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Goldene Hochzeit -es ältesten SA-Mannes. München, 7. Januar. Der älteste SA.-Mann Deutsch lands, d/r 90jährige Ehrentruppführer Georg Muenzel, beging am Sonntagvormittag in staunenswerter körper licher und geistiger Frische das Fest seiner goldenen Hoch zeit. Die Straßen in der Nachbar chaft der Wohnung des Jubilars hatten mit Hakenkreuzfahnen so reich geflaggt, wie sonst nur an hohen Festtagen. Die SA.-Kameraden des 90jährigen trugen alles dazu bei, den Ehrentag besonders festlich zu gestalten. Als Vater Muenzel mit seiner Gattin zum Festgottesdienst fuhr, zogen etwa 400 Mann SA. mit klingendem Spiel mit und Hitlerjugend bildete Spalier. Am Festgottesdienst nahm auch der stellvertretende Gauleiter Nippold mit anderen höheren Männern der Partei teil. Unter den Geschenken, die dem Jubilar zugestellt wurden, befindet sich ein prächtiger Blumenkorb des bayerischen Mi nisterpräsidenten Siebert und ein Blumenkorb des Münche ner Oberbürgermeisters Fiehler. ZugMfarnrnenstost bei Torgau. Jalkenberg (Bezirk Halle), 8. Januar. In den An lagen des Güterbahnhofs fuhren heute um ^10 Uhr ein aus Richtung Kohlfurt einfahrender Güterzug und ein in Richtung Kohlfurt ausfahrender Güterzug auf einen stehen den Zugteil auf. Die Maschine des aus Kohlfurt kommen den Zuges wurde aus dem Gleise gedrückt. Das Fahrper sonal kam mit dem Schrecken davon. Mehrere Wagen scho ben sich ineinander und übereinander. Der Zugführer, der sich in seinem Abteil im Postwagen befand, wurde einge quetscht und getötet. Es ist bisher noch nicht gelungen, seine Leiche aus den Trümmern zu befreien. Der Sachscha den ist sehr groß. Die Gleise sind teilweise zerstört. Der Verkehr auf der Strecke muß umgeleitet werden. Die Untersuchung nach der Ursache des Unglücks ist im Gange. Es sind insgesamt 12 Güterzugwagen umgestürzt und zer trümmert. An der Unfallstelle wurde noch ein Schaffner leicht verletzt. Der Betrieb wird durch Umleitung inner halb des Bahnhofes geregelt. Großfeuer in einer süddeutschen Spinnerei. Stuttgart, 8. Januar. (Eig. Funkmeld.) In einem Fa brikgebäude der Kämmerei und Spinnerei Schachenmayer- mann und Co. in Saalach (Oberamt Göppingen) brach am Montag früh ein Brand aus, der sich sehr rasch ausbreitete. An der Bekämpfung des Brandes nahmen zahlreiche Feuer wehren, darunter auch Löschzüge aus Göppingen und Stuttgart teil. Das Uebergreifen des Feuers auf andere WWWWWW Dieser Roman, mit dem wir in der nächsten Nummer beginnen, ist originell und spannend geschrieben. Die Ge schichte setzt sehr reizvoll ein. Ein junger Doktor, Syndikus bei einem bedeutenden Unternehmen, fährt eines Abends, um ein wenig zu bummeln, in feinem kleinen Zweisitzer den Kurfürstendamm herunter. An einer Wegkreuzung muß er halten, rotes Licht flammt auf. Da sieht er eine junge Dame im Abendkleid die Straße überqueren, elastisch, schick . . . und es scheint, als hätte sie sich ein wenig nach ihm umgesehen. ' Unternehmungslustig springt er aus dem Wagen, läßt ihn stehen und eilt ihr nach. Vor einem Schaukasten ist sie stehengeblieben. Er zieht den Hut. „Verzeihung . . „Guten Abend, Herr Doktor ..." Er ist überrascht. Es ergibt sich, daß die junge Dame ihn kennt. Er erinnert sich dunkel. . . Was er wohl wolle ... O, er hätte zu gern den Abend in ihrer Gesellschaft verbracht. Ob es sich nicht ma chen ließe? Nein, es ginge