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Eine fi (Eig. Funkmeldg.) benden Kaufmanns, entführt und ermordet zu haben, rvur- der der. fein Brcn über lang einm habe auch NlUN." -ereil gelem ward» behau Herde habe, L tagt. und gab ihm Heu Lage be- Austritt, r. Weitzer >ri- Totenf Lavafelder; bedÄtsn. R wind, mit! GesUde ras Letzen in d immer tot. Wundergar HüNV in M Natürgewal landes in ei Es wc milden Win warmer Soi damals die wollten. Dl Unheildrohei westlich von unheimlichen irdisches Rui Grus- und 2 Land geschlei Stößen einer ihren Schein, dunkelten der lichsten Natui tragödle, der innert, hatte « Es war 1 die Insel hei Hunderts rasst Isländer dahi algerische Seei entführten die die Sklaverei. Luder an der sortierten uner elles gegenübe über die Insel Als sei dei nete es glühen! lands herab. Kratern aleich l und warfen ihr Horizont. Lavi vulkanischen Be denden Strömei Wo sie erkaltet« durchdringliche Don deutscher Seite wird weiter festgestellt, daß im gan zen 23 Reichswehrsoldaten dort waren, die zivile Skianzüge und keinerlei Abzeichen trugen. Ebenso waren sie nicht auf Skiern, sondern befanden sich zu Fuß auf einem Ausflug. Die Hütte, von der sie diesen Ausflug unternommen hatten, ist etwa zwei Stunden von der nächsten Ortschaft entfernt, wie überhaupt die ganze Gegend sehr abgelegen ist. Es ist völlig unerfindlich, wie von österreichischer Seite behauptet werden kann, daß die Soldaten als solche oder gar als SA.- Leute erkannt werden konnten. Der Erschossene hat sich einwandfrei aus deutschem Gebiet befunden. Es ist auch keinerlei Wortwechsel oder irgendwel che Provokation erfolgt. Das geht schon daraus hervor, daß der Schuß aus etwa 800 bis 1000 Metern Entfernung ab- gegeben wurde und noch dazu, ohne daß vorher ein Anruf erfolgte, wie es in allen Staaten üblich ist. Aber selbst, wenn man annehmen würde, daß Rufe wie „Heil Hitler!" gemacht worden wären, so dürfte das noch lange kein Grund sein, harmlose Spaziergänger totzuschießen. Trauer um -re Opfer von Grand enz. cnb. Posen, 26. Nov. (Eig. Meldung.) Anläßlich der Todes des bei d. Graudenzer Wahlversammlung erstochenen deutschen Schmiedemeisters Krumm ist im ganzen Gebiet der Wojewodschaften Posens und Pommerellens jede deutsche Veranstaltung abgesagt worden, um der Trauer des Deutschtums Ausdruck zu geben. Diese Trauer wird bis einschl. Dienstag dauern. Am Totensonntag ist in allen evangelischen Kirchen des ermordeten deutschen Volksgenos sen gedacht und nach dem Gottesdienst sind feierlich alle Glocken geläutet worden. Das Kabinett (Lhautemps. wtb. Paris, 27. November. (Drahtb.) Um 2Z0 Ubr französischer Zeit hat Ministerpräsident Chautemps sein Kabinett wie folgt gebildet: Ministerpräsidium und Innerer: Chautemps, Ab geordneter, radikal; Justiz: Raynaldy, Senator, radikal; Auswärtiges: Paul-Boncour, Senator, unabhängig; Finanzen: Bonnet, Abgeordneter, radikal; Krieg: Daladier, Abgeordneter, radikal; Kriegsmarine: Sar- raut, Senator, radikal; Luftfahrt: Cot, Abgeordneter, radikal: Rationale Erziehung: De Monzie, Abgeord neter, rechtsstehender Sozialist; Oefsentliche Arbeiten: P a- ganon, Abgeordneter, radikal; Handel und Industrie: Laurent-Cynac, Abgeordneter, radikal« Hinke; Landwirtschaft: Queuille, Abgeordneter, radikal; Kolonien: Daladier, Abgeordneter, radikal; Ar beiten vnd soziale Fürsorge: Lamoureux, Abgeord neter, radikal; Pensionen: Ducos, Abgeordneter, radi kal; Post vnd Telegraphen: Ni stier, Abgeordneter radi kal; Oefsentliche Gesundheitspflege: Israel, Senator, Litwinows Reise nach Rom. Alle Reisen, die der russische