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Der ScWsche Lrzahker Ser Aufmarsch der Oberlausitzer SA. in Bautzen aste« VN U- »er Aleukirch und Almgegenö Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stävt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage — Dmck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt ! ? Tägekück jurIWofswerba Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsisch« Erzähler ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschaft de» Arbeitsgericht», des Hauptzoll amt» und de« Bezirksschulamt» zu Bautzen sowie de» Finanzamts m»d de» «tadtrat» >u Bischofswerda behördlicherseits bestimmte Blatt Jüdischer Anfchiaa auf die deutsch-englischen Beziehungen cnb. London, 3. Dezember. (Eig. Meld.) „Sunday Dis patch- meldet: Ein ernster Zwischenfall zwischen Deutschland und England hätte die Folge eine» erstaunlich politis' farensiücke» sein können, da» gehelmgehalten und ei letzten Stunde aufgegeben wurde, well die Urheber Besseren besannen. Der Gedanke war, Hatz eia drillst schritten im Geist des deutschen Frontsoldatentums, der gro ßen Querverbindung zwischen grau, braun und schwarz. Er erinnert« aber auch an den Tag von Hannover, da die Frontsoldaten Wolf Hitler und Franz Seldte die Hände in- einanoerlegten zu gemeinsamer Arbeit für das Vaterland. Eine letzte Mahnung richtete der Stahlhelmführer dann an die neue Standarte Jäger 26: „Ich erwarte, daß Ihr im neuen Rahmen Eurem alten Bunde höchste Ehre macht und in edlem Wettstreit mit den neuen Kameraden um die Leistung rinatl Die alten Fahnen begleiten Euch! Denkt daran, daß der schlicht« graue Mann des Grabens den Sinn seines Lebens in der Treue zum Vaterland gesehen hat!" Damit übergab der Führer den webrstahlhelm au Obergruppenführer v. killinger, der, nachdem '2. Landesführer Hausse die Kameraden mit einem letzten Front Heil gegrüßt hatte, die Standarte Jäger 26'willkommen hieß. Di« alten Kameraden wüßten genau, so sagte er, daß den neuen der Abschied nicht leicht werde. Eine Genugtuung aber dürften diese mitnehmen: Sie mar schieren weiter unter der alten Flagge. Wenn auch die Wege verschieden waren, das Ziel war doch das gleiche: Freiheit, Ehre und sozial« Gerechtigkeit in Deutschland wiederherzu stellen. Wir müssen dem Schöpfer danken, daß er uns einen Führer gegeben hat, hinter den sich alle bedingungslos ge- stelst haben. Nachdem das ganze deutsche Volk am 12. No- vember seine Einheit bewiesen, wäre es ein Wahnsinn, wenn diejenigen, die zusammen die nationale Revolution vorberei tet und durchgeführt haben, nicht als Kämpfer und Garanten der Macht Adolf Hitlers zusammengeschweißt würden. Nach diesen Worten erteilte der Obergruppenführer dem Führer der Brigade 133 den Auftrag, - die Standarte Jäger 26 zu verpflichten. Auf dessen Kommando marschierten die drei Sturmbanne des Wehrstahlhelm mit wehenden Fahnen nach vorn und glieder ten sich somit in die Front der braunen Kämpfer ein. Ober führer Unterstab übernahm die Standarte in den Ver band der Brigade und sprach die Berpflichtungsformel vor, die von den Kameraden im grauen Rock wiederholt wurde. wtb. Paris, 4. Dez. Havas berichtet aus Madrid: Vergangene Nacht explodierten vor den Eingangslüren zu zwei großen Kaffeehäusern zwei Bomben. Der Sachschaden ist beträchtlich. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Man nimmt an, daß dieser Anschlag mit dem Streik der Kaffeehauskellner im Zusammenhang steht. , In Madrid haben sich weitere Wahlzwischenfälle ereig net. So wurden gegen das Madrider Kasino mehrere Steine geworfen, wodurch zahlreiche Fensterscheiben zertrümmert wurden. In einem Vorort wurde auf einen Automobil fahrer ein Anschlag unternommen und der Eigentümer de» wagens erschossen. Der Transportarbeiterstreik in Barcelona. — Terrorakte. wtb. Paris, 4. Dez. Havas berichtet aus Barcelona, daß die Verhandlungen über die Beilegung des Transport arbeiterstreiks fehlgeschlagen sind. Im Stadtteil Horta in Barcelona explodierte eine von anarchistischer Seite ausge legt« Bombe im Elektrizitätswerk. Ein Autobus, der trotz des Streiks ausgefahren war, wurde von den Streikenden überfallen und in Brand gesteckt. In Tarrasa hat di« Poli zei eine geheime Zusammenkunft von Extremisten ausgeho- den und 40 Personen, darunter bekannte Anarchisten ver haftet. Der Generalgouverneur hat die Verhaftung der Anarchisten und die Schließung der roten Gewerkschaften angeordnet. Die Verhafteten werden an Bord eines Damp fers übergeführt und dort sichergestellt. Bautzen, 4 Dezember. (Eigener Bericht.) Reich mit Fahnen geschmückt empfing am Sonnabend die Stadt Bautzen die Gäste zum ersten Appell der SA -Brigade 133 (vberlaufltz). Besonders das in ein Meer von Licht getauchte ime Stadtbild erregte am Abend das Entzücken der eintreffen den Teilnehmer. Zu den vielen Ehrengästen von sächsischen und schlesischen Gliederungen der SA., die am Sonnabend er schienen bezw. ihre Teilnahme für Sonntag -ugesagt hatten, gehörte vor allem Gruppenführer Hayn, Dresden, der mit seinem Stabe dem großen Zapfen st reich, gespielt von den Musikzügen der Standarten 102 und 103 sowie LL/102 Unter Leitung von MZF. S t i e b i tz, Bautzen, beiwohnte pnd den. Fackelzug der Bautzener SA. an sich vorüber ziehen ließ. Von den frühen Morgenstunden der Sonntag an trafen von überall her, aus der gesamten Oberlausitz die Formatio nen der SA. und des Stahlhelm in Bautzen ein zum großen Brigade-Aufmarsch auf dem Hofe der ehemaligen Husaren kaserne. Viele hundert Menschen umstanden den weiten Platz, von besten Gebäuden Kommandos hallend zurückschall- ttn. Eiskalter Dezemberwind pfiff grimmig durch die Rei ben, er zwang zur Beschleunigung der vorgesehenen Hand lungen. - Segeu lO Uhr standen sämtliche Gliederungen zur Mel- Lmg an de» DngadefÜhr«r: Aus dem rechten Flügel die SS. damr dre Standarte 103, der Rednertribüne gegenüber, qdch der gegenüberliegenden Seite zurückgezogen die Stan darte Jäger 26, anschließend di« Standart« 162, die Motor standarte 133 und der Kernstahlhelm. Dicht vor der Tribüne hatten die Musikzüge Aufstellung genommen, die allerdings msolge der Käste zum Schweigen verurteilt waren, dahinter di« Sturmsahnen. . In kurzen Abständen trafen dann Gruppenführer Hayn, der mit dem Führer der Brigade die Aufstellung eingehend besichtigte, und Obergruppenführer v. Killinger mit ihren Stäben ein. Laut schallte ihnen der Gruß ihrer SA. entgegen, nachdem die Führer Meldung erstattet hatten. So- gleich begann nunmehr - der Aeldgotterdlenst Lrigadegeistltcher Pfarrer Brussig knüpfte in seiner An sprache an das Bibelwort an: „Niemand wird gekrönt, und wenn er auch kämpfe, er kämpfe denn recht". Er wollte mit diesem Wort die Kameraden erinnern an die Zeiten, da die SA. noch im Kampfe stand um Deutschlands Befreiung, und sie dann Hinweisen auf die Bedeutung dieses Tages der Ein- Äiederung der neuen Kameraden in die Front der alten Kämpfer. Bereit sein zum Kampfe — so heiße es heute noch immer. Diesen Geist der SA. und SS. sollen die neuen Kameraden mitnehmen, in ihm sollen sie kämpfen für das, was der Führer sich vorgenommen hat, „Möget Ähr fest stehen in der Liebe zu Volk und Vaterland, in der Treue zum Führer pnd im Bewußtsein der Verantwortung vor Gott! Das soll der Sinn sein, den Ihr mitnehmen sollt von jenem Bibelwort. Möget Ihr Kämpfer und Sieger sein in der Ge folgschaft Adolf Hitlers!" — Mit Gebet und Segen schloß der Geistlich« den Feldgottesdienst. Danach richtete 2. Stahlhelm-Landesführer Hausse zum letzten Male Worte an den W ehrstahlhelm. Er gedacht« des jahrelangen gemeinsamen Marsches und erin nerte di« Kameraden daran, daß die alten Soldaten den Be fehl aus dem Geist der Front entnahmen, daß sie vorwärts- Damit war der feierliche Akt der Eingliederung des Wehr- tahlhelms vollzogen. Obergruppenführer v. Killinger nahm nunmehr die Weihe von 24 neuen Sturmfahnen und Motor- Standarten vor, indem er auf deren Bedeutung als Ehren zeichen der SA.-Gliederungen hinwies und ihre Träger mit Handschlag verpflichtete. Mit den geschmückten Fahnen der Standarte Jäger 26 verfuhr der Obergruppenführer ebenso. Als Gelöbnis der unverbrüchlichen Treue zum Führer Adolf Hitler donnerte dann auf das Schlußwort von Ober- ührer Unterstab hin ein vieltausendstimmiges Sieg-Heil iber den weiten Platz. Der gemeinsame Gesang der ersten Strophe des Horst-Wessel-Liedes beendete danach den Appell. Um die Mittagsstunde rückten die Gliederungen dann von der Husarenkaserne ab zum Vorbeimarsch, der auf dem Korn markt stattfand. Auf einem besonderen Podium hatten dort Obergruppenführer v. Killinger, Gruppenführer Hayn und zweiter Stahlhelm-Landesführer Hausse Aufstellung genom men, ihnen zur Seite die Führer ihrer Stäbe und die Gäste von den übrigen sächsischen und einigen schlesischen Gliede rungen der SA., SS. und des Stahlhelms, während auf der gegenüberliegenden Seite eine Tribüne für die übrigen Ehrengäste errichtet worden war. Ringsum aber und längs der Marschstraßen hatten viele Tausende von Menschen sich aufgestellt, um die braunen und grauen Kameraden der Bri gade 133 zu grüßen. An der Spitze Oberführer Unterstäb, so zogen in dreiviertelstündigem Vorbeimarsch die einzelnen Gliederungen der Brigade mit flatternden Sturmfahnen vor über: Die Standarte 103, geführt von Sturmbannführer Glöckner, zuerst, dann die neueingegliederte Standarte Jäger 26, unter ihrem Führer Braeter, die Motor-Standarte 133, der Kernstahlhelm und schließlich die Standarte 102, ge führt von Obersturmbannführer Iirka. Den Schluß bildete die SS. — das Ganze ein eindrucksvolles, großartig-schönes Bild, überstrahlt von der Hellen Sonne dieses Wi.ntertages, das überall Bewunderung, Freude und Stolz weckte. In der Ferne verhallten noch die letzten Klänge der Müsikzüge, die für ihr schneidiges Einschwenken viel Beach tung gefunden hatten — da strebten schon die ersten Gruppen und Lastwagen mit SA. und Stahlhelm wieder aus der Stadt hinaus — der erste große Appell der Brigade 133 hatte sein Ende gefunden. Oie anarchistische Gefahr in Spanien. Berlin, 4 Dezember Die erste Folge der gestrigen I Bombenanschläge IN Madrid. — Stichwahlen in Spanien war die Verhängung -es Belage- Taler rungszustandes zur Abwehr der anarchistischen Bewegung, „ , * . die seit der Errichtung der Republik sehr aktiv gewesen ist. -»>- Der Anarchismus, der eine dem jüdischen Charakter entsprechende Ausdeutung des Klassenkampsgedankens dar stellt, ist auf der iberischen Halbinsel in der S. A. I orga- nisiert. Der Nationale Gewerkschafisbund, -er alle link» von den Sozialisten stehenden Gruppen umfaßt, ist ganz von -en Anarchisten durchsetzt. Zn ihm dominieren Leute wie Durruti und Ascaso, die die radikalste Richtung vertreten. Durch die nach allen Seiten unbefriedigende Re- gierungstätigkeit der Sozialisten, hat diese Richtung in den 2N Zahrep de» Bestehen» der Republik starken Zulauf er- halten. Schoa im Januar 1933 kam es in verschiedenen Tellen de» Landes zu anarchistischen Aufständen, besonder» in Barcelona, da» auch jetzt wieder ein Un - ruheherd geworden ist. Die Regierung, die damals nur durch ganz rücksichtslose Maßnahmeu Herr der Lage wurde, scheint auch jetzt wieder Anzeichen dafür zu finden, daß die Wahlniederlage der Sozialisten, die schon beim 1. Wahlgang am 22.11. über Erwarten groß war, von der gut organi sierte« anarchistischen Bewegung zu einem Handstreich aus genutzt werden soll. Unter diesem politischen Machtkampf tritt da» Interesse an der Wahl zurück. Vielleicht wird deren Bekanntgabe unter dem Belagerungszustand noch mehr verzögert, al» nach dem 1. Wahlgang, wodurch von recht, und link» ein weitere» Argnmenk gegen das marxistisch-liberalistische System geliefert würde. Zm ersten Wahlgang wurden la elaem recht komplizierten Verfahren 327 von 473 Mandaten besetzt, wovon 158 Mandate auf die Gruppe der Rechten entfallen find. Nach der Zahl der ab gegebenen Stimmen stellt sich da» Ergebnis für die Recht,- Parteien noch günstiger, denn sie haben danach mit über 66 Prozent zu dem 1. Wahlgang die absolute Mehrheit er reicht. Wenn sich durch da, gestrige Ergebni» der Ruck nach recht» verschärft und befestigt hat, so wird da» zunächst noch nicht die Rückkehr zur Monarchie bedeuten. Die eigentlichen Monarchisten, die sich bet dieser Wahl die Traditionellen Tagesschau. * 2« Reichslagbrandfilflerpkozeß wird voraussichtlich am Mittwoch dl« Veweäaufnahme geschlossen werden. Dann wird ein- Ving«« Paus« zur Vorbereitung der Plädoyer» elugelrgk. * Mussolini hat am Sonnlagnachmlttag den russischen Volks kommissar für da. Auswärtige, Litwinow, empfaugen «ad, wie es in der amMcheu Mlteilung heißt, eine lauge, herzliche Anlerreduug M ihm gehabt. * Vie spanische Regierung Hal angesichts der kommuoistischeu Gefahr la der Nacht zu« Montag eineu außerordeukllchev Mlai- sterrat abgehallea «ud t« Anschluß darau dem Slaatsprüfldenten vorgeschlageu, den Alarmzustand über da» gauze Slaat^ebiet zu urrhäugen. Der Präsiden« hat das Dekret unterzeichnet, da» so fort in Wirksamkeit tritt. * Ein ehemaliger englischer Sriegsflieger, der augenblicklich erwerbslos ist, war von «ine« bekannten englischen Inden ge dungen worden. Hetzflugblätter über deutschen Städten abzuwer- fea. Im letzten Augenblick wurde jedoch da, Vorhaben wieder ausgegebeu. AursLhrtichw an aud«r«r Still«. EchhttuuuWuwiser Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feier- tag». vezuMprel» für di« Zell eine, halben Monats: Frei in» Hau» halbmonatlich Mart 1.10, beim Abholen in der Geschäft«, stell« wöchentlich 4S Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. (Sonnabend nummer 1» Pfg.) Fernsprecher Am» Sifchosewerda Nr. 444 «ud 44». 2m Fall« höhewr Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störung de» Betrieb«» der Zeitung oder der BefSrderungseinrich- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aut Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreisen Anzeigenpreis (in Reichsmark): Di« 44 mm breit« «MspaMa, Millimererzeil« 10 Pfg., örtliche Anzeigen 8 Pfg. Sm Lertte» die vv mm breit« Milluneterzeil« Sv Pfg. Für da. Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimm«, Plätzen kein. Bewähr. — Erfüllung«« Bischofswerda. Nr. 283 Montag, den 4. Dezember 1S33 88. Jahrgang