Die Zone des Südostvergenz 23 Im Griffelschiefer ist die Schichtung von der Schieferung meist vollkommen über prägt worden. Falten sind nur dort zu beobachten, wo die Schichtung durch Einlagerungen gröberen Materials markiert wird. Etwa 2 km nördlich Mühlwand am Bahnkilometer 9,2 der Strecke Mylau — Lengefeld ist eine südostvergente Mulde im GrifTelschiefer aufgeschlossen (Bild 6). In dem dunklen, etwas groben, griffelig spaltenden Schiefer treten unmittelbar über der Grenze zu den Phycoden- schichten bis zu vier quarzitische Einlagerungen von 0,2 bis 0,6 m Mächtigkeit auf. Braun eisenkügelchen von 0,5 bis 2 mm Durchmesser sind häufig. Wahrscheinlich handelt es sich um ein Äquivalent des Unteren Erzhorizontes. D. Händel [62] hat 1959 ein vollständigeres Profil dieses Aufschlusses veröffentlicht. Der Hauptquarzit wird durch großbogige, unkomplizierte Faltenformen charakteri siert. Disharmonische Falten fehlen fast ganz. Die Schichtung ist als ziemlich regel mäßige Bankung in 0,3 bis 1 m Abstand, gelegentlich auch als hell-dunkle Bänderung zu beobachten. Bild 7a zeigt die Skizze des Scheitels einer südostvergenten Falte im Hauptquarzit am Textil werk Mühlwand. Die Lage der Faltenachse wurde aus dem Gefügediagramm mit 65°/5° NE ermittelt (Bild 7b). Die Pole der Transversalschieferung liegen auf dem Zonenkreis des ss- Flächengefüges. Im Faltenscheitel tritt Fächerstellung der Sj-Flächen auf. Die Schnittkanten ss/s 1 verlaufen parallel B. Bild 8 a gibt eine ebenfalls südostvergente Mulde am Westhang des Göltzschtales, etwa 500 m nördlich Mühlwand, wieder. Die Pole der Sj-Flächen liegen in langgestreckter Anordnung auf dem Zonenkreis der ss-Flächen und zeigen „meilerartige Anordnung“ der Transversal schieferung im Muldenscheitel an. Die Faltenachse streicht 65° und fällt mit 5° nach NE ein (Bild 8b). Die Lage der Fallenachsen Die gemessenen Achsen der Falten III. und IV. Ordnung streichen in nordöstlicher Richtung mit Schwankungen zwischen 40 und 90°. Das Sammeldiagramm (Bild 15) läßt ein ausgeprägtes Maximum zwischen 60° und 70° erkennen. Das Einfallen der Faltenachsen ist überwiegend nach NE gerichtet. Nur im oberen Göltzschtal, südlich Mühlwand, herrscht flaches SW-Fallen der Faltenachsen in der Nähe eines NE — SE streichenden Bruches vor (s. Karte la). Die Orientierung der Faltenachsen weicht damit im gesamten Gebiet des Halb horstes von Netzschkau auffallend aus dem strengen NE—SW-Streichen der Falten Lund II. Ordnung ab und ist wahrscheinlich auf nachträgliche Verstellung der Falten niederer Ordnung unter Beibehaltung der Kontur der Falten höherer Ordnung zurück zuführen (s. S. 19). Die Schieferung Transversalschieferung ist in der Zone der Südostvergenz der vorherrschende Schieferungstyp. Die Flächen der Transversalschieferung werden in Anlehnung an R. HoEPPENER [24] als Sj-Flächen bezeichnet. Transversalschieferung tritt fast aus schließlich in Gesteinen schiefrig-quarzitischer Zusammensetzung auf. Die Ausbildung der Sj-Flächen ist dabei von der Korngröße des Sediments weitgehend abhängig. Fein körnige, schiefrig-quarzitische Gesteine sind stets gut geschiefert. Die Schieferungs flächen sind glattflächig und engschaarig angeordnet (Tafel I, Bild 2). Die Schichtung ist mit Ausnahme der Schichtfugen fast vollkommen überprägt worden, unter dem Mikroskop jedoch am Wechsel der Korngröße oder an einer feinen, hell-dunklen