Die Tektonik zwischen dem Bergaer Sattel und den Plauenschen Bögen 13 Es ist wenig wahrscheinlich, daß Hebungen dictyogenetischen Charakters diese Ausmaße erreichen. Möglicherweise existierte die Greizer Querschwelle bereits vor dem Oberdevon I (im Mittel- und Unterdevon) als submarine Schwelle oder Untiefe, die eine Ausbildung der einzelnen Schichtglieder in normaler Mächtigkeit verhindert hat. Über die Lebensdauer der Greizer Quersehwelle lassen sich keine genauen Angaben machen. Sicher ist nur, daß das Hochgebiet mit Beginn des Oberdevons ly wieder Sedimentationsraum war, da die Tuffite über den Phycodenschichten in das Ober devon ly gestellt werden [46, S. 42]. Ob die ZeitspanneOberdevon la—ß ausreichte, um die angegebenen Sedimentmächtigkeiten abzutragen, oder die Abtragung bereits im hohen Mitteldevon einsetzte, kann ohne genaue Kenntnis des Mitteldevons auf Blatt Greiz nicht beantwortet werden. Die Tektonik im Gebiet zwischen der Südostflanke des Bergaer Sattels und den Plauenschen Bögen Über die Tektonik des nördlichen Vogtlandes und des angrenzenden ostthüringischen Gebietes ist noch wenig bekannt. A. GRAUPNER [18], G. Hempel [61] und E. SCHROE- DER [63b] bearbeiteten die Stratigraphie und Tektonik im Gebiet des Bergaer Sattels zwischen Greiz und Wünschendorf, W. Mehner [34] die Tektonik im Bereich der SE-Flanke des Bergaer Sattels und der daran angrenzenden Teile der Kulmmulde von Mehltheuer. Die Arbeiten von E. Puffe [39a, b] und W. Jaeger [27] beziehen sich im wesentlichen auf das südliche und mittlere Vogtland. R. SCHÖNENBERG [47] beschrieb 1952 aus dem Raum von Elsterberg einige Einzelprofile. Eine zusammenfassende Bearbeitung des gesamten thüringisch-vogtländischen Raumes gab R. V. Gaertner (1951) [17], Die Faltentektonik Den angeführten Arbeiten sind folgende Angaben über den Bau des Gebietes zwischen dem Bergaer Sattel und den Plauenschen Bögen zu entnehmen: Der Faltenbau im Bereich des Kernes und der SE-Flanke des Bergaer Sattels zeigt SE-Vergenz, die zum Faltenbild gehörenden Schieferungsflächen fallen nach NW ein. Die SE-Flanke des Bergaer Sattels wird von einer streichenden Störung (Göttengrüner Störung) vom Charakter einer mit 50 bis 60° nach NW fallenden Aufschiebung begrenzt, die sich nach SW spießwinklig von der Achse des Bergaer Sattels entfernt. Im Bereich des Elstertales bei Greiz liegt Ordovizium auf dynamometamorph verändertem Kulm der Mulde von Mehltheuer. Der Faltenbau ist im Gebiet des NW-Flügels der Mulde von Mehltheuer südost- vergent, im Gebiet des SE-Flügels herrscht jedoch NW-Vergenz [34, S. 46—48]. Im Raum von Elsterberg treten im Verein mit der NW-Vergenz des Faltenbaues nach NW gerichtete flache Überschiebungen auf, an denen z. T. Oberdevon und Kulm über Phycodenschichten liegen [34, S. 25], Ihr markantester Vertreter ist offenbar die an der NW-Flanke des Jößnitzer Sattels auftretende „Kauschwitzer Hauptlängsstörung“ [39b, S. 354], Diesen Überschiebungen und der den Halbhorst von Netzschkau im NW begrenzenden Aufschiebung sowie der Göttengrüner Störung ist die epizonale Be anspruchung des Kulms im Raum von Elsterberg und Greiz zuzuordnen [34, S. 50],