Volltext Seite (XML)
Nr. 231. 10. Jahrgang öelMMe Verluste ckr knglänster an Lsten unil vermnäeten pk,I«, vu-ch ,»s«« »»t«a frei In, hau, monatlich d« Via. Set »,, SoschSNsNeUe ad» a,h,ltm»naIUch»apfä.u.w»ch,nt. Ilch 10 Pf,. 0,1 S,r Post dostollt un» stldst at>g,holt »I,rt,st«drIIch 1.« Mk., monatlich da pfa. durch ü«n Srlestr«,er frol In, hau, olortol. Ehrlich i.aa Mk., monatlich 7» pfa. <rsch«InttlIgltchIna»nMiaag,stun» h«n, mit sturnahm, von Sonn-un» r,lerla,en. Unser, Zeitun,,au,» trag,, un» stu,gäbest,ll,n, fowl, all, postanstalt,n un» vrirstrüg«, n«hmen 0,st«Uung«n «ntgegkn. /luer Tageblatt Anzeiger für -as <krAgeb»rge WZD mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. WAWD SprechffunSe Srr NeSaklion mit fiusnahm, -er Sonntag, nachmittag» 4—S Uhr. — Teiegramm-fl-resse r Tageblatt ftueerzgeblrge. Zernsprechrr S3. Ziir unverlangt eingrsanSte Manuskripte kann Sewühr nicht geleistet werüen. ma?uskVi,ta"cht",»tllch i^»,i ist. Dienstag» äen S. Oktober W15. Starke Verschärfung -er öalkavkrisisr Sulgarien wir- -as russische Ultimatum nicht beantwortens Srlechenlanü läßt -en französischen Truppeu-urchmarsch nicht zvs Lan-ung in Saloniki! — flufschnei-ereien Zrenchs. Var tlllimarum an vulgallen TaS entschlossene Vorgehen der bulgarischen Regie rung, die unbekümmert um die vierverbandfreundlichen Strömungen im Lande und trotz aller Lockungen und Drohungen von französischer, englischer und russischer Seite erklärte, sich in ihrer Politik nur von den eigenen Interessen ihres Landes leiten zu lassen, hat in Peters burg, London und Paris Helle Entrüstung entfacht. Ter russische Gesandte in Sofia erhielt, wie unsere Leser be reits wissen, den Auftrag, sich seine Pässe geben zu lassen, wenn die bulgarische Regierung nicht binnen 2-l Snil'.3en offen die Beziehungen zu den Feinden der slawischen Sache und Auslands ab bricht und unverzügl.u- dazu schreitet, die Offiziere zu entfernen, die den Ar meen augehören, mit denen sich der lieroerbnnd im Ztr lege befindet. Die 24ftündige Frist ist nun bereite abgelausen. Wir wissen zur Stunde noch nicht, ob die bulgarische Regierung auf dieses Ultimatum geantwor tet und ob sie überhaupt die Absicht hat, eine Antwort darauf zu geben, aber soviel können wir wohl mit aller Bestimmtheit sagen, daß, wenn eine Antwort erfolgt, sie nur in einer, wenn auch höflichen, so doch bestimm ten Zurückweisung beschien kann. Ten von Rußland ge stellten Forderungen kann und wird Bulgarien keinen falls nachgeben. Man steht in Bulgarien einem etwaigen Angriff der Vierverbandsmächte mit Ruhe entgegen, da das bulgarische Heer sich im besten Zustande befindet und eine starke türkische Hilfsarmee ihm zur Seite steht Im Uebrigen aber ist das russische Ultimatum nicht so schreckhaft, wie es aussieht. Bulgarien antwortet «Mi Von einer unterrichteten bulgarischen Persönlichkeit wird der Tel^grapher^-Union versichert, daß die Regie rung in Sofia aller Wahrscheinlichkeit «ach das russisch' Ultimatum überhaupt nicht beantworten wird. Man erwartet in Sofia mit völliger Gelassenheit die Abbe rufung aller Ententegesandten voraussichtlich noch für den heutigen Tag. Gleichzeitig ist man aus eine sofortige Kriegserklärung Rußlands an Bulgarien gefaßt. Ucverraschmrg in Bulgarien? Politiken meldet aus Petersburg: Tie Vertre ter der Entente hatten bereit» am dritten Tage nach BL ginn der Mobilmachung eine Unterredung mit Rados- lawow, in der sie erklärten, wenn Bulgarien Serbien um griffe, würde es auch mit Truppen der Alliierten zu kämpfen haben. Tie Alitierten hatten damals bereits beschlossen, Hilfstruppen nach Saloniki zu senden, und englische und französische Transportschiffe waren damals bereit, nach Toulon zu fahren, wo das Expeditionskorps versammelt und etngeschifft werden sollte. Ter größte Teil dieses auf 160 000 Mann bezifferten Hilfskorps besteht aus Franzosen, der Rest aus Engländern. Tie Mitteilung hiervon machte in Sofia einen starken und überraschenden Eindruck, denn Bulgarien war aus