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DerSSHWeLrMer Nr. 18 8S. Jahrgang TagMü DrAisiHosswerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschast, des Hauptzollamts und de» Be- zirksschulamt» zu Bautzen sowie de« Finanzamt» und der Stadtrats zu Bischofswerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt Bezugvrel» für di« Helt «ins» halb«» Monat«: Frei in» 2m Fall« höherer Ben halbmonatlich Marl I^C beim Abholen in der Geschäfts» Störung de« Betrieb«, wöchentlich 45 Lfa. Einzelnummer 10 Pfg (Sonnabend- tunaen — hat der B« Aleukirch und Almgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. 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Januar 1934 Der große Reichsbauerntag in Weimar Der Bauer als das Fundament des Staates. man die deutsche Geschichte als ein glanzvolles oder düsteres Bilderwerk ohne jeden organischen Zusammen hang dargestellt. Als die Hohenstaufen vergessen hätten, daß der Schwerpunkt ihrer Macht in ihrer deutschen Heimat lag, habe derElendswegdesdeutschenBauern- tumsbegonnen. Diese Abkehr von ihrem Blut und Boden hätten die Staufen damit bezahlt, daß der letzte Ho- henstaufe unter dem Henkersschwert in Italien gestorben sei. Auch in der jüngeren Geschichte, als Bismarck, der in seiner Politik immer bäuerlich dachte, gehen mußte und ein junger Kaiser unter Caprivi einen „neuen Kurs" verkündete, da habe man zum zweiten Male in der deutschen Geschichte jenen Weg derHohenstaufen begonnen, der unzweifelhaft über kurz oder lang im in nenpolitischen Chaos enden mußte. E» lst mir ein Bedürfnis, so erklärte -er Reichsbauern führer weiter, an dieser Stelle Adolf Hitler den Dank de» deutschen Banerntums dafür zum Ausdruck zu bringen, daß er das nationalsozialistische Deutschland bewußt auf dem Bauerntum aufbaut und damit eine neue Epoche deutscher Geschichte eiuteilet. Die Einigung der Bauernschaft sei die erste, und die Einheit zwischen vauernführer und Minister die zweite Voraussetzung zu dem Agrargeseheswerk gewesen. Das Reichsnährstandsgesetz rage als erstes Gesetz besonders hervor. Es sei die Voraussetzung gewesen für das Gesetz über die Getreidefe st preise. Der Bauer sei durch die sinkenden Preise immer mehr der Ver elendung anheimgefallen. In dieser gefährlichen Lage habe man die grundsätzliche Umschaltung gewagt und den Preis für die wichtigsten Erzeugnisse in gleicher Staffelung nach Raum und Zeit sestgelegt, in ge rechter Abwägung nach den Interessen des Erzeugers und des Verbrauchers. Man habe damit nicht nur den Bauern vor einem weiteren Preisverfall geschützt, sondern auch den Verbraucher vor ungerechter Preiserhöhung bewahrt. Mit dem festliegenden Preise ändere sich auch das ganz« Wirt schaftssystem mit einem Schlage. Wenn man liberalistisch ein- N MI WWI WWW il In MMlKW? dnb. London, 21. Januar. Der diplomatische karre- oder hundertprozentige Herabsetzung bedeutungslos meldet, daß nach der lleberrei- werden. »knoten an London und Paris 3. D spondent des „Vbserver" 1 chung der deutschen Antwortnoten der Zeitpunkt für eine englische Stellungnahme zum deutsch französischen Meinungsaustausch gekommen sei. Der Haupt- punkt der englischen Vorschläge werde in einer Anregung zu sofortigen Verhandlungen über die Festsetzung einer obe ren Grenze für -le Land-, See- und Luftstreltkräfte, und zwar in erster Linie für Deutschland, Frankreich, Italien und England, bestehen. Die englischen Vorschläge würden sich ferner auf die drei hauptsächlichsten deutsch-französischen Streitpunkte erstrecken, nämlich die Ablehnung der soge nannten Probezeit für Deutschland, die -eulsche For derung einer hvndertprozentigen anstatt einer fünfzigpro- zentigen sofortigen Herabsetzung der französischen Luft- streitkräfke und die französische Forderung nach einer fortschreitenden „Sicherhelksmaschinerle^ ein schließlich der Bildung einer internationalen Luflpolizel al» Bedingung einer gleichlaufenden Rüstnngsherabsehung. Es bestehe Grund zu der Annahme, daß die englischen Anregungen in diesen drei Punkten folgende sein würden: 1. Die Forderung nach einer „Probezeit" könne nicht mehr mit Aussicht auf Erfolg aufrechterhauen werden. Das wichtigste Ziel sei di« Erreichung einer Rüstungsbe- grenzung aus der Gmndlage der Gleichheit, so daß ein Rüstungswettrennen vermieden werde. 