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Sie Aeujahrsnachi, in der die Schranken fielen Zum 10V. Jahrestage -er Entstehung des Deutschen Zollvereins. Bon Hans Schwalm. „Das ist ein schwerer Vertrag", sagte der Kgl. Preußi sche Staats- und Mnanzminister Karl Georg Maaßen und wog den sächsischen Zolloereins-Bertrag in der flachen Hand, „das ist ein schwerer Vertrag, es hätte ihn nicht jeder unter zeichnet!" Das Wort könnte für alle elf Verträge gelten, Lank denen der Deutsche Zollverein in der Neujahrsnacht anno 1834 ins Leben trat: sie alle waren gleich schwer zu erreichen und zu verantworten gewesen, denn so eindeutig wie der politische Nutzen, den sie dem preußischen Staate und damit dem kommenden Deutschland brachten, war ihr unmittel barer wirtschaftlicher Nutzen für Preußen keineswegs. Der Deutsche Zollverein — das ist ein erster Anstoß zur staatlichen Einheit deutscher Nation, zur Reichwerdung; doch kein unvorbereiteter Anstoß aus einmaliger Kraftanspan nung. Ueber vierzehn Jahre hatten Preußens Staatsmän ner Maaßen, Eichhorn, Motz schwere Kämpfe darum durch zufechten. Das Deutschland, das aus den Befreiungskriegen und dem Wiener Kongreße hervorging, war noch immer kreuz und quer von Zollinien zerschnitten. Binnenmauten und Durchfuhrzölle, Damm-, Tor- und Pflastergelder, Akzisen, ja Seleitgelder für Stellung der Harnischreiter, die es seit Jahr hunderten nicht mehr gab, wurden von den Fuhrwerken er hoben. In den 38 souveränen Reichen, die den Deutschen Bund ausmachten» lagen Handel und Wandel eingeschnürt. Artikel 19 der Bundesakte hatte Abhilfe des Zollelends vorgesehen, doch wie in allen übrigen Fragen nationaler Einheit wurden auch hier die Hoffnungen der Patrioten durchaus enttäuscht. Oesterreich erstrebte den Fortbestand seiner Vorherrschaft und wußte das nicht bester als durch planmäßige Erhaltung der Zersplitterung Deutschlands zu tun. Innerhalb dieser allgemeinen deutschen Zollwirrnis herrschte im Königreich Preußen noch eine besondere Verwirrung. Jede Provinz und noch kleinere Einheiten er hoben ihre eigenen Zölle; mehr als 70 Zollinien mit eben soviel verschiedenen Tarifen zerschnitten Preußens Handel und Gewerbe. Manufakturwaren aus der Grafschaft Mark beispielsweise konnten in die östlichen Provinzen nur gegen einen Zoll pon einem Viertel des Wertes eingeführt wer de». Die preußischen Zoll- und Steuergesetze von 1816/1818 räumten mit den Binnen- und Provinzialzöllen auf, ver wiesen die Zollerhebung an die Landesgrenzen und legten den Grund für ein geordnetes Zoll- und Steuerwesen. Die Ausfuhr aus Preußen wurde frei, die Einfuhr mit sehr mäßigem Zoll belegt,,.nur die Durchfuhr, die den notleiden den Staatskosten unentbehrliche Einnahme brachte, belastete man stärker. Rund elf Jahre dauerte es noch, bis die kleinen, von Preußen umschlossenen mitteldeutschen Fürstentümer und Enklaven dem preußischen neuen Zollsystem sich einfügten; so lange führten sie einen Zoll- und SchmuLgel- krieg mit dem größeren Nachbar, was die Wiener Staats kanzlei nicht ungern zu sehen schien. Allenthalben in Deutschland erstrebte man Handels- und Verkehrsfreiheit, d. h. die Abschaffung der überlebten Bin nenzölle. Dennoch fand besonders in Süddeutschland Preu ßens Zollreform leidenschaftlichen Widerspruch. Verständ lich genug: Preußen behandelte die Einfuhr aus den be nachbarten deutschen Ländern genau so wie die Einfuhr aus England oder der Türkei, nämlich als ausländisch. So wohltätig die preußische Zollreform für den größeren Teil der preußischen Kaufleute gewesen sein