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Februar S» Eneotgung ver w«ler«n Laaesoronungspunrre dann dl« 8.Rat« der Landemittel zur Erleichterung AvEa-rtelasten, die 28 500 RM. betrögt, io verteilt, da» UI470I3 RM. auf den Bezirk, der Reit auf di« Stadt Rsszoiewerda entfällt. — Die öttoberrate der Reichsmittel «nn gleichen Zweck« beträgt 117 971,74 RM., davon ent- Allen nach Abzug de« Gemeindeanteils und des Krisen- Anstels «Vf den Bezirksverband 51885,73 RDf. — Auf ent- inreiderlden Mtrag hin wurden die im Haushaltplan für Z^ArtüchtUung ein^estMen 200 RM. der HINer-Ju- . lver Bezirksausschuß stimmte der Einziehung des bereits av Stützer Weg oingezogenenWeges auf den Flur- l Mm 8, 4, 5a und 5d in Jenkwitz für allen Verkehr zu, I Lier der Einziehung des Weges Kindisch-Burkau für den f öftNÜlchen Berkchr uNbrr Aufrechterhaltung als Wirt- schaftsweg. — Bon 40 neuerdings genehmigten Stellen der ! oorstädtischen Kleinsiedlung wurden zugeteilt nach Ober- putzkau 10, nach Ratnmenau 4, nach Sobland 8, nach Burkau I 1g und nach Ringerchaln 8. — Der Nachtrag zur Gemeinde- steuerordnung von Doberschau (Herabsetzung der Hunde- steuer von 30, 40 und 80 MN. auf 10, 20 und 40 RM. und die Lenderung eines solch«, Nachtrags für Schwarznaußlitz, > wodurch dieser rückwirkende Kraft ab 1. April erhält, wurde einstimmig genehmigt). Genehmigung fanden auch die vorliegenden Fälle von Grundstücksabtrennungen sowie die Schankerlaubnisgesuche von Adolf Schulze, Weiss (Erwei- > /ennia auf den Garten), Sächf-, GranitÄ.-G. für die Kan- tiae Bokbtitz (Ausnahmebewimgung bei der Kreishaupt mannschaft wird befürwortet) und von Georg Noack, Merks (lleberüaaung). DerBeitritt des Bemrksverbandes zur Gesellschaft zur Dochevettuna der Reichsautobahnen e. D. Berlin als ordentliches MitgliÄ» wird da eine Autobahn den Bezirk sa in 40 Kilometer Läng« berühren soll, beschlossen mit einem Beitrag von K Pfennig pro Kopf der Einwohnerschaft. Zum Schluß wurde noch einer Eingabe an das Mini sterium «igestimmt, in der eine Aenderung der Karenzzeit für Notstandsarbeiter nach Beendigung ihrer Beschäftigung angestrebt werden soll. Ebenfalls auf Anregung von Bür germeister Ahollinger, Sohland, gab der Ausschuß seiner Meinung dahingehend Ausdruck, daß das Ueberhandnehmen Seo Waschens und Auslegens von Wäsche an Sonntagen höchst unerwünscht ist, ebenso wie die häufige Feldarbeit an Sonn- und Festtagen. Neues aus aller Wett. — Elu Hirsch als Verkehrshindernis. Auf der Heer- skaße bei Berlin rannte am Freitagabend ein aus Richtung Eikhstamp kommender Hirsch in einen Kraftwagen hinein. Hierbei wurden der Kotflügel sowie die Laterne des Autos beschädigt, die beiden Windschutzscheiben zertrümmert. Der Führer des Autos erlitt leichte Schnittwunden im Gesicht, kamt« die Fährt sedoch fortsetzen. Trotz sofortiger Suche nach dem Hirsch konnte keine Spur von ihm gefunden wer- dm. Auch Blutspuren waren nicht vorhanden, so daß man anmhmen kann, daß der Hirsch unverletzt entkommen ist. — »ad eiserne Sreuz der Königin Luise. In Stuttgart besuchte die BundeSfüyrerin des Königin-Luise-Bundes, breiten, mit Stacheln besetzten Kopf; das wette, mit stützen Zähnen bewehrte Maul bildet mit Schlund und Magen einen Sack. Dem Aussehen nach kann man ihn etwa mit einer häßlichen, ungeheuren Kaulquappe vergleichen. Da» Meeresungeheuer hatte ein Gewicht von fünfzig Zentnern. Die Besatzung des Fischerbootes konnte den Riesenfisch nicht bezwingen, sie rief daher durch Signale ein Küstenwachschiff herbei, dessen Mannschaft das Tier durch zahlreiche Schüsse tötete. Im Triumph wurde nun die Beute in den Hasen