2. Die einzige praktische Grundlage für eine Begren zung der Luftmacht'sei die eines „Einmachtstandards". Auf dieser Gmndlage soll es für Deutschland ein leichtes sein, die Entschließung für da» Verbot des Bombenabwurfes an zunehmen, und die Begrenzung würde nur für Militärflug zeuge anwendbar sein. Wenn diese Grundsätze angenom men würden, würde der Streit um eine fünszigprozentige 3. Die Möglichkeit einer internationalen Luft polizeimacht solle zwar erörtert, die Wichtigkeit dieser Frage aber der sofortigen Festlegung der nationalen Streitkräfte auf einen vereinbarten Stand nachgestellt wer den. Der praktische Wert einer solchen internationalen Luft macht sei nach englischer Ansicht schwer festzustellen, da in einem Notzustand keine Garantie gegen die Verwendung sogenannter „internationaler" Flugzeuge für nationale Zwecke durch die Behörden des Landes, in dem sie stationiert seien, vorhanden sei. Zusammentritt des Abrüstungs ausschusses des englischen Kabinetts. dnb. London, 22. Januar. Unter der Ueberschrift „Neue Hoffnungen auf eine Rüstungsvereinbarung" ver öffentlicht Daily Telegraph einen Aufsatz seines diplomati schen Mitarbeiters. In dem Artikel heißt es u. a.: Der Abrüstungsausschuß des Kabinetts wird sich am Montag mit zwei wichtigen Dokumenten besoffen, mit der deutschen Antwort auf das britische Ersuchen um Auf klärung gewisser Punkte in den ursprünglichen Vorschlägen des deutschen Reichskanzlers und mit der Antwort der deutschen Regierung auf die letzte französisch« Denkschrift. Die britische Regierung wird dann in Zusammenarbeit mit der italienischen Regierung den nächsten Schritt zu prüfen haben, der geeignet ist,die Beilegung der deutsch französischen Meinungsverschiedenheiten zu fordern. Das gilt als unentbehrliche Voraussetzung für die Wiederaufnahme der Abrüstungskonferenz. Am 13. Februar werden Henderson und seine Mitarbeiter in Lon don über den Zeitpunkt des Zusammentritts des Büros be raten. Dringender aber ist die Frage, ob Aussicht auf eine deutsch-französische Rüstungsvereinbarung besteht. Amtliche gestellt gewesen wäre, hätte man angesichts des Pveisverfalls Stützungsmaßnahmen ergriffen, um den Preis zu halten. Das wäre aber nur den Getreidespekulanten zugute gekom men und der Staat hätte auf seinen Getreidevorräten sitzen bleiben müssen. Aus dieser Erkenntnis heraus habe man das kapitallistisch-liberalistische System in der Landwirtschaft beseitigt. Aus den gleichen Erkenntnissen sei auch das Reichserbhofgesetz ent standen, das dem Boden den Charakter einer Handelsware nähmen. Bejahe man die Absonderung von der kapitalisti schen Wirtschaft, dann bejahe man auch folgerichtig den Ge danken der Unveräußerlichkeit, der Unteil barkeit, derUnverschuldbarkeit des Bodens, wie er im Reichserbhofgesetz verankert sei, und zugleich die Fest preise. So sehe man den Ausbau einer völlig neuen, unkapitalistischen, in sich geschlosfe- nenWirtschaft. Zu dem Bestreben nach festen Preisen und festen Löhnen geselle sich das Bestreben nach einem festen Zinsfuß. Hier liege allerdings die schwierigste Aufgabe. Denn es handele sich ja schließlich darum, das Ka pital aus der kapitalistischen Wirtschaft herauszulösen. Daß dieses Ziel, das ja nichts anderes bedeute als die Brechung der Zinsknechtschaft allen Nationalsozialisten unverrückbar vor Augen stehe, fei selbstverständlich. Es stehe fest, daß es an der deutschen Bauernschaft nicht liegen solle, zur Brechung der Zinsknecht schaft bis zum letzten beizutragen, da sie ja am stärk- sten darunter gelitten habe. Der Reichsbauern führer schloß in der Ueberzeugung, daß unsere Nachfahren einmal erklären würden: Die Vauernführer aus der Zeit der großen deutschen Revolution haben in hingebungsvoller Arbeit ihrem Volke- und Landstande gedient und haben sich dabei erwiesen al-- das unerschütterlichste Fundament unseres Führers Adolf Hitler. Der Reichsbauerntag fand mit einer Massenkundgebung am Sonntagnachmittag in der