mag, die deutschen, nicht-preußischen Standesgenossen sahen in ihr nur einen neuen Schlag gegen ihren Handel. Und der war vorher schon schwer genug getroffen, denn so behindert durch Zoll mauern der binnendeutsche Verkehr war, so ungeschützt lag Deutschland gegenüber ausländischer Einfuhr, um» insbeson dere England zog aus solchem Zustand Nutzen. Preußen hatte von vornherein die Möglichkeit des An schlusses benachbarter Staaten an sein Zollsystem offenge lassen; „von Grenze zu Grenze" hofften die Berliner Staats männer durch Verträge es vorschieben zu können. Davon war zunächst keine Rede, sondern Preußen mußte den Be stand seines Zollsystems verteidigen. Di« süb- und westdeut schen Staaten beschlossen, gegen Preußen einen Zollbund zu bilden. Zwar trat der Beschluß nicht ins Leben, denn außer der Gegnerschaft gegen Preußen, die durch Einflüsterungen und „Warnungen" des Staatskanzlers Metternich wach ge halten wurde, hatten die Partner nichts Gemeinsames; so scheiterten ihre dreijährigen Verhandlungen. 1828 schlossen sich Bayern und Württemberg zu einem Lolloerein zusammen. Er r^r nicht unmittelbar gegen interessierten die gegen den Gallen der getöteten Opern sängerin Gertrud Bindernagel und gegen den früheren Landrat uttd Staatskommistar Dr. Gereke. Ein wenig er freuliches Bild aus der Wirtschaft in den vergangenen Iah- ren bot der Rordwolle-Prozeß gegen di« Brüder Lahusen, und das größte Jntereffe beanspruchte naturgemäß der hochpolitische Prozeß um den Brand des deutschen Reichs- tage«. Das bedeutendste Ereignis für di« Wissenschaft war die Verleihung der Nobel-Preise. König Gustaf von Schweden überreicht« die Urkunde persönlich den Preisträ gern, unter denen sich der deutsche Physiker Heisenberg be- fand. 1983 «ar ein Jahr der Gedenktage und Ge denkfeiern. Im Vordergründe standen die Wagner- Feiern und die Feiern für Martin Luther. Im Mai ehrte das deutsche Volk das Andenken des vor zehn Jahren er- jchossenen Nationalhelden Leo Schlageter, und am 2. Sep tember wurde zum ersten Male seit vierzehn Jahren der Tag von Sedan feierlich begangen. Besonders sinnig wurde am 9. November der 10jährige Gedenktag an den ersten nationalsozialistischen Aufstand in München began gen, an dem Adolf Hitler an der Spitze seiner Getreuen wie damals vor §ehn Jahren zur Feldherrnhalle marschierte. Die größten Ausstellungen des vergangenen Jahres waren di« Auto-Ausstellung, die Landwirtschaftlich« Ausstellung, die Funk-Ausstellung und die Leipziger Messe, verbunden mit der ersten großen Braunen Messe. Sie alle gaben Zeugnis von der Leistungsfähigkeit und dem Auf bauwillen der deutschen Industrie, des deutschen Handels und der deutschen Landwirtschaft. Mehr al« ander« Jahr« brachte das vergangene Er eignisse auf Bühne und Leinwand. Die wichtig sten Begebenheiten auf musikalischem Gebiet waren die Ur aufführung d«r Strauß'schen Oper „Arabella" und die Bayreucher Festspiel«, die sich durch die Anwesenheit des Führers besonders feierlich gestalteten. Beim Schauspiel interessierten am meisten die Uraufführung von Dietrich Eckardt» „Lorenzaccio" und von Gerhart Hauptmanns jüngstem Werk „Die Golden« Harfe". Die filmischen Er eignisse standen fast durchweg im Zeichen der nationalsozia listischen Revolution. Waren „SA.