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T" 1. N»m«er vv -'"s 7»-' Sonnabend, den 11. November 19SS nen, von der Adolf Hitler am Freitag nochmals gesagt hat, man müsse der Muen Regierung vier Jahre Zeit lassen, um das alles wieder gutzumachen, was vergangene Jahrzehnte am deutschen Volk gesündigt haben. Infolgedessen kann auch der neue deutsche Reichstag nur eine Erscheinung des politischen Ueberaanges sein, allerdings eine notwendige und unentbehrliche. Reichsinnenminister Dr. Frick hat ge sagt, daß die künftigen Grundsätze für eine Vertretung des Volkes zur Zusammenarbeit mit der Regierung noch nicht endgültig festgeleat seien. Deshalb muß diese Wahl nach dem bestehenden Wahlrecht stattfinden. Aber dies ist nur eine Aeußerlichkeit. Denn der politische Inhalt der Reichstags wahl vom 12. November ist himmelweit verschieden von alledem, was wir früher unter parlamentarischen Wahlen zu verstehen gewohnt waren. Auch diese Reichstagswahl ist genau wie die Volksab stimmung ein politisches Bekenntnis. Die Reichsregierung ruft und fordert vom Volke die Zustimmung zu dem be gonnenen Werk. Die nationalsozialistische Partei, die heute im totalen.Staate der einzige Träger der politischen Wil- lensbildung ist, hat der deutschen Wählerschaft «ine Liste zur Wahl vorgelegt, auf der alle politischen Kräfte des nationa len Wiederaufbaus berücksichtigt sind. Selbstverständlich bietet diese Liste die Gewähr dafür, daß im neuen Reichs tag eine Trennung nach Fraktionen und Parteien, wie sie bisher üblich war, nicht mehr vorkommen kann. Deshalb ist es am Sonntag die politische Pflicht jedes Deutschen, seine Stimme nicht nur bei der Volksabstimmung über die Außenpolitik auf dem grünen Wahlzettel in den Ja-Kreis zu setzen, sondern auch auf dem wei ßen Stimmzettel die Liste der NSDAP., die die allge meine deutsche Volksliste ist, anzu kreuzen. Es kann kein Zweifel darüber herrschen, daß heute mehr denn je Wahlrecht gleichbedeutend mit Wahlpflicht ist. Niemand kann sich um die Entscheidung mit der faulen Ausrede Her umdrücken, er wolle sich neutral halten. Gerade in solchen Augenblicken heißt es Farbe bekennen. Die Antwort des deutschen Volkes kann nur Ja lauten. 12. November 1933. Geballter Wille! — Volk und Führer eins! — Ja, Einigkeit, Gewissensreinheit, Sie strömen aus von Deutschlands Gauen! — Und Kopf an Kopf, millionenfach den Arm Als Speer zum Treueschwur erhoben, So harren wir am Markstein unseres Geschicks Und flehn zu Gott für unser gutes Recht! Geballter Wille, unsre einzige Waffe Und Eintracht, unser blankes, frommes Schwert! — O werde endlich dran zuschanden Die Panzerrüstung unsrer harten Gegner, Das Giftgas aller Hetzer, aller Lügner, Daß sich der Völkerhimmel endlich klärt. Und auch für ihre deutschen Kinder, Daseinsbejahend, wärmend, segnend Die alte gute Sonne wieder scheint! — —* Das Wohlfahrtsamt hat uns gebeten, erneut dar auf hinzuweisen, daß esDienstag und Donnerstag für den Publikumsverkehr geschlossen ist. Abfer tigungen, sowie Erteilungen von Auskünften können an den vorgenannten Tagen grundsätzlich nicht erfolgen. —* Veitragserstattung aus der Angestelltenversicherung bei Heirat. Die Gerüchte, es bestehe die Absicht, die Vor schriften über die Beitragserstattung aus der Angestellten versicherung an weibliche Versicherte bei Heirat (8 62 des Angestelltenversicherungsgesetzes) aufzuheben, entbeh ren jeder Grundlage. Die Beitragserstattung nach 8 62 des