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Der Sächsische Erzähler de« 2- leite. m, Ä B 'Ntiiag., >U»! »Le« Lell schien -u ! mich an ln einem Aekre und Mohn. do» fSchfifchen rdunMnmenMdte GoBnttz und «euftadt. und es »ft geradezu rührend zu beobachten, mit welcher Dank- barkeitunb mlt wlwlel Vertrauen diese bescheidenen Grenz- landma' ' ' ma^sV in alln» aber üt wurde, «»p» W»»»»»,««» und wirb nicht Wttüuscht «erden. Der frühe« RskchMnemnwlPek Dr. Vrachk gestorben, der verdienswülle «hi!M^ge^b8d^nneister von ckssen, der im oahre ios» zum ««tchMnenminsster ernannt wurde, und al» sol cher di« MarMemcherrschäft in Preußen b«s«Mgtt, Ist an den brachte mlr »inen Kaffee mit Zichorie zur Bestttigung de» Nachgeschmack» aoß er unaufgefordert »inen Arrak in die klein« Kann«. Mer Stunden Zeit! Manläßt sich da viels» MM-SMM W«N st« untet alkohol-a«schwänasrt«n Hautzellen abzuster- Zen. Der Wirt nannte ihn Ulrich, setzt« ihm «tn«n Schnaps stach dem andern vor die stieren Augen, in die »in erster Mörgensonnenstrahl sein Licht warf. La» gab auch den ver- .kommen«« Grimassen meine» Tischgenossen einen versöhnen- den Reiz. .Herr", sagt« er mitein«. „Sie «ollen sicher Über See-" La",lagt« ich, „nach Ko^chagm." Er lachte grundlos: „Hab ich mir gleich gedacht." Er schluckte seinen Schnaps: sein« zitterigen Hanse wurden im- mer ruhiger; er zog an seiner Krawatte unter einem schmie rigen Gummitragen, versüchte sich für seine Geschichte Hal- tun« zu geben. Tr winkte wie geringschätzig mit d«r Hand: ,Kleine« Gewässer, Lase Noä» 11- beachten, auf Vvurtus- Grund Lotse an Lord bi« Eristian«haon ohne Gefahr..-" Er sah in sein Gedächtnis, muhte wohl Seemann sein, denn Überlegen beherrscht« er das Fahrwasser irgend eines Dämpfers ober Meere«. „Untersuchen Sie aber die Schott«, Herr", meinte er leise, „an den Schott» hängt Ihr Leben.. ." Er nahm wieder «inen Kümmel mit Rum, rückt« näher zu mir und begann: »Kann Ihnen sa nicht viel passieren, aber damal»— «» ist einige Jahr« her — hlsta da» Schicksal von 2500 Menschen an einem Schott, da» nicht schloß. Ein Mann sah dazwischen, vielleicht ein Lieb au« dem Ballast- rau« oder »in Lunder. Sie verstehe«, eschasfung und erklärte, daß Sachsen h nicht zu verstecken brauche. Es seien »lose untergebracht, und dabei sei Sflch- ieland und auf Export angewiesen, ihr« Arbeitslosen ln der m diese bescheidenen Grenz- i» der neuen Führung aufblicken. Labei ist arK«, A Hk L lies eingefr^sene Not nur her Aufbauarbeit besiegt «erden kann. Daß «in so verheißungsvoller Anfang -einacht wieder glauben und-osten. Und do» darf - "6r. -SW WWNtz WGWON ei-enarttgr« L«WMSL8> MMMnMsstMngsräuistest d« rbMfeüd schöstL Mücke solcher K »at sich immer wieder, warum die mchtigtn Schmuckes auf Kleidern KentKt. Wer äüch auf diesem Gebiete wird statt der . ... » - gierung, insbesondere von dem zielbewusst« Forderung erwartet. Draht, Gum- Bet einem Gang durch !>te Straßen und durch die Werk- stStten stäken erimn bie frvh belebten Gefichterauf, UekLall brückt sich die Hoffnung aus, daß diese« ersten Auftrag bald wettere folgen mochten, damit dis lähmende Arbeitslosigkeit, Hitzin dstsen Städten Men besonders tzobenHra-entsa- er- wicht hatte, eAlich Mbar beseitigt ist. Manche^imarbet. teein, die jahrelang^elern Musste, hat sÄ erst mlt einig« -Ätze, aber mit MW« Freude an dex Arbeit, in di«, um aWSHnt -«werdest« LWgkeit hineinfinden müssen. Manche Mögt darum, dößnuNDäw. wieder di« unalück/elige Zett des t Frost dazwischen, dann Machest NatÜr- mett vest ttinstlichen «Me starr« Kontur- Neustadter richtest ihr« gmtze