leider nicht. Oder ... ja, vielleicht doch, zögert sie, wenn er . . . Nun ja, er suche scheinbar ein klei nes Abenteuer, und das könnte sie ihm bieten, wenn er sie flir diesen Abend, nur für diesen einen Abend als ihr . . . Bräutigam begleiten wolle . . . Aus diesem seltsamen und lustigen Anfang entwickelt sich nun ein reizender Roman, dem unsere Leser hoffentlich mit Vergnügen und Spannung folgen werden. Sie MAM« WUMM-VnM. 8. Januar. (Eia. Funkmeld.) Im Maikowski- prozetz begannen heute die PlÄwyers gegen die 5S Ange- klagten. Diesem Prozeß liegt der kommunistische Ueberfall auf einenLug Nationalsozialisten in der Nacht zum 31. Ja nuar 1933 in der Wallstvaße in Eharlottenburg zugrunde. Bet diesem Ueberfall wurden der Führer des Sturm trupp» 83, Maikowski, und der Polizeibeamt« Zauritz durch Schüsse tödlich verletzt. In seiner heutigen Anklagerede führt« der Oberstaats anwalt u. a. aus: Es ist kein blHer Zufall, daß gerade am SO. Januar der Angriff auf den Sturm 33 erfolgt ist. Nach der Ernennung des Führers der nationalsozialistischen Be- weamm zum Reichskanzler bestand für die Kommune die letzte Möglichkeit, unter Umstanden doch noch den Bürger krieg herbeizuführen. Es erging daher der Befehl zum Alannzustand und zur Organisierung des politischen Mas senstreiks gßgen chie „Hitler-Diktatur. Der Oberstaatsan walt ging im einzelnen auf die Zusammenziehung kommu nistischer KampforganlsakioNeN in den Derkehrslokalen und die Organisierung eines planmäßigen Meldedienstes ein. Er «klarte dann: zu dem fanatischen Gedanken, di« Wall straße von politischen Gegnern freizuhalten, koste es, was wolle, waren die Maßnahmen getroffen. Cs wurde offen darüber gesprochen: „Heute abend gibt es in der Wall straße di« Lüft". Motorradfahrer meldeten fortlaufend den Standort Les Zuges. Der Angeklagte Mühler, der als geistig« Leiter der Ausschreitungen anzusehen ist, erklärte im kommunistischen Lokal , von Wem«: „Die Nazis wer den heute durch die Wallstraße kommen. Wir werden sie herausbauen". Als von einem Meldefahrer berichtet wurde, die SA. sei ln der Wallstrabe, stürzte alles auf die Straße. Schlagartig setzte der Angriff der Kommunisten auf den SA.-Stuvm ein. Schon zu Beginn der Schießerei wurden der Polizeibeamte Zauritz und der Sturmführer Maikowski tödlich verletzt. Einzelne Kommunisten schoflen fliehend au, die GL „Sie sehens sagte her Oberstaatsanwalt, „mit welchem viehischen Willen die Angreifer gegen den verhaß ten politisch«, Gegner Sturm liefen. Der Oberstaatsan walt erklärte dann, er hatte die Angeklagten Rossel, Fle- schenbeva, Leese, Churazi und Plessow des versuchten Mor des für Werfübrt. 10 Angeklagte hatten sich d« Rädels führerschaft und des Landfriedensbruches schuldig gemacht Strafbar geMächt hätten sich alle 53 Angeklagten. , Der Oberstaatsanwalt warf dann die Frage auf: „Warum werden di« Angeklagten nicht beschuldigt, den Sdrrmführer Maikowski und den Polizeibeamten Zauritz «mordet zu haben? Darauf ist leider die enttäuschende Antwort zu geben: Cs ist durch die Ermittlungen nicht nachgewiesen, daß einxr der Angeklagten die tödliche Kuger auf die Erschossenen gefeuert habe. Die zur Zeit der Tat bestehenden gesetzlichen Bestimmungen geben leider keine Handhabe, die Angeklagten zum Tode zu verurteilen. Ganz anders wäre es, wenn sie nur eine halbe Stunde später, am 31. Januar 1933, die Tat begangen hätten. Dann hätten sie