Weimarhalle seinen Abschluß. Ueber die Fachreferate, die am Sonnabendabend gehalten wurden, berichten wir in der nächsten Nummer. Weimar, 21. Januar. In feierlicher Weise wurde am SonntaUvrmittag der -weite Tag des Reichsbauerntaaes in der Weimarhalle eröffnet. Unter stürmischen Heilrufen der Versammlung betrat Reichsbauernführer Darrä den Saal. Staatssekretär Willikens betonte in seiner Be grüßungsansprache, daß bereits der erste Tag des Bauern tages als «in Tag der Arbeit und der Freude gezeigt habe, daß das, was die Reichsbauernführerschaft als Zielsetzung für da« deutsche Bauerntum gesetzt habe, schon in der Ge meinschaft des deutschen Bauerntums feste Wurzeln zu schlagen beginne. Reichsstatthalter Gauleiter Sauckel unterstrich diese Auffassung. Das, was an den beiden Tagen des Reichsbauerntages aufgezetgt werde, könne in seiner Bedeutung für unser Volk und unsere Nation vielleicht erst in fünfhundert oder tausend Jahren voll gewürdigt werden. Der Bauer aber, der heute Glied der Volksgemeinschaft sei, möge es für seine wesentliche Pflicht ansehen, den Millionen von Bauernenkeln, die heute ohne Hau» und Hof in der Enge der Stadt säßen, ein Bru der in det Tat zu sein. Nachdem Staatsrat Meinberg gesprochen hatte, hielt Reichsbauernführer Darre seine große Rede über den Durchbruch des deutschen Bauern tums, die Grundsätze nationalsozialistischer Byuernvolikik und ihre zukünftigen Aufgaben. Dec Relchsbauernsührer ging davon au», daß man am ersten deutschen Reichsbauern- tag der deutschen Geschichte feststellen könne, daß wohlauf keinem innenpolitischen Gemet die Totalität de« national sozialistischen Aühreranspruches so in die Wirklichkeit habe umgeseht werden können. Zum erstenmal hätten sich v 0 r gleichfalls la Weimar die Dauernvertreter sammelt, wobei zum ersten Male erklärt ilrtschaftliche Moment im Rah- agrarpolltischea Probleme inzweiter Reihe und uer ats Mensch in erster Reihe zu stehen lese Zusammenkunft sei das Signal zur Sammlung nter einem Symbol ge- Geschichtlich betrachtet, sei der erste Reichsbauerntag der Abschluß einer unseligen Epoche der deut schen Bauerngeschichte und zugleich der Be tz i n n einerneuenZeit. Aus dem letzten Jahrtausend der deutschen Geschichte rage immer wieder der Gegensatz des deutschen Bauern zu den Vertretern der eindringenden Ueberfremdung hervor. Unserer Jugend aber habe Tagesschau. * Auf dem Reichsbauernlag ln Weimar hielt Reichsbauern- sührer Darr« eine große Rede über den Durchbruch de» deutschen Bauerntum» und die Grundsätze und zukünftigen Aufgaben nalio- nalsoziallslischer Vauernpolitik. * 2n einem Leitaussah der Londoner „Time," wird gesagt, daß sich die britische Regierung in den nächsten Tagen werde ent scheiden müssen, ob sie positiv in die Besprechungen zwischen Deutschland und Frankreich «ingrelfen solle. * Der Abrüstungsausschuß de» englischen Kabinett, wird sich heute mit zwei wichtigen Dokumenten befassen, und zwar mit der deutschen Antwort aus da» britisch« Ersuchen um Aufklärung ge wisser Punkte in den ursprünglichen Vorschlägen de» R«ich»kanz- ter» und mit der Antwort der deuffchea Regierung aus die letzte französische Denkschrift. * Der rämische Korrespondent de» Londoner „Daily Tele graph" berichtet, daß «ach italienischer Aaflcht der Augenblick ge kommen sei, die Verhandlungen zwischen Deutschland und Frank reich auch aus Italien und Großbritannien au»zudeh»en und «ine Rüstungrpaus« zu vereinbaren. * Im Zusammenhang mit der Stavl»ky-Angelege«h«it ist der Vorsitzende der nationalen Vereinigung der ehemaligea französi schen Frontkämpser, Rossignol, zorückgrtretra. * Die beiden Baseler Bankräuber, die zwei pollzelbeamte er schossen und zwei verletzt hatten, haben im Margaretea-Park Selbstmord verübt, nachdem sie von posizeibeamten eingekreifl waren. * Rach einer Reutermeldung au» Tokio Hal Srieg»minist«r Arakt au» gesundheitlichen Gründen sein Abschi«d»gesuch eia- gerelcht. *) Ausführliche» an anderer Stell«, können. Zum erstenmal hc gleichfalls la Weimar die B drei Fahren, der NSDAP, verj worden sei, daß das w men der, der Bau habe. Diese. de» ganzen Bauerntums nnte wesen.