solche Schritte nicht vorbereitet. Noch vor einigen Ta gen hattte Nadoslawow seinen Anhängern versichert, daß die Alliierten sich auf einen platonischen Protest be schränken würden. Zn einer Unterredung mit Vertre tern der Entente versicherte RadvSlawow wiederholt, daß Bulgariens Mobilmachung nur zur Wahrung sei ner Neutralität dienen solle. Tie Diplomaten der Entente ließen sich aus keine Erörterungen über den Gegenstand ein und erklärten nur, daß die Absendung des Hilfskorps nach Saloniki nur eine Vorsichtsmaßregel der Alliierten zum Schutze Serbiens darstellen würde. (W. T. B.) Et»« Erklärung Nadoslawow». Mlag meldet aus Sofia: Nadoslawow empfing eine Abordnung der mit der Genadiewgruppe abermals vereinigten Stambulowp artet. Sie ersuchte den Ministerpräsidenten, die Partei über die Stellungnahme der Balkanstaaten zu orientieren. Nadoslawow erklärte folgendes: Bulgarien kann mist, Recht erhoffen, daß seine Situ- ation sich vorteilhafter als bisher gestalten wird. DK für die nächste Zukunft voraussichtlichen wetteren Eretg. nisse versprechen sehr vorteilhafte Raisnckstata. Bulgarien wird seijne Vrunze« 'vrr amilicke iWgrbericht vsn beute!' I- - - — - I Großes Hauptquartier, 5. Oktober vorm. westlicher Kriegsschauplatz. Englische -andgranatenangrlffe auf das Werk nördlich von Loos wurden wieder abgewiesen. Bei den vergeblichen Angriffen auf dieses Werk haben die Engländer außer den sonstigen sihr be trächtlichen Verlusten an Toten und Verwundeten über 80 Gefangene und zwei Miueuwerfer in unserer Hand gelassen. Das von den Franzosen an der Höhe von Givenchy besetzte Grabenstück ist gestern wieder zurückerobert. Vier französische Maschinengewehre wurden dabei erbeutet. In der Champagne war starkes feindliches Artilleriefeuer auf der Stellung nordwestlich von Scuain, wie auch Angriffsabsichten beim Feinde erkennbar waren. Unser Artilleriefeuer verhinderte ein feindliches Vorgehen. Bei BauqoiS kamen wir mit Minen sprengungen dem Feinde zuvor. Zahlreiche feindliche Minenstellungeu wurden abgequetzscht. Feindliche Flieger bewarfen den Ort Bache-St. Vaast nordöstlich von Arras mit Bomben. Ein Einwohner wurde getütet, sonst entstandkeinSchaden. Gestllcher Kriegsschauplatz. Heeres grupp« -es Seneralfel-marschalls von tzin-enbarg. Nach ihren Niederlagen am 8. Oktober haben- die Nüssen gestern ihre Angriffe gegen unsere Stel lungen nur mit schwachen Abteilungen wiederholt. Sie wurden leicht abgewiesen. Bei den anderen Heeresgruppen hat sich nichts ereignet. Russische Patrouillen tragen, wie einwandfrei § festgestellt ist, zur Täuschung unserer Truppen deutsche Helm». Es ist selbstverständlich, daß solche Militärpersonen, wenn sie in unserer Hand fallen, nach dem KrtegSrecht behandelt werden. Oberste Heeresleitung. NordwestulndSüd amsdehnen. Unser Verhältnis zn Rumänien ist herzlich. Der zwischen Rnmänichi Md den Zentralmächten aufgetMchte Konflikt ist bereits beji gelegt. Rumänien wird während der ganzen Dauer bei Offensive der Zentralmächte gegen Serbien Neutral bleiben, apch in dem Falle, wenn am Balkan neue Komplikationen entstehen. Die cumä.chsche Regierung gab eine Erklärung Nh, wonach sie bezüglich Serbiens desinteresfiert sei. Griechen laiMds Haltung während der Offensive de« Zentralmächte gegen Serbien wftd identisch mit Rumänien» Haltung s«ün. Eiii Mitglied der Deputation fragte, ob der Zweck der Mobilmachung der bulgarischen Armee durch die bemass- nete Verteidigung der Neutralität erschöpft wird. Nadoslawow antwortete: Kein Mitglied der Negierung tat seit der Anordnung der Mobilisierung eine Aeutzerung, worauf man diese Annahme gründen könnte. Die Regierung teilte in einem Zirkulartolegramm an die auswärtigen Vertretungen affen mit, dah die bulgarische Mobilisierung im Interesse der Verteidigung der Rechte und Unabhängigkeit Bulga riens für nötig befunden wurde. Die Notwendigkeit des Schutzes der bulgarischen Gebiete und der bulgarischen Neutralität trat Mr keinen Augenblick ein. Die Situation Bulgariens