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roll" Mihai. lntslerium» (LllvrKr) «verein »/ercls «ttÜSUstk, mga« -8» G«kO » SiwckM»- lenos). «i Klavier. WLWMM) im ^UXNiIkäksa. XdeNäVas^. »ebucNef Der SächMe Erzähler zwei lagen. Krettaa. den 2V Dezember ISS )llfe. ! Dresden „ .... die Eisschlacht im Gebirge zusammen- . — Waffen wurden angefor- ' > man ab, dar Festtagsessen > als inan ge- sn den Kam il, des Reiter- 1. Beiblatt z« R»««er SOS Sie schritten schleppend und argwöhnisch neben dem Ge führt her zum Kreuzhof. Sie sammelten sich in der Stube — und der junge Kreuz wies ihnen das sprechende Metallei vor, .das sie in der Tasche des toten Obristen gefunden hatten. Er erklärte ihnen, daß es eine Uhr sei und daß er und sein Bruder versucht hätten, das Werk 'nachzubauen: Daß sie aber kein Silber besaßen und kein Eisen, sondern nur Holz, und daß sie keine Goldschmiedfinger hatten, son dern Bauernpratzcn. Daß also die Uhr, die sie gebaut hatten, größer und plumper, viel größer und plumper ausgefallen war als die des Obristen; dafür aber könne man sie an die Wand hängen, dafür könne jeder Bauer sie aus seinem.Holz und mit seinem Werkzeug verfertigen, und dafür habe ihre Uhr eine Glocke, die jedwede Stunde einmal erklänge, zur Mahnung der Menschen und zu Gottes Ruhm.. , Sie sagten alle nichts darauf; aber in ihren gerunzelten Stirnen stand ihre Frage.: Was soll uns das Spielzeug? Da Hub der Kaufherr an: „Alsdann, liebe Leut', ist der Kreuz hier gen Nürnberg gekommen, um den Meister Henlein aufzusuchen, der dies Nürnberger Taschenei dermaleinst erfunden hat. Aber, der Meister Henlein ist schon lange tot, nur sein Name stand noch aus, der Uhr. Kreuz sedoch kam zu mir — und ich sag»' euch: Wenn es an dem ist, daß diese Uhren gut und richtig die Zeit angeben, und wenn Ihr sie mir verfertigt, so w>ll ich Euch so viel Uhren abkaufen zu gutem Preise, als Ih? nur Herstellen könnt, und Ihr möget Euch dann Saatgut da für beschaffen. — Und nun lasset uns das erstaunliche Wun derwerk sehen!" . ' Sie traten in eine kleine Stube — da stand der ältere Kreuz neben einem großen, bunten, schönen Ding, das an der Wand hing. „Gleich wird sie schlagen", sagte er. ,,Das erstemal schlug sie genau vor zwei Monaten, am 24. Okto ber 1648. Damals sandte ich meinen Bruder nach Nürn berg." Der Kaufmann sagte: „Der 24. Oktober — das war des Friedensschlusses Tag. Soll uns ein gut Omen sein. Mag fremder Krieg unser liebes Land niederdrücken — deutsche Arbeit wird'L hinwieder aufheben aus der Not!" Die Uhr läutete — es war Weihnacht, es war Frieden, es wer Zukunft da, und sie falteten alle die schweren Hände. werden, also wird es überwunden. Ohne warmes Mittag essen wird unverdrossen den ganzen Tag gearbeitet, Sol- baten kennen keinen Achtstundentag. Sie sind alles: Schanztruppe, Fernsprechtrupp, Schmiedetrupp, richten Pendeltrupps ein, lenken die Schlitten mit Material durch die Gegend; üben gefährliche Rodelfahrt, um schnell und gründlich Hilfe zu leisten. Mit langen Feuerhaken schütteln sie die schweren Eisbrocken von den Leitungsdrähten, die noch intakt geblieben sind. Keine ungefährliche Sache, denn es fallen mehrere Pfund schwere Eisbrocken von den Drähten, und die Feldmütze ist kein Stahlhelm! Die Bevöl kerung aber erkennt es an und wetteifert, den wackeren Sol daten: Offizier, Unteroffizier und-Mastn am Abend den Dank für die harte Notstandshilfe abzüstatten. Dazwischen Hilst em .Koftege Dudermann, ein dreistöckiger Korn oder Rum, die Lebensgeister auffrischen. Bei dem harten Eis wind tut solch „eine innere Erwärmung" gut. Eine Uebertreibung dieser soldatischen Leistung, die allerdings alle Erwartungen übertroffen hat? Nun dafür das Urteil