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Der Sächsische Erzähler Oie -euffchen Krauen und -er 12. November üem auch der Haus» und Grundbesitzerverein Bischofswerda angeschossen ist, «endet sich mit einem Aufruf an den Deut» Dienstag, den 7, Rovemder 1V3S Neuer Bezirksleiter für Sachsen -es Gefamtverban-es -er Deutschen Angestellten. Dresden, 7. November. Staatsrat und Gauleiter Albert Forster, der Führer des Gesamtverbandes der Deut schen Angestellten, hat den Bezirksyorsteher des Deutschen Handlungsgehilfen-Verbandes, Pg. Walter Bergner, zu seinem Vertreter für den Landesarbeitsamtsbezirk Sachsen ernannt. Der neue Bezirksleiter des Gesamtverbandes der Deut schen Angestellten gehört mit zu den ältesten Kämpfern der NSDAP. Er ist seit 1925 Parteimitglied der NSDAP, und gehört zu den Gründern' der Ortsgruppe Annaberg i. E. und hat dort, später in Berlin, Hamburg, Offenbach und Mainz Amtswalter- und SA -Dienste für die Partei ge leistet. Seit Mai 1928 war er beim ehemaligen Deutsch nationalen Handlungsgehilfenverband in verschiedenen Stellungen in Berlin,Hamburg,Offenbach, Frankfurt«.M. und Mainz berufsamtlich tätig. Im Gau Hessen war er Gauwirtschaftsberater und dann Geschäftsführer des Gau- Deshalb bedarf sie gerade jetzt im Augenblick der starken und einmütigen Zustimmung des gesamten deutschen Volkes. Die Volksabstimmung am 12. November soll der ganzen Welt zeigen, daß das deutsche Volk sich in der Stunde schwe rer Entschlüsse zu seiner Regierung bekennt und ihr einstim mig das Vertrauen gibt. Der deutsche Hausbesitz wird sich von keinem anderen Berufsstand, der deutsche Hausbesitzer von keinem anderen Volksgenossen am 12. November in der treuen Gefolgschaft zur Regierung des Volkskanzlers Adolf Hitler übertreffen lassen. Jeder deutsche Hausbesitzer stimmt am 12. November für die Regierung und für die Reichstagswahlliste der Na tionalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Moh unü üankßarwerSrn spätere <Se- nrraüonen an Dich Senk« öeuksche Kraul -le -u In örn Jahren Ser Kot unö Aussichtslosigkeit nie Sen Glau ben unü öle Hoffnung verlorst, -eln „Ja" war entschÄenö am 1L. Novem ber 1P55, Sem Tage an Sem -ü öle -chicksalswenSe Ses Üeutschen Volkes Vrr Kihrrr verlS-l M auf Veln »» L. Aus Sachsen. Gegen ungerechtfertigte Preis steigerungen. Dresden, 4. November. (N.) In letzter Zeit sind von verschiedenen Stellen Preise in ganz ungerechtfertigter Weis« erhöht worden. Durch dieses eigennützige Bestreben einzelner wird den wirtschaftspolitischen Zielen der Reichs und Landesregierung entgegengearbeitet. Die Kreishaupt mannschaften und sonstige Verwaltungsbehörden werden daher mit größter Schärfe gegen alle vorgehen, die in der gegenwärtigen Notzeit Eigennutz vor Gemeinnutz stellen. Die Preisüberwachunasstellen der Industrie- und Handels kammern sowie der Gewerbekammern werden ihnen hier bei wertvolle Dienste leisten und insbesondere verhüten, daß unbegründete Preiserhöhungen zu Unrecht als wirtschaftlich notwendige Erhöhung von Schleuderpreisen hingestellt wer den, die im Interesse der Arbeitnehmerschaft in Einzelfällen unvermeidbar sind. Mehr als S0OOV Volksgenossen in Arbeit und Brot. Dresden, 7. November. Das Landesarbeitsamt Sach sen teilt mit: Die Stichtagzählung vom 31. Oktober 1933 weist nach, daß im Monat Oktober in Sachsen weitere 19 000 Volksgenossen wieder in den Arbeitsprozeß eingereiht wer den konnten. Damit ist seit dem Beginn der Arbeitsschlacht von über 90 000 sächsischen Volksgenossen durch den Natio nalsozialismus Adolf Hitlers das Los des Erwerbslosen ge nommen. Wir bleiben auch in den Wintermonaten der Arbeitslosigkeit auf den Fersen! und Wirtschaftsführung neu geschaffen