Hafftüm» Deutschen! Mtr MM« von ver Stszze opn Otto N- Gervais. Es war eine merkwürdige Begegn Markttneip» in Hmttburg, al» ich einig hatte, um Über lräv«münde weiter na ren. Um sechs Uhr war der Fischmarl bw sich auch am Hafen da« erfreuU Aegsanuett, di« seit einig«« Monaten schaurige Erinnern an dl« „tote Handelsflotte", der man in dett lesste» Jahren immer rcheder begegnet war, zu ersticken vermocht». . sten au» erülos« (Nachdruck verboten.) riung. Er saß in einer Ze Stünden Aufenthalt ach Kopenhagen zu fah- rkt schon belebt, und es .. siche Bild einer zeitigen gen Monaten eingesetzt hatte und das dl« „tote Handelsflotte", der mangln Es roch nach, schalem Bier, überySchtigten Menschen, Migem Dunst unsauberer Psttfen, Bratkartoffeln und. He ¬ in » besonders interessant «untzstnd di, beiden sächstschen Grwy- ifiavt, in denen allem über SS Prozent der gesamten deutschen KU»stblumenerz«u,ung -ehelnmtet sind. ^Vnden Straßen und «assen herrscht Hochbetrieb. Sw- me, wteder begMM un» die HeimarbÄierinnen mit dest ty- VWÄ tzeoßen KärtdNd.sn betten die KunsÜ-lumeü abgelie- fe« «erden. Mei erfahren wir. daß der große Relchsauf. W M MtMns vottro-Motten MabzeichenM« Ermedankmchi xereüs im wesentlichen erstolgt ist? Droäowu AhstN sich rwch stuWde fäihlaer Hände, um die weitem« BeMuttaen auf künstliche FekdRumtn -Um Schmücken von Schaufenstern, LaststLiten, Kraftwagen und aderen Fahr- rechm rechtzeitig Küli.strn. FastSO 000 Arbeitskräfte, darunter «In gt0ff«r>T«il Heimarbeiterinnen, tonnten dafür — wenn auch lei»,r ttüt für kurz« Zeit — Lohn und »rat finden. Eiste der größeren Firmen konnteallrin gegen 1Ü00 den Haushaltsplan für 1-51, der mit einem Fehlbetrag von 17 Mill. Mark abschließt, wurde gleichfalls Kenntnis ge nommen. Sm Mittelpunkt der Beratungen stand eine Ratsvorlage über Arbeitsbeschaffungsmaßnahme« entspre chend dem Gesttz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit vbM 1. Juni 1ÜSS. Der Gesamtbetrag für die in Aussicht genom menen Arbeiten betragt vier Millionen Mark, wovon LS Mill. Mark Darlehen bei der Oeffa aufgenommen «erdest sol len, wWrend 1ÜÜ 000 Mk. für Planung und Nebenkosten städt. Mitteln bereitzustellen sind. Durch die voraeschlaw Maßnahmen werden rd. 200 000 Tagewerk« für Erwerb, zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wollen die Dr^ ner Werke A.-G. Bauarbeiten in Höhe von 2,6 Mill. Mark und der städtisch« Vieh- und Schlachthof Arbäten für 73 000 Mark ausführen lassen. Damit werden von Dresden insge samt 6,7 Mill. Mart zur Arbeitsbeschaffung bereitgestellt. Die Stadtverordneten nahmen in ihrer Sitzung von die ser Ratsüorlage zustimmend Kenntnis. Der Sitzung wohnt« erstmalig Oberbürgermeister Zörner bei. Dr. Fritsch Über Vie Erfolge -er Arbeitsbeschaffung in Gachfe«. Augustusburg, 27. September. Der sächsisch« Innen minister Dr. Fritsch stattete der hiesigen NE.-Führerschule einen Besuch ab. In einer Ansprache beschäftigte er sich w a. mit der Arbeitsbeschaffung und "" ' ' Mit seinen Erfolgen ick bereits 2ÜOOOO Arbe ts! s«n «in reines Jndustri , während andere Gau« de» Reiche» ih: Landwirtschaft haben unterbringen können. Jeder Hobe ckn . seinem Platze zum Wohle Deutschlands seine Pflicht zu tun. Meißen, 27. September Razzia auf Bettler. Sn der vergangenen Woche wurde von der Polizei mit Unterstützung der SA. ein« allgemein« Bettlerrazzia vorgenommen. Es wurden 17 Bettler festaenommen, von denen elf in Hast kamen. Sechs von ihnen sind Unterstützungsempfänger. Wegen unerlaubten Handels wurden ebenfall» mehrere Per sonen festgestellt. Borna (Bez. Leipzig), 27. September. Lin Bokal