Volltext Seite (XML)
Dr. 232 Mittwoch, äen 6. Oktober ISIS 10. Jahrgang September tziul an r r E n deutschfreundlicher Rausch in Sofia. Der Korrespondent des Corriere della Sera in Sofia telegraphiert über Bukarest, Sofia sei von einem wahren deutschfreundlichen Rausch erfaßt. Die starken Männer der Opposition von Eenadiew bis zu Stamlbulinski seien allesamt umgefallen, und auf der Straße veranstalte ten Studenten Umzüge mit bulgarischen und österreichischen Fcchnem. Eine griechisch« Protestnote an Bulgarien. Einer Depesche aus Athen zufolge habe Venizelos mit Einverständnis der Alliierten eine Protestnote an Bulgarien verfaßt wogen der TruppenzusamMenziehun- gen in der Richtung von Kawalla. Tprechsiunö, brr Nebaktton mlt klusnahmr -er Tonntagr nachmittags 4—S Uhr. — Telrgramm-flöresse: Tageblatt flueerzgebirge. Zernsprecher S3. Zür unverlangt eingesanüte Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet weräen. Mgsrien vor llem siriege. Mlnisterpräst-ent Ka-oslar-ow erklärte -en ver- tcetera -er regierungsfteunölichen Parteien: wir stehe« vor -em Kriege un- müssen unsere na tionalen Interessen vertei-lgen. wir müssen unseren Gegnern alles öas, was ste uns vor zwei fahren genommen haben, mit bewaffneter Han- entreißen un- uns für je-e Selel-igung Genugtuung ver- sthaffen. lw. T. L.) Die Kriegserklärung bevorstehend? Giornale d'Jtalia hat eine M^eldung aus Petersburg erhalten, wonach die russische Kriegserklärung an Bulgarien bevorsteht. Ihr werde sofort die englische und französische Krtegoerlläruug folgen. Ablehnung der neuen Vorschläge in Sochtz Das Reutersche Bureau erfährt, aus Grund der Mng- strn Ereignisse werde angenommen, daß die bulgarische Re gierung die Vorschläge der Verbündeten, auf die keine Antwort gegeben wurde, verworfen habe und die P' rschstzgp damit -»erfc's-p s- ! ^ T P) Var Ultimatum an Bulgarien! - (Meldung der Petersburger Telegraphen - Agentur.) Da» russische Ultimatum an Bulgarien ist dem Minister» Präsidenten Radoslawow Montag den 4. Oktober um 4 Uhr nachmittag» ilberreicht worden. (WT.V.) (Die Frist ist also Dienstag nachmittag 4 Uhr abgelwufen. D. R.) (lieber Bern.) Der Sonderberichterstatter des Tor« riere della Sera drahtet aus P e te r s b u r g, daß da» rus. fische Ultimatum an Bulgarien im Namen aller Regierungen des B erverüande» überreicht worden sei die hinter dem Wonlaut des Ultimatums ebenso geschlossen stünden, wie sie in dem Entschlüsse einig seien, den Zaren Ferdinand für alle Folgerungen aus dem Ultimatum -verantwortlich zu machen- ' Sofia, 6. slgence Sulgare.) öulgarlens Antwort auf -as französtsch-engllsch-russsche Ultimatum ist am Nachmittag überreicht wor-en. M Morgen ist -urch -ie bulgarische Negierung -en Vertretern -es Vierverban-es -ie Ant wort auf ihre Vorschläge vom 14. Sep tember mktgeteklt wor-en. Neue VNenrlv-ürrwche Ser srsnroren abermsk gEitert Vie Salkankrtsts auf -em Höhepunkt: Bulgarien vor -em Kriege» keine Ueberelnstlmmung -es Königs Konstantin mit -er Politik venizelos» VemWon -es griechischen Kabinetts» vle Vierverban-sübergriffe gegenüber Griechenlan-» Rumänien will neutral bleiben» Ein französtscher Zel-zugsplan für Serbien. - Vas En-e -er Var-enellea-Mlon! — Vie -eutsch-amerikankschen Seziehungen. — Eine zweite englksch- französtsche Anleihe in Amerika. »r »>cht ,«I«Iftet wenn »I» stuf,ab« »«» 0nf«rat«» »urch Zcrnsprecher «rf»I,t oö«r »a« Manuskript nicht »«utltch I«»dm 'st, Vie Lage auk tlem »alkan. Stärker vielleicht als jemals in den verflossenen Mona ten des Weltkrieges stehen die Ereignisse auf der Balkan-, halLinfsl tm Mittelpunkt des politischen Interesses. Das Ultimatum Rußlands an Bulgarien scheint der Leige aus dem Balkan die entscheidende Wendung zu geben, sodaß wir am Vorabend einer hochbedeutsamcn Entwickelung stehen düriten. In großen Umrissen läßt sich die gegenwärtig« Situation folgendermaßen darstellen: Allen Drohungen des Vierverbandes gegenüber wird Bulgarien fest bleiben und allein das tun was seine nationalen Interessen und die Rücksicht auf die Zukun't und Größe oes Landes er- heifche-n. Auch Rumänien beginnt immer kla-er zu er kennen, wie seine politisck)en Ziele am sichersten erreicht werden. Daß das nicht durch «ine willenlose Unterwerfung unter den Dierverband geschieht, sieht man in Bukarest immer deutlicher. Darum werden alle Lockungen und alle Drohungen der Entente nichts fruchten und Rmänien dürfte weiterhin sein« beobachtende Haltung beibehalten. Naturgemäß richtet sich der stärkste politische Druck, den der Viervcrband ausüben kann, im Augenblick gegen Grie chenland. Aus Griechenland ein gefügiges Werkzeug zu machen und das Land, insbesondere den Hafen von Sa loniki zu einer Operationsbasts gegen die Türkei wie gegen Bulgarien zu benutzen, das ist das sehr durchsichtige Ziel der Staatsmänner in London, Petersburg und Paris. Noch immer scheinen die Meinungen- in Athen nicht hinreichend geklärt zu sein, um in Kürze eine Entscheidung nach der einen oder der anderen Seite erwarten zu lasten. Zwar hat die Tatsache der Anwesenheit feindlicher Offiziere und Kriegsschiffe im Hafen van Saloniki unter der griechischen Bevölkerung berechtigte Entrüstung erregt: ob aber diese Stimmungen -sich zu einem entschlossenen Vorgehen gegen die Entente verdichten werden, läßt sich zurzeit noch nicht absehen. Viel wird davon abhäingen, ob der Gesundheits zustand des Königs sich derart gebessert hat, daß ihm in diesen Schicksalstagen ein selbständiges Eingreifen in den Gang der Ereignisse möglich ist. Denn es gehört doch eine ganz ungewöhnliche geistige wie körperliche Widerstands fähigkeit dazu, einer Persönlichkeit wie dem klugen ziel bewußten Ministerpräsidenten Venizelos, der im Herzen o'fenbar noch immer Anhänger der Entente ist, die Spitze zu bieten. Das Schwanken der griechischen Politik ist nicht recht verständlich denn der bisherige Verlauf des Welt krieges wie die klaren Forderungen der augenblicklichen Lage weisen doch deutlich den Kurs, den La» griechische Staatsschifs steuern sollte. Bei allen Lockungen aus den Kreisen des Vierverbandes, allen glühenden Beteuerungen und Versprechungen lehrt die griechische Regierung durch einen Blick auf das Schicksal der kleinen Staaten welche der Vierverband an sich fesselte, drß jede Macht, die sich bisher von dieser Mächtegruppe betören ließ, es nur zu schwerem, eigenem Schaden tat. An das Schicksal Belgiens, Serbiens und auch Italiens wird man hoffentlich in Athen in diesen Tagen denken, und danach seine Entschlüße rasten. Viel leicht gewinnt man daraus auch die klare Erkenntnis, daß im Anschluß an den Vierverband das