Volkskommissar für das Auswärtige, Litwinow, in der letzten Zeit gemacht hat, ha ben eine ganz ungewöhnlich große politische und wirtschaftlich« Bedeutung gehabt. Die Erfolge, die Litwinow bei diesen Gelegenheiten erzielt hat, stellen ihm das Zeugnis eines Diplomaten und Staatsman nes von ungewöhnlich großem Können aus. Auf der Lon doner Weltwirtschaftskonferenz war er so ziemlich der ein zige Diplomat, der höchst wichtige Verträge Heimbringen konnte. Durch seine Reise nach Amerika scheint tatsächlich die ganze Weltpolittk umgestellt worden zu sein, und wenn jetzt Mussolini ihn nach Rom eingeladen hat, so kann man mit Sicherheit annehmen, daß mich dort Beschlüsse von großer Wichtigkeit zustande kommen werden, um so mehr, als die Sowjetunion durch das neu« Zusam mengehen mit den Bereinigten Staaten — politisch sowohl wie wirtschaftlich — nicht mehr das frühere Anleynungsbe- dürfnis an Frankreich hat, das für Deutschland zweifellos eine erhebliche Gefahr bedeutete. In der großen Politik aber gibt es Fragen, in denen das Zusammengehen Ruß- lands, Italiens und Deutschlands sehr ersprießlich sein könnte. Uom in Erwattnng Litwinows. mb. Rom, 26. Nov. (Eig. Meldung.) Die Ankündi gung des amtlichen Besuchs Litwinows in Rom ist in den politischen Kreisen Italiens mit außerordentlicher Genug tuung ausgenommen worden. Man verspricht sich von die ser Reise um so größere Bedeutung, als sie in einem Zeit punkt vor sich geht, wo Litwinow einen der stärksten diplo matischen Erfolge für Rußland davongetragen hat. Die seit einem Jahrzehnt bestehende und im vergangenen Sommer durch Abschluß des Nichtangriffs- und Neutralitätsvertrages noch verstärkte italienische-russisch« Freundschaft werde, wie L< iagsbr, »er Be Ser A sich dl« komm, stistnng Vorsitz« heute o den Au KrI der K, 1923, a schon L nnt den kormmw gen, w» wurden sowie ar Arbeiter hieltM tatür de- in Wort rungen, teitaae u Best re Al- Heller in den B vourgeol WießM mmvavei /»vBt de LrE sch«r»2ak, Ser Todessibvß aus Oesterreich. Die Kri/etznng de* Neichswehr- angeyörigen Schuhmacher. wtb. Berlin, 26. November. Vie Beisetzung de, von einer österreichischen Gendarmerlqmtronille erschossenen Schützen Schuhmacher vom Infanlerleregiment 21 findet am Montag, den 27. November, 16,15 Uhr in Nürnberg statt. An der Beisetzung werden Reichswehrmlnister Gene raloberst von Blomberg und der Chef der Heeresleitnng General der Infanterie Freiherr von Hammersteln teil nehmen. Das amtliche österreichische Ergebnis. Don österreichischer amtlicher Seite wird mitgeteilt: Die anläßlich des Zwischenfalls an der österreichisch-bayri schen Grenze bei Erpfendorf nördlich von Kitzbühel sofort eingeleiteten Erhebungen haben vorläufig zu nachstehenden Ergebnissen geführt: Eine aus drei Mann bestehende Gendarmerie-Assistenz- Patrouille, die auf der Eggenalpe im Grenzdienst stand, nahm eine Abteilung von Reichswehrmännern oder SA.» Männern wahr, die unter Heil-Hitler-Rufen österreichisches Gebiet beim Grenzstein Nr. 6 betrat. Da gerade auf die sem Gebiet wiederholt Feuerüberfälle und Angriffe auf die im Grenzdienst stehenden österreichischen Organe erfolgt sind, gab die österreichische Patrouille in der begründeten Annahme, daß es sich wieder um einen derartigen Heber- fall handle, Schüsse ab. Einer dieser Schüsse traf einen Reichswehrmann am Kopf. Nach dem Ergebnis des Lokal augenscheins steht fest, daß sich der Erschossene auf öster reichischem Territorium befunden hat, da eine Blutlache auf österreichischem Boden vorgefunden wurde. Zwecks genauer Ueberprüfung des Borfalls befinden sich