Die Phycodenschichten setzen sich einerseits aus dünn- und dickbankigen Quarziten, die nur untergeordnet von geringmächtigen Schieferlagen unterbrochen werden, ande rerseits aber aus Tonschieferpaketen mit nur vereinzelten quarzitischen Einlagerungen zusammen und wechseln offenbar im Profil in rascher Folge miteinander, wobei die Mächtigkeiten der entsprechenden Einheiten im Bereich von 2 bis 5 m liegen. Innerhalb der quarzitischen Glieder der Schichtfolge sind Faltenbild und Achsen verteilung der Falten niederer Ordnung vollkommen regellos. Einzelne Bänke oder geringmächtige Schichtpakete sind auf engstem Raum unabhängig voneinander ge faltet worden (Bild 25). Die Einzelfalten können dabei Wellenlängen bis 4 m und Ab weichungen vom Hauptstreichen bis zu 90° aufweisen (Tafel V, Bild 9 und 10). Auf eine sehr intensive Durchbewegung (Bild 25) deuten bis zur Zerreißung ausgedünnte Bild 25. Käppelstein, im unteren Göltzschtal. Phycodenschichten; disharmonisch gefaltete Quarzitbänke Faltenschenkel, Rillung senkrecht B, mit Quarz gefüllte Zerrspalten und Zerscherung einzelner Bänke in klingen- oder scherbenförmige Stücke hin. Einheitliche Vergenz ist den Falten ebenfalls nicht mehr nachzuweisen. Der die Lage der Transversalschiefe rung behandelnde Abschnitt weist auf die Merkmale eines ausschließlichen Schieferungs typs hin. Die untergeordnet vorkommenden Tonschiefer treten lediglich als „Füllmasse“ zwi schen den verschieden orientierten Falten auf. In den Tonschieferpaketen herrscht die bereits beschriebene (s. S. 29) flache Lage rung. Die selten meßbare Schieferung («2'Typ) zeigt nordöstliches Streichen bei steilem südöstlichem Einfallen. Sowohl die eingemessenen Faltenachsen als auch die „Runze- lung“ sind in NE — SW-Richtung orientiert. Lediglich an der Grenze zu den Einheiten quarzitischer Zusammensetzung weichen die Faltenachsen aus dem nordöstlichen Streichen ab. Falten- und flexurartige Verbiegungen winklig zum Hauptstreichen wurden weiterhin in den Phycodenschichten am Elsterprallhang nördlich Rothental beobachtet. Die beschriebenen Abweichungen der Faltenachsen sind zweifellos auf ein unter schiedliches tektonisches Verhalten der Quarzite und Tonschieferzurückzuführen. Eine