Heil, d. h. die not wendige Sicherung der eigenen Zukunft und Größe, nicht zu finden ist. Die nächsten Tage werden lehren, nach wel- cher Seite -sich Griechenland hinwendet. Deutschland und seine Verbündeten werden mit Ruh« und jener Zuversicht, di« das Bewußtsein der eigenen Kraft und Unbesiegbarkeit gibt, den Entschließungen in Athen entgegensehen. im Ganzen 7 Nugrenge. Im gleichen Zeitraum verloren unsere Segneri knglllnaer rrnnrolen im lnftkampf durch Abschuß von der Erde s durch Landung in und hinter unseren Lilien r vemirslon Ser kablnem venirelorr A Wla meldet «nte«m 8. Oktober a«s Athfev: Ma gestrigen Mini st errat führte der Ministerpräsident ventze» los aus, Griechenland würde nhcht genug Kräfte haben, um gegen eine eventuelle Landung von Truppe« de» Vierverbandes entsprföchenden Widerstand leisten zu können. Am besten sei es daher, wenn es dem natürlichen Zwange gehorche und den Ententomächten nachgebe. Die Regieuung solle in einer Protestnote epÄären, daß da» Landen von Truppen des Vieroerbande» eine ungesetzliche Verletzung der Neutralität Eistucheniland» sek, im übrigen aber den Durchmarsch der betretenden Truppen durch griechisches Gebiet dulden. Der Mln-tew rat teilte die Bedenken des Ministerpräsidenten. Nachdem aber di« Krone in dieser Frage einen vollkommen Mge«, teiligcn Standpunkt einnimmt, beschloß der Minister»»» die Demission des gesamten K,aSinett». vewi-w i lo» erschien nach der Konferenz beim König, um ihm di« ! Demission des Ministerium, zu überreichen. Der König Hut sich die Entscheid ungvorbehalßeu und die Staat»»« männer Gunari», Nhallls und Theotoki» zu sich gebeten. Man glaubt, daß, fall» Rhallis mit der Bildung des neuen Kabinetts betraut werden sollte, der gegennM*« tige Ecneralstabschef Dusmansis auf seinem Posten ver bleiben werd«. Im Laui-e des heutigen Vormittags erhielten wir noch ' solgonde Meldung, datiert aus Paris vom 6. Oktober: Vie slgence Havas erfährt aus Athen: ver ! linisterpräst-ent venizelos wur-e gestern vom Könige empfangen, -er ihm erklärte, er könne -er Politik -es gegerrn>ärllgen Kabinetts «Echt bis zu En-e folgen, venizelos hat -em Könige sein flbschie-sgesuch eingereicht, stv. T. S.) Der griechisch-serbische Bündnisvertrag. Mailänder Blätter erfahren aus Athen Venizelos labe am Montag m der Kammer mitgeteilt, daß die Ententemächte ihre Angebote an Bulgarien zurückgezogen hätten und hinzugefügt, er werde von der serbischen Regie« > Hing die Ermächtigung zur Veröffentlichung des ferbkfch» griechischen Bündnisvertrages einhölen, durch den Griechen land sich verpflichtet habe, in IMwm Falle jede Macht, di» mit Bulgarifen verbündet Serbien angreijen würdef, zu be kämpfen. Diese Erklärung habe in der Kammer großem Eindruck gemacht. W.T. B-) Begeisterung in Griechenland? (Uoüer Bern.) Tribuna meldet aus Athen, daß in ganz Griechonland ungeheure Begeisterung (Für wen? Die Red.) herrsche, und die Straßen Athens von Kundgebuw, gen erfüllt feien. Oberst Metaxa habe die Stellung eines Unterchefs des G en e r alst ab e s wieder an- genommen. Prinz und Prinzessin Andreas seien nach Sa loniki gereist, um für die Winterikleidung der Soldaten zu sorgen. Der vseroerband hab« Griechenland voll« Sicher heit gegeben, daß das griechische Gebiet von den Landung«, truppen wieder geräumt wird. Patris schreibt in einem Leitartikel, daß bis zum Montag der vasu« kosclerts Mr das Bündnis mit Serbien nicht etngetreten sei und mithin Ar die griechische Negierung keine Verpflichtung vorliege, die Neutralität aufzugsben. Es sei aber auch kein Grund dazu vorhanden daß Griechenland die Unterstützung Ser biens durch Dritte verhindere. westlich von krärisrvrk haben sich Oberste Heeresleitung. Oktober. Melöung -er V«zu,»pr«I»i d>.