eines unbeeinflußten Fachmannes. Ich saß in einem Dorfwirtshaus im Erzgebirge, wo ein großer Trupp Soldaten schaffte, als gewöhnlicher Gast, da mem liebens würdiger Führeroffizier bei der Truppe war. Ein Monteur trat herein, tränk seinen .Kollegen Dudermann" und sprach zürn' Gastwirt also: „Du kannst Dir nicht denken, was für feine Kerle diese Reichswehrsoldaten sind. Denen brauchst Du nur einmgl zu zeigen und zu sagen, was sie machen sol len, und dann geht's los, als ob sie gelernte Arbeiter wären. Sie setzen mrt erstaunlichem Geschick die Masten, befestigen die Isolatoren, ja ziehen selbst Drähte wie gelernte Mon teure. Ich lasse sie ruhig allein gehen und allein arbeiten, dann geht es noch flotter und wird vollkommen vorschrifts mäßig gemacht. So was habe ich nicht für möglich gehalten. Es geht doch nichts über unsere Soldaten und rhre Diszi plin!" Und das ist das Urteil überall im Erzgebirge, wohin die freudig begrüßte Reichswehr auch gekommen ist. . . k'I. Bortrag de» Heil. Abend» im Hause de» Melker« O. Kuhle. Kuhle, der seit säst einem Jahr von seiner 87 Jahre alten Ehefrau getrennt lebt, überfiel auf dem Bodenraum de« zweiten Stock» seine Frau und bracht« ihr mit einem Messer Verletzungen an der linken Kopfseite bei. Der Täter wollte sich darauf mit einem Kopfschuß töten, wurde . aber nur schwer verletzt und mußte dem Krankenhaus zugeführt wer den. Die Ueberfallene ist weniger erheblich verletzt. Sie hat angegeben, daß ihr Mann ihr schon mehrfach nach dem Leben getrachtet habe. Eibenstock, 2S. Dezember. Ein gewissenloser Schwindler dingfest gemacht. Dieser Tage kam zu einer hiesigen Ein wohnerin ein aut gekleideter Herr, der sich als Reichsge richtsrat Dr. Arras ausgab. Er verlangte auf Grund einer gefälschten Quittung 500 Mark als Abfindung dafür, daß die Frau nicht als.Mitwisserin für eine Straftat ihres Mannes zur Rechenschaft gezogen werde. Die Frau versuchte in ihrer Angst, das Geld bei einem Geschäftsmann zu borgest. Während ihrer Abwesenheit durchsuchte der Fremde die Wohnung. Dem Geschäftsmann kam die Sache verdächtig vor und er verständigte die Polizei, die den Fremden ver haftete. Es handelte sich um einen Kaufmann Mohr aus Hildesheim, der erst am 21. Dezember aus dem Gefängnis in Freiberg entlassen worden war. In dem Gefängnis hatte er den Mann der Frau als Zellengenossest und von ihm hatte er auch seine Kenntnisse über die Familienvcrhältnisse, Der Betrüger wurde dem Eibenstocker Amtsgerichtsgefäng nis zugeführt. . . Die Uhr -es Friedens. Skizze ston G erhartHerrmann- Bernburg. i V . > ' ' . (Nachdruck verbaten) ä Mehr denn zwanzig Jahre schon tost durch deutsches Lästd der undeutsche Krieg. Schwed' und Kaiserlicher, Kkstät und Spaniol zerren sich her und hin zwischest Meer ünd .Alp, Zertrampeln deutsche Saat, saufen deutschen Wein oWw 1639 Herr Bernhard von Weimar, der deutsche Herzog, zu Neuenburg verstarb an der Pest, ist's ärger denn je. Sank doch der letzte dahin, des Herz für Deutschland ^Seither ist's auch Um Stille und Lieblichkeit des Schwarz walds gescheh». Sind die Rosse der apokalyptischen Reiter bi« nun zurückgeschreckt vor der Steilheit der Hänge, dem gespenstischen. Düster der Tannen, so gab jetzt der unersätt liche Krieg seinem Klepper den Sporn und setzte mitten hinein in den Frieden der Weiler und Meiler, und Hungers not mitsamt der Pestilenz sprengten ihm nach. Da ist auch das einsame Dörflein, darin die Brüder Kreuz beheimatet sind, in Flammen ausgegangen, hat der Lehnsasse. den Schwedentrunk trinken müssen, ist das Vieh gefallen und die Weide verdorrt. ' . . ' - - Es hat Nicht Sinn mehr, das Feld <u bestellen: kommen ja Mond um Mond neue Scharen. Dennoch bauen die Schwarzwälder