und damit der gan zen deutschen Wirtschaft neuen Mut und neues Leben einge flößt. Sie hat insbesondere die Bedeutung des deutschen haus- befiherslandes für die gesamte Wirtschaft dadurch aner kannt. daß sie in ihrem großzügigen Arbeitsbeschaf fungsprogramm dem deutschen Hausbesih eine tragende Rolle zugewlesen hak. Sie arbeitet an der Zins- und Steuersenkung. Sie rich tet ihre ganze Kraft auf die Bekämpfung und Beseitigung der Massenarbeitslosigkeit, die dem deutschen Volkskörper das Mark aus den Knochen saugte. Diese Werke des Friedens müssen auf lange Sicht hinaus gesichert werden. Deshalb kämpft die nationalsozialistische Staatsführung für die Sicherheit unseres Volkes nach außen. Paula Siber, die Referentin für Frauenfra- gen im Reichsministerium des Innern und stell- vertretende Führerin des Deutschen Frauen werkes erläßt fotzenden Aufruf: Deutsch« Frauen! Die Abstimmung am 1L November wird und muß der ganzen Welt die unlösliche Geschlossenheit von Volk und Regierung beweisen. Wir alle Haven den Entschluß unseres Mrers, aus dem Völkerbund« auszutreten, als befreiende Lat begrüßt. Deutschland hat den Kampf um seine elemen tarsten Lebensrechte aufgenommen: Den Kampf um Frie den und Brot. . -Ue «ar eln Volk von ehrlicherem Friedenswillen be seelt al» da» deutsche, ule hat eine Regierung sich ehrlicher um Arbeit und »rot gemüht al, die nationalsozialistische, «le bat eln S1aat»mauu elueu heroischeren Kampf für sein Land geführt al, Adolf Hitler. In diesen acht Monaten hat die Regierung bewiesen, daß alle ihr« Maßnahmen ausschließlich von der hohen Ver antwortung der Volksgemeinschaft getragen worden sind. Gerade auf dem ureigensten Gebiets der Frau liegen ihre vornehmsten Hochziele: Die Erhaltung der Familie, beson der« Erleichterungen für Kinderreiche, Schutz und Pflege der Mutter, ohne dabei das Recht der unverheirateten Frau auf Arbeit und Beruf irgendwie zu verneinen. Titte tiefer« Verwurzelung von Frau und Volkstum, ein« größere, verantwattkichere Anerkennung und Ver pflichtung wie Vie des nationalsozialistischen Staates zur Frau, kennt sonst kein Volk. Keine andere Weltanschauung baut «n Begriff „Volk" und „Volksgemeinschaft" so auf der Familie aus, wie der Nationalsozialismus. Nun soll die deutsche Frau beweisen, ob sie hinernge- wachsen ist in die große Äeenwelt ihres Staates, ob sie seinen Führer und seine Regierung, die in weitausschauender Politik für sie und ihrer Kinder Zukunft als Voll gleichen Hechtes kämpft, restlos und uneingeschränkt bejah* ob sie erkannt hat, daß wir ohne diese Führung dem bolschewisti schen Chaos verfallen, Hunger und Elend preisgegeben wären. - . Deutsche Frauen! — Wir stehen wieder an einem Wendepunkt unserer Geschichte. Es darf in diesem heroi sch«, Kampf« der Regierung kein Mißverstehen, keine Gleichgültigkeit irgendeines Volksgenossen geben. Es darf auch keinen Frauengedanken geben, der gegenüber dem ele mentarsten Volksrecht auf LÄen, Ehre, Arbeit und Freiheit für sich ein Cinzelrecht beansprucht. Die deutsche Frau als Hüterin von Jugend und Fami lie, als Mutter ihrer Kinder, als gleichwertige, gleicher- pflichtete Volksgenossin, muß wissen, daß sie Verrat an ihrem Volk« begeht, wenn sie in dieser Stunde sich nicht zu seiner Führung bekennt. Äede einzige Eurer Stimmen ist wichtig! Jede ein- ztze deutsche Frau gehört am 12. November an die Wahlurne! Ls geht um die deutsche Familie, die deutsche Arbeit, die deutsche Ehre! gez. Paula Siber. MWM M SalMWMtz. Der Aentralverbmtd Deutscher Haus- und . . ! Grundhesihervermne, angestossen ist, wendet sich mit einem Aufruf schen Hausbesitz. . . In dem Aufruf wird u, a. gesagt: Der Kampf um die Süßere und di« Innere Freiheit