eine Gerichtskom mission und Organe der politischen Verwaltung am Tatort. Zwecks Mitwirkung wurden auch Geometer und Photogra phen herangezogen. Zu dem von reichsdeutscher Seite ver öffentlichten Ergebnis der Untersuchung des Vorfalls, wo nach sich der erschossene Reichswehrmann auf reichsdeut schem Boden befunden hat, ist zu bemerken, daß diese Mit teilung auf eine nicht genaue Kenntnis des Grenzverlaufs zurückzuführen sein dürfte. Dazu wird von zuständiger deutscher Seite bemerkt: Diese amtliche österreichische Mitteilung bestätigt die unerhört leichtfertige und unverantwortliche Handlungsweise der österreichischen Gendarmerie patrouille. Lediglich auf die Vermutuna hin, daß von der völlig Unbewaffneten und weder als Solda ten noch als SA.-Männer kenntlichen Mannschaft ein lieber- fall erfolgen könnte, ist der tödliche Schutz auf eine Entfer nung von etwa 800 Metern abgegeben worden. Diese Ver mutung fand in dem Verhalten der deutschen Soldaten kei nerlei Begründung, da, wie von der deutschen Gerichtskom mission sestgestellt, weder Heilrufe noch irgendeine Belästi gung der österreichischen Patrouille erfolgten. Gegenüber der Behauptung, der erschossene Schütze Schuhmacher habe sich auf österreichischem Boden befunden, muh auf die e i n> wandfreie Feststellung der deutschen Gerichts- kommission verlesen werden, nach der sich Schuhmacher aus reichsdeutschem Boden befand. di« Turiner Stampa schreibt, eine wettere Bekräftigung er fahren. Diese Freundschaft diene ja nicht nur der Verbesserung der Beziehungen zwischen Italien und Rußland, sondern zu- aleich auch einer immer stärkeren Wiederannäherung Smv- jetrußlands an Westeuropa. MMöffSi»« für die neoe deutsche Kirche. NeichEcho, Müller Mr kirchlichen Lage. cnb. Königsberg, 26. November. (Eig. Meldg.) A» Totensonntagabend fand im Schauspielhaus zu Königsberg die Aufführung des neuen und mit großem Erfolg aufge nommenen Wertes des jungen Königsberger Dramaturgen Eberhard Wolfgang Möller .Luther oder die höllische Reise" statt. Unter den Ehrengästen bemerkte man u. a. den Reichsbischos Müller, der am Totensonntag hier weilte, um sich von seinen Königsbergern zu verabschieden, sowie den Oberpräsidenten und Gauleiter Erich Koch. — Am Schluß der Aufführung ernteten Schauspieler, Autor und Leitung reichen Beifall. Reichsbischof Müller gewährte dem Vertreter des Lonll- Vüros vor der Vdrflellnng eine " seine Stellungnahme zu der derzc kannt. Ans sie Frage über die der Tübinger Theologie-Profess _ und Rückert au» der Glaubensbewegung Deutsche sten betonte der Rekchsbifchof, daß die Loslösung auf rein persönlichen Au»einanders«tzuagea beruhe und mit der Sache selbst nichts zu tun habe. Die Vorwürfe, die von der Gegensei« erhoben würden, entbehrten jeder Grundlage, seitdem er erklärt habe, daß sich die neue evangelische Kirche auf Bibel und Bekennt nis gründe. Wer daran zu deuteln wage, sei ein Ver brecher an der Einheit des deutschen Vol ke». Er, der Relchsbischof, sei nicht gewillt, auch nur im geringsten den Unruhestiftern nachzvgebeu. Er wolle mit der nationalsozialistischen vewegnug,die Kirche bauen und denke nicht daran, gegen viele Bewe gung oder ihre Ziele auch nur irgend etwas zu unterneh men. Wir stad, so betonte Reichsbisihof Müller zum Schlutz, seiner Ausführungen, au» der nationalsozialistische« Bewe gung herausgekommen und halten ihr und dem Führer die Treue und wollen zusammen mit Adolf Hitler die neue deutsche Kirche bauen. Weitere Aeiche^u^en -es Reichs- Königsberg, 27. Nov. (Eig. Funkmeldung,) In Er gänzung der Erklärungen, die Reiä^bischof Müller