immer wieder neue Frucht: möchte doch sein, dich Gott im Himmel ein einzig Mal ein Körnlein ausreifen läßt. Aber es kommt nicht dazu — sie haben wohl gar Gott selber erschoßen. Nur die Brüder Kreuz — die bestellen ihr Feld nicht mehr. Hat » ihnen die Köpfe verwirrt, daß man Mütter und Weiber ihnen erschlug, den Hof ihnen verbrannte? Sie Hausen in ihrer Ruine, schweigsam, mit seltsam sinnenden Gesichtern — sie schlafen nicht in der Nacht, immerfort leuch tet trübe und unsicher der Kienfpan. Zu welchem. Werk? Man weiß es nicht. Kommt ein Landsmann hinzu, ver- stecken sie etwas. Eines nur weiß man: daß unweit ihres Hofes vor Jahren ein bayrischer Obrist gefunden wurde, -rschl, Daß mancher aus dem Dorf sich von dem Toten ausvat, was er brauchen konnte: Stiefel, Rock, Degen. Und daß die Brü- Neues aus aller Welt. — Tausendmal die Zugspitze bestiegen. Obwohl der größte Teil der Besucher des höchsten deutschen Berges, dek fast 3000 Meter hohen Zugspitze bei Garmisch-Partenkirchen;, die bequeme Bayrische Zugspitzbahn benutzt, gibt es nochim- mer zahlreiche Touristen, Vie zu Fuß zum Münchner Haus hinaufsteigen. Einer der Bergführer, Johann Erhard.t» genannt „Schweizer Bartel", konnte dieser Lage das Jubi läum der 1000. Zügspitzbesteigung feiern. Er ist schon fast 50 Jahre Bergführer und 75 Jahre alt. V — Explosion in Neapel. — Zwei Tote, fünf Schwerver letzte. Aus Neapel wird gemeldet: Durch explodierende Sprengkörper wurden im Keller eines Hauses zwei Perso nen getötet und 5 schwer verletzt. Die Opfer des Ustglücks konnten erst nach mehrstündiger Arbeit geborgen werden; da das über dem Keller gelegene Zimmer eingestürzt war: Die Nachforschungen haben ergeben, daß in dem Hause Sprengkörper zü/ Raubfischerei unerlaubterweise herge stellt worden waren. 's — Juwelierladen ausgeraubt. — Die Einbrecher mit 80 000 Franc« Deute entkommen. Aus Saarbrücken meldet ein Funktelegramm: Am Donnerstagabend wurde ein Jü» welietgeschäst in der Dudweiler Straße von Berufseknb.re- chern heimgefucht. Es fielen ihnen Goldwaren im Wer«« von rund 80 000 Francs und etwa 1000 Francs Bargeld ist die Hände. Die Täter, die durch das Oberlichtfenster übet der Ladentür in den Geschäftsraum eingedrüstgen waren, sind entkommen. , ... . — Verhaftung eines langgesuchten Heiratsschwindler«: Aus Prag wird gemeldet: Dieser Tage wurde der >24 Jahre lang steckbrieflich verfolgte 59jährige Inhaber einer chemigraphischen Anstalt, Wenzel M a r e k, verhaftet, der auch von der Polizei in Chemnitz gesucht wird, wo er unter dem Namen Friedrich Wenzelski ein« Ehe einging und un ter dem gleichen Namen Wechsel unterschrieb, gegen die er sich Geld auslieh. Im Jahre 1909 schloß Marek unter sei nem richtigen Namen in Prag eine zweite Ehe. Schließlich wurde festgestellt, daß er im Jahre 1911 in Krakau unter dem Namen Wladislaus Tusek eine dritte Ehe eingegangen war. Seit 3 Jahren lebte der Heiratsschwindler unter hem Namen Tusek in Prag. Die betreffenden Personäldokumente hatte Marek gefälscht. Im Jahre 1902 war Marek in Ber lin wegen verschiedener Betrügereien zu 3 Jyhren Gefäng nis verurteilt worden. > der Kreuz sich mit einem seltsamen Ding begnügten, das sich in einer Tasche fand: einem Ding wie ein großes Ei, aber es war von Stahl, seltsame Lifsern standen darauf, und es konnte sprechen; es sagte immerzu: pink pink pink pink, wohl viele tausend Mal in der Stunde. Das trugen die Brüder Kreuz in ihr zerstörtes Haus, und schon im Schreiten starrten sie lange darauf... . . , . . Diele Jahre ging das so — dann, zu Ende des Oktobers unddeutsches Blut — und ist kein Ende abzusehen. Und seit im Jahre 1648, verreiste der jüngere der Brüder und schritt die Straße gegen