benebelt und wurden um so ausgelassener. Zum Glück bemerkten es die Kameraden gar nicht, daß Wilhelm nach der dritten Kneipe sich still davon machte, selbst schon nicht mehr ganz fest auf den Füßen, einen Schu po fragte und dann wieder auf dem Bahnhof war, in den Wartesaal ging und sich mit recht niedergedrückter Stim mung an einen Tisch setzt«. Er war müde, das zuviel getrunkene Bier, der Schnaps machten ihm Uebelk«it, und doch schlief er nicht. Dieser halb dunkle Raum, in dem schlafende Reisende, aber auch aller hand Gesindel umhersaßen, erfüllte ihn mit Furcht. Eine Katzenjammerstimmung kam über ihn, als dann ein Beamter kam, ihn, der auch einen erhitzten Kopf und schwimmende Augen hatte, forschend ansah, seine Fahrkarte kontrollierte und dann weiterging, während kurz daraus am Nebenttsch zwei Männer verhaftet wurden. Hatte er das nötig! Er, Wilhem Schibalskil Dann packte ihn wieder ein Gefühl des Aergers über sich selbst. Mußte er hier verschwitzt, übernächtig, halb betrunken, di« Nacht auf dem harten Holzstuhl sitzen, während daheim sein gutes Bett leerstand. Mußte er es sich gefallen lasten, daß man ihn mit scheelen Blicken beobachtete? War er nicht der Besitzer Les Musterhofes von Wosnitzen? Ach nein, der war er ja nicht! Auf den Hof hatte er ja schriftlich verzichtet! Endlich fielen ihm doch die Aug«n zu, und erst ein lau tes Lachen schreckt« ihn auf. Seine sechs Reisekameraden standen um ihn herum, sahen verwüstet aus, hatten trübe Augen und rochen nach Schnaps und machten sich mit lau tem Spott über das Muttersöhnchen lustig. Zum Glück war nicht viel Zeit, der Zug sollte abgehen, sie kamen in ein leeres Abteil und jetzt schliefen die anderen schnell ein und Wilhelm hatte Zeit, ihre Gesichter, aui die der Trunk ein niedriges Lächeln geprägt hatte, zu he- »dachten. Es war unbehaglich in dem Abteil und Wilhelm stand leise auf, sah, daß nebenan fast leer war und setzte sich hin über. Nach vier Stunden kam Walter ihm nach, schi«n wieder nüchtern zu sein und halt« sich auf der Toilette gewaschen. „Na? Immer noch Heimweh, alter Junge? Bist eben ein Muttersöhnchen, das von der Welt noch nichts weiß und mußt erst austauen." Er schien bemüht, den Abend vergessen zu machen. „Ist schließlich kein« Kleinigkeit, wenn man geradewegs vom Begräbnis des Vaters kommt und Schluß macht mit allem." „Wirft schon Saun« kriegen." Dann warf er ein: „Du, Wilhelm, wenn der Vater fragt, von dem Bum mel in Berlin brauchst du nicht gleich was zu sagen," „Ich weiß ja gar nichts." Es freute Wilhelm, daß Roland sich wenigstens über die gestrige Nacht schämte und sich jetzt alle Mühe gab, den schlechten Eindruck zu verwischen. ,>Die fünf da drüben gefallen mir gar nicht." „Kenne sie auch nicht, habe sie gestern beim Agenten erst gesehen, sind eben Kommunisten und reden viel und ich —" „Bitte, nichts von Politik, da verstehe ich doch nichts." „Richtig, aber, wenn ich dir sage, daß Maria sich freut, daß du mitkommst." „Tut sie das wirklich?" „Hat mir geschrieben, natürlich nur eine Karte, läßt herzlich grüßen." Da wurde die Stimmung besser und sie unterhielten sich über allerhand, bis am Nachmittag der Zug in Essen einlief. , „Kommst du gleich mit zu uns?" „Unmöglich, kann mich doch nicht so sehen lassen. Gib mir doch die Adresse." „Also bestimmt in ein paar Stunden." Wilhelm stand allein auf dem Platz vor dem Bahnhof. Zum Glück hatte er von den fünf anderen nichts mehr ge sehen. Bor ihm ein nicht allzugroßer Platz, über den eine endlose Reihe von elektrischen Bahnen, Autos, Geschäfts wagen aller Art rast, um in engen, winkeligen, von hohen Häusern eingesäumten Straßen zu verschwinden. Auf den Bürgersteigen hasteten Menschen. Ueberall ohrenbetauben- der Lärm. Das also war Esten. Don dem nächtlichen Berlin, in das er ja nur «inen kurzen Blick getan, hatte er kaum «ine andere Erinnerung, als ein Gefühl des Grauens. Auch hier stand er verschüchtert und hielt den kleinen Koffer in seiner Hand. Drüben ragten gewaltige Hotelpaläste auf. Der „Kaiserhof", das „Hotel Vereinshaus". Mächtige Kolosse mit zahllosen Fenstern. Nein, das war nichts für ihn, rat los blickte er um sich und ein Schupo trat heran. „Sie wissen wohl nicht Bescheid?" „Ich suche ein bescheiden«», billiges Gasthaus, wo man wohnen kann." Ein prüfender Blick glitt an ihm herab. Gehen