-Mann Brand", „Hit- lerjunge Ouex" und „Horst Westmar" Spielfilme, die das Zeitgeschehen im Rahmen einer Handlung Wiedergaben, so zeigte der von. Leni Riefenstcchl gedrehte „Sieg des Glau bens" die Begebenheiten vom Nürnberger Parteitag. Von Vedenkung für die deutsche Wehrmacht war das Ende der Landsmannschaften, das äußerlich durch das Verschwinden der landsmannschaftlichen Abzeichen am Stahlhelm zum Ausdruck kommt. Auch in der sonstigen Uniformierung brachte das Jahr 1933 einige Veränderun gen, vor allen Dingen die Wiedereinführung der Feldbluse und die Abschaffung des Infanteriestiefels. Allgemein be grüßt wurde die Wiederherstellung der Militärgerichtsbar keit. Von militärpolitischer Bedeutung war die Entsen dung von Militär- und MarineattachSs, die es seit dem Jahre 1918 nicht mehr gegeben hatte. Die deutsche Reichs marine hatte im Jahr« 1933 zwei große Tage: Ende März lief das Panzerschiff „Admiral Scheer" von Stapel, und Anfang Mai folgte das neue Segelschulschiff „Gorch Fock" als Ersatz für di« gesunkene „Niobe". Die Interessanteste Naturerscheinung im vergangenen Jahr war der Sternschnuppenfall am 9. Oktober, über dessen Ursache sich die Gelehrten bis jetzt noch nicht einig sind. Andere Naturerscheinungen haben sich lewer zum Schaden der Menschheit bemerkbar gemacht, und ganz besonders ist China von chnen betroffen worden. Nachdem der Hoang-Ho über di« Ufer getreten war, brach eine Taifun-Katastrophe über Nordchina herein, und nicht geringeren Schaden verursachte ein schweres Erdbeben in dem Lande, das ohnehin schon seit Jahren von Kriegswir ren geplagt ist. Mexiko wurde von einem schwärm Sturm heimgesucht, und auch Deutschland blieb von Naturkata strophen nicht verschont. Der Bergrutsch In Cochem fordert« zwar kein« Menschenopf«r, richtete aber dafür um so grö ßeren Sachschaden an. Di« schwerste Katastrophe, die unser Vaterland traf, war das Explosionsunglück in Neunkirchen. Kurz darauf ging die Kuppel des Reichstag» in Flammen auf, und im Juni brannte die Danziger Skala ab. Gin« schwere Brarwkadastrophe entstand auch in Schweden, wo große Waldungen ein Opfer der Flammen wurden. Auch der Verkehr fordert« 1933 seine Opfer. Zu Anfang de» Jahres verlor Frankreich den Ozeandampfer „Atlantique", im April setzte geradezu «ine Serie von Luftschiffunglucken ein, bei der auch die „Akron" verloren ging, und im Sep tember ereignete sich «in schwerer Autoünfall auf der Renn bahn von Monza. Im Verkehrswesen wurden jedoch auch eine Reihe von Erfolgen erzielt. Durch die erste Ausfahrt des italienischen Ozeandampfers „Rex entbrannte von neuem der Kampf um das Blau« Band des Ozeans, das aber schließlich in deutschen Händen blieb. Der Bau der Autobahnen und die Erleichterungen für Kraft wagenbesitzer bedeuteten einen Aufschwung im deutschen Kraftfahrwesen, und die Schiffahrtswege wurden weiter ausgebaut, besonders der Mittelland-Kanal, dessen Bau bis Braunschweig durchgeführt wurde, das so zur Hafenstadt geworden ist. Besondere Erfolge brachte das vergangen« Jahr Im Flugwesen. ' Marschall Balbo unternahm wiederum einen gelungenen Geschwaderflug nach Amerika. Im April stellte der Ita liener Agello einen neuen Geschwindigkeitsrekord auf, und in den folgenden Monaten rasten die Flieger Matern und Wiley Post um di« Welt. Russische Flieger stellten einen Stratosphärenrekord aus, und auch dem Amerikaner Settle gelang ein Aufstieg in die hohen Regionen. Das größt« slugsportliche Ereignis in Deutschland war der Deutschland flug, der in diesem Jahre nach neuen Bedingungen geflo gen wurde und einen großen Erfolg brachte. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" überquerte bei seinem Dreiecksflug zum 50. Male den Ozean und gab Zeugnis von der hervorragen den Sicherheit deutscher Lufffchiffe. Von Bedeutung für den Luftverkehr war die Indienststellung schnellster Maschi nen durch die Deutsche Lufthansa und die Beschleunigungen der Geschwindigkeiten durch Verbesserung der älteren Flugzeuge. Auch die Deutsche Reichsvahn stellte erstmalig Flugzeuge in Dienst, die auf der Strecke nach Königsberg als Ersatz für einen ausgefallenen Schnellzug Post und Fracht befördern. Das Jahr 1933 brachte wiederum «ine Erfolgsserie für die deutschen Retter. die endgültig den Mustolinipokal gewannen und auch spä ter in Luzern und Aachen triumphierten. Die deutschen Tennisspieler bestanden ehrenhaft in Wimbledon, und Cramm und Hilde Krahwinkel errangen die deutschen Mei sterschaften. Im Segelflug stellten Schmidt und Hanns Reitsch neue Rekorde auf, und auch die Avus sah einen neuen Weltrekord, während die Deutschlandfahrt »r einer machtvollen Kundgebung für den deutschen Kraftfcchrsporr wurde. Max Schmeling mußte zwei Niederlagen einstek- ken, und Canera wurde zweimal Weltmeister. Die deut schen Turner maßen ihre Leistungen in Stuttgart. Die Krö nung des Jahres jedoch war der hochherzige Entschluß des Führers zum Bau des neuen Stadions. S. v. Das Weltgeschehen im Jahre 1033 «n Rückblick am Jahresende. Ein Jahr voller Ereignisse liegt hinter uns. Ein Jahr de» Ereignisses kann man sagen; denn alle lind überschat tet von dem einzigartigen Erleben der deutschen Erhebung. Die ersten Tage des Jahre, 19SS noch zeigten «in schwan kendes Bild. Ein« Regierung, dl« nicht das Vertrauen de» ganzen Volkes befaß, stand am Ruder des Reiches, und nie mand wußte, wohin da» Rrichsschiff trieb. Da war es der greise Präsident, der in letzter Stunde den historischen Ent schluß faßte, dem Mann die Führung zu geben, zu dem viele Million«« Deutsch« ms zu ihrem Erlöser aufblickten, und von dem auch seine Feinde wußten, daß er der Einzige f«in würde, der imstande wäre, Deutschland aus seiner tief sten Not aufwärts zu führen. Kett jenem 36. Januar ist der Weg Deutschlands und der mit ihm eins geworde nen nationalsozialistischen Bewegung durch «in« Reche von Marksteinen bezeichnet, die noch späten Generationen von Deutschlands größter Zeit erzählen werden. Anfang März folgte di« Reichstagswahl, in der das deutsche Volk seinem neuen Führer da» Vertrauen aussprach, und am 21. März wurde der neu« Reichstag in Anwesenheit des Reichspräsi denten von Hindenburg in der Potsdamer Garnisonkirche eröffnet. Jener 21. März war di« erste große Kundgebung des nationalen Deutschland. Ihr folgten dann der 1. Mai, der Millionen deutscher Arbeiter der Stirn und der Faust auf dem Tempelhofer Feld in Berlin und auf den größten Plätzen an allen Orten de» Ruches zu einer Feier der Ar beit zusammenrief, der Parteitag in Nürnberg, an dem viele hunderttausend alt«r Kämpfer ihrem Führer huldigen durf ten, der Tag der deutschen Bauern, der eine unübersehbare Masse deutscher Bauern auf dem Bückeberg versammelt«. Aber auch andere BerufsstiuÄe, di« Handwerker und die Kaufleute, folgten diesem Beispiel. Die bedeutendste Kund gebung jedoch für Führer und Vaterland sollt« der 12. November bringen, an dem das deutsche Voll wie ein Mann sich er hob und bewies, daß es auf di« Dauer nicht möglich ist, ein Volk von 60 Millionen zu vergewaltigen und seiner Ehr« zu beranken. Neben diesen äußeren Kundgebungen schritt das Re formwerk an Reich und Volk vorwärts. Binnen kurzer Zeit gelang es,, di« Vereinheitlichung des Reiches, an der Vie Novemberparte'ien sich vierzehn Jahre erfolglos versucht hatten, fast bis zur Bollendung durchzuführen. Schon im März erfolgt« die Gleichschaltung der Lander, und durch da» Reichsstatthaltergesetz