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10. Jahrgang 9onnabenä» äen 2. Oktober 1915 Nr. 229 Der amtliche Kriegsbericht -er obersten Heeresleitung «ar heute bis zu später Nachmlttagstunäe nicht elngegangen. aprichstunt« 4»r Netektt»» mit K»»»,hm, »»» Damit«»» »«chmtttiG» 4-- Uhr. — k«t»»r»mm-st.r»g» r k«»»tlatt stu»»rz-rb!r-e. Entsprech»» SZ. kür unrrrlangt »ingesanöt» Manuskript» kann Oewühr nicht -rlrisirt wert»». rwelunüvlerrlg riurmangrlffe. In einem Befehl des Kommandierenden General« des Vardekovp» an leine Offiziere und Mannschaften standen di« Morte: Am Jahrestage der Schlacht von St. Quentin, in der da» Gardelorp» in Frankreich unverwelkltche Lorbeeren um feine Fahnen gewunden hat ist auf der ganzen Front da» an Zahl wett überlegene r u ssische Heer geschla« »en und wett in da» Innere Rußland» zurück «worsM. Ungcheure Anstrengungen und GnMhmngen wurden von den Truppen gefordert und überwunden. Sie waren nötig, um Erfolge zu erringen, wie die Geschichte ste bisher nicht kannte. In vievmonatigen, fast ununterbrochen«« Kämpen hat das iKorp» an 70 Tagen gefochten, in 48 Etu rmangriffen den Feind geschlagen, haben Hinäenburg! Zum 6ü. Geburtstag am 2. Oktober. Nun, Sturmwind, braus' das Land hindurch! Schwill an, du weites Meer! Und sing' ein Lied vom Hindenburg, Dem Retter deutscher Ehr'! ES blitzt in seiner Faust voll Trutz Ein Schwert, das lacht und droht, Dem Vaterland zu Heil und Schutz, Dem Feind -u Not und Tod! Wo seiner Stimme Donner tönt, Zersplittern Stein und Stahl. Und wo sein Schritt voriibertrönt, Erzittern Berg und Tal. Sein Herz und Blut, sein Seel' und Leib Fürchten kein Hindernis — Germania, das schönste Weib. Ist seiner Treu' gewiß! So soll er. wie er leibt und lebt, In unseren Herzen stehn, Und von der Sage Kranz umwebt Durch fernste Zeiten gehn! Der ihn uns gab, der «w'ge Gott, Hat Deutschlands Not erkannt, Und frecher Feinde Lug und Spott Zerschellt mit starker Hand. In Bürgerklrid und KriegSgewand Knie« wir vor seine« Thron: Gott schütze unser Vaterland Und Deutschland» großen Sohn! Otto Druck im Chemnitzer Tageblatt. brechen, hat begonnen. Wenn er zur Entlastung ihrer in Not befindlichen Verbündeten im Osten Lienen soll, so kommt er reichlich spät. Wie dem aber auch sei, so steigert er di« Spannung der allgemeinen Kriegslage, und die Frage ,ob er gleich den ihm vovaMegangsnen — bei Neupe Dhapelle, in der Champagne, im Woeore und in Artois — erfolglos bleiben ober gelingen wird, beschäftigt natur gemäß di« Gemüter hüben und drüben lebhaft. Dar von unseren Gegner« diesmal eingeschlagen« Verfahren.' unter. cheiLet sich von dem in de« frühere« Fällen befolgten da durch, daß der Angriff dort sich gegen ein«n einzeln«« Ab schnitt der Front richtet«, im gegenwärtigem Falle aber mit einer lebhafte« Kanonade aus der ganzen Front be gann, der an mehreren Stellen gleichzeitig ein durch über wältigend«« Artilleriefeuer vorbereiteter Ansturm folgte. So haben am LS. d». Ms. di« Engländer auf der Front von Ppern und südwestlich van Lille, die Franzosen in der Champagne, zwischen Rein» und den v^gonnen, angegrif fen. Bet Wern wurde der Angriff blutig abgeschlagen und ist seitdem nicht erneuert worden. An den beiden anderen Stellen gelang es den Feinden, nicht unbeträchtliche Teile unserer vordersten Linie, deren Verteidigungswerke durch Lrttllerivfeuer zussammentzeschossen waren, zu erobern. Aber alle Versuche, davüber hinaus feste« Fuß zu fassen, sind an den nachfolgenden drei Tagen -«scheitert, an verschiedenen Stellen wurde seitens der Ünsrigen bereits erfolgreich zum Gegenangriff -«schritten. Dadurch ist di« Hoffnung der Angreifer auf Gelingen Durchbruchs, wenn nicht Ler^.s Oerterrelchlrcb-vsigittjrchei' krleg§drll«t. Amtlich wird in wie« vechchUttart s«a 1. Oktober: Vk»sftfch«r Krieg,sch«»Pl«tz. In Ostgalitzt«« fißck «ilchts Bessnde«, »er. Bei Rowo.Al^ sni ee scheUertqei« russischer AnMiffsversitch unter UAseve» Artilleriefe» er schon in der vorbereist »MO. v« der Mw« »ud ich »osih,»§sch«» Fest««,»^ zettete keiine AeuderN«- der Lage. Am K»!r«-t». Bach« «e»«mlen Vie Verbündete« erneut Radsml. Russische Gege»*»griffe würben «bgewiiefe». Fünf östeqeeWM-»»- risch« Uskabro«« «ahme« bet B»r« selche» Bchstsße d« Feinde» zwei Olffziere u«d 400 Ssta«« gefangen und er. beuteten «in Maschinengewehr. An dchr letzten zwei« Le- echtstagen fiselle« in diesem Raume zehn OffizizHe uind 2400 llann des Feindes in Gefangenschaft. Italienischer Krfegsschauplatz. An der Tirolieb und KSsrntsner Front sanden .«stern nur Geschützkämpfe statt. Dise bereit» gemeldeten Borstäß« gegen unsne bälestigten Linien westlich des vom- Lasch-Grabens wurde« von den vrapen Salzburger Schützen abgeschlagen. Gestern früh griffen die AtTtener den Müzlt-Vrh und dte Südwefthäkge diese» Berges mist star.se« Kräften dreismasl vergeben» an; dabet «Eten ste sehr schwere verpuste. Angrtifemersuche gegen einzeln« Punkte des To l meiner Brückenkopfes wurde« ebenfalls wie immer «tgewiesen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Richt» Reue». Der Stellvertreter de» Lh«f» de» Generailstasb». v. Höfer, Feldmarfchall.Leutnant. Vie Offen,Ive Im Werte«. Im Westen wird weitergvkSmpst und es muß damit g«. rechnet werben, daß die Kämpfe noch langer« Zeit dauern werden. Was unsere Truppen dott ««gen ein« gswalt^e Uebermacht und unter widrigen Verhältnissen geleistet haben, muß uns mit Bewunderung erfüllen. Diese Bewunderung findet denn auch mehr zwischen den Ailen ihre-n Ausdruck selbst in den BertäOen der engli chen Korre spondenten. Die Aussichten des Jeiiches, das Ziel seiner Ofenstve zu erreichen, mindern sich von Tag zu Tag. Hoi-- fentlich wird der Zeitpunkt b»ld ^«kommen fein, an dem man eine znverläWge Aufrechnung dessen, wo» das Ziel der Offensive war au' der einen und dessen was wirklich e - recht »»'Len ist und der -ürciMaren Opfer, die das Er reicht» gekostet hat «uss der aphert/ni Seite, wi d geben lön nen. Daß «uch wir chwere und 'ffMerzliche Verluste ersah, ren mußten, ist nur natürlich. Aber wenn wir, im Gegen satz zu der englischen Gopssloaenheit hie -van den Feinden hevausgvgrbenen «mtltchen Berichte veröffentlichen so ge schieht das in der UÜberzeugung, daß da» deutsche Volk Aervenkraft genug besitzt, um sich nicht du'llr llebertreibungen und schiere Darstellungen, von denen, wie sich da» nachgerade herausgestellt hat die feindlichen Be richte wimmeln, in eine angstpetrige Stimmung »ersetzen zu lassen. Angesichts de» von unseren Truppen im Falbe bewiesenen Heldenmut» und der von ihnen vollbrachten ge waltigen Taten «Arden dem Daheimgebliebenen pessimisti sche Anwandlungen 'chlecht anstehen. Am -«ar dar deutschen Batt erf ßn. Der Pariser Korrespondent dss Nsawyorker Arneriaan berichtet über di« Mmpfe in Frankreich: Nördlich von vea »sSionr ans der Höhe vor dem Wutz Dunnoff« fei der Kampf die reinste Schlächterei gewesen. Die Franzosen versuchten, di« Deutschen in dem Mutz zu treiben. Die deutschen Vatt«ri»n auf dem anderen Mbchufer brachten durch ihr furchtbare» Feu« r die »orstürmen- den Franzos«« zum Stehe«, sodaß diese fich damit b«. gnLgen mußten, ihre eroberten Stellungen zu halten. Bo» Bachtoß d«» lKesupsilM-t» - Ariuos, «in Pariser Bericht der lvailg MM lagt dem Vorstotze der Vrgonnen-Urme« de» Kronptintzen di« grüßte Bedeutung bei. Der Kronprinz»erhinde-e damit das Vor dringen der Alliiertem gegen Ehalle ränge, das in franzö- fischen Händen eine Bedrohung der deutschen -Verbindungs straße zwischen der Argonnen-Ärmee und dem Zentrum be deuten würde. Gs käme alles darauf an den Vorstoß des! Kronprinzen aufszuhailten. Kronprinz Rupprecht übet» bist Kämpfe. Der Kölnischen