Angestelltenoersicherungsgesetzes ist aber nur zu lässig, wenn bei der Heirat die Wartezeit be- reits erfüllt ist. Die Wartezeit beträgt 60 Beitrags monate. Sind aber wenigerals ^Beitrags monate auf Grund der Versicherungspflicht erfüllt, so beträgt die Wartezeit 120 Bei tragsmonate. —* Elnzelhandelsausschuß. Der Einzelhandelsausschuß der Industrie- und Handelskammer zu Zittau hat vor kur- zem in Bautzen eine Sitzung abgehalten, in der eine Anzahl wichtiger den Einzelhandel besonders interessierender Fra gen besprochen worden sind. Hinsichtlich der Fristen für Inventur- und Saisonschlußverkäufe legt Kreuz hindurch führt der Weg zur Krone, nur r.:r gekämpft, gelitten und geduldet hat, reift heran zum wirklichen Sieger, und erringt die Krone des Sieges. Wenn es einer war, dann war es Martin Luther, dessen Leben bis zum letzten Atemzuge eine restlose Hingabe an Kampf und Krone war. Wenn er je die Siegeskrone trug, dann war sie dornenge spickt und blutdurchsickert. Ich bin mir bewußt, wenn ich das größte aussprechen darf: Als gestern Adolf Hitler die Stufen zur Feldherrnhalle hinaufstieg, war er, verglichen zu 1923 ein unvergleichlicher Sieger. Aber die tiefinnere Bewegung, Säe durch seine Stimme wallte, hat es bewiesen, daß er gestern, auf dem unvergleichlichen Höhepunkt seines Lebens dkr'DLrnenkrone trug, die allein die Krone des Sieges ist. Seht, wie der altehrwürdige 10. November und der aller jüngste deutsche November sich die Hände reichen, sie klin gen in letzter heiliger Tiefe zusammen. Wer es nicht fühlen wollte, wäre kein Deutscher und kein evangelischer Christ. Für künftig« Geschlechter ist der 12. November 1933 ein neuer deutscher Tag, ein Schicksatstag von unerhörtem Ausmaß. Wir sind durch höhere Vorsehung mit dazu berufen, diesen 12. November wirklich zu gestalten zu dem Tag, daß er künf tigen Geschlechtern unvergessen sei, ihn zu gestalten zum deutschen Entscheidungskampf. Wir wissen, worum es zu tiefst geht. Am 450. Geburtstag Luthers treten wir ein: Mit Luthers Wehr für Deutschlands Ehr! Das ist die Parole dieser Stunde. Wir treten in dieser Stunde der kirchlichen Kundgebung als deutsche Christen vor dem Angesicht Gottes und der Menschen für die deutsche Elire ein. Wir haben es vorhin gehört, daß Luther sagte: Für meine lieben Deutschen bin ich geboren, für meine liebm Deutschen will ich dienen. Martin Luther war mit Leib und Seele Deutscher. Er tritt heute an unsere Seite und bekennt es mit uns: Deutschland ist unser Vaterland, und dies ist erstes, vornehmstes und ausschlaggebendstes Gottesgeschenk. Wir hätten all' das nicht, hätten wir nicht ein gottgeschenktes Vaterland, dann hätten wir auch keine ewige Heimat. Wäre die bolschewistische Vernichtung gekommen, dann hätten wir mit unserem äußeren Sein auch unser inneres Sein verloren. Darum muß alles darauf ankommen, daßunseresVa- terlandes-Ehre in dieser Welt nicht mit Füßen getreten wird! Die deutsche Ehre, das deut sche Volk und das deutsche Vaterland darf nicht mit Füßen getreten werden! Darum, deutsche Christen, tretet an dem weltgeschichtlichen 12. November ein für deutsche Ehre, Frie den und Gleichberechtigung! Wie oft ist das Wort von der deutschen Ehre mißverstanden worden. Der Sinn des Lie des: „Deutschland. Deutschland über alles" ist nie gew.ssn, daß Deutschland über alle anderen Völker herrschen will, nein, der Sinn bedeutet: ich liebe dich über alles in der Welt, du mein von Gott geschenktes Vaterland, ohne das ich nicht