zur der zeitigen Kirchenlage am Sonntagabend einem Vertreter des Conti-Nachrichtenbüros gab, äußerte er sich am Montagvor mittag einem Pressevertreter gegenüber noch zu der ihm ge stellten Frage, inwieweit die evangelische Kirche Raum biete für deutsches und völkisches Gedankengut, wie es von den nordischen Bewegungen verbreitet werde. Wir seien Chri sten, so erklärte der Reichsbischos, und wollten das Evange- lium in unserer deutschen Art verkünden. Das Christentum sei aber nicht aus dem Judentum herausgeboren, sondern im Kampfe gegen das Judentum entstanden. Es könne zwi schen Christentum und nordischem Heidentum kein Konglo merat gemacht werden. Christus müsse wieder in deutscher Art gesehen werden. Diejenigen Kreise, die heute noch der Bewegung fern ständen oder sie bekämpfen, werden bald er kennen, daß sie mit ihr gehen müßten. Landesbischof Coch, l« der Reichskirchenregierung tätig. Amtlich wird durch den Evangelischen Pressedienst ge meldet: Der Kirchenminister v. Dr. Schöffel, Landesbischof von Hamburg, hat den Reichsbischof um seine Entlassung aus seinem Amt als Kirchenminister gebeten. Der Reichsbischof hat diesem Antrag entsprochen. Nach der Verfassung der Deutschen evangelischen Kirche werden die Führer der lutherischen Landeskirchen für seinen Nach folger Vorschläge zu machen haben. Die Geschäfte des bisherigen Kirchenministers v. Dr. Schöffel werden vorläufig vom Reichsbischof selbst wcchrge- nommen, der den Landesbischof von Sachsen Coch als Führer der größten lutherischen Landeskirche er sucht hat, ihn bis zur endgültigen Regelung in der Führung der Geschäft« zu unterstützen. Kyrrrhfrrstir in Kalifornien. San Jos«, (Kalifornien), 27. Nov. (Eig. Funkmeldg.) Unter dem Verdacht, Vreekeyhak, den Sohn einer wohlha benden Kaufmanns, entführt und ermordet zu haben, wur den zwei Männer verhaftet. Die Bevölkerung geriet über die Tat in eine derartige Erregung, datz fle sich der beiden Gefangenen bemächtigte und fie kurzerhand an einem Baum in der Nähe de» Gefängnisse» aufknüpste. » Al» dem Gouverneur da» Vorgehen der Bevölkerung übermittelt wurde, erklärte er, damit -übe die Bevölkerung den übrigen Amerikanern eine Lehre erteilt, wie man mit solchen Leuten umgehe. Chinesische Piraten überfallen französische« Dampfer. wtb. Hongkong, 26. Nov. (Reuter-) Chinesische Piraten überfielen den französischen Dampfer „Commandant Henri Bivier" auf der Fahrt von Hongkong nach Haiphong. Es gelang ihnen, vier reiche Chinesen zu entführen und 1000 Pfund bar mitzunehmen. Der Anschlag glückte, obwohl die Polizei im Rundfunk vorher eine Warnung hatte ergehen lassen, daß «ine Bande die britische Grenze überschritten habe und offensichtlich «inen Anschlag im Schilde führe. Der 2615 Tonnen große Dampfer war sogar vor seiner Abreise von Hongkong von der Polizei gründlich durchsucht worden. Trotz aller Borsichtsmcchnahmen sah sich der zweite Offizier, der sich am Steuer befand, plötzlich von mehreren Piraten umringt, di« ihn überwältigten und bald den ganzen Damp fer unter ihr« Kontrolle brachten. Sie steuerten ihn nach Chilang, feuerten auf chinesische Dschunken, konfiszierten diese und benutzten sie, um mit ihren Gefangenen und ihrer Beute das Weite zu suchen. radikal; Haudelsuurriue: Frot, Abgeordneter, rechts stehender Sozialist, bei keiner Fraktion eingeschrieben. Eine Erklärung Chautemps. wtb. Paris, 27. November. (Drahtbericht.) Minister präsident Chautemps.hat heute früh nach der Bildung seine» Kabinetts folgende Erklärung abgegeben: Einige Kreise werden finden, daß die neu« Regierung keine neuen Persönlichkeiten