die Todesstrafe verwirkt. D« Oberstaatsanwalt streifte so dann lm weiteren Verlauf seiner Ausführungen die Orga nisationstaktik und di« Vorbereitungen der KPD., die plan- ntäßig auf den bewaffneten Aufstand in Deutschland hin arbeiten. Die Höh« der Strafe, so «klärte der Oberstaatsanwalt, kann und darf sich nicht nur messen an der. Tat und den Tätern, sondern muß darüber hinaus das Interesse berück sichtigen, Las Ler Staat als Sachwalter der Volksgemein schaft daran hat. Vom staatlichen Rechtsschutz gegenüber den Interessen der Allgemeinheit war in der vergangenen liberalistischen Zeit wenig zu verspüren. Wer nicht immer das Wort Gnade im Munde hatte, lief Gefahr, als bar jeden sozialen Verständnisses, bezeichnet zu werden. Mit Lieser verkehrten Auffassung hat d« nationalsozialistische Staat aufgeräumt. Es muß ein Urteil gesprochen werden, das Staats« und Volksgemeinschaft in den Vordergrund stellt. Dann nahm der zweite Anklagevertreter das Wort: Die Hauptaufgabe dieses Prozeßes, so sagte er, bestand darin, die Hintergründe, die zu der Tat führten, aufzudecken. SA -Mann erschössen. Berlin, 7. Januar. Der „Völkische Beobachter" berich tet aus Grünberg in Schles.: In den Abendstunden des Freitag wurde im Walde in einer. Schonung in der Nähe des Dorfes Boyadel der 28 Jahre alte SA.-Mann Alfred Ties- ke mit schweren Schußverletzungen sterbend aufgefunden. Er wurde sofort in Las Neusalzer Krankenhaus transpor tiert, wo er jedoch gleich nach der Einlieferung seinen Ver letzungen erlag. Die Todesursache ist noch in völliges Dun kel gehüllt. Tieske vermochte keine Angaben mehr zu machen. MM als LlMiWmln. Frau Luftschiffkapitän Sophie Thoma«. Link«: Mit dem Stern motor ihre« Luftschiff«, recht«: Am Fahrerstand. In Deutschland lebt die einzig« Frau, die da« Paten» für die Führung von Luftschiffen besitzt. E« handelt sich um die Fra« rine« ehemaligen deutfchrn Kampfflieger«, Sophie Thoma«, di« ihr«» Beruf il« Luftschiffkapllänln bei drr Führung «in«« kleinen Relyame-Luftschiff« au«Sdt. Gebäude könnt« verhindert werden. Di« Brand Ursache ist noch nicht bekannt. Der Betrieb, in dem mehrere tausend Arbeiter beschäftigt sind, erleidet keine Unterbrechung. Gin Hotel niedergebrannt. Bregenz, 8. Januar. (Eig. Funkmeld.) In dem Win tersportort Damules im Gebiete des Bregenzer Waldes ist am Sonntag das Hotel „Adler" niedergebrannt. Die Elbe wieder eisfrei. Hamburg, 8. Januar. (Eig. Funkmeldung.) Nachdem >ie starken Eisbildungen unterhalb der Havelmündung und Muehlenholz in mehrtägiger Förderarbeit des Eisbrechers beseitigt worden sind, ist die Elbe von Dresden bis Ham burg eisfrei. Die Elbeschiffahrt ist wieder ausgenommen Wetterbericht -er sächsischen Landeswetterwarte vom s. Januar, mittag, 12 Uhr. Wetterlage: Der über Süddcutschland liegende Teil eines festländischen Hochdruckgebietes hat vorübergehend seinen Einfluß auf die Wit terung Norddeutschlands ausgedehnt. In der Nacht zum Mon tag trat dabei Aufheiterung ein, so daß die Temperaturen zum größten Teil unter den Nullpunkt sanken. Jin Westen folgt jedoch über dem Kanal ein Tiefdruckausläufer, der in Nordwestfrank- reich und an der deutschen Nordseetllste Regen verursacht und un ser Gebiet noch am Montag überqueren wird. witterungrausfichten: Nach vorübergehend stärkerer Bewölkung und leichten Nieder schlägen wieder Aufheiterung und höchsten, noch vereinzelt Schnee fälle. In tieferen