Volkszeitung wirb von ihrem Kriegs berichterstatter im Westen aus dem Großen Haupt quartier gemeldet: Kronprinz Rupprecht erklärte bet j einem Empfang der Kriegsberichterstatter dte ftsgenwärtt- U, gen Angrif'« seien die schwersten und ausgedehntesten, denen eine Armee während des Stellungskriege» ausgesetzt war. Wenn bei der Art dieser Kämpfe der Feind auch steine Er folge hat, und man auch damit rechnen muß, daß er sich in den Besitz einzelner unserer Stellungen setzt, so sind ihm doch bereit» Teile davon wieder entrissen worden. Die über alles Lob erhabene Haltung unserer braven Truppen läßt uns dem Kommenden mit aller Zuversicht enhgegensehen. Der hohe Herr schloß: Wenn sie wollen mögen sie es nach einmal versuchen. »I« ««bleibende» Frenchberichte. Der Nteuwe Rotterdamfche Courant meldet aus Lon don: Das Ausbleiben weiterer amtlicher Berichte von French wirkt befremdend. Man hat den Eindruck, daß dte engli'che Offensive vorläufig zum Stillstand ge kommen ist. klve Vffenrlve lm klrM Die Reue Zürcher Aehtu«, meld« qu» » « «s, datz Blw große französtfche Offrnsi»« ijm Wsaß zu ««»arten stehe. G» würden an den verschiedenen Gtappenpunlten, besonder» im Belfort- zahlreich« Reserve'ormattmren bere it -stellt, di!t ne« nurgerüftet sind und ^moderne Reoalde« besitzen. vlr neue vur»bl»u»„chlscht Im Werten. Der fünfte im großen Etile unternommen« versuch der F«inde, unsere befestigte Linie im Westen zu durch- RWZ WWMZ mit -er «Kchmtliche« Üntrrh«ltung»brilagr: Mer Somttagsöla« «ll« p.ftansialt», un» ,,hm,n 0»st»Uun,«a ,nl,«,,n. Die Lage auf Sen Kriegsschauplätzen. Der hei-eumattge VlSerftaaS usferer Truppen lm Westen. — Sine ruDsche Schlappe bei Mexlnino. — Sehr schwere ltallenlsche Verluste bei vergeblichen Angriffe« auf Sen Mrzll-Vrh. — vor -em neuen Dalkantrleg. , gänzlich vernichtet, so doch auf ein 'ehr geringes Maß heralb- i pesunken. Denn nunmehr haben die Verteidiger Zett ge« I wonnen, starke Reserven an die bedrohten Abschnitte heram- zuWhren, und die Gegner können die durch zeitraubende Vorbereitungen erzielte artilleristische Ueberlegenlheit, der ste Haupt ächlich ihren ersten Erfolg verdanken, nicht mehr in gleichem Maße wie gegen unsere vorderste Linie geltend machen. Da das Eingeständnis ihres abermaligen Miß erfolge» für sie schwer ist, so werden sie ihre Versuche, weiter oorzudringen, wahrscheinlich noch mehrmals wiederholen aber der Ausgang.wird kein anderer liein. Und schließlich könnten «n» selbst die Folgen eines gelungenen Durchbruchs nickst erschrecken, denn die nächste Fohge wäre voraussichtlich eine uns willkommen« FeldMackst. Daß wir am ersten Schlachttage nicht nur eine ansehn. liche Zahl von Gefangenen ^gemacht, sondern auch i'olche v er- loren haben, ist bei tapferster Verteidig»«- und «ach- folgendem Verlust von Schützengräben »«Vermeidlich. Denn, wenn di« Verteidiger, wie es ihr« Pflicht ist, dem zerstöre»- den Artilleriefeuer mutig Bandhalten, und beim Ansturm der feindlichen Infanterie bi» zum letzten Augenblick van der Feuerwaffe und dem Bajonett tapfer Gebrauch machen, und wenn ihnen trotzdem nicht gelingt, de« Angriff ahzu- schlagen, so ist ein Entkommen ans dem engen und tiefem Schützengraben unmöglich. Wer da nicht füllt, gerät in Go- I fangenschaft. Da» ist «berlo unvermeidlich, wie unter sol chen Umständen der Verlust des in den Gräben befindlichen Kriegsmaterial». Unsere braver^ Truppen aber, di« «un im Mosten seit einem Jahre standhaft und unverdrossen in den ihnen angewiesenen Stellungen ausgeharrt haben, werden den gegenwärtigen Kampf besonders freudig durchlechte« in der Hoffnung, Laß der Erfolg de« Zeitpunkt dss siegreichem Vorwärtsschretten» näher bringt. ».Blume, General d. Inf. z. D. fluer Tageblatt /lnzeiger für -as «krAgebirse *,«»»» »Icht »,i»,^ »«,» »I, »»« »orch «f»IZt »»„ »« Manuskript nicht »euMch 'N