ist die Losung der Regierung Wolf Hitlers. In den vergangenen acht Monaten hat diese Regierung auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens ent scheidende Schritte vorwärts getan. Sie hat den Parteien staat beseitigt. Sie hat dem wirtschaftsfeindlichen Marxis mus den Todesstoß versetzt. Sie hat die Einheit der Staats- Aberrteuer auf -er „Karibia". Erzählung von Herbert A. Löhlein. tNachdruik verboten.) , Es ist zwischen dein zehnten und zwanzigsten Breiten grad, in den virginischen Gewässern, wo sich allerhand tolle Dinge ereignen, nach denen sich auch der abgebrühteste See bär nicht sonderlich sehnt .. . Noch vor Tagesanbruch verläßt der Kabeldampfer .La ribia" St. Thomas, um Kurs auf Jamaika zu nehmen. Rundum ist das Meer nichts als tiefschwarze Tinte, ohne Sicht — endlos — hoffnungslos. Mit finsterem Gesicht steht Eiiptn Lawrence vor der Reling und starrt in die Nacht hinaus. Er hat schlecht geschlafen, teils wegen der Schwüle, die einem wie ein Bleikmmpen aus der Brust liegt, teils wegen des gestrigen Korbes, den chm Violet Blacker zum elften Male verabreichte. Aber Cäpdr Lawrence hat ein Kinn wie ein Korallen riff Und eine Nase wie «in Bergzacken. Beide deuten auf Ausdauer und ungebändiaten Willen. So ist er sich end gültig klär geworden, daß er den ewig parfümierten Süd franzosen, der „in Bananen" nach Jamaika reist und keinen anderen Dampfer mehr abwarten konnte, an diesem kom menden Morgen noch erwürgen wird. Denn alles wäre mit der hübschen Violet glattaeganaen, wenn sie nicht aus gerechnet diesem gebügelten Modeaffen begegnet wäre. Vom Horizont her brechen gespenstisch graue Schlag schatten in dar Düster. Tin fahler Blitz leuchtet über den Funkmast wie St. Elmsfeuer. Punmrne Lichter züngeln am östlichen Horizont entlang, bis fast ohne jeden lieber- gang Flammen aufleuchten. Ein Feuerball steigt hoch und taucht unübersehbare Wasserflächen in lodernde Glut. Das Meer brennt, und die „Karibia" schwimmt über ein« Viertel- stunde lang in kochendem Blut. Höher und höher steigt nun- mehr der Sonnenball am tiefbkmen Himmel, spiegelglatt wird das Meer und die Atmosphäre eigenartig schwul und fiebergeschwängert. Die Hünengestalt de- Cäptn — zu klotzig und unge- schlacht hatte sie ihn genannt — wirst einen Schatten über da» Deck wie ein Mast. Etwas Weißes, Graziöses trippelt hinter ihm über die »ordplanken. Es ist Dlolet, die ihren Schlaf geopfert hat, um einen Sonnenaufgang zu sehen. Ein berückender Blondschopf flimmert vor Cäptn Lawrence, bi- er di« Muskeln strafft, daß sie wie Kabel über die Arme laufen. Es ist gut für Monsieur Renard, daß er den Sonnen- aufgimg verschläft! Weitab von der „Karibia" liegt eine Barke reglos in der öligen Flut. Die Segel hängen schlapp von den Masten. Und hinter dieser Barke in unabsehbaren Fernen hebt sich ein senkrechter, dunkler Strich vom leuchtenden Horizont ab. Lächelnd meldet Violet dem schweigsamen Cäptn: „Ein Schiffsmast?" Cäptn Lawrence nimmt augenblicklich das Glas zur Hand, sieht flüchtig hindurch und alarmiert die Mannschaft: „Trombe in Sicht!" Der schmale Strich wird innerhalb von Minuten merk würdig breit. Es entsteht der Eindruck, als ob eine mächtige, schwarze Säule über das Meer schwebe. Weitere Minuten vergehen, und die Barke vor der „Karibia" legt sich schräg, von einem ungeheuren Windstoß getroffen, der fauchend in die Segel fällt. Die Säule wird zu einer schwarzen Felswand, die mit wahnwitziger Geschwindigkeit über das Meer braust. An den Fronten zucken Blitze und machen sie von innen heraus magisch leuchtend wie Geißler'sche Röhren. Der Kapitän gibt Befehle. Die Mannschaft rast wie toll über Deck; die Maschinen stampfen, daß die Planken