Aschaffenburg hin; mitten in die Kriegs- läufts hinein, wie die Bauern meinten. S.e schalten ihn töricht; sie wanderten sich, daß trotz des Bruders Abwesen heit noch immer nächtens der Span schwelte im Haufe »des älteren; Aber sie schüttelten ratlos die Köpfe, als der Ver reiste am Nachmittag des Weihnachtstages zurückkehrte, nicht mehr zu Fuß, und nicht mehr allein: Er saß auf dem Wagen eines Nürnberger Kaufmanns, der Kaufmann selbst neben ihm. Seit wann konnten Kaufmannswagen passieren im Lande --es Krieges? Und was hatte der Kreuz mit reichen Nürnberger Kaufherren zu tun? Und so seltsam erregt war der Kreuz, der sonst so lang sam wär von Wort und Hand — er fuchtelte mit den Armen und schrie jeden an, den er traf: „Frieden... Frieden! Seit zwei Monaten Frieden!" Sie sammelten sich um das Gefährt und glaubten es nicht, und die Kinder kannten das Wort nicht und fragten: „Was ist denn das: Frieden?" Der Kaufmann wies ein Flugblatt vor und las daraus Verse, in denen der Friede besungen wurde, den sie zu Münster geschloffen hatten. Die Bauern freuten sich, aber nicht gar so sehr, und dann wurden sie gleich wieder traurig. „Was nützt uns der Frieden?" fragten sie. „Wir haben keine Pflüge mehr, kein Vieh, keine Saat. Wir müssen verhungern, weil wir das Land nicht bestellen können. Wir haben kein Geld, um Pflug, Saat und Vieh zu kaufen. Und wenn wir'» hatten - wer verkaufte es uns?" - „Das ist wahr", gab Kreuz-zu, „das ist bitter wahr. Vor dem Herbst trägt das Land nicht Frucht, und Ihr sehet allzumal nicht so aus, als möchtet Jhr's überstehen bis zum Herbst." Dann aber erregte er sich wieder und ward laut und fröhlich. „Und döch^ weiß ich Rat, Leut. Kommt mit uns, kommt mit in unser Hau», zu meinem Bruder!" KWOK kl EMG i« Erzgebirge We Dezember IM -Die ältesten Bergbewohner erinnern sich, daß es in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts, zwischen 1864 und 1866, einmal eine Eiskatastroxye ähnlichen Ausmaßes wie der jetzigen gegeben habe. Jedoch die Wirkungen dieser Katastrophe sind nicht so verheerend gewesen, weil es weder Licht- noch Fernsprechlettungen gab, der grimm« Winter also seine Wut nur an Bäumen und Sträuchern austoben konnte. Mil dem Fortschritt und der Höhe der Technik wächst aber di« Gefahr, und wir haben eine ernste Lehre erhalten, Ur- vSterhausgerät nicht zu vergessen, die zuverlässige Petroleumlampe nicht fortzuwerfen und gebrauchsfähig zu halten. Für politische Katastrophen, die wir Krieg nennen, ist dieser Eisuberfall ein besonders eindrucksvoller Anschau- ustasunterricht. Was hier im Erzgebirge unseren Augen sich biettt/ ist die Naturkatastrophe eines Krieges. Die vernlch- senden Granaten liefern Frost, Wasser uko Sturm, ünd den Gätzkrleg hät dev dick« Nebel eröffstet. Segen solche kriege rische Ueverfalle sistd mehr oder weniger zivillstische yrgani- fatnmen keme vollwertige Abwehr. Das kann nur der Sol dat, tzer alles mitbringt, körperlich, charakterlich und geistig, den.Ue eiserste Disziplin seststhmiedet und zu Taten befähigt, die schier Ustwahrscheinlich dünken. Allo rief man, mit Recht, die Reichswehr zu Hille. Am Heiligabend platzte in die Stzlüdotte Batchen, Dresden und Freiberg der Befehl, Hilfskommandqs für die Eisschlacht im Gebirge zusammen- zustellen. Rund ISO Mann aller Waffen wurden angefor- deü. Die Weihnachtsfeiern brach man ab, das Festtagseffen (in einem Standorte Rehbraten!l) blieb ustberührt, und mchr FreiwMge stellten sich zur Verfügung, als man ge brauchen konnte. Selbstverständlich trat neben den Kom mandos des Jnf.-Regt. 10, des Jnf.-Regt. 11, des Reiter- Regt. 12, des Artl.-Regt. 4, der Nachr.