geschleppt. Dort wird das Ungeheuer aus dem Atlantischen Ozean ausgestellt werden. Vrigadetreffen am 2. and z. Dezember in Sauhen. Reichsftatthalter Mutschmann, Obergruppenführer von Killinger, Gruppenführer Hayn in Bautzen. Die Brigade 133 hält am 2. und 3. Dezember 1933 in Bautzen ihr erstes Treffen ab. Am Sonnabend, den 2. De- zember 1933, wird nach dem Empfang der auswärtigen Gäste aus dem Floischmarkt der Große Zapfenstreich ge spielt. Daran schließt sich ein Fackelzug von 1000 Mann SA. durch die Straßen der Stadt. Die gesamte ostsächsische SA. marschiert am Sonntag, den 3. Dezember 1933, um 9,00 Uhr auf dem Exerzierplatz der ehemaligen Husarenkaserne auf. Hier wird Gruppen führer Hayn Grußworte an die SA. richten. Daran schließt sich ein Feldgottesdienst. Anschließend hält Reichs statthalter Mutschmann ein« Ansprache. Dann erfolgt die Eingliederung des ehemaligen Wehrstahlhelms in die SA. als Standaüe I. 26. Nach einer Ansprache des säch sischen Ministerpräsidenten, Obergruppenführer von Kil linger, findet die Verpflichtung durch den Führer der Brigade 133, Oberführer Unterstab, statt. Hieran schließt sich die Weihe von 34 Sturmfahnen. Das Brigadetreffen schließt mit einem Marsch der gesamten ostsächsischen SA. durch die Stadt Bautzen und mit einem Vorbeimarsch vor den Führern am Kormnarkt. Freifrau von Hadeln, das neu gegründete Heim des Bun des. Dabei wurde ihr, wie der „Schwäbische Merkur" be richtet, ein seltenes Geschenk überreicht, ein eisernes Kreuz an eiserner Kette, das Königin Luise auf ihrer Flucht nach Memel im Haus des Großkausmanns Consentius dort für genossene Gastfreundschaft zurückließ und das durch die jüngste Tochter dieses Kaufmannshauses nach Hoheneck bei Ludwigsburg kam und durch verschiedene Hände in den Be sitz der bekannten Jugendschriftstellerin Toni Schumacher gelangte. Eine Nichte Toni Schumachers, die Bundes kameradin ist, stiftete das einzigartige Schmuckstück der Ortsgruppe Stuttgart. — Me man billig zu einer Aussteuer kommen kann. Auf der Anklagebank des Schöffengerichts Göppingen saß die 22jährige Rosa Niklas. Sie war Dienstmädchen und batte einen Bräutigam, der ihr nur immer vorwarf, daß sie keine Aussteuer habe. Das kränkte sie, und um den Wunsch ihres Geliebten zu befriedigen, kam sie auf den Gedanken, aus den Beständen ihrer Herrschaften und deren Mitbewoh ner zu entnehmen, was sie brauchte. Sie stahl Bargeld und Wertsachen, Wäsche und Möbelstücke. Bei ihrer Fest nahme fand man eine vollkommene Aussteuer. Vom ge ringwertigen Topflappen bis zum teuersten Silberbesteck, Porzellan, Glas, leinene und seidene Wäsche, ja sogar Vor hänge und Sektgläser, selbst der Christbaumschmuck und vieles andere fehlten nicht. Das Schöffengericht verurteilte die diebische Elster wegen einfachen und schweren Diebstahls zu sieben Monaten Gefängnis. — Lin Meeresungeheuer gefangen. Einen ebenso un erwarteten wie lohnenden Fang machte dieser Tage ein amerikanisches Fischerboot. In den Ankertauen des Schif fes, das sich in ziemlicher Entfernung von der Küste befand, verfing sich ein riesiger Seeteufel. Dieser Knochenfisch ist eine Gattung der Stachelflosser. Er hat einen sehr großen, Die deutschen Buchmessen wurden eröffnet. Hans Friedrich Blunk, der Präsident der Schrifttumskammer, bei der Eröffnungsansprache der Ausstellung „Zehn Tage deutsche Buchmesse" im Berliner Europahaus. Zur gleichen Zeit wurden in mehreren deutschen Großstädtern ebensolche Ausstellungen er öffnet, die das unvergängliche Geistesgut der deutschen Literatur und Wissenschaft zeigen sollen. Z Wir bitten, die beabsichtigten Weih- D nachtseinkäufe schon