zittern, und mit Voll dampf schießt die „Karibia" aus dem engsten Gefahrenbe reich. Immer rascher rcfft das Ungeheuer über die Wellen. Gleich einer riesigen Wolke mit trichterförmiger Spitze schraubt sich die Säule jetzt von oben nach unten, das Meer zu rasenden Wirbeln aufpeitschend. Weißer Schaum jagt oarüberhin und urplötzlich schießt ein turmhoher Wasser kegel empor, um sich mit der vom Himmel herabhängenden Wolke zu einen. Violet, die wie schreckgebannt an der Reling verharrt, hört nicht mehr auf die Zurufe und erreicht die Treppe zum Kajütenraum nicht. Von einer Sturzsee wird sie an die Kabelwindmaschine geschleudert. Cäptn Lawrence öffnet noch einmal den Lukendeck->l und stürzt mit Aufbietung aller Kraft vorwärts, packt das weiße Bündel mit dem triefenden Blondschopf, unter dem es hellrot hervorsickert, uno springt damit den kreis runden Schacht hinunter. Eine Sekunde später fällt die Schottentür ins Schloß. Wutgeheul fährt durch die Luft. Sturmböen wühlen die heranrollenden Wogen zu Bergen auf, und es ist mit einem Schlage Nacht. Die „Karibia" macht mit dem Heck «inen Satz in die Luft, daß die Schrauben sekundenlang lcerlaufen. Dann prasseln Wassermassen von Tonnenge wichten über die Planken. Eine Sturmflut fegt alles über Bord, was nicht rechtzeitig flüchtete. Der Bug dreht sich wie ein tollgewordener Kreisel nach allen Richtungen der Windrose. Noch einmal wird der Dampfer im Heck gedrückt, als ob eine Faust vom Himmel herabstoße. Das Meer ist bis in die letzten Tiefen zerwühlt; kosmische Hydranten speien Wassersäulen hernieder. In weitem Umkreis kochen und schäumen die zerpeitschten Wogen. Es ist nicht mehr zu unterscheiden, ob man sich über oder unter Wasser befindet. Gegen die Bordluken donnern ohrenbetäubende Schläge. Das Herz setzt aus, und man weilt für qualvolle Minuten, die zu Ewigkeiten werden, in einem tosenden und brüllenden Inferno... Ebenso plötzlich beruhigt sich der Teufelskessel. Mit einem Schlage werden Licht und Himmel wieder sichtbar; nur das Meer wütet noch in ungeheuren Sturzseen über Deck. In der Luft liegt ein schwefelartiger Geruch, als ob die Hölle Ausfahrt gehabt hätte. Ties unten grollen Teufel. Sie halten die kleine Barke in ihren Fängen. Vier Ret tungsboote der „Karibia" schwimmen zermalmt und zu un kenntlichem Treibholz zerstückelt auf den Wogen. Die Hun derte von Zentnern schwere Kabelwindmaschine des Schiffes ist schwer beschädigt. Noch einige Sekunden rast das Phänomen hinter der „Karibia" über das Meer, dann bricht die Säule in sich zu sammen. Eine Wolke knallt auf den Wasserspiegel, und phantastische Wellenberge zerren das Ungeheuer auseinander. Den Weg der Trombe aber zeigt weithin ein märchenhaftes Naturschauspiel: Die Wellen glühen in dunkelrotem Lichte, und die Schaumkämme phosphoreszieren leise — hervorge rufen von den Myriaden leuchtender Meerestierchen, die aus der Tiefe hervorgewühlt sind. Vorsichtig tupft Cäptn Lawrence der kleinen Violet mit einem Wattebausch die hellroten Tropfen von der Schläfe. Zuweilen streift ihn ein leuchtender Blick. Darum meint er zögernd: „Violet, was würden Sie sagen, wenn ich Sie zum zwölften Male frage? Es ist nur, damit das Dutzend voll wird . . ." Bevor Violet antworten kann, öffnet sich die Tür, und herein wankt Monsieur Renard, wachsbleich, zerschlagen und mit einem nassen Handtuch um den Kopf. Schon setzt Cäptn Lawrence wie ein Tiger zum Sprung an, ist jedoch erstaunt über das, was nun geschieht. Denn Violet setzt gleichfalls zum Sprung an und hängt wie eine weißseidene Krawatte an Cäptn Latorneces mächtigem Hals. Ein silbriges „Ja" klingt ihm in die Ohren, als der Fran zose verständnislos auf den nächstbesten Stuhl sinkt.