und des bulgarischen Kabinetts macht auch kein Suchen nach Vorwänden notwendig. Diese Mitteilungen wurden von der Abordnung mit großer Begeisterung ausgenommen. Die offiziöse Norodni lch-ibt im Zn-st .N" > ersehen, daß Tage der schwersten Erprobungen und An strengungen anbrechen. Jedermann mutz bereitstehsn, das Teuerste zu opfern. Wenn jedermann seine Wicht tut, wich Bulgarien größer und mächtiger, keiner wich hinter dem anderen zurückbleiben. Gehen wir alle vorwärtsI Der geplante Angriff a»f Bulgarien. Secolo meldet aus Rom, daß der Vievverband Ml einer Wirkung des russischen Ultimatums an Bulgarien nicht rechne. Die Ulebereinstimmung -wischen den Enten t em ächten sei vollständig. Während Ruh land Bulgarien längs der Küste des Schwarzen Meer« an- greisen werde, würden englische und französische Truppen, die man in einem der bulgarischen Grenze nahegelegenen griechischen Hafen ausschiffe, sofort zusammen mit griechischen Truppen angreifen Und Serbien gleich zeitig gegen die bulgarische Grenze Vorgehen. Italien werde auch in dem neuen Balkamkrietz auf Seite der Alli ierten sichen. MV. T. B.) Eine Flottendemonstraiion der Ententemächte gegen vUlDMea? Nach einer Kopenhagener DLeldunjg teilt der Pariser Temps seinen Lesern mit, daß die Ententemächte zum Ein schreiten gegen Bulgarien bereit seien. Ein kanMnierres englisch-französisches Geschwader krerwe im Aogäischon Meer, während ein Teil der russischen Schwarze-Meer-Mott« vor den bulgarischen HLfan im Schwarzen Meer manöoeriere. krlecdenlanü gegen gen engllrch- ttsnrSrlrchen rruppentlnromalrcd. Mailänder Blätter melde» aus Ath e«: Der ftanAtz fische Gesandte LbermijttMe dem SMuiskrprLstdrnte» Unrt. zelos einen Brief, worin er ihm die Lsand »ng der fran-S- stschen Tr«ppenabtetl»ng in Saloniki am-ei-t Md bist Hoffnung ausspricht, dasß Griechenland sich -Musste» Ess bien» den von Frankreich und England getroffene« Watz, nahmen nicht widersetzen werde, vent-elo» antwortetet dah die griechische Regierufng. welche im europäischen Kriege neutral ist, die unternommenen Schritte nicht grah, heißen kann, die der griiychrjchen Neutralität «i»s» empfindliche» Schlag versetzen würden Dip griechische Re gierung hat deshalb die Pflicht, gegen de« Basch, marsch fremde? Truppe» durch h«lt'e«ifchss Gebiet Einspruch zu erheben. Der Umstand, dah di« Truppe» allein zur Hilfe für Serbien, de« Bundes genoffen Griechenland», bestimmt seteitz ändert i» Mn« Weise di« juristische Lage du Regierung. Dein auch oow balkanischen Gesichtspunkte aus darf aus der Gefahr, dis Serbien gegenwärtig bedroht und die die Entsendung imker, nationaler Truppen veranlaßt, vor der VemvirMchuNg de» 6ssus kotzäeris lohn Nachteil für hi« griseslchks ch« Neutralität erwachsen- lM.L.B.) Der griechische Könitz über di« Lage. Die Südslawische Korr. meldet aus Athen: Der frü- Here Bürgermeister von Athen, Merkures, wurde vom König Konstantin in einer besonderen Audienz empfangen, lieber den Verlaus der Audienz wird folgondes gemeldet: In den Gesprächen zwischen König Konstantin nitd Merkures kam die Rede auch auf die militärische Lage. König Konstantin erklärte, daß der Ausgang des großen Krieges noch nicht vorausgesechen werben könne. Der König stellte hierauf die Frage, welche Gefühle die griechische Na tion nach Aasicyt Merkures' Hetze. Auf die Antwort, daß das Volk mehr zu England hinneige, sagte König Konstan- tin mit Betonung: Das Volk darf weder fvankophWe, noch germanophile. noch anglophile Neigungen haben. E- mutz hellenisch sein und rein hellenisch fühlen, dann wird es auf dem sichersten Wege gehen. Griechische Vorsichtsmaßnahmen. Mailänder Blätter erfahren aus Athen, dah der König ein Dekret über die Verhängung des Belagerung», zuftandes über Athen und dem Piräus unterzeichnet habe. Die Verfügung werde jedoch erst in einigen Tagen in Kraft treten. (W.T.B.) general fiamltton ln Zalonllrl. Der Sonderberichterstatter des Corriere della Sera in Ache» drahtet; General -amilto», der HächstkorMMM-