ausweist. Ich für meinen Teil erachte es für sehr nützlich, durch Beibehaltung der gleichen Persönlichkeiten in Zeiten politischer Krisen eine gewisse Stabilität zu wahren. In meinem Kabinett herrscK da» radikale Element vor. Die Devise der neuen Regierung wird sein, den nationalen Notwendigkeiten Rechnung zu tragen. Kerrlot im Kabinett Chautemps. wtb. Paris, 27. November. (Drahtb.) Herriot, der mit Rücksicht auf seine Gesundheit eine unmittelbare Beteiligung an den Regierungsarbeiten abgelehnt hat, hat jetzt, wie Havas meldet, um seine Solidarität mit der neuen Regie rung zum Ausdruck zu bringen, sich bereit erklärt, der Dele gierte Frankreichs beim Völkerbund zu sein und außerdem etwaige diplomatische Sondermissionen im Auslande zu übernehmen, die die neue Regierung ihm anvertrauen werde. Auch die Unterstaatssekretär« sind nunmehr ernannt worden. Das französtsche Ue-ergangska-lnett. Berlin, 27. November. (Eig. Funkmeld.) Frankreich hat innerhalb weniger Tage wieder ein Kabinett erhalten, aber niemand weiß, ob es eine Regierung sein wird. Di« Wahrscheinlichkeit spricht sogar dagegen, daß der neue Mi nisterpräsident Chautemvs lange im Amte bleiben wird, denn die parlamentarische Lage hat sich nicht geklärt, und die Basis der neuen Kombinatton ist noch schmaler als di« der vorhergegangenen. Die neue Ministerliste wirkt wie eine Wiederholung des Experimentes, das Chautemps im Jahre 1930 mit einer rein radika- l e n Regierung versucht hat. Damals wurde er bei sei nem ersten Auftreten vor der Kammer ge stürzt; seit den Wahlen vom vorigen Jahr liegen die Verhältnisse etwas günstiger, aber immerhin so, daß ent weder die Sozialisten oder die rechts von den Radikalen stehenden Gruppen zur Mehrheitsbildung notwendig sind. Chautemps hat aber weder von der einen noch von der ande ren Seite. Zusagen erhallen können; nicht einmal di« Neu sozialisten sind gewonnen worden. Seine drei Vorgänger aus dem Posten des Ministerpräsidenten, Paul-Boncour, Daladier und Sarraut, hat Chautemps in den Fachministe rien, die sie innehatten, beibehalten, so daß trotz der unsiche ren parlamentarischen Lage und der Schwierigkeiten grund sätzlicher Entscheidungen eine gewisse Abrundung der Re gierungspolitik gewahrt ist. Die wirkliche Entscheidung über die Orientierung gegenüber der Politik in Europa ist mit Rücksicht auf die dringenden Finanz probleme wieder einmal vertagt worden. Chautemps hat die Absicht, nach dem Vorbild Poincarös, wie 1926 ein Programm rücksichtsloser Einsparung durchzu führen. Es fragt sich aber,' ob er unter den gegenwärtigen Umständen über genug Zeit und Autorität verfügen wird. King-lütter ans der Luft. Paris, 27. November. In den Nachmittagsstunden des Freitag wurden von einem sehr hoch fliegenden Flugzeug über verschiedenen Stadtvierteln Flugblätter abgeworfen, in denen die Bevölkerung auf „den Zusammenbruch des parlamentarischen Systems in Frankreich" hingewiesen wird. Es ist nicht gelungen, den Urheber dieser Propaganda festzustellen. Franröstfcher Protest gegen die deutfchen Emigranten. Paris, 27. November. (Eig. Funkmeld.) „Victoire" meldet folgenden Zwischenfall: Gestern nachmittag prote stierte in Pleyel-Saal bei einer musikalischen Veranstaltung der Komponist Alorent Schmidt unter dem Beifall der Zu hörer gegen die lleberschwemmung der französischen Thea- ter. Kinos cnd Konzerte durch ans Deutschland geflüchtete, jüdische Komponisten, Direktoren und Impresarien. Dieser Protest, meint das Blatt, ist angesichts der in Frankreich herrschenden Arbeitslosigkeit durchaus berechtigt und ver ständlich.