Sie mal in die Akazienstraße. Das kleine, all« Haus zur rechten Hand. „Zum sparsamen Bergmann" steht über der Tür." „Danke auch schön." Mit einem Male hatte ganz Essen ein anderes Gesicht bekommen. Der erst« „Derkehrsschupo", den er in seinem Leben gesehen, hatte das vollbracht. Wenn hier alle Men schen so liebenswürdig waren und ungefragt Rat gaben? Da war auch das kleine Haus. Sehr einladend sah es nicht aus, aber an der Schaufensterscheibe stand geschrieben: „Hier futtert man wie bei Muttern." In der kleinen Gaststube, die jetzt am Nachmittag leer war, aber nach abgestandenem Bier roch, stand ein dicker Wirt in Hemdsärmeln hinter der Theke und spült« Lier- gltiser. „Sie entschuldigen, kann man hier wohl ein billiges Zimmer haben?" „Auf einen Tag oder länger?" „Das weiß ich noch nicht, ich habe hier Stellung." „Zwei Mark ohne Frühstück, billiger ist's nicht/ Dann stand er in einem kleinen Zimmer, in dem es dumpfig roch, weil die Fenster geschlossen waren. Wieder eine halbe Stunde später ging Wilhelm, jetzt in seinem Sonntagsanzug und mit sauberer Wäsche, ge waschen und rasiert die Burgstraße entlang, um sich zur Altendorfer Straße, in der Roland wohnte, durchzufragen. Wie hatte er sich auf die Großstadt gefreut und nun war der erste Eindruck ein so ganz anderer, als er sich ge dacht hatte. Fast beängstigend wirkten di« hohen, grauen Häuser in den engen Straßen, in denen die Menschen so hastig auf und ab wogten, deren Bürgersteige so schmal waren, daß die vorbeisausenden Elektrischen fast die Fuß gänger streiften. Cs war ihm, als leg« sich die dumpfe, schwere Lust auf seine Lungen, und er kam sich sehr fremd, sehr verlassen vor. Er hatte sich die Stadt ähnlich vorgestellt wie Allenstein, nur größer, sauberer, schöner, mit prächtige ren Häusern. Nun aber sah sie gar nicht prunkvoll aus, sondern wie ein großes Bienenhaus geschäftiger Menschen. Warenhäuser mit einer verwirrenden Zahl von Schau fenstern, in denen unendliche Mengen verschiedenster Dinge ausgestapelt waren. Menschen in dichten Scharen, die zu den Türen hinein- und hinausströmten. Mitten unter alten Gebäuden ein moderner Kauf- numnspalast, ganz unvermittelt dazwischen geschoben das Gemäuer einer uralten Kirche. Alles eng, staubig, von Dunst gesättigt. Ueberall schnell vorwärtsstrebende Menschen, die von der Arbeit kamen. Dann wieder ein kleiner Platz. Ein Theater, Kinos mir grellen Plakaten, Pfadfinder oder Gruppen von Stahl helmern oder Rotgardisten, die varbeimarschierten. Schupos, die mit erhobener Hand den Verkehr regelten, hupende Autos, dann wieder auf- und absteigende, enge Gassen. Hundermal mußte er fragen, wurde kaum verstanden, irrte sich doch, bis er endlich in der Altendorfer Straße an gelangt war. Eine schier endlos« Reihe großer, grauer Fabrikgebäude ragte zu Heiden Seiten empor. An jedem Portal die gleiche Inschrift auf bronzener Platte: „Friedrich Krupp, Aktiengesellschaft!" Ueber diesen Häusern ein Meer von hohen Schorn steinen, weiterhin aüfragende Fördertürme. Wilhelm stand still. Das also war Krupp! Davon wußte sogar er Das war Krupp, das größte Jndustriewerk der deutschen Heimat. Das war Krupp und — auch er sollte in Zukunft in diesem Riesenwerke sein Brot finden, Cs war ihm, als ob nach dem Lärm dieser engen Straßen di« fast feierliche Ruhe, die jetzt hier zwischen den Häuserkolossen herrscht«, ihn selbst beruhigt«. Ein altes, kleines Haus, dicht vor dem Beginn des Kruppwerkes, trug die Nummer, die Walter ihm genannt hatte, das Tor stand offen, niemand kümmerte sich um ihn. Rechts und links führten ausgetretene Treppen hinauf in dunkle Korridore, eine andere Tür ging in «inen grüßen Hof, auf dem allerhand Gerät zusammengehäuft war und der wieder von hohen Gebäuden, von deren Wänden der Mörtel in großen Stücken herabgesallen war, umgrenzt war. Unwillkürlich dachte Wilhelm, daß wohl alle Einwohner von Nikolaiken in diesem «inen Hause Platz finden müßten. Ein Mann kam über den Hof und «r redet« ihn an. „Roland? Quergebäude vier Treppen." Wilhelm sah an den endlosen Wänden in die Höhe. Ganz oben war vor einen» Fenster ein Brett, auf dem blühende Blumen standen. Ein kleiner, fröhlicher Fleck in dem end losen Grau. Sofort mußte er lächeln und batte ein warmes Gefühl. Hinter jenen—blühenden Geranien wohnte ganz sicher di« Nein« Martbg.