ARBEITSMETHODE Ziel der Geländcarbeit war es, neben der Beobachtung und Auswertung der Struktur formen nach der üblichen kleintektonischen Methode die räumliche Verteilung aller flächenhaften und linearen Gefügeelemente zu verfolgen und mit Hilfe der gefüge- kundlich-statistischen Methode auszuwerten. Besonderer Wert wurde auf die Ermitt lung der linearen Gefügeelemente (Faltenachsen, Schnittkanten Schichtung/Schiefe- rung) gelegt. Lineare Elemente erweisen sich gegenüber späteren, in der Regel bruch tektonischen Verstellungen mehr oder weniger als richtungskonstant (nicht neigungskonstant), soweit diese Bewegungen nicht horizontale Tendenzen haben. Auf Grund dieser bedingten Immunität geben lineare Gefügeelemente die ursprünglichen Verhältnisse am besten wieder und sind als tektonische Leitelemente erster Ordnung zu betrachten. Flächenhafte Gefügeelemcnte (Schichtflächen, Schieferungsflächen) sind nur mit Vorbehalt für direkte Aussagen zu verwenden. Sie können, besonders bei flacher Lagerung, leicht durch jüngere Bruchtektonik verstellt werden und dann zu Fehl schlüssen Anlaß geben. Alle eingemessenen Gefügeelemente wurden auf die von B. SANDER [42, S. 68] ge gebenen Koordinaten a, b, und c bezogen. Die einzelnen Gefügeelemente werden folgendermaßen definiert: ss Schichtflächen s ± Schieferungsflächen des Gefügetyps s r nach R. HoEPPENER [24, S. 253], identisch mit Transversalschieferung (sogenannte erste Schieferung) s 2 Schieferungsflächen des Gefügetyps s 2 nach R. HoEPPENER [24, S. 272], identisch mit Schubklüftung oder Runzelschieferung (A. Born); (sogenannte zweite Schieferung) b Normale auf die Symmetrieebene des Schichtungs- und Schieferungsflächen gefüges B Gefügeelemente parallel i>; meist direkt eingemessene Faltenachsen ac Ebene I b (Deformationsebene) dj Schnittgerade zwischen ss und Schieferflächen des Sj-Typs, zwischen „mechanisch ungleichwertigen Flächen“ ö 2 Schnittgerade zwischen ss und Schieferungsflächen des s 2 -Typs (sogenannte Runzelung)