>ch unser« Sol«» fr«I tn» »au» monatlich »0 pfa. Sei»«, «»fchtlftift.u« ad- ,«you monatlich»» Pf,.u. wkchint- licht» Pf,. 0«> »«« poft b«st«ll« un» fttbst abg«holt vlirtitlitbrllch I.»» Mk., monatlich t» pfg. durch ü«n 0rl«fträ,«r NU tn» hau« olrrtil» Ührllch r.« Mk., monatlich 7« Pf,. Erscheint tlt,IIch In 0«nMiUa,»st<m. t«n, mit ftuonahmr von Sonn- un» til«rta,«n. Unser« z«Nun,«auo» träger un» fturgabefteUen, sowl« alt« postanslaltrn un» vrteftröger a«hmen Srftellungro «ntgrgen. Insertion,pr«t», dl« f«ch^ aespait«»« «orpuozell, ,»«r »«r«n kaum für Vns«rat« au» Pu« unk »«n chrtfchalUn ö«r ftmtohaupt» Mannschaft Schwarz«nv«r, titvfch, somt I» Pf,. k«klam«v«tlh«Il< r» Vf,. »«I gröft.rrn fibfthM« entsprech«n»«r Nada». Unnah«« Muer Tageblatt Anzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. DWAAHH u r 8 22 — ro Nugreuge. Gestllcher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfel-marschaUs von Hindenburg. Der Feind hat gestern rstlsebe» brv»Vl<l«V »ee «ns strliv, erneut zn größere» llngrINe» angesetzt. Sie slnck sb- geschlsge» oder iin Feuer zusammengebrvchen. Anfangs- erfolge erzielte der Feind bei siv5l»NV und hart südlich des llllkr»Iew-§eer. Durch Gegenangriff wurde die Lage für uns unter schweren Verlusten äer 7einile» wiederhcrgestellt. Heeresgruppe des Generalfelümarschalls Prinz Leopold von Sapern und -es Seneralfelömarschalls von Mackensen. Vie Lage ist UNverSnllerf. Heeresgruppe öe» Senrral» von Linstngen. In der Gegend stzmpke entviclteir. ver amtlicbr ^sn deutel^ Großes Hauptquartier, -. Oktober vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. An drr tivi'c noröönliü' Neuville wurde ein sranrörircder hsnllgrsnlUenftngrlN adgewirken. In der Lb«mpsgne ver- sucdtchi die Franzosen oub aonern ans der tirderigen An. yrisfsfron» die üktenilve wleller sufrunedme». Mit starkem Artille iefeuor, da- sich na<dmittaas zu größter Heftigkeit stei- gcrte, glaubte der Feind nnseie Stellung für den allgemeinen beabsichtigten Angriff sturmreif machen zn können, während er auf der ganzen Front seine Sinrmtrnpf-n bereit stellte. Sliter unserem ans die feindliche Ausgana-nellung gerichtetem Artillrriefeuer gelang e» den Franzosen, nur an einigen Stellen ihre Truppen zum Sturm vorzubrinaen und it'» ht stürmte», vurtl«» r>e «leaer »»irr rck»M««n verlusk«, rurüttlgtivorfe». -0 drltcht» die an der Straße tomme-pv—5ou»ln mebrfach wiederholten Zturm»nl!l«ke gSarllch russmmen Auch nördlich und nordöstlich der beSK-Zesoik-Veraie »nd nordwestlich von Ville-sur-vourbe waren die llngkssf« vSIIIg erfolglor. Ueber die englischen, am 1. Gktobcr aufgestellten Be- hauptnngen, daß die Engländer im lnftkamzf die Gberhand über unsere Flieger gewonnen hätten, gibt folgende Zusammcn- stcllnna den besten Äufschlnß 7m M0»Äk tleulickien Vlugreugtn verlöre» gegangen: im Luttkamps vermißt durch Abschuß von der Erde ans