-Abt. 4 und der Fahr- Ät.'L auch die Infanterieschule an. Volk war in Nchl Alles war unbesümmt: Art der Hilfe und Einsätzort, nur her Be fehl war llar, unbedingt Hilf« zu bringen. Mit allen Kräften. Sie rollten in die gefährdetsten Punkte. Bei Jöhstadt und Mariestberg, bei Rehefeld-Hermsdorf und zwischen Liebestau und Iohnsbach. Ein befreiendes Aufatmen der Bevölke rung bringt die Kunde: Die Reichswehr ist da! Niemand wlll auch fragen. Denn das ist allmählich die Überzeugung aller: Wenn es niemand zu schaffen vermag, so schaffte es die Reichswehr. Dse härteste Aufgabe ist ihr eine angeneh me Pflicht, ist ihr der selbstverständliche Dienst am Volk Un Not. Die Aufgabe ist schwer. Es gilt, erst einmal da« Gewirr der Drähte u. Masten aus den Eisbergen zu lösen u. den Platz für neue Masten freizumachen. Denn die Ortschaften, vor allem Krankenhäuser und lebenswichtige Betriebe, brauchen Kraft Und Licht. Ein staatliches Kalkwerk droht zu ersau fen, wenn nicht auf schnellstem Wege Hilfe geleistet wird. Die Truppführer brauchen aber kaum zu befehlen, erst recht nicht „dienstlich zu werden". Die gestählte und geübte Jugend kraft tobt sich wohl aus, arbeitet aber sy, sinnvoll und systematisch, daß -- man verzeihe den Ausdruck — fast im Handumdrehen au» sinnloser Zerstörung wieder sinnvolle Ordnung wird. Wohl splittern die Stiele.der Spitzhacken untx Aexte, aber die umgebrochenen Mästen werden aus den Ei-armen befreit, die Drähte zur Seite gerissen, und der Boden, 50—60 Zentimeter tief gefrörest, muß sich bei dem harten Angriff wieder auftun, um die grünen Behelfs- lernte" Telegraphen- und Elektrizitätsarbeiter setzew die Sol daten die Masten, befestigest die Porzellan! olatoren und helfen sogar die Leitungsdrähte ziehen.' Eiserne Masten, wie von Riesenfäusten ineinanderge wickelt, zersplittert und zerfetzt, werden durch mächtige Holz masten ersetzt. Nach anderthalb Tagen Arbeit könnte das Kalkwerk schon Strom haben, wenn das Transformatoren haus in Ordnung wäre. Der dicke Nebel, der nicht einmal eine Sjcht von 10 Meter von Mast, zu Mast gestattet, ist zwar, ein gewaltiges Hindernis, aber es muß-überwunden Aus Sachsen. Das Osterzgebirge hat wieder Licht- und Kraftstrom. Dresden, 29. Dezember. In denkbar kürzester Zeit konnten die durch Rauhreif und Sturm verursachten Schä den an den Ueborlandleitungen im Osterzgebirge behoben werden. Bei den schwierigen Witterungsverhältnissen wur de durch die Nothelfer unter Aufbietung aller Kräfte eine Arbeit geleistet, die die Anerkennung der Leitung der San- deselektrizitätsversorguna und der Beivohster des Osterzge birges fand. Die Nothelfer tonnten in der Nacht zum Don nerstag vpst den Einsatzstellen zurückgezogen werden. Dresden, 29. Dezember, wieder ein Autounfall auf ver eister Straße. Auf der abschüssigen Straße am Boxdorser Berg geriet gestern vormittag in der Nähe der Baumwiese eine Zugmaschine mit zwei Anhästgern infolge der Glätte ins Rutschen und stürzte um, wodurch bi« Straße vorüber gehend vollkommen gesperrt wurde. Die zu Hilfe gerufene Feuerwehr mußte die Wägen, die etwa 300 Zentner Zucker enthielten, entladen und wieder aufrichten. - Während dieser masten aüfzünehmen^die der nahe Äald'herg bt, .Wi«'„ge- fZe.it wurde der Omnibusoerkehr nach.Moritzburg durch Um- ' " - - - -- —. Mgen an der Unfallstelle aufrechterhalten. Menschen sind nicht M Schadeir gekommen. Schandau, 29. Dezember. Zugunfall. Bei Kohlmühle entgleiste aus unbekannter Ursache ein nachHohnstein fahren der Pekfonenzug mit einem Packmeisterwagen. Menschen wurden picht, verletzt. Der Sachschaden ist gering. Zwei Züge mußtest bis zur Beseitigung der Verkehrsstörung aus fallen,,;. . ' Leisnig, 29. Dezember. Sluttge Familienlragödie in Leisnig. Zu einer blutigen Familientragödie kam es am