jetzt vorzunehmen, I damit auch auf diese Art zur Arbeits- D beschaffung beigetragen wird. Ueber- S dies wäre es zu begrüßen, wenn da- D durch der in den letzten Tagen vor dem I Fest übliche Ansturm der Käufer etwas gemildert würde. WmiiMMMWWMIWWWWWUMlilMMMMUlilM Suppen eint! nskkksft A . kurrs KoekTSii « d-lStts-o!s ZO Lorten « 1 Würfel für 2 IsIIsr nur lOpfy. Wir kommen mit -em Seewetter bericht ... Skizze von FtederikLund. (Nachdruck verboten.) »Achtung, Achtung, hier sind der Deutschlandsender und der Demsche Kurzwellensender! Wir kommen mit dem See Wetterbericht. Borkum meldet Windstärke 10, Sturm bei noch auffrischenden Winden aus west-südwest licher Richtung. Zweite Sturmwarnung. Emden. . ." „Ach, Herbert, stell! Loch solange einen anderen Sender «in! Dies« langweiligen Wetterberichte,, die interessieren doch keinen Menschen. Wir wollen doch tanzen und lustig sein!" Die junge elegante Frau, die so sprach, legte sich lässig UN Sessel zurück und führte ihr Glas an die Lippen, wahrend die Herren ihr lebhaft beipflichteten. Herbert, der getreue Ehemann aber dichte an den Knöpfen seines neuen Apparates, bis Rauschen und Pfeifen in die Klänge eines schmiegsamen Wiener Walzers übergingen. ,Iem Himmel sei Dank!" rief die junge Frau mit dankbarem Bück ÜNV ächob siA um den Gästen das Zeichen zur Fortsetzung des Tanzes zu geben. Die Paare drehten sich Im Kreise. Vergessen waren für sie die Nöte und Ge fahren auf den Wogen der Meere . , . ,Iu, Ian?* — „Was denn?" — „Wie spät mag's denn fein?* — ,Heine Ahnung, Bootsmann, aber so gegen elf Uhr ist es bestimmt!" „Wso schwimmen wir in diesem elenden Kahn fett sechs Hunden!" Der andere nickte nur, während er seine von Hllzwasser und Müdigkeit geröteten Augen aufs neue in di, dunkle Nacht bohrte. Aber zu sehen war nichts außer de« tiefschwarzen Himmel, an dem die Wolken geisterhaft wie die Reiter derApokalvpse dahinstürmten. Nur sekunden lang tauchte der Mond hinter den geballten Masten hervor, doch selbst dieser Schein half den beiden nicht, denn die Armbanduhr, die Ian um sein Handgelenk trug, war auf 3 Ubr stehen geblieben, al» sie die erste Bekanntschaft mit der Nordsee gemacht hatte. Die beiden jungen Seeleute gehör ten zu der Besatzung des kleinen Bremer Dampfers »Hol ger*, der am Vortage mit Decksladung von Antwerpen aus in See geganaen war. Kurs Heimat. Aber das alters- schwache Schiff hatte den nachts aufkommenden Sturm nicht überstanden. Kurst war es tapfer gegen di« hohen Dellen angedampft und hatte auch die freie See gewonnen, nach dem man tagsüber in Sicht der Küste gefahren war, aber bald hatte es dem Ruder kaum mehr gehorcht. Und das war der Anfang vom Ende gewesen! Eine besonders mäch tige See hatte das Schiff quer geworfen, die Decksladung ins Rutschen gebracht und die Schraubenwelle gebrochen. Das aber hieß, daß der „Holger" hilflos dem „Blanken Hans" preisgegeben war. Noch hatte man den Kampf wider die Naturgewalten nicht aufgegeben, denn Kapitän und Mannschaft waren aus friesischem Holz geschnitzt. Mit mächtigen Stricken an- geseilt, hatte die Deckswache angefangen, die Ladung über Bord zu werfen, um wenigstens das Schlimmste — das Kentern — zu verhüten. Während dieses schwierigen Ma növers versuchten Kapitän und Steuermann immer wieder, durch den Druck des Ruders das Schiff gegen die Wellen herumzuwerfen, aber ohne Maschinenkraft war ihr Be ginnen vergebens. Hilfe herbeizurufen schien unmöglich, denn der kleine, nur für die Küstenfahrt eingerichtete Damp fer hatte keine Funkentelegraphie an Bord; und Leucht raketen abzuschießen war sinnlos, da sich in der Nähe kaum ein anderes