STRATIGRAPHISCHE UND TEKTONISCHE ÜBERSICHT Der Halbhorst von Netzschkau stellt eine horstartige, quer zum erzgebirgisch streichenden Faltenbau verlaufende Hochscholle dar, die an ihren Flanken von her zynisch streichenden Brüchen gegen den Kulm der Vogtländischen Mulde abgegrenzt wird. Dieses Querelement unterbricht den Kuhn der Vogtländischen Mulde und teilt ihn in zwei ungleiche Teile: in die große Kulmmulde von Mehltheuer im SW und den kleinen Kulmkomplex von Kahmer (E. Spengler) im NE des Halbhorstes. Beide Gebiete stehen nur im Raum um Greiz über einen schmalen Kulmstreifen zwischen der SE-Flanke des Bergaer Sattels und dem NW-Rand des Halbhorstes von Netzschkau miteinander in Verbindung. Die Stratigraphie des Altpaläozoikums Im nordwestlichen Teil des Halbhorstes von Netzschkau streichen Phycoden- schichten mit verschieferten prävaristischen Magmatiten, Gesteine der Gräfenthaler Serie und tieferes Oberdevon zu Tage aus, während im südöstlichen Teil neben Phyco- denschichten und Gesteinen der Gräfenthaler Serie auch Gotland, Unter- und fragliches Mitteldevon vorhanden sind. Tabelle 1 gibt eine Übersicht über die in Hinblick auf das Oberdevon und Unter karbon noch wenig bekannte Schichtenfolge. Die Querschwelle von Greiz Das angegebene Normalprofil des Altpaläozoikums wird im nordwestlichen Teil des Halbhorstes von Netzschkau durch eine Schichtlücke zwischen Phycodenschichten und höherem Oberdevon in tuffitischer Fazies geändert. Diese Schichtlücke ist 400 m nordwestlich der Göltzschtalbrücke bei Mylau am W- Hang des Göltzschtales in einem kleinen Steinbruch aufgeschlossen [56, S. 49], Über grauem, quarzitstreifigem Phyllit der Phycodenschichten liegt mit schwacher Winkel diskordanz gebänderter Schalstein (Tafel I, Bild 1). R. Schönenberg [46, S. 41] er wähnt einen weiteren Aufschluß aus dem unteren Göltzschtal am Kilometerstein 3,0 der Straße Mylau-Greiz, in dem tuffitisches Oberdevon mit Phyllitgeröllen über Phycodenschichten lagert. Der Aufschluß ist z. Z. überrollt und nicht mehr zugänglich. Auch aus dem unteren Tal des Friesenbaches und vom S-Rand des Dorfes Reuth ist die Schichtlücke beschrieben worden [56, S. 49 und 53], Auf Grund des Vorkommens von Gerollen prävaristischer Magmatite aus dem Kern des Bergaer Sattels in tief oberdevonischen Tuffiten auf den Blättern Zwickau—Werdau, Planitz—Ebersbrunn, Treuen und Plauen—Pausa und den sich daraus ergebenden Schüttungsrichtungen aus nordöstlicher bzw. südwestlicher Richtung hat bereits R. Eigenfeld [8] ein etwa