Lagen Temperaturen am Tage bi, S Grad über Null steigend. Im Gebirge leichter bi, mäßiger Frost. Aus den sächs. Wintersportgebiete« t vom s. Januar. Hochwald-Lausche: — 1 Grad, Nebel, Schneehöhe 10 Ztm., bereift, Ski und Rodel möglich 1. Allenberg: — 1, heiter, Schneehöhe 30 Ztm., Pulverschnee, Ski und Rodel gut 1. Reheseld: — S, heiter, Schneehöhe 29 Ztm., gekörnt, Ski und Rodel gut 1. Schellerhau: — 7, heiter, Schneehöhe 22 Ztm., gekörnt, Ski und Rodel gut 2. Sipsdorf: — 4, heiter, Schneehöhe 14 Ztm., verharscht, Ski und und Rodel mäßig 2. Zinnwald: — S, heiter, Schneehöhe 30 Ztm., Pulverschnee, Ski und Rodel sehr gut 1. Oberwiesenthal: — 2, heiter, Schneehöhe 42 Ztm., verharscht, Ski und Rodel sehr gut 1 Fichtelberg: — S, heiter, Schneehöhe 52 Ztm., verharscht, Ski ynd Rodel sehr gut 1. Johanngeorgenstadt: — 4, heiter, Schneehöhe 40 Ztm., Pulver schnee, Ski und Rodel sehr gut 1. Aschberg: — 7, heiter, Schneehöhe 40 Ztm., verharscht, Ski und Rodel sehr gut 1. 1) Herrliche Winterlandschast mit zusammenhängender gleich mäßiger Schneedecke, Rauhrcif, Bäume beschneit. 2) Winterlandschaft gut, Schneedecke etwas verschmutzt und verharscht, stellenweise Rauhrcif. Mtterungrausichlen: Fortdauer des winterlichen Frostwetters. Höchstens vereinzelt Schneefälle. NSBO. Bischofswerda. Der Schulungskursus der sozialen Fach- und Wirt- schaftsschulc wird im neuen Jahr erstmalig am Mittwoch, den 10. Januar, abends ^8 Uhr, in den bekannten Schulungsräumen fortgesetzt. Sämtliche Zellenleiter der Betriebe und Ortschaften, Verbandsortsleiter, Betriebsratsvorsitzende, bzw. Obleute und deren Stellvertreter haben an diesem Tage zur ange gebenen Zeit pünktlich zu erscheinen. RSBO., Ortsgruppe Bischofswerda, i NS.-Hago und GHG. / Demih-Thumih, Wölkau, Pott- fchapplih, Rvthnaußlih, Lannewih, Karlsdorf und TNedewih. Am Freitag, den 12. Januar 1934, findet in Smochs Gasthof in Demih-Thumih eine Pslichkversammlung statt. Kreisamtsleiter Bautzmann spricht. Zu erscheinen haben alle Handwerker, Handel- u. Gewerbetreibenden, Ge hilfen, Gesellen und Lehrlinge. gez. Kurt Drobeck, Ortsgruppenamtsleiter. Amtliche Vekanntmachlmgell. Sitzung des Bezirksausschusses Montag, den 15. Januar 1934, vormittags 10 Uhr, im Sitzungssaale der Amtshauptmannschaft Bautzen, Bis marckstr. 21. Bautzen, am 6. Januar 1934. Amtshauptmannschoft. Am Dienstag, den 9. Januar 1934, vorm. 10 Ahr, sol len in Frankenthal (Sammelort: Steglichs Restaurant): 1 Regulator, 1 Sofa, in Großharthau (Sammelort: Rüdrichs Gasthaus) nachm. 2 Uhr: Aemcntrohre, Brunncnringe und Mooreiche, ferner ain Mittwoch, den 10. Januar 1934, mittags 12 Uhr, in Burkau (Sammelort: Gasthaus Heiterer Blick) 1 Violine und 1 Alöke meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Bischofswerda. Das über den landwirtschaftlichen Betrieb des Land- und Gastwirts Gustav Adolf Wagner in Steinigtwolmsdorf eröffnete Entschuldungsverfahren wird gemäß H 21 Abs. 3 des Gesetzes zur landwirtschaftlichen Schuldenregelung vom 1. Juni 1933 eingestellt. I, Entsch. 10. Amtsgericht Schirgiswalde, 3. Januar 1934. Da» heutige Blatt umfaßt 12 Selten einschließlich der heimatbellage und der Landwirtschaftlichen Beilage. D.-A. X». 33: S020 Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten In halt: Max Ficdeker; Rotationsdruck und Verlag von Friedrich May G. m. b. H.; Anzeigenleitung: Melanie May; sämtlich in Bischofswerda.