km April wurde diese Neuordnung fest verankert. Als die Gemelndewahlen im ganzen Reich eine «drückende Mehrbeit für die NSDAP, erbrachten, war di« natürliche Folge, daß di« Gleichschaltung auch auf die Gemeinden ausgedehnt wurde. Im Mal erklärt« sich auch die Danziger Bevölkerung für den neuen Staatsaedanken. Nach und nach wurden alle Gebiete des öffentlichen Lebens von dem neuen Geist erfaßt. Die Gründung der Arbeitsfront brachte die langersehnte Vereinigung aller Arbeitnehmer und aller Arbeitgeber in einer großen Organisation, wo durch alle Lohnstreitigkeiten mit ihren mißlichen Nebener scheinungen für immer gebannt wurden. Ander« wichtige sozialpolitische Neuerungen folgten. Durch die Ehestands beihilfen wurde Hunderttausend«! junger Menschen die Möglichkeit gegeben, eine Familie zu begründen, und durch das Winterhilfswerk wird es gelingen, auch die Aermsten .der Armen ohne Schaden über di« schweren Monate zu bringen. Ganz besonders am Herzen lag dem Führer die Herabminderung der Arbeitslosigkeit durch Schaffung von Arbeit, und di« große Zahl der Neubauten und die Anlage von Kanälen uno Autobahnen beweist, daß er alles daran setzt, um feinen Willen zur Tat werden zu lasten. Mit allgemeiner Befriedigung wurde es ausgenom men, daß di« nationale Regierung auskirchlichemGe- biet eine klare Regelung geschaffen hat. Das mit dem Vatikan abgeschlossene Konkordat und die Einigung der evangenschen Kirchen sind Taten, für die das deutsche Volk seinem Führer ewig dankbar sein wird. Auch für das deutsche Recht bedeutete Las Jahr'1933 den Anbruch eines neuen Zeitalters, und der Deutsche Juristentag in Leipzig gab ein Bild davon, welcher Geist von nun an die deutsche Rechtsprechung beseelt. Auch hier ist es nicht bei leeren Worten geblieben. Die große Zahl neuer Gesetze, von denen nur das Erbhofgesetz und das Gesetz gegen die Erbkrankheiten genannt werden sol len, reden eine beredte Sprache. Auf kulturellem Gebiet ist «in umfassendes Werk geschaffen worden. In der Kul turkammer besitzt das deutsche Volk eine Organisation, die nach ihrem ganzen Aufbau hervorragend geeignet ist, sein gesamtes geistiges Leben in di« Bahnen zu lenken, die der Führer gewiesen hat. Für die deutsche Außenpolitik ist das vergangene Jahr von größter Bedeutung für Deutschland gewesen. Es hat di« Period« des ewigen Ja- Sagens beendet, und durch das Ausscheiden Deutschlands aus Abrüstungskonferenz und Völkerbund eine Lage ge schaffen, die Deutschlands politischen Gegnern das Gesetz des Handelns aufgezwungen hat. Aber auch im Ausland selbst hat es einige wichtige Veränderungen gebracht. Die Präsidentenwahl in Amerika eraab eine klare Mehrheit für die Demokraten und ihren Kandidaten Roosevelt, was zu gleich das Ende der Prohibition bedeutete. Präsident Roosevelt hat eine Reihe schwerwiegender wirtschaftspoliti scher Entschlüsse gefaßt, aber erst das nächst« Jahr wird zei gen, ob er der starke Mann ist, der die amerikanisch« Wirt schaft wieder zu beruhigen imstande ist. Frankreich hat unter den Auswirkungen de» parlamentarischen Systems schwer zu leiden gehabt, und in kurzen Abständen lösten die Kabinette Paul-Boncour, Daladier, Sarraut und Chau- temps einander ab. Die deutsche Zus», hatte sich im Jahre 1933 mit einer Anzahl von Prozessen zu befassen, di« weit über ihren engeren Bezirk und sogar über die Grenzen des Vaterlandes hinaus größtem Inter esse begegneten. In letzter Instanz wurden vor dem Reichs gericht noch einmal der Favag-Komplex und die Calmette- Tragödie aufgerollt, und an Prozess«! erster Instanz