DIE UMGRENZUNG DES HALBHORSTES VON NETZSCHKAU Der Halbhorst von Netzschkau wird an seiner SW—Flanke von der SE—NW streichen den „Reuther Verwerfung“ [55, S. 79] begrenzt, die sich von Rotenthal über Reuth bis in das obere Stopp-Bach-Tal südlich Netzschkau verfolgen läßt, dort in die N—S- Richtung umbiegt und nach E. Potte [39a, S. 36] in der Thoßfeller Störung ihre Fort setzung findet (Karte 2a und Bild 1). Die NE-Begrenzung des Halbhorstes gegen den Kulm von Kahmer, die Göltzsch- talverwerfung E. Spenglers [50, S. 13], ist weniger deutlich zu verfolgen. Zwischen dem Elstertal und der Schwarzhammermühle ist sie auf Bl. Greiz noch als Schichtgrenze zwischen Phycodenschichten und Gräfenthaler Serie — der halbphyllitische Kulm der Mulde von Mehltheuer wurde ursprünglich als Griffelschiefer angesehen — kartiert. Südöstlich der Schwarzhammermühle löst sich die Göltzschtalverwerfung in eine Staffel von Einzelstörungen auf, die sich über das untere Tal des Friesen-Baches bis nach Mylau verfolgen lassen. Der weitere Verlauf nach SE ist unsicher. Zwischen Mühl wand, Schneidenbach und Rotschau sowie südlich Reichenbach sind zahlreiche SE — NW streichende Verwerfungen gleicher Bewegungstendenz kartiert worden, deren direkter Zusammenhang mit der Göltzschtalverwerfung jedoch nicht nachzuweisen ist (Karte 2a). Im NW wird der Halbhorst von Netzschkau von der bereits erwähnten NE—SW streichenden, nach NW gerichteten Aufschiebung begrenzt, an der Phycodenschichten über Kulm der Mulde von Mehltheuer liegen. Das Alter dieser Aufschiebung, die sich in das f'altenbild einfügt, ist zweifellos varistisch. Diese Aufschiebung und die Götten grüner Störung werden von der Reuther Verwerfung und der Göltzschtalverwerfung geschnitten. Nach Ansicht des Verfassers lassen sich sowohl die Reuther- als auch die Göltzschtal verwerfung noch im Kern des Bergaer Sattels in der Gommlauer bzw. der Zoghaus- Untergrochlitzer Störung verfolgen. Die Bewegungstendenz der Reuther Störung bleibt dabei auch in der Störung von Zoghaus erhalten — bei beiden ist jeweils die NE-Scholle gehoben. Die Bewegungs tendenz an der Göltzschtalverwerfung und der Gommlauer Störung wechselt jedoch. Die Gommlauer Störung zeigt die gleiche Tendenz wie die von Untergrochlitz—Zoghaus: gehobene NE-Scholle, gesunkene SW-Scholle. An der Göltzschtalverwerfung ist jedoch die SW-Scholle gehoben und die NE-Scholle abgesunken. Der Wechsel der Bewegungs tendenz ist durch Annahme einer mehrphasigen Schollenbewegung zu erklären (Bild 2). 1. Schollenkippung nach NE 2. Einseitige Hebung der Scholle des Halbhorstes von Netzschkau im Südosten