bei beschränkter Größe der Abbaublöcke nicht erreicht werden, müssen Hauptpfeiler vorgesehen werden, wenn ohne Versatz gebaut werden soll. 5. Bei Verformungen der Zone 3 mit nachfolgenden Schalenablösungen an den Pfeilern brauchen bei rechtzeitigem Versatzeinbringen keine Hauptpfeiler belassen zu werden. Sie sind aber unbedingt notwendig, wenn ohne Versatz gearbeitet werden soll. Außerdem ist in letzterem Fall, wenn die anderen Voraussetzungen für das Auftreten von Gebirgsschlägen gegeben sind, mit ihnen zu rechnen. 6. Zum Schutze langstehender Strecken sind auf alle Fälle Hauptpfeiler solcher Größe notwendig, daß die Verformungen möglichst im unteren Bereich der zweiten Zone bleiben. An Hand eines Beispiels soll noch kurz erklärt werden, wie man durch Auf teilung eines Barrierepfeilers die Belastungsverhältnisse und damit die Zeit der Pfeilerzerklüftung ändern kann. Ein Baufeld sei so eingeteilt, daß nach 20 Ab baupfeilern von 5 m Breite ein Hauptpfeiler von 30 m vorgesehen sei. Die Teufe betrage 600 m, die Kammerbreite 10 m. Es ergeben sich somit durchschnittliche Belastungen von 450 kg/cm 2 . Bei einer Querdehnungsgeschwindigkeit von etwa 30 mm/100 Tage muß nach 500 Tagen mit einer Zerklüftung des Pfeilers gerech net werden. Wird in dieser Zeit der Versatz nicht eingebracht, so tritt die Ge wölbebildung ein, und die Barrierepfeiler müssen dann den Kämpferdruck auf nehmen. Teilt man den 30 m breiten Hauptpfeiler aber auf 20 Abbaupfeiler auf, so ergeben sich Pfeilerbreiten von 5 + 30 : 20 = 6,50 m. Die spezifische Pfei lerbelastung sinkt damit auf 380 kg/cm 2 mit der entsprechend kleinen Quer dehnungsgeschwindigkeit von nur 4 mm/100 Tage, so daß also die Zeit der Pfeilerzerklüftung weit hinausgezögert wird. Aus dieser geringen Vergrößerung der Pfeilerbreite und der daraus resultie renden beträchtlichen Senkung der Verformungsgeschwindigkeit muß die Not wendigkeit der genauesten Einhaltung der vorgeschriebenen Abbaumaße unter strichen werden. Verringert man die Pfeilerbreite nur um 0,5 m auf 4,5 m, so steigt die Spannung auf den Wert 483 kg/cm 2 . Gleichzeitig heißt das aber, daß die Querdehnungsgeschwindigkeit von 30 mm/100 Tage auf 50 mm/100 Tage steigt, wie dies aus' Bild 52 entnommen werden kann. Eine Verbreiterung der Abbaue um nur einen Meter führt bei gleicher Pfeilerbreite von 5 m sogar zu einer Spannung von 500 kg/cm 2 , der eine Querdehnungsgeschwindigkeit von fast 80 mm/100 Tage entspricht. Da aber die Nichteinhaltung eines Maßes gleich zeitig auch die übrigen Maße beeinflußt, kann man ermessen, welche Folgen daraus entstehen können. Jeder Hauer kann durch genaueste Einhaltung der vorgeschriebenen Abbaumaße mit dafür sorgen, daß an den Pfeilern nur die Gebirgsdruckwirkungen auftreten, die wir selbst zulassen wollen. Wenn die Frage der Hauptpfeiler so eng mit denen des Versatzes verknüpft wird, so wird unterstellt, daß durch den Versatz bald nach seinem Einbringen die Verformung der Pfeiler weitgehend vermindert wird und der Pfeiler das Bruchstadium gar nicht erreicht. Ist dies der Fall, so sind unsere Folgerungen gerechtfertigt, wenn nicht, so wird durch die fortschreitende Verformung der