in die Göltzsch dominiert jedoch Südostvergenz. Nach Nordwesten bzw. Südosten ge richtete Teilbewegungen in den Phycodenschichten, die die „Scheitelzone“ der oben an gegebenen Antiklinale näher bestimmen, sind damit sehr wahrscheinlich. Die Bilder 19 bis 21 und Tafel III, Bilder 5 und 6, zeigen eine Auswahl von Faltentypen. Die Klein falten sind weitaus häufiger in quarzitischen Bänken als in Tonschiefern zu beob achten. Kleinfalten in den Tonschiefern treten nur an der Grenze zu kompetenten Bänken auf. Die Orientierung der Achsen der Kleinfalten ist die gleiche wie in der Zone der SE-Vergenz. Die Schieferung Schieferung ist in den erwähnten Kleinfalten stets zu beobachten. Sie entspricht (bei quarzitischen Bänken) der Transversalschieferung in der Zone der Südostvergenz. Bei sehr intensiver Faltung und geringem Schnittwinkel zwischen Schicht- und Schiefe rungsflächen werden einzelne Bänke oft in klingen- und linsenförmige Stücke zerlegt (Tafel IV, Bild 8). Die Schieferung in den Tonschiefern zeigt ein anderes, von der Transversalschieferung abweichendes Erscheinungsbild: Zwischen den einzelnen s-Flächen, deren Abstände oft im Millimeter- bis Zentimeterbereich schwanken, sind die ss-Flächen der Halbphyllite zu falten- oder flexurartigen Formen verbogen. Schleppungen an den Schieferungsflächen zeigen Bewegungen im Sinne des Faltenvorschubes an. Die Flächen dieser Schieferung liegen parallel oder symmetrisch zur Achsenebene der Einzelfalten; ihre Schnitt kanten mit der Schichtung verlaufen parallel zu den Faltenaehsen (Bild 22, Tafel III, Bild 6). Dieser Schieferungstyp entspricht dem s 2 -Typ R. Hoeppeners oder der von E. SCHROE- der [63a] aus dem Gebiet des Bergaer Sattels und des Hirschberg-Gefeller Nebensattels beschriebenen zweiten Schieferung (Schubklüftung), der zugehörige Faltentyp der « r - Faltung (Faltung der ersten Schieferung) nach E. ScHROEDER. Eine Verfaltung der Transversalschieferung (s x < ss) durch Schieferflächen des s 2 - Typs konnte nicht beobachtet werden. Die Schichtung, die auch innerhalb der halb- phyllitischen Tonschiefer sehr häufig durch geringmächtige quarzitische Bänkchen markiert wird, verläuft stets konkordant zu den s-Flächen der Tonschiefer. Mit dem Auftreten von schichtparalleler Schieferung (s 1 ||ss) ist allerdings zu rechnen. Darauf weisen nicht nur die Phyllitisierung, sondern auch Schieferungsklüfte hin, die in den kompetenteren Bänken winklig zur Schichtung verlaufen und in die Schichtflächen der Tonschiefer einlenken. Die Schubklüftung ist offenbar an tiefere Abschnitte des Faltenbaues und an Zonen gesteigerter Durchbewegung sowie — im Hinblick auf das Material — ausschließlich an halbphyllitische Tonschiefer gebunden. Eine in zeitlicher Hinsicht von der Transver salschieferung verschiedene Schieferung ist wohl kaum in Betracht zu ziehen. Die Lagegleichheit der Schnittkanten ss/s x und s 2 /ss (s. u.) spricht ebenfalls nicht für eine verschiedenzeitliche Entstehung beider Schieferungstypen, sondern mehr für eine material- und stockwerksgebundene Erscheinung der Schieferung.