für die größte Zwiebel. Jedes Jahr erhält in Altstadt Borna dir- jenM «Inen Pokal, der die größte Zwiebel baut. Diesmal ging Robert Pentermann als Sieger hervor, dessen größte Zwiebel da» stattliche Gewicht von 340 Gramm stustvli». Altstadt Borna (Zwiebel-Borne) gilt als die Zwiebel- Metropole. Leipzig, 27. September. Der beste Polizeihund Mittel deutschlands. Bei der am Sonnabend und Sonntag vom Ersten Deutschen Polizeihund-Verein, Zweigverein Leipzig, veranstalteten Mitteldeutschen Berbands-Polizeihund-Prü- ftma wurde als bester Hund die Schäferhündin Tillh v. d. Dollstädtrruhe sestgestellt und mit dem Staatspreis de« Wirt schaft-Ministeriums Sachsen ausgezeichnet. Mit 2S6 Punkten erhielt die Hündin, deren Besitzer und Führer ein Leipziger MM^SMSSSSSSSSSSSSSSSMSSSSSSSS den dauern. Hätten wir da« Schott, in dessen Türen der Mann hing, dicht bekommen, so hätten wir die „Titanic" we nigstens acht Stunden halten können. Wi« aber in den «in- stromenden Strudel kommen? Oben war der Teufel los, und wir hatten da» Schicksal von 2500 Menschen in der Hand. Wir gaben Signale, woll ten uns Hochziehen lassen, denn wir hingen an der Bordwand, waren durch die Luken in die Kammer gestiegen, aber nie mand achtet« mehr auf uns. Das elektrische Licht ging kurz vor zwei Uhr aus. Die Kapelle spielte auf Oberdeck „Näber mein Gott zu Dir!" Niemand hörte uns mehr, denn in diesen Stunden spielten sich gräßliche Szen«n über un» ab. Vor dem Ersten stand der Generaldirektor: „Wissen Sie nicht, wer ich bin?" Und der Erst« schrie mit dem Browning in der Hand: „Und wenn Sie der Herrgott selbst wären. Sie kämen nicht ins Rettungsboot!" Schüsse knallten. Sie haben 47 Mann, die dem Wahnsinn nahe waren, erledigen müssen, um für Frauen Platz in den Rettungsbooten zu schassen. Das Schicksal der „Titanic" hing von dem Kielschott ab, in das der Mann geklemmt war, als sich die automatischen Türen schließen wollten. Wir hatten schon soviel Schlag leite, daß sich in ungefähr noch einer Stunde das Schiff voll gesogen hatte und sinken würde. Der Schnaps machte uns warm und gleichgültig, aber unsere Sinne waren wach, empfindlich, instinktsicher. Steuer bord neigte sich von Minute zu Minute. Zwei Stunden, Herr, standen wir in der kalten Aprilnacht draußen an der Haut der „Titanic", sollten stopfen, aber wir konnten nicht. Ein Dieb oder ein blinder Passagier hat die „Titanic" -um Sinken gebracht. Wir stießen uns ab, al» unser Floß bereits schräg gegen die Bordwand stand; wir schwammen. Auf der See schaukel ten die Boot« mit 1500 Passagieren, meist Frauen. Meine Kameraden hatten sich so betrunken, daß sie vgm Floß glit ten; ich hielt mich mit steifen Fingem an dem Stopfmate rial fest, das man uns zum Dichten der „Titanic" gegeben hatte. In die Nacht tönte grauenvoll da« Spiel der Kapelle: „Näher mein Gott zu Dir!" Ich mußte Schwimmende weg stoßen, die auf mein Floß klettern wollten, denn «»trug nur drei Mann, die ich aufgenommen hatte, und die schliefen. Mit den Händen ruderte ich weit ab von dem Leichnam der „Titanic", denn der Strudel de» sinkenden Schisse« riß «och Rettungsboote mit. So bin ich davongekommen und hatte doch den Aufschub der Tragödie in meiner Hand. In dm ersten Morgenstunden traf Rettung ein. Ja, Herr, seit jener Zeit darf ich kein Wasser mehr sehen . .." Ich hatte meinen Zug versäumt. Beim Mittagessen, zu dem ich den Mann von der „Titanic" elngeladen hatte, meint« er: „vergessen!" Nüs Sachsen. 