Jungen, Fragen der Spannungsverteilung zu lösen. Die Aufstellung der entspre chenden Eichkurven bereitet jedoch noch große Schwierigkeiten, so daß über die Größe der Spannungen noch nichts ausgesagt werden kann. Der große Vorzug der geophysikalischen Messungen ist der, daß man mit ihnen schon dort messen kann, wohin der Bergmann noch nicht gekommen ist. Wenn die Geophysiker erst in den letzten Jahren ihr Augenmerk mehr auf gebirgsmechanische Probleme gelenkt haben, so sind doch schon einige grund sätzliche Fragen mit ihrer Hilfe der Lösung nähergebracht worden, wie die Arbeiten von Buchheim [1] [2] und Uhlmann [3] zeigen. Von den Verformungsmessungen sind an erster Stelle die markscheiderischen Messungen zu nennen, die zweifellos den größten Anteil an der Erfassung der durch Abbauwirkung hervorgerufenen Veränderungen um bergmännische Gru benbaue haben. Dies ist von um so größerer Bedeutung, als diese Messungen nicht nur über lange Zeiten in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, sondern weil sie praktisch auf Werken der verschiedensten Bergbauzweige er folgen. Dadurch ist viel eher die Möglichkeit gegeben, zu allgemeingültigen Schlußfolgerungen zu kommen. Die markscheiderischen Arbeiten haben großen Anteil an unserem derzei tigen Wissen über Gebirgsdruck. Besonders wertvoll sind die Ergebnisse über die Abbaufernwirkungen, die ihren Ausdruck in der Bergschadenkunde finden. Während im Steinkohlenbergbau durch markscheiderische Untersuchungen wich tige Probleme gelöst werden konnten, ist jedoch im Kalibergbau die Hilfe von dieser Seite bis jetzt gering gewesen. Es liegt lediglich die Arbeit von Hilbig [41 vor, die sich mit der Auswertung der markscheiderischen Messungen aus dem mitteldeutschen Kalibergbau befaßt. Aus den markscheiderischen Meßergebnissen auf die im Gebirge herrschen den Spannungen im Sinne der technischen Mechanik zu schließen, ist bis jetzt noch nicht möglich gewesen und wird wohl auch in Zukunft nicht ohne weiteres möglich sein. Die Kenntnis der Größen der Verformung, der Verformungs geschwindigkeiten und die Ermittlung der sie bestimmenden Faktoren ist aber schon von größter Bedeutung für die Weiterentwicklung der Gebirgsdrucktheo rien und für die richtige Abbauführung. In diesem Sinne ist auch die Auswer tung der von den Markscheidern gefundenen Größen, insbesondere aber ihre koordinierte Auswertung und sinnvolle Verknüpfung mit anderen Meßmethoden, sehr wichtig. Als erste, speziell auf den Salzbergbau zugeschnittene Methode der Messung von Verformungen sind die Pfeilerquerdehnungsmessungen zu betrachten. Bei dem allgemein im Salzbergbau vorherrschenden Abbauverfahren mit Stützung des Hangenden unter Belassung von Bergfesten oder Pfeilern ist es natürlich, daß die Pfeiler als Hauptobjekte der meßtechnischen Untersuchungen zuerst gewählt wurden. Selbstverständlich können uns Messungen an den Pfei lern nicht sofort Klarheit über alle Fragen der Gebirgsmechanik im Salzbergbau bringen. Es wäre wünschenswert, wenn die Messungen an den Pfeilern gleich-