Schiff aufhielt. Der Kapitän biß sich auf die Lippen. Jetzt rächte sich die verfluchte Sparsamkeit, die ihn ohne Funkanlage auf Fahrt gehen hieß, sonst hätte man auch am Vortage die Sturmwarnungen der Seewarte recht zeitig aufgefangen und einen der kleinen holländischen Häfen anlaufen können. Nun war es zu spät! Das sah der er fahrene Seemann ein; und als schließlich die Kräfte seiner besten Leute im Kampf mit den Elementen erlahmten, wußte er, was kommen würde. „Jungs, es hat keinen Zweck!" ries er gegen den Sturm an und ließ von Mann zu Mann durchsagen: „Boote klar!" Kaum hatte er den Entschluß gefaßt und den Befehl ausgegeben, da schien es, als habe die unbarmherzige See verstanden, daß man an Deck die Waffen streckte. Zischend und brausend stürz ten neue, immer höhere Wogen heran und wirbelten das Schiff herum. Schließlich gehorchte das Steuer überhaupt nicht, und langsam trieb es in Richtung der Küste zurück. Jetzt gab der Kapitän doch den Befehl, Raketen abzu schießen. Eine nach der anderen erhob sich zischend zum grauen Himmel, zerplatzte, rieselte in buntem Farbenspiel herab. Aber nichts ließ darauf schließen, daß man irgend wo das Signal gesehen hätte. Allmählich drang auch durch die Luken und schlecht schließenden Bullaugen Wasser ins Schiff, das sich immer mehr zur Seite neigte, und dann war der Augenblick da, daß der Kapitän befahl, in die Boote zu gehen. Der Bootsmann und der Vollmatrose Jan Sievers machten gemäß der Schiffsordnung das Dingi klar, um den Kapitän und den Ersten Steuermann an Bord zu nehmen. Aber kaum hatten die beiden das leichte Beiboot flott ge macht, als die dünnen Taue rissen, die es mit dem Schiff verbanden und die nächste Welle den Kahn davonhob. Fünf Uhr nachmittags war cs, als sie die Mastspitzen des „Holger" zuletzt über der Kimme eines Wellenberges auftauchen sahen; nie wieder hat ein Mensch etwas von dem Schiff und der anderen Besatzung gehört . . . Und jetzt, gegen elf Uhr nachts bohrten sich die Blicke der beiden in die Ferne. Plötzlich schrie Jan laut auf: „Bootsmann, ein grünes Licht dort voraus!" — und wenia später: „Jetzt rot und weiß. Man hält auf uns zu!" Auch der Bootsmann hatte die Lichter gesichtet, und die Männer brüllten aus Leibeskräften gegen den tosenden Sturm an. Von Bord des Hapagdampfers hatten scharfe Augen das Boot längst erkannt. Wenige Minuten später war der mächtig Ozeanriese, der selbst bei dieser Windstärke nur wenige schlingerte, herangedampft, dann stoppten die Ma schinen, und hilfreiche Hände warfen Stricke über Bord'. Man zog die Ueberlebenden des „Holger" hinauf, während das kleine Boot, das seine Pflicht erfüllt hatte, krachend ge gen die hohe Wand des Dampfers schlug und zerschellte. Der Bootsmann und Ian wurden von dem Schiffsarzt er wartet, der Befehl gab, beide ins Lazarett zu tragen. Wäh rend Matrosen die jungen Seeleute aufhoben und durch die dichtgeballten Massen der neugierig sich drängenden Fahr gäste trugen, fielen den Schiffbrüchigen vor Müdigkeit die Augen zu. Das letzte, was Jan im Einschlafen sah, war in dem strahlend weißen und blitzenden Schiffsgang eine Uhr, die genau 22 Uhr 59 Minuten zeigte . . . „Willy, stelle doch bitte ictzt den Deutschlandsender wieder ein, die Tanzmusik war so hübsch, ehe der olle Wetter bericht kam." Der folgsame Ehemann gehorchte. Er drehte an den Knöpfen der Skala, bis er den Sender fand. Und schon erklang die Stimme des Ansagers: „Pillau. Wind stärke 8, auffrischender Wind. Himmel wolkig und regne- risch. Unser SccWetterbericht ist zu Ende. Wir kommen programmgemäß in einer halben Minute mit unserer Tanz musik wieder. . ."