7S sov Gchsrtlrindckr besuchen Bmrern« hbfe... Dresden, 27. September. Auf Anordnung des Reichs ministers für PrMlganda und Dolksaufklärung werden «n Sonmtbeiw, SO. September, 7S000 Schulkinder im Dresdner Bezirk die Bauernhöfe besichtigen. Die Landbünde Dresden- Altttadt und Dresdev-Neust. haben die Organisation in dieser Frag« in Gemeinschaft mit dem Schulamt der Stadt Dresden durchgeführt: Die Landwirte^sind von den Lastdbünden bs- nachrichtigt worden, wieviel Klaffen jeden Gukshof besichti gen. Di« Besichtigung soll die Jugend über die hart» Tätig- reit des Landwirt» aufilören, und vor allen Dingen soll sich die Jugend di« Bauerngütrr und Maschinen mit ansehen. ««»«ah»«, i« Drei»»««. Dmsdm, 26. September. Die Stadtverordneten traten am Montagabend zu ihrer ersten Sitzung nach der Sommer pause zusammen, hi der eine umfangreiche Tagesordnung er ledigt wurde. Ast bell» der ausscheidenden Stadtverordne ten Kaistr und Salzmann treten der Stabsführer der Hitler- Ich verstand nicht», glaubte an Delirium, mußte aber elnsehen, daß diesem Manne die Unmengen Alkohol», die er im Zusehew in seine« ausgebrannten Körper pumpte, nichts anyaben tonnten, denn die Logik feiner Erzählung wurde mir erst klar, al» ich sein Schicksal überblicken konnte. „1S12 «ar es, im April", fuhr erfort. „Ich fuhr auf dem Dampfer „Titanic". Als Erster Maschinist im Range eines Steuermanns ..." Er blickte nach seinen breiten Schul tern, aber sie trugen keine Achselstücke mehr. „Eiswaffer war gemeldet", fuhr er fort, „trotzdem: der Generaldirektor fuhr selbst mit; er stachelte Offiziere und Ma schinisten an, gab ihnen Freitrinken; er wollte das Blaue Band erringen. Wir fuhren wie die Wilden mit voller Kraft, obwohl bei Eiswasstr-Meldungen Halbe Fahrt geboten schien. Na, Si« wissen ja, was passierte. Die „Titanic" rannte sich die Stirn an einem tanzenden Eisberg ein. Innen-und Außenhaut wurden wie Papier zerfetzt. Die Menschen waren beim Anprall bleicher geworden als der Mond, der uns be schien. Ich gehörte im Falle einer Gefahr zum Stopf-Kom mando. Aher was ist zu stopfen, wenn das Kielschwein ent zwei ist? In das Schreien der Frauen, das Kommandobrül len der jungen Offiziere — die alten schwiegen — kracksten Schüsse: der Kampf mst die Rettungsboote. Mit drei Kame raden trank ich eine Flasche Branntwein aus, dann ließen wir uns auf einem Floß zum Kielraum hinunter. Durch ein Loch wie diese Stuhe hier strömten Wassermengen, die nie mals zum Stopfen zu bringen waten. Ein schaurige» Strö men, al» wollte der ganze Ozean die kleine ,Sitante" über fluten. Don der Sell« kamen wir dann in die Kielkammern. Fische schwammen im Raum, di« sich an den scharst« Kanten der Panzerplatten verletzt hatten. Das Querschott war in Ordnung; es schloß dichter al» ein Gasometer, aber das Längsschott stand einig« Zentimeter weit offen. E» hing ein Mann dazwischen!" Er pausierte, trank einen Korn, wischte sich den fahlen Bart, sah mein Erstaunen, eine Spannung, die halb au» Neugierde, halb aus Mißtrauen zusammengesetzt war, und erzählte weiter, indem er die Zigarre, die ich ihm geschenkt hatte, zerknitterte und in seine Pfeife stopfte: „Mr sahen, Herr, einen Mann, der lebt«, der in di« Schotten geklemmt war. Er lebte; zu sprechen oermocht« er nicht, aber das Entsetzen sagte uns genug. Er konnte nicht heraus; seine Brust war zerquetscht. Vielleicht ein Dieb, viel leicht einer, der umsonst nach Amerika hatte fahren wollen. Und über ihm, unter ihm, ja fast durch ihn hindurch drangen die ungeheuren Wassermassen, die ihm bis zum Halse reich ten. Höher konnten sie noch nicht, denn 47 000 Tonnen faßt« die „Titanic"; aber sobald sich die zweite Kammer gefüllt hätte, sank er mit der ersten unter. Da» konnte zwei Stun-