leben kann Wir Deutschen von 1933 sind keine Kriegshetzer, das deutsche Volk lebt nicht von der icuflis ' m Dividende einer Rüstungsindustrie. Der Deutsche ist nicht so, daß er heute das Wort Frieden in den Mund nimmt, um am anderen Tage schmutzige Geschäfte mit der Rüstungs industrie zu machen. Wir wollen unter Adolf Hitlers Füh rung keinem anderen Volk auch nur das geringste nehmen, wir fordern für uns nur Frieden und Gleichberechtigung, ohne die wir nicht leben können. Wir wollen ein anerkann tes Volk sein, damit wir in Frieden und Gleichberechtigung endlich wieder anscmgen dürfen, für unsere Kinder ein Va terland zu schaffen und aufzubauen, in dem ihnen eine bes sere Zukunft garantiert ist, als der jeßiaen Generation, die teils bisher ein menschenunwürdiges Dasein führen mußte. Wir sind nicht etwa feig und nicht wehrhaft, aber ge rade ekn wehrhaftes und tapferes Volk willalssolchesden Frieden. Wir deutschen Chri sten dürfen nicht zögern, unserem von Gott geschenkten Füh- rer ein unbedinates „Ia I" zu geben. Wir treten «in mit Luthers Wehr für deutsche Ehr! Darin liegt der l'nch- druck. Luthers Mehr und Waffen, die ihm nicht mit ins Grab gelegt wurden, und die andere aufgegriffen haben, Letzter Appell an dleVolksgenoffen inStadt und Land! Seit Wochen haben wir uns unermüdlich bemüht, täg lich Aufklärung über das Wollen der Staatsführung in alle Kreise zu tragen. Cs darf darum erwartet werden, daß jeder weiß, was auf dem Spiel« steht und kein wahlberech tigter Mann und keine Frau morgen ihr Stimmrecht ver säumt oder etwa ungültige Stimmen abgibt. Mit größter Einmütigkeit soll die Bevölkerung der Stadt Bischofs werda und der Landgemeinden morgen an die Wahlurne treten, um ihre Zustimmung zur Außenpolitik der Reichs regierung durch die Volksabstimmung zu bekunden und um «inen Reichstag zu bestimmen, der den politischen Kräften der Gegenwart entspricht. Diese Wahl ist wahrlich keine Wahl im alten parlamen tarischen Sinne. Wir haben nicht mehr auf der langen Speisekarte ein Gericht auszuwählen, wir brauchen uns nicht mehr den Kops darüber zu zerbrechen, welche der dort austretenden Parteien die am wenigsten widerliche ist. Wir brauchen nicht mehr von der politischen Sinnlosigkeit der artiger parlamentarischer Wahlakte überzeugt zu sein, die vielleicht einige klein« Verschiebungen nach rechts oder links brachten, die aber an dem System des parteipolitischen Scha chers nichts änderten. Wir brauchen uns nicht mehr über die üblichen Wahlversprechungen der parlamentarischen Parteien zu ärgern, die vor der Wahl mit einem Haufen schöner Grundsätze in den Wahlversammlungen auftraten, um nachher nichts zu halten. Wir benötigen auch die Scheinfreiheit der Abstimmung nicht, die uns das liberali- stische System gewährte und die dem deutschen Volke in Wahrheit zu nichts nütze war. Denn einen positiven politi schen Sinn hat eine Reichstagswahl im Weimarer Staat niemals gehabt. Sie konnte lediglich dem negativen Zwecke dienen, die Stärke derjenigen politischen Kräfte zu messen, die sich gegen dieses System stellten und es zu beseitigen trachteten. Dem Nationalsozialismus ist die politische Wen dung gelungen, das Weimarer System mit seinen eigenen Mitteln, mit den Möglichkeiten, die es selbst der Opposition in die Hand gab, aus den Angeln zu heben. Der verfas sungsrechtliche Neubau des Deutschen Reiches ist noch nicht fertig, er wird die Reformarbeit der Reichsregierung krö- bedeuten ein dreifaches: 1. Glaube, 2. Gewissen und 3. Ge bet. Auf dieser Erde kann nur der sieghaft bestehen, der sich auf Glaube stützt und ein gutes Gewissen hat. Der glau bensstarke Martin Luther hat sich in seinem Gewissen ver bunden gefühlt mit Gott Wie 1914, hat das deutsche Volk mit seinem Führer am 12. November 1933 das beste Gewis sen. Und nun zum dritten in Luthers Wehr, zum Gebet. Wir müssen jetzt in dieser Stunde alle beten für Deutschland. Alles kann nicht mehr sein, als beten. Was unsere Größ ten, darunter Bismarck, getan haben, als sie für Deutsch land beteten, das wollen wir unserem Volke nicht vorent halten. Betet für Deutschland, für den greisen Reichspräsi denten und für den Führer, den Deutschland nicht mehr ent behren kann. Wir gehen am Sonntag hin, mit dem Blick auf Adolf Hitler und geben ihm unser aller „Ja", gottgläubig, gewissenstrutzig und betend, undesmußunsdochgelingen! Amen. In seinem Gebet schloß der Geistliche die inbrünstige Bitte ein, daß Gott Führer, Volk und Vaterland behüten und daß am 12. November das ganze deutsche Volk sich einig die Hände reichen und mit „Ja" für Frieden und Gleich berechtigung eintreten möge. Die Hand zum deutschen Gruß erhoben, empfing die Gemeinde den Segen. Mit dem letzten Vers des Lutherliedes: „Ein feste Burg ist unser Gott" klang die kirchliche Kundgebung aus, die durch ihre erhebende Eindringlichkeit jedem Teilnehmer in dauernder Erinnerung bleiben wird und die ein flammen des Bekenntnis zu Führer, Volk und Vaterland war. Aus Bischofswerda und Umgegend. Bischofswerda, 11. November. Sonntagsgedan ken. Schaden an der Seele. > Marcus 8, 36. Was ist da«: Schaden an d«r Seele? Gibt es das über- haupt? Unser Herr Christus ist der Meinung. Ja, sie ist vielleicht viel gefährdeter, unsere Seele, als unser Leib und eine Glieder. In jedem mechanischen Getriebe, jeder Werk- tatt fast, an jedem gefährlichen Orte im Gebirge, an Was- erläufen, am Bahnkörper sind Warnungstafeln, um Scha den an Hab u^> Gut, an Leib und Gesundheit zu vermei den und auf allerband drohende Gefahren eindringlichst aufmerksam zu machen. Und wir wissen, daß trotz aller Sicherungen noch gar viel Unglück vorkommt. Ueberlegen wir uns einmal, ob die Menfchenseele, das ewige Teil im Menschenleibe, auch so gesichert ist! Ich wüßte nicht. Da gibt es keine Warnungstafeln. Nirgends; als ob die Menfchenseele nirgends in Gefahr wäre, Schaden zu leiden. Oder meint man etwa, das sei nicht so schlimm, der heilt wieder; ein Schaden an der Seele hindere den Men schen noch lange nicht am Dorwärtskommen und Weiter leben! Wo einmal ein Mensch verunglückt, vielleicht abgestürzt oder ermordet worden ist, sieht man nicht selten einen Ge denkstein, ein Kreuz. Wenn man all die Orte in Deutschland bezeichnen woll te, wo Menschen sittlich und seelisch abgestürzt und gefallen, ja eines ewigen Todes gestorben sind, unser Land wäre übersät, traurig reich an solchen Unglücksstätten. Schade, daß man die Wunden und Schrammen der Seele nicht oder undeutlich sieht! Die Menschen würden sich mehr in acht nehmen. . > Schade, daß man keine Warnungstafeln gegen Schaden der Seele an dem und jenem Orte anbringen will, es wäre gut für Eltern, die ihre lieben Kinder hinausgeben, esjwäre auch für die reine Jugend gut, wenn sie wüßte, wo Gefahr für ihre Seele droht. Möchte Gott recht Helle Augen und gute Ohren geben, um selbst die Gefahrenpunkte rechtzeitig zu merken! Möchte der Herr unseres Lebens uns in Gna den die Einsicht stärken, daß der Seelenjchaden der schlimm ste ist und durch kein irdisch Gut ausgewogen wird! G. i. U^ Kirchliche Kundgebung für Frieden und Gleichberechtigung. Die kirchliche Kundgebung gestern abend in der Bischchs- werdaer Hauptkirche, zu der die Kirchgemeinde Bischofs werda aufgerufen hatte» gestaltete sich zu einem nochmali gen wuchtigen und aufrüttelnden Appell, am Sonntag, 12. November, mit einem ,Ha" geschlossen hinter die Regierung zu treten und mit dieser vor der Welt für Frieden und Gleichberechtigung einzutreten. Mit klarer Eindeutigkeit hat sich die Kirchgemeinde Bischofswerda an diesem Abend des 450. Geburtstages Martin Luthers bewußt eingsrciht in die nationalsozialistische Einheitsfront des 12. November. Vom Herrmannstift aus bewegte sich gegen 7 Uhr ein langer Zug der Gliederungen der NSDAP., des Arbeits dienstes und anderer Teilnehmer unter Glockengeläuts nach der Hauptkirche, an deren beflaggtem Turm weithin das Kreuz erstrahlte. Im Gotteshaus hatten sich bereits Hun derte von Kirchgemeindegliedern eingefunden, so daß der Platz kaum ausreichte. Das Schiff und die Emporen waren dicht besetzt. Am Altarraum war ein Bild Martin Luthers aufgestellt, dessen Geburtstag wegen der Wahl bekanntlich vom ganzen evangelischen Deutschland später gefeiert wird. Mit der Jntrade von Pezelius leitete der Posaunen chor die Kundgebung ein. Dem Gemeindgesang: „Wir tre ten zum Beten, o Schirmherr der Deinen" folgten herrliche Lutherworte, die Herr Pfarrer Jäkel verlas. Sie began nen mit Luthers Ausspruch: „Für meine Deutschen bin ich geboren, für sie will ich dienen" und waren von tiefer Liebe zum deutschen Vaterland durchglüht. Die Kantorei brachte hierauf die Motette von Hel der: „Cs muß uns doch gelingen, denn Gott ist unser Schutz . . ." wirkungsvoll zu Gehör. Der Gemeindegesang des Schutz- und Trutzliedes: „Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen . . ." leitete über zn der Ansprache de, Herrn Oberpfarrer Semm, der in seiner markanten Weise etwa ausführte: An einem außerordentlichen Tage haben wir uns im heimatlichen Got teshaus zu außerordentlichem Tun versammelt. Jahrzehnte lang hindurch hat die Kirchgemeinde Bischofswerda Luthers Geburtstag immer von neuem wieder zu feiern gewußt. Wie mag man wohl vor allem vor 50 Jahren Luthers 400. Ge burtstag in unserer Kirchgemeinde an dieser Stätte gefeiert haben? Mag es noch so schön gewesen sein, so tritt doch alles vor dem zurück, was heute ist. Heute ist dieser 10. No vember 1933 von zwei Novembertagen flankiert, deren ge schichtliches Ausmaß wir noch gar nicht zu ermessen ver mögen; erstens der gestrige Tag, der 9. November. Gestern vor 10 Jahren stand Adolf Hitler mit seiner braunen Schar den anderen allen vor der Münchener Feldherrnhalle im Feuer gegenüber. Als er dort stand, war er verraten, und seine Sache schien verloren, verloren für das Menschmauae, aber nicht, und das ist das tief erschütternde, das uns die Ge genwart offenbart, für Gottes Auge. Gott, der weiter sieht als unser armseliges Menschenauge, hat damals schon ge wußt: «in heiliger Weg muß erst durch Kampf, Leid, Tranen und Entbehrung gehen, bis die Blutsaat aufgeht, und Halme und Aehren treibt, und die Aehre dasteht, daß endlich nun die Ernte anheben kann. Der 9. November 1923 verglichen mit dem 9. November 1933 hat in das Buch der deutschen Ge schichte unauslöschlich «ine heilige